Wednesday, December 28, 2016

Die beliebtesten Passwörter (die gar keine mehr sind)

Ein Blick auf die meistgenutzten Passwörter zeigt: Trotz täglicher Meldungen über Daten- und Identitätsdiebstahl sind immer noch schwache und unsichere Passwörter - die zudem noch leicht zu erraten sind - am beliebtesten.

Wer doofe Passwörter benutzt, läuft Gefahr, dass seine Daten gestohlen werden.
Das HPI bietet einen Sicherheitscheck an, um dies zu prüfen.     Screengrab HPI
Wissenschaftler des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) haben im Rahmen ihrer Studie zur Mehrfachnutzung von Passwörtern insgesamt rund eine Milliarde Nutzerkonten ausgewertet, die aus 31 veröffentlichten Datenlecks in unterschiedlichen Bereichen stammen und im Internet frei verfügbar sind. Dabei zeigte sich, dass die Zahlenfolge "123456" weltweit das meistbenutzte Passwort ist. Die zehn populärsten digitalen deutschen Passwörter konnte aus den rund 30 Millionen Nutzerkonten ermittelt werden, die als .de-Domain registriert sind. Die Liste der  populärsten Kennwörter lässt einem tatsächlich am Scharfsinn und der Kreativität vieler User zweifeln:
  1. hallo
  2. passwort
  3. hallo123
  4. schalke04
  5. passwort1
  6. qwertz
  7. arschloch
  8. schatz
  9. hallo1
  10. ficken
"Es gibt keinen 100-prozentigen Schutz vor Identitätsdiebstahl", sagt der Mitautor der Studie, Professor Christoph Meinel. "Aber wer sein Passwort auf dieser Liste entdeckt, sollte es schnellstmöglich ändern." Für kriminelle Hacker sei es ein Leichtes, über derartige Passwörter Zugriff auf persönliche Informationen und Accounts zu bekommen. "Vielen Nutzern ist nicht bewusst, dass Kriminelle mit dem Handel gestohlener Identitäten sehr viel Geld verdienen und welcher Schaden ihnen entstehen kann", so Meinel. Er empfehle daher allen Internetnutzern, Passwörter nicht für mehrere Accounts zu nutzen, diese regelmäßig zu wechseln und sie wenn möglich automatisch generieren zu lassen, beispielsweise unter Zuhilfenahme von Passwortmanagern.
Ob Sie selbst bereits Opfer eines Datendiebstahls geworden ist, können Sie mit dem Identity Leak Checker, einem Online-Sicherheitscheck des Hasso-Plattner-Instituts, überprüfen. Der Check ist kostenlos und wird nach der EingabeIhrer E-Mail-Adresse durchgeführt. Die Sicherheitsforscher ermöglichen den Abgleich mit mittlerweile mehr als 2 Milliarden gestohlener und im Internet verfügbarer Identitätsdaten. 

Monday, December 19, 2016

Social Bots: Die virtuelle Multiplikation der Propaganda

Fake News hat es in der Geschichte der Medien schon immer gegeben – in Form von voreingenommener Berichterstattung, aber auch in Form von kompletten Falschmeldungen (man erinnert sich an die Stern-Berichterstattung über die gefälschten Hitlertagebücher im Jahr 1983). Früher gab es allerdings keine digitalen Medien, die Falschmeldungen auf tausenden von Kanälen verbreiteten – die traditionellen Medien beherrschten das Feld sowohl der echten als auch der falschen News. Diese Situation hat sich grundlegend verändert – unter anderem auch, weil immer mehr computergenerierte Meldungen auf sozialen Medien publiziert werden.

 Donald Trump nutzt Twitter als Tool und twittert schon fast soviel, wie
 ein Social Bot... 
Social Bots sind computergesteuerte Urheber von Nachrichten, und wenn man den traditionellen Medien glauben darf, gibt es von diesen automatisierten Online-Profilen inzwischen so viele, dass sie unsere Demokratie gefährden. Zitat aus dem Spiegel:
Aktuellen Studien zufolge ließen sich 95 Prozent der befragten Wähler zwar durch soziale Medien nicht in ihren Entscheidungen beeinflussen. "Fünf Prozent können aber das Zünglein an der Waage sein und Wahlen entscheiden", sagt der Simon Hegelich. Der Wissenschaftler rechnet damit, dass der Bot-Boom aus den USA nach Europa herüberschwappt. "Schon heute schalten sich Bots aktiv in Diskussionen um praktisch jedes innenpolitische Thema ein", sagt Hegelich, der selbst auch Bots und ganze Netze enttarnt…“
Inzwischen gibt es bereits Gruppen von Medienschaffenden und Wissenschaftlern, die das Bot-Phänomen erforschen. Allerdings ist es nicht immer ganz einfach, virtuelle User überhaupt zu erkennen. Eine deutsche Gruppe von Forschern, die sich Botswatch nennt, hält sich momentan immer noch an  die Erkenntnisse der University of Oxford, nach denen jeder Account als Bot definiert wird, der durchschnittlich 50 oder mehr Tweets am Tag absetzt oder im gleichen Umfang Likes abgibt. Wer also auf Facebook zu aktiv ist, läuft Gefahr, als Bot eingestuft zu werden. Das soll sich aber schon bald ändern:
“Botswatch arbeitet eigenen Angaben zufolge an genaueren Methoden zur Identifizierung. „Social Bots zu erkennen ist komplex. Sie sind täglich im Wandel“, sagt [Gründerin Tabea] Wilke. „Wir haben uns genau angeschaut, wie sich Social Bots und Botnets im politischen Raum verhalten und welche Eigenschaften sie haben. Daraus haben wir Kriterien definiert und sie in mehreren Testings geprüft und weiterentwickelt.“ Zum Einsatz kommen diese Kriterien bislang nicht. Der Rechenaufwand für ihre Umsetzung ist enorm und sprengt aktuell noch die Kapazitäten des Projekts.“
Auch Kommunikationsfachleute haben ihre liebe Mühe mit Social Bots. So äusserte sich kürzlich der Deutsche Rat für Public Relations zum Thema und erklärte den Einsatz von meinungsmanipulierenden Social Bots für "unvereinbar mit den Grundsätzen verantwortungsbewusster Öffentlichkeitsarbeit":
“Der Einsatz von Social Bots unterläuft das Prinzip, dass hinter jeder öffentlich vorgetragenen Meinung ein Mensch stehen muss", erklärt Professor Günter Bentele, Vorsitzender des Deutschen Rats für Public Relations. "Social Bots, oder Meinungsbots verschleiern auch ihre tatsächlichen Absender. Beides sind Manipulationsversuche und massive Verstöße gegen grundsätzliche Prinzipien der Öffentlichkeitsarbeit", so Bentele.“
Es gibt aber auch Stimmen, die davor warnen, die virtuellen Meinungsschleudern zu überschätzen. Zitat aus den Stuttgarter Nachrichten:
Lorena Jaume-Palasí schätzt die Gefahr, dass Social Bots die öffentliche Meinung manipulieren, noch nicht so groß ein. „Das könnten sie nur, wenn der gesamte menschliche Interaktionskontext ausschließlich digital wäre“, sagt die Politikphilosophin der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. „Wir leben in einer digitalen Zeit, aber Social Media hat noch nicht alle anderen Kontexte erreicht.“ Menschen gingen zur Arbeit oder in die U-Bahn, wo sie auf andere Menschen und andere Meinungen treffen. Der sogenannte magnifizierende Effekt des Internets, dessen Gefahren Kommunikationswissenschaftler immer wieder betonen, sei nicht quantifizierbar. Sie will Social Bots auch nicht ganz verteufeln. „Wir versuchen seit je, andere Menschen von unseren Meinungen zu überzeugen“, sagt sie, „wir können nicht Neutralität verlangen und auch nicht, dass Bots abgeschafft werden.“
Der angesprochene “magnifizierende Effekt“ wird aber auch von den traditionellen Medien gerne benutzt - wenn es ihnen denn passt. Deshalb werden Artikel allzu oft mit unzähligen, meist anonymen Twitter-Kommentaren garniert - wenn diese Kommentare zur Tendenz des Artikels passen. Wenn traditionelle Medien und Social Media auf diese Weise in der Echokammer verschmelzen, ist es mit der Sorge über Social Bots dann plötzlich nicht mehr weit her. 

Thursday, December 15, 2016

Digitale Transformation im Auto: Noch fehlt das Vertrauen

Neue technische Errungenschaften werden nicht immer mit offenen Armen willkommen geheissen, das war schon immer so. Oft gibt es gute Gründe für ein gesundes Misstrauen gegenüber unbekannten Technologien; gezielte Kritik kann dann zu Verbesserungen führen, die mehr Vertrauen schaffen. In dieser Phase scheint sich die digitale Transformation des Automobils zu befinden. Umfragen zeigen nämlich, dass die meisten Autofahrer den autonomen Fahrzeugen noch nicht über den Weg trauen.
Wer Erfahrungen mit Assistenzsystemen hat, hat mehr Vertrauen
in autonome Fahrzeuge.                                   Grafik Consline AG
 Eine Umfrage des amerikanischen Automobilclubs AAA ergab im Frühling dieses Jahres, dass drei von vier Befragten Angst davor haben, in einem autonomen Vehikel mitzufahren. Nur ein Fünftel der Studienteilnehmer gab an, der Selbstfahr-Technologie zu vertrauen. Eine ganz aktuelle Studie aus Deutschland, die vom Marktforscher Consline durchgeführt wurde, kommt jetzt zu sehr ähnlichen Resultaten. Die Mehrheit der Autofahrer betrachtet die Technik zum autonomen Fahren als unausgereift und findet es befremdlich, das Lenken dem Fahrzeug zu übergeben. Allerdings zeigt die Befragung auch, dass konkrete Erfahrungen mit Fahrassistenzsystemen die Akzeptanz deutlich erhöhen; Systeme, wie beispielsweise Abstandsregeltempomat oder Spurhalteassistent vermindern bei den Nutzern nicht nur den Fahrstress - sie schaffen auch Vertrauen in die Technik und vermindern das wahrgenommene Unfallrisiko. Allerdings bleiben starke Bedenken hinsichtlich der Kompatibilität mit anderen Verkehrsteilnehmern, aber auch bezüglich Haftungsfragen und Datenmissbrauch.
Im Ranking der Nützlichkeit liegt der Abstandsregeltempomat vorne, Schlusslichter bilden Verkehrszeichenerkennung und Bremsassistenten. Hier werden von den Fahrern erhebliche Fehlfunktionen bemängelt.
Im Vergleich der untersuchten Premiummarken zeigen sich überraschende Unterschiede: Trotz tödlicher Unfälle liegt Tesla beim Abstandsregeltempomat und Spurhalteassistenten deutlich vor deutschen Premiummarken. Der Bremsassistent von Tesla wird allerdings kritisch bewertet.
Insgesamt halten Autofahrer, die bereits Erfahrungen mit Assistenzsysteme gemacht haben, beachtliche Verbesserungen für notwendig, insbesondere in den Bereichen Verkehrsfluss ("zu grosser Sicherheitsabstand"), Fehleranfälligkeit ("falsche Reaktion des Systems") oder Fahrverhalten ("ruckartiges Anfahren", "unnötig hartes Bremsen").

Wir gehen davon aus, dass sich diese Assistenzsysteme rasch verbessern werden – auch wenn es immer wieder Rückschläge gibt. Schliesslich war auch das ganz gewöhnliche, von Menschenhand gelenkte Automobil, das vor mehr als 100 Jahren in Erscheinung trat, nicht von Anfang an ein uneingeschränkter Erfolg. Das Misstrauen gegenüber der damals neuen Technologie war so gross, dass zum Beispiel eine Kanadische Provinz von 1908 bis 1919 den Gebrauch von Automobilen auf sämtlichen öffentlichen Strassen untersagte…  

Monday, December 12, 2016

Kunden lieben “uberisierte“ Services – Unternehmen hinken hinterher

Haben Sie schon einmal einen Unternehmer oder Manager gefragt, was ihm wichtig erscheint? Umfragen zeigen, dass die meisten Anbieter Kundenzufriedenheit als eine der wichtigsten Messgrössen für ihren Erfolg betrachten. Trotzdem ist es für viele Unternehmen im Zeitalter der digitalen Transformation oft schwierig, genau diesen Anspruch zu erfüllen. Die Verbraucher lieben die “Uberisierung“, vor allem des Dienstleistungssektors, doch die Transformation in vielen Unternehmen hinkt hinterher.

Uberisierung gegoogelt: Tausende Resultate zeigen, wohin
 der Trend geht.                                                                          Screengrab Google
Der Fahrdienstvermittler Uber ist nicht überall auf der Welt gleich erfolgreich; vielerorts wird die Dienstleistung durch Vorschriften ausgebremst, auch in der Schweiz. Trotzdem schreitet die Uberisierung der Wirtschaft in rasantem Tempo voran und wird auf die Dauer nur schwer aufzuhalten sein. Der Grund: Kunden lieben Firmen, die innovative Technologien einsetzen, um das Kundenerlebnis und die Qualität der Dienstleistung zu verbessern. Das zeigt auch eine neue Studie des amerikanischen Service-Spezialisten ClickSoftware. Demnach steigt die Nachfrage nach "uberisierten" Dienstleistungen stetig an, während die Anbieter Schwierigkeiten haben, diese Erwartungen zu erfüllen, besonders wenn es um die Bereitstellung von Dienstleistungen zu Hause geht. In der Studie wurden Konsumenten und Anbieter befragt und es wurde eine Diskrepanz zwischen den Kundenerwartungen und der Fähigkeit der Anbieter festgestellt, ein herausragendes Kundenerlebnis zu bieten. Die Befragung wurde in den Vereinigten Staaten, in Australien sowie verschiedenen Ländern Europas durchgeführt.
 Gemäss der Umfrage erwarten Konsumenten, dass sie von der digitalen Transformation profitieren, wenn sie Kundendienste in Anspruch nehmen:
Die Ergebnisse zeigten vor allem, dass die Einfachheit der Buchung und die aktuelle Kommunikation in Echtzeit bei der Beurteilung eines herausragenden Kundendiensterlebnisses an oberster Stelle stehen. Allerdings haben Anbieter Probleme, diese Anforderung zu erfüllen, obwohl 61 Prozent von ihnen angeben, dass sie Kundenzufriedenheit als wichtigste Messgröße des Erfolgs betrachten. Die Studie stellte fest, dass Anbieter die Kundenerwartungen in keinem der untersuchten geografischen Gebiete erfüllen, da die meisten von ihnen immer noch traditionelle Kommunikationswerkzeuge als wichtigstes Mittel zur Kontaktaufnahme mit Kunden verwenden – zum Beispiel das Telefon.
Dabei wollen die Kunden mehr Komfort und vorallem Zeit sparen. Die Vermeidung unnötiger Wartezeiten wurde denn auch als Hauptvorteil aktueller Echtzeitkommunikation mit Dienstleistern angegeben.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Verbraucher nahtlose und bequeme Interaktion mit Dienstleistern wünschen. Bei der Frage auf die Erwartungen an Anbieter in den kommenden fünf Jahren sagte über ein Viertel der Verbraucher in allen teilnehmenden Ländern, dass sie Zugriff auf direkte und Live-Kommunikation mit ihrem Servicetechniker erwarten. Mit anderen Worten: Service auf Abruf. Uber lässt grüssen.
"Die Geschäftsmodelle von Amazon und Uber haben die herkömmlichen Kundendienstmodelle aufgebrochen. Servicekontakte werden heute mit derselben Messlatte gemessen, unabhängig davon, ob man ein Taxi elektronisch bestellt oder eine Kabelfernsehreparatur", sagte Tom Heiser, CEO von ClickSoftware.



Thursday, December 8, 2016

Autonome Autos kommen schneller als wir denken

Die grossen Autohersteller wissen, dass sie im Rennen um autonome Autos jetzt mitinvestieren müssen, wenn sie am Ziel noch dabei sein wollen. Dabei haben sie hochgesteckte Ziele, die sie ganz unbescheiden auch verkünden. Ford will zum Beispiel innerhalb von fünf Jahren ein total-autonomes Auto auf den Markt bringen, Mercedes, BMW und Nissan stehen auch nicht abseits, genauso wie die grossen Tech-Unternehmen Apple und Google.

Eine vom japanischen Autobauer Nissan in Auftrag gegebene Studie zum Thema autonome Autos, durchgeführt von der internationalen Ideenfabrik Policy Network, skizziert nun den wahrscheinlichen wirtschaftlichen Einfluss dieser Entwicklung auf Europa als Ganzes. Demnach sollen autonom fahrende Autos in den kommenden Jahrzehnten rund 0,15 Prozent zu Europas jährlicher Wachstumsrate beitragen. Unterstützend zum Bericht wurde in einer europaweiten Verbraucherstudie, die 6000 Erwachsene einschloss, untersucht, was nach Einschätzung der Befragten die wichtigsten Vorteile autonomen Fahrens sind:
  • 58 Prozent sehen als einen der größten Vorteile autonom fahrender Autos eine verbesserte Mobilität für alle.
  • Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass die größte positive Auswirkung auf die Gesellschaft die Verringerung der durch menschliche Fehler verursachten Unfälle sei, und dass es dann weniger schlechte Fahrer gebe.
  • Weniger Unfälle und weniger Stress wurden von jeweils 56 Prozent als Top-Vorteile für die Gesundheit bewertet.
  • Vier von fünf Befragten gaben an, sich während des Fahrens nicht voll darauf zu konzentrieren. Demnach ist es nicht überraschend, dass 50 Prozent glauben, ein Hauptvorteil autonomer Fahrzeuge bestehe darin, dass man während der Fahrt auch andere Dinge tun könne.
  • Einer von vier Befragten, die erwägen in den nächsten fünf Jahren oder später ein Auto zu kaufen, ziehen ein autonom fahrendes Fahrzeug in Betracht.
 Die Studie zeigt, dass die schwächeren Mitglieder unserer Gesellschaft am meisten vom autonomen Fahren werden profitieren können. In einer zunehmend älter werdenden Gesellschaft kann der fehlende Zugang zu Mobilität zu Isolation und Abhängigkeit führen. Autonomes Fahren bietet eine Lösung und neue Freiheit für alle.
Wie bei jeder neuen Technologie kommen natürlich auch Befürchtungen auf. Fast die Hälfte der Befragten halten die Möglichkeit von Fehlfunktionen für den größten Nachteil autonomer Fahrzeuge.

Wir dürfen wohl davon ausgehen, dass autonome Fahrzeuge erst zugelassen werden, wenn sie sich in ausführlichen Tests bewährt haben. Dazu müssen dann auch zahlreiche Gesetzte geändert werden. Trotzdem ist klar, dass die autonomen Autos schon sehr bald unterwegs sein werden und unsere Transportstrukturen und unser Verhalten massiv verändern werden.

Sunday, December 4, 2016

Lob und Sterne: Amazon und die gekauften Produktebewertungen

Es war einmal ein Unternehmen, das freute sich darüber, dass es Kunden gab, die gerne Produktebewertungen schreiben und Sterne verteilen, damit andere Interessenten wissen, wie brauchbar ein Produkt überhaupt ist. Am Ende waren alle gut informiert, es wurden nur noch brauchbare Produkte verkauft, und von da an lebten sie alle glücklich und zufrieden, bis zur nächsten Online-Bestellung.

Ganz so einfach ist sie wohl nicht, die Sache mit den Produktebewertungen – die Wirklichkeit ist eben kein Weihnachtsmärchen. Deswegen hat sich wohl Amazon, der dominante Riese im Internethandel, dazu entschieden, etwas gegen unglaubwürdige Bewertungen zu unternehmen. 
Als Kunden wissen wir, wie wichtig Kundenbewertungen sein können – vor allem wenn es um die Qualität eines Produktes geht. Wer dann etwas tiefer gräbt, merkt schnell, dass viele der abgegebenen Bewertungen zum vornherein unglaubwürdig sind – weil sie nämlich von einem “Tester“ verfasst worden sind, der als Gegenleistung gratis das entsprechende Produkt bekommen hat. Zitat aus dem Spiegel:
So viele Bewertungen mit so vielen Sternen; aber was könen wir denn nun
glauben?                                                                      Screengrab amazon.de 
viele der Nutzer gaben bisher auch aus Eigennutz positive Produktbewertungen ab. Viele Anbieter bewarben ihre Produkte auf dem Online-Portal jahrelang mit Rabatten, kleinen Belohnungen oder kostenlosen Beigaben - Kunden bekamen diese aber nur, wenn sie bestimmte Produktbewertungen abgaben. Wie aus einem Bericht des Analyse-Unternehmens ReviewMeta hervorging, fielen diese dann meist überdurchschnittlich gut aus. Das Unternehmen hatte sieben Millionen Bewertungen auf Amazon.com untersucht. Demnach scheinen die Käufer tendenziell dazu zu neigen, "anreizbasierte" Produkte weitaus besser zu bewerten, als regulär angebotene Artikel.“
Diesem Verhalten will Amazon nun einen Riegel schieben. Der Tausch von Rezensionen gegen Produkte wird generell untersagt, und damit wenigstens eine gewisse Kontrolle ausgeübt werden kann, erlaubt das Unternehmen nur noch fünf Bewertungen pro Kunde und Woche – außer, wenn es sich um verifizierte Käufe handelt. Auf Amazon.com wurden bereits mehr als eine halbe Million unglaubwürdiger Rezensionen gelöscht. Das wirkte sich schnell auf die Noten aus, die von den Bewerbern abgegeben werden: Diese verschlechterten sich nämlich im Durchschnitt deutlich.
Also doch: Ein Weihnachtsmärchen mit Happy-End? Eher nicht.
Bewertungen sollten auch in Zukunft mit grosser Vorsicht genossen werden. Das beweist der anonyme aber durchaus lesenswerte Bericht eines massenhaften “Testers“, der in den Kommentarspalten von heise.de publiziert wurde. Der Verfasser ist nicht optimistisch, was die Zukunft der Bewertungen betrifft:
“Die Händler und Rezensenten werden ihren Workaround um die neuen Regeln finden. Viele bieten schon jetzt Erstattung per PayPal vorab an. Das hat für den potentiellen Käufer viel mehr Nachteile als bisher, weil so erstens verifizierter Kauf dransteht (bei Kauf mit Code nicht) und zweitens kein Disclaimer, dass das Produkt kostenlos zur Verfügung gestellt wurde (den auch bisher nicht alle angefügt haben, obwohl es so gefordert wurde).“
Immerhin hält dieser Rezensent eine Gebrauchsanleitung für Produktebewertungen bereit, die durchaus nützlich sein könnte:
  • 5 Sterne Bewertungen von Top-Rezensenten immer kritisch ansehen;
  • sich am besten in erster Linie an 2-4 Sterne Bewertungen halten;
  • 1 Stern Bewertungen sind oft sinnfrei und Gejammer über defekte Artikel und Ähnliches […];
  • Produkte die schnell viele gute Bewertungen bekommen, kritisch betrachten;
  • sich anschauen was die Rezensenten sonst so bewerten. 

Wednesday, November 30, 2016

Nach dem grossen Hack – einfach mal rebooten

Der Telekom-Hack von anfangs Woche hat sich in fast einer Million deutscher Haushalte ausgewirkt. Plötzlich lief das Festnetz nicht mehr, das Internet sowieso nicht, und auch am TV gab’s nur Mattscheibe. Der Grund: Hacker hätten die Router der Telekom-Kunden ins Visier genommen und mit Malware bespielt.

Rebooten kann man auch konjugieren: rebootet - rebootete -
hat gerebootet.                                    Screenshot verbformen.de
DerVorfall ist an sich schon beunruhigend genug: Etwa  900‘000 Router von Kunden der Deutschen Telekom wurde von Hackern lahmgelegt. Wie relativ schnell bekannt und von zahlreichen Medien gemeldet wurde, war es das Ziel der Hacker, die Kontrolle über die Geräte zu erlangen um ein sogenanntes Botnetz aufzubauen, mit dem Cyber-Attacken durchgeführt werden können. Die Sicherheitslücke war der sogenannte Wartungs-Port 7547, mit dem der Hersteller Updates einspielen kann.
Soweit so klar – oder unklar.
Denn in Tat und Wahrheit wissen wir nur, was in den Tagen nach dem hunderttausendfachen Absturz  der Router von Experten gemutmasst wurde:
“Bot-Netze sind ein Zusammenschluss mit Schadsoftware infizierter Internetgeräte, die vom Betreiber des jeweiligen Bot-Netzes ferngesteuert werden können. Im Fall von "Mirai", das der organisierten Kriminalität zuzuordnen ist, sind das bislang vor allem vernetzte Hausgeräte aus dem Internet der Dinge […]Wer genau hinter "Mirai" steckt ist nicht klar. Ebenso wenig ist klar, ob die Variante der Schadsoftware, die mit dem Angriff auf die Telekom-Router in Verbindung gebracht wird, dem ursprünglichen "Mirai"-Botnetz zuzurechnen ist - oder ob die Software von Dritten gekapert und erneut eingesetzt wurde…“
Sehr viele Unklarheiten also, die sich wohl auch später nicht auflösen werden. Waren es nun böse russische Profi-Hacker oder ganz einfach ein paar 14jährige Lümmel, die den Angriff lanciert haben?
Müssen wir damit rechnen, dass morgen oder übermorgen die nächste ähnliche Schlagzeile erscheint? Kein Wunder, dass die deutsche Kanzlerin Angela Merkel versucht, diese unangenehmen Vorfälle zu normalisieren:
Derartige Cyber-Angriffe gehörten heute zum Alltag. “Wir müssen lernen, damit umzugehen“, betonte sie. Ein anderer Politiker, der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius gab sich da schon besorgter: Wenn die Telekom Opfer eines solchen Angriffs werden könne, müsse “jedem klar werden, wie aktuell und alltäglich die Gefahr ist“. Bei der Sicherheit der IT-Infrastruktur müssten die Deutschen “eindeutig nachlegen“, sagte er gemäß dpa.
Als Randbemerkung darf immerhin festgestellt werden, dass sich gewisse IT-Supportmassnahmen trotz den enormen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte genau gleich geblieben sind: Wir können uns noch gut an den Ratschlag erinnern, der ein PC-Distributor Ende der 80er-Jahre jenen Kunden lieferte, die sich mit Problemen an die Hotline wendeten: “Einfach mal ausschalten, kurz warten, dann wieder einschalten…“
Und heute?
“Die Telekom riet betroffenen Kunden, den Router vom Netz zu nehmen und kurz zu warten. Nach einer Neusynchronisierung und neuer Anmeldung funktionierte der Router in der Regel wieder. Bei der Neueinwahl wurde dafür aus dem Telekom-Netz neue Software für die Geräte bereitgestellt.“ 
Na also! So einfach ist das. Hoffen wir, dass es beim nächsten Mal immer noch funktioniert.

Tuesday, November 29, 2016

Photoshop für Audio passt perfekt ins postfaktischen Zeitalter

Zwar sagt ein Bild immer noch mehr als 1000 Worte, aber ob es denn auch ehrlich ist, wissen wir seit der Perfektion von Bildverarbeitungssoftware längst nicht mehr.  Nun hat Adobe das nächste Tool präsentiert, das uns die Reise durch das postfaktische Zeitalter erleichtern wird. Es handelt sich um eine Software, die perfekt Stimmen imitieren kann.

Falls Adobes Projekt VoCo (Voice Conversion) jemals allgemeinzugänglich wird, wird es noch schwieriger, gesprochene Inhalte ernst zu nehmen und an ihre Echtheit zu glauben. VoCo braucht nämlich nur eine Stimmprobe und kann dann aufgrund dieses Samples zum Reden gebracht werden. Ganz einfach, indem der gewünschte Text in den Computer eingegeben wird. Wenn also im nächsten amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf wieder Aufnahmen mit unanständigen Aussagen des Kandidaten oder der Kandidaten ausgegraben werden, wird es schwierig werden, an deren Echtheit zu glauben.
Oder doch nicht?
Immerhin plant Adobe, manipulierte Sprache mit einem digitalen “Wasserzeichen“ zu versehen, um Fälschungen schwieriger zu machen:
“Auf der Konferenz versicherte einer der Entwickler nach Angaben der NZZ, dass Adobe "akustische Wasserzeichen" in die von VoCo erzeugten Schnipsel einbauen wolle. Mit deren Hilfe sollen sich Fälschungen erkennen lassen. Selbst wenn das dauerhaft funktionieren sollte: So wie es immer Menschen geben wird, die auf manipulierte Fotos hereinfallen, wird es auch solche geben, die erst einmal glauben, was sie hören.“
Aber neben all den naiven Medienkonsumenten, die “erst einmal glauben, was sie hören“, wie es der Journalist so schön formuliert hat, wird es wohl auch nicht sehr lange dauern, bis Hacker einen Weg finden, um diese Wasserzeichen zu eliminieren – oder versuchen, damit biometrische Sicherheitssysteme zu überlisten. Experten sind allerdings nicht sehr besorgt über dieses Risiko:
“Wir sind sicher, dass wir Täuschungsversuchen immer einen Schritt voraus sind", sagt Nils Lenke gegenüber Spiegel Online. Der Forscher arbeitet beim Unternehmen Nuance, das biometrische Sicherheitssysteme entwickelt und Apple bei der Programmierung des Sprachassistenten Siri unterstützt hat. Nuance hat unter anderem die biometrische Stimmerkennung für die HSBC-Bank und den Telekommunikationskonzern TalkTalk entwickelt. Mehr als 130 Millionen Kunden verwenden nach Angaben von Nuance bereits ihre Stimme als Passwort. […] Sollten Betrüger versuchen, die Stimme eines Bankkunden zu simulieren, dann erkenne man schnell, ob eine Software das Sprachsignal verändert hat. Auch wenn die Stimme für das menschliche Ohr natürlich klingen sollte: Die Algorithmen der Manipulationssoftware hinterlassen dem Forscher zufolge deutliche synthetische Spuren, die sich leicht entlarven lassen.“
Wir sind davon überzeugt, dass “Photoshop für Audiodateien“ mittel und langfristig auf breiter Front eingesetzt werden wird. Das Tool ist schlicht und einfach zu praktisch. Wir, die Konsumenten von elektronischen Medien, werden uns daran gewöhnen, auch gesprochene Inhalte nicht mehr einfach als echt zu akzeptieren. Wie das ja bei anderen Inhalten schon längst der Fall ist.

Friday, November 25, 2016

Vom Vergleichsportal zur Versicherung: Wer macht’s am besten?

Einen klaren Überblick, einfache Suche sowie einen einfachen Wechsel - das versprechen Vergleichsportale all jenen, die sich mit dem Gedanken tragen, ihre Autoversicherung zu wechseln, jedoch den mühsamen Vergleich von Konditionen und Tarifen scheuen. Welches Portal diesbezüglich die beste Hilfe bietet, hat das unabhängige Schweizer Institut für Qualitätstests (SIQT) jetzt genauer untersucht.

Ein Test der Tester: Anivo.ch ging als bestes Vergleichsportal für Autoversicherungen
aus dem Test des Schweizer Instituts für Qualitätstests hervor.     Screengrab anivo.ch
Versicherungen sind nicht billig – und nicht einfach auszuwählen. Individuelle Voraussetzungen wirken sich stark auf die Angebote der Autoversicherer aus. Und die Sparmöglichkeiten beginnen nicht erst mit der Wahl eines neuen Tarifs. Vielmehr stellten die Tester des SIQT fest, dass bereits die Wahl des Vergleichsportals Einfluss auf spätere Kosten hat. So lag der günstigste Tarif, den beispielsweise anivo.ch für eine Vielfahrerin (Tarifwahl Haftpflicht und Teilkasko) nannte, ganze 105 Franken über dem Tarif, den alle anderen Portale als günstigsten auswiesen. Die im Schnitt über alle Szenarien günstigsten Tarife fanden die Tester bei comparis.ch. Das Portal ging mit der Note 6,0 als Sieger der Kategorie "Tarif-Preise" vom Platz. Knapp dahinter, ebenfalls mit der Note 6,0, sicherte sich bonus.ch den zweiten Platz.
Und doch war es nicht comparis.ch sondern das Portal anivo.ch, das sich am Ende als Gesamttestsieger durchsetzen konnte.
Anivo.ch überzeugte mit einer überdurchschnittlich guten Benutzerführung, ausgeklügelten Suchfunktionen und dem besten Kundendienst. Verivox auf dem zweiten Platz der Gesamtwertung wusste vor allem bezüglich Transparenz zu gefallen. Und auch, wenn es für comparis.ch und bonus.ch nur für die Plätze drei und vier reichte, so schnitten beide noch mit einem "gut" bzw. der Note 5,3 und 4,9 ab.
Das Testurteil setzt sich aus den Leistungen der Vergleichsportale in vier Haupttestkategorien zusammen, die mit unterschiedlicher Gewichtung in die Gesamtwertung eingingen:
Suche & Komfort: Wie komfortabel ist die Webseite des Vergleichsportals gestaltet? Wie umfangreich und kundenorientiert sind Suchoptionen für Autoversicherungen? (20% des Gesamtwertes)
Transparenz: Wie transparent und informativ werden die Leistungen der Versicherungen im Vergleich präsentiert? (20% des Gesamtwertes)
Tarifpreise: Welches Portal präsentiert die günstigsten Tarifpreise für die Bedürfnisse von jeweils drei Beispielkunden? (40% des Gesamtwertes)
Kundendienst: Wurden die Testkunden umfassend und kompetent beraten sowie freundlich behandelt? (20% des Gesamtwertes).
Nähere Details zur Studie finden sich hier.


Monday, November 21, 2016

Digitalkompetenz oder eher -inkompetenz?

Unsere Smartphones, Tablets und Computer werden immer leistungsfähiger, Betriebssysteme und Apps immer benutzerfreundlicher. Aber, so zeigt eine neue, breitabgestützte Studie,  eine steigende Zahl von Usern hat Mühe, ihre Geräte richtig einzusetzen.

Wer sucht, der findet - auch Anleitungen zur Internetrecherche (hier auf
einer Website der Uni Tübingen)                        Screengrab Uni Tübingen
Die deutsche Untersuchung, die diesen Rückgang an Digitalkompetenz belegt, heisst D21-Digital-Index 2016. Die Resultate zeigen, dass etwa ein Viertel der Bevölkerung zu den digitalen Vorreitern gezählt werden dürfen, welche die neuen Trends verfolgen und digital auf der Höhe bleiben. Das sind dann wahrscheinlich jene User, an die wir uns wenden, wenn mit dem Smartphone wieder mal etwas nicht so läuft, wie es sollte. Die Studie untermauert denn auch den allgemeinen Eindruck, dass junge Menschen die digitale Technik am ehesten im Griff haben:
“Der Einfluss des Alters auf den Index ist bedeutend, wobei  sich deutlich zeigt, dass mit jedem Jahrzehnt, welches ein Mensch durchläuft, die digitale Durchdringung des Lebens und Handelns weniger vorangeschritten ist. Während die Generationen der unter 50-Jährigen insgesamt einen Indexwert aufweisen, der über dem Gesamtindex liegt, liegen die Generationen der über 50-Jährigen deutlich darunter, wobei der Indexwert bei Personen über 70 Jahren weniger als die Hälfte der Punkte vom durchschnittlichen Gesamtindex erreicht.“
Mit anderen Worten: Auch wenn gemäss Digital-Index-Studie “die Mitte der Gesellschaft weitgehend mit der Entwicklung Schritt hält“, tut sich zwischen Jung und Alt ein ziemlich tiefer Graben auf, der auch in Zukunft nicht so einfach zu bewältigen sein wird.
Gesamthaft  zeigt die Studie, dass gut 40 Prozent der Bevölkerung zu dieser Mitte der Gesellschaft gehören, aber rund 26 Prozent, also mehr als ein Viertel der Bevölkerung,  kaum Digitalkompetenzen aufweisen.
Aber auch User, die sich selbst als durchaus kompetent einschätzen, zeigen in wichtigen Bereichen Mühe – zum Beispiel bei der Internetrecherche:
“Wirft man einen detaillierten Blick auf das Recherchieren im Internet, so geben zwar knapp 60 Prozent der Gesamtbevölkerung an, dass sie dies mit hoher Kompetenz bewältigen. Um zu objektiveren Ergebnissen bei einer Internetrecherche zu kommen, ist es aber notwendig, mehrere Quellen zu nutzen. Das beachtet jedoch nur etwas mehr als ein Drittel der Befragten. Ebenso wichtig ist es, sich nicht nur auf die Ergebnisse der ersten Seite bei Suchmaschinen zu verlassen, da diese durch finanzierte Werbung (Suchmaschinenmarketing) oder Suchmaschinenoptmierung sowie auch aufgrund des eigenen Handelns im Netz zu individualisierten Suchergebnissen führen. Auch hier bedarf es eines Weiterschauens und Beachtens mehrerer Ergebnisse. Nur noch 15 Prozent beachten immer auch Suchmaschinentreffer jenseits der ersten Seite.“
Gerade im Zeitalter der Informationsüberflutung und der Fake-News ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass inkompetente Recherchen zu schlechten Ergebnissen führen.

Wednesday, November 16, 2016

Damit Sie im App Store nicht den neusten Trojaner herunterladen

Fälschungen entwickeln sich zur Geissel des Internets. Nach den amerikanischen Präsidentschaftswahlen drehte sich die Diskussion vor allem um gefälschte News und falsche News-Sites. Unseriöse Websites können uns nicht nur Falschheiten vorgaukeln, sie können auch unseren Computer gefährden – wenn sie mit Malware verseucht sind. Noch gefährlicher wird es aber wenn  man sich im App-Store eine gefälschte App herunterlädt und damit den Trojaner freiwillig auf dem Smartphone installiert.

Apps, Apps, Apps: Die digitalen Stores sind voll davon. Doch sind sie alle echt?
                                                                                    Screengrab Google Play Store
Wenn es um gefälschte Apps geht, gehen App-Konsumenten sowohl in  Apples App Store und Googles Play Store ein Risiko ein. Gerade vor Weihnachten schnellt die Zahl der gefälschten Apps jeweils in die Höhe, und die eingebauten Prüffilter der App-Stores scheinen nicht leistungsfähig genug  zu sein. Heise.de berichtet:
Vermeintliche Shopping-Apps großer Anbieter und Marken werden pünktlich zum Weihnachtsgeschäft zu einem Problem im App Store für iPhone und iPad, wie die New York Times berichtet. Allein in den vergangenen Wochen seien mehrere Hundert derartiger Fake-Apps durch Apples Zulassungsprüfung in den Store gelangt. Dazu zählte etwa eine Software, die sich als App des Sportartikelherstellers Puma ausgibt, sowie vermeintliche Apps der Einzelhandelskette Foot Locker und Christian Dior.
Manche der Fake-Apps seien relative harmlos und versuchen über eingeblendete Werbung Geld zu verdienen, es gebe aber auch Exemplare darunter, die an die Kreditkarteninformationen und weitere Daten des Nutzers gelangen wollen oder Malware erhalten […]
Der iPhone-Konzern hat Ende vergangene Woche – nach einer Anfrage der New York Times – Hunderte dieser gefälschten Apps aus dem Store entfernt, schreibt die Zeitung, allerdings seien einen Tag später erste leicht modifizierte Varianten bereits wieder im App Store aufgetaucht.“
Aber Android User haben die App-Fälscher im Visier, wie man beim Antivirusspezialisten Symantec nachlesen kann:
Im Google Play Store® (zuvor als Android Marketplace® bezeichnet) gibt es eine nicht unbeachtliche Anzahl gefälschter Apps, die unerwünschte Probleme verursachen können. Beispielsweise könnten Sie sich einen Virus auf Ihrem Mobilgerät einfangen oder Ihre persönlichen und vertraulichen Daten könnten in die Hände von Kriminellen geraten, die Ihre ganze Existenz gefährden könnten.“
Was ist zu tun? Wie immer können Schwierigkeiten weitgehend vermieden werden, wenn gewisse Vorsichtsmassnahmen eingehalten werden. Die Süddeutsche Zeitung bringt eine Tippliste:
Bekanntheit: Je größer der Hype um eine App, desto größer die Gefahr durch Fälschungen. Wenn es also viele Angebote mit ähnlichem Namen gibt, sollte man achtsam sein: Auffallend schlechte Rechtschreibung und Logos mit schwacher Bildqualität sind bei gefälschten Apps üblich.
Entwicklername: Etablierte Unternehmen entwickeln Apps meist im eigenen Unternehmen. Demnach sollte die E-Mailadresse des Entwicklers den Domainnamen des Unternehmens haben, wie whatsapp.com. Ist das nicht der Fall, ist Skepsis angebracht. […]
Downloads: Eine hohe Anzahl an Downloads wirkt vertrauenswürdig, kann aber auch erkauft sein. Sind nur wenige Downloads sichtbar, sollten externe Rezensionen hinzugezogen werden.
App-Rezensionen: Bewertungen und Nutzerkommentare geben ähnlichen Aufschluss wie Downloadzahlen - aber auch sie können gekauft sein. Nutzer sollten die Authentizität prüfen. Je unterschiedlicher die Beiträge, desto wahrscheinlicher sind sie von echten Nutzern geschrieben worden. Im Zweifel sollten eher schlechte als gute Bewertungen betrachtet werden. 
 Die ganze Liste findet sich hier.

Sunday, November 13, 2016

Präsident Trump: Ist etwa das Internet schuld?

Wie hat es Donald Trump geschafft, in den USA zum Präsidenten gewählt zu werden, obwohl sich das gesamte politische Establishment und so gut wie alle Medien gegen ihn verbündet haben? Welche Rolle haben Internet und soziale Medien gespielt?

Der Brief des New-York-Times-Herausgebers Arthur
Sulzberger an die Leser: In Zukunft Berichterstattung
ohne Angst und Bevorzugung.
Es war unübersehbar – nicht nur in den USA. Die Meinungsmacher mögen Donald Trump gar nicht, und sie hatten und haben keine Hemmungen, dies mit ihrer Berichterstattung zum Wahlkampf zu demonstrieren.  Trump hat es den Journalisten mit seinem Verhalten leicht gemacht, ihn nicht zu mögen. Den meisten Redaktionen fiel dies umso leichter, als sie sich absolut sicher waren, dass Trump der falsche Präsident wäre, was die NZZ auch nach dem unerwarteten Sieg noch wortwörtlich befand: “Der falsche Präsident“, titelte das Blatt in einem Anflug von stolzem Elitismus am Tag nach der Wahl.
Was heisst das nun? Haben die Medien keinen Einfluss (mehr) auf ihre Leser? Haben Zeitungen, Magazine, Radio und Fernsehen ihre Glaubwürdigkeit soweit verloren, dass sie ganz einfach nicht mehr ernstgenommen werden? Oder ist etwa ganz einfach das Internet schuld, das mit seinen Sozialen Medien Informationsblasen möglich gemacht hat, die es sozusagen unmöglich machen, ganze Lesergruppen zu erreichen, wenn nicht in deren Sinne informiert und argumentiert wird? Die gleiche NZZ, die sich mit ihrer Berichterstattung zum amerikanischen Wahlkampf trotz (oder gerade wegen) ihrer elitären Ansprüche um keinen Jota vom Rest der sogenannten Mainstream-Medien abgehoben hat (“Damit ist wahr geworden, wovor führende Politiker, Akademiker und Unternehmer monatelang gewarnt hatten. Grosse Teile Amerikas, aber auch des Rests der Welt sind geschockt und stehen vor der Frage, die sie gehofft hatten nie stellen zu müssen. Was nun?“) demonstriert heute mit einem Artikel ihres Medienredaktors, dass es auch journalistischer geht. Unter dem Titel “Trumps Sieg spiegelt die digitale Revolution“ versucht Rainer Stadler die oben gestellten Fragen sachlich zu beantworten:
“Der Trend zur Atomisierung der Information ist im Online-Zeitalter unübersehbar. Die Redaktionen brauchen möglichst hohe Klickzahlen, die sie bei der Werbewirtschaft vermarkten wollen. Die Einschaltquoten lassen sich nicht zuletzt optimieren durch die dauernde Publikation von skandalträchtigen Informationshäppchen, welche den Konsumenten durch Push-Dienste fürs allgegenwärtige Smartphone schmackhaft gemacht werden. Zeitweise trafen sie im Minutentakt ein. Trump bot mit seinen provokativen Twitter-Botschaften schnell verwertbares und unterhaltsameres Material als Clinton. Entsprechend bekam er mehr mediale Aufmerksamkeit als seine Konkurrentin, was ihm wiederum die millionenschweren Ausgaben für Inserate und Werbespots ersparte. Der überwiegende Teil der Trump-News war zwar negativ, doch die mediale Stilisierung von "negativen Helden" kann auch kontraproduktiv sein und den Opfern der Skandalberichte helfen, weil die Konsumenten die Nachrichten ganz anders interpretieren, als sie die Journalisten gemeint haben.“
Das haben inzwischen auch einige sehr wichtige Medienverantwortliche gemerkt. So hat sich am Freitag der Herausgeber der New York Times, Arthur Sulzberger in einem Brief an die Leser dafür entschuldigt, dass man die Unterstützung Trumps in der Bevölkerung wohl falsch eingeschätzt habe und deshalb nicht ganz so unvoreingenommen berichtet habe, wie es möglich gewesen wäre. Man werde sich in Zukunft “wieder der fundamentalen Mission des Times-Journalismus widmen und über Amerika und die Welt ehrlich berichten, ohne Angst und Bevorzugung“. Ein Vorsatz, der nicht nur der New York Times gut anstehen würde.

Friday, November 11, 2016

Mein neues Smartphone kann sogar telefonieren!

Von Niklaus Wächter
Ein wirklich wichtiges Ereignis ist leider im amerikanischen Wahlkampf etwas untergegangen: Ich habe mir ein neues Smartphone gekauft, weil mein bisheriges Samsung 4 mini täglich neue Fehlleistungen produzierte.
Unverhofftes Aus- und manchmal wieder Einschalten, Falsche Zeitangaben, keine Sprechverbindungen möglich, Sekundenschnelle Akku -Totalentleerung, beim Arbeiten mit der Kamera und schliesslich auch noch SMS senden und empfangen einfach nicht möglich.
Nach diesen Erfahrungen - und anderen Samsung Vorkommnissen - habe ich ein Xperia Compact von Sony erstanden. Hässlich, eckig, aber leistungsstark und sparsam im Stromverbrauch.
Klein und fein, mein neues Handy.
                                          Bild Sony    
Das wichtigste aber: Es passt eben noch in die Hosentasche. Was ansonsten eigentlich nur noch bei den iPhones und einigen anderen Modellen der Fall ist.
Und wem verdanken wir diese unselige Entwicklung zum Handy-Grossformat? All jenen Usern, die den ganzen lieben Tag mit ihren Affenkästchen Online-Medien konsumieren, Kommentare verbreiten, verwackelte Filmchen und Bildchen produzieren und beglotzen, sowie SMS produzieren und konsumieren.  "Das Handy wird eben immer mehr anstelle des Computers verwendet", weiss der Verkäufer im Swisscom-Shop.
Zurück zum neuen Handy: Schwere Kost zum Einrichten. Man wird geflutet mit Diensten rund um die sozialen Services. Facebook und Co. scheinen klar das zentrale Element für die modernen Handynutzer zu sein.
Das neue Sony Smartphone hat eine Kamera für 23 MB Bilder und eine Videokamera mit Stabilisierung. Wenn ein Facebook-Freund zweimal hustet, gibt‘s eine Alarmmeldung mit Hustenzeltli-Reklame zum Sofortbestellen beim chinesischen Onlineverkäufer.
Allerdings, wie ich das Konterfei einer alten Bekannten, die mir dauernd "Grüezi" übermittelt und damit als letzte Kontakterin auf dem Bildschirm klebt, wieder los werde, muss ich auch noch lernen.
Ach ja - sogar telefonieren kann das Gerät. Und die Tonqualität ist besser als beim Vorgängermodell. Dafür wird die Stimme verfälscht. Wahrscheinlich handelt es sich um die Vorstufe für die Sofortübersetzung in eine andere Sprache während des Sprechens.
Nachtrag: Auf meinem Display sehe ich unter vielem anderen jederzeit und ungefragt die Busverbindungen an der nächsten Bushaltestelle. Aber leider nicht, auf welchem Parkplatz ich mein Auto abgestellt habe…

 Niklaus Wächter ist Journalist, Photograph und Pilot. In  den letzten Jahren hat er in der Schweiz sehr erfolgreich eine Agentur für Luftaufnahmen aufgebaut. In seinem Archiv bietet er fast 100'000 Luftaufnahmen an, die auf seiner Website abgerufen werden können. 

Wednesday, November 9, 2016

Geschäftsreisen mit Airbnb

Airbnb scheint nicht nur bei Privatleuten gut anzukommen, sondern auch bei Geschäftsreisenden. Eine neue amerikanische Untersuchung zeigt, dass Airbnb immer öfter auch im Business genutzt wird. Vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen werden stetig mehr Unterkünfte auf diese Art gebucht. Die Zahlen zeigen aber auch, dass grosse Hotels in diesem Reisesegment die Nase immer noch weit vorne haben.

Zimmer mieten per Airbnb: Immer öfter machen das auch Unternehmen.
                                                                                                    Screengrab Airbnb
Millionen von Reisenden buchen ihre Unterkünfte auf der Community-Plattform Airbnb – insgesamt werden da ständig mehr als zwei Millionen Inserate aus mehr als 190 Ländern publiziert. Die Airbnb-Geschäftsreisestudie wurde von Concur, einem weltweiten Anbieter von integrierten Reise- und Kostenmanagementlösungen durchgeführt. Sie basiert auf einer Gruppe von Kundendaten, die Ausgaben von 77 Millionen Dollar bei Airbnb repräsentieren.
Dabei zeigt sich, dass im zweiten Quartal dieses Jahres ein Wachstum von 44 Prozent zu verzeichnen war, was die der Anzahl von Geschäftsreisenden betrifft, die Airbnb-Unterkünfte abrechnen. Tim MacDonald von Concur erklärt:
"Die Daten zeigen uns, dass die Verwendung von Airbnb in allen Segmenten und Branchen insgesamt zunimmt, dass aber die Dynamik bei kleinen und mittleren Unternehmen sowie in den Segmenten Technologie und höhere Bildung am stärksten ist.  Zwar machen die Ausgaben für Hotels unvermindert den Großteil der Unterbringungskosten von Unternehmen aus, aber die Zahl der Geschäftsreisenden, die alternative Unterkünfte ausprobieren, nimmt zu, besonders während wichtiger Konferenzen und Veranstaltungen."
Concur stellte fest, dass die Anzahl der Organisationen, die Airbnb verwenden, um 32 Prozent stieg. Eine tiefergehende Analyse zeigt, dass die Bereitschaft, bei Airbnb zu buchen, bei kleinen und mittleren Unternehmen am höchsten ist. Im Durchschnitt gaben diese Firmen im zweiten Quartal dieses Jahres 2'800 Dollar bei Airbnb aus; einige Firmen buchten gar für über 20‘000 Dollar.
Interessant ist die Analyse der Nutzergruppen: Dabei handelt es sich vor allem um Technologiefirmen und den akademischen Sektor. Einer der Treiber für geschäftliche Buchungen sind natürlich grosse Konferenzen – wie bei herkömmlichen Hotels auch.

Die Studie zeigt, dass Hotels, die sich auf Geschäftsreisende spezialisiert haben, sich trotz des enormen Erfolgs von Airbnb noch nicht allzu sehr fürchten müssen: Business-Reisende buchen nämlich immer noch 250mal mehr Übernachtungen in grossen Hotels als bei der Internet-Plattform Airbnb. Ausserdem ist Airbnb vielerorts so gross geworden, dass sich Städte gegen die negativen Einflüsse zu wehren beginnen. Das Wachstum der Vermietungsplattform könnte dadurch in Zukunft empfindlich eingeschränkt werden.

Wednesday, November 2, 2016

Cyber War wie aus Hollywood

Wir hören immer wieder von sogenannten DDoS-Attacken, die von Hackern gestartet werden, um Webseiten lahm zu legen. Manchmal werden gar ganze Teile des Internets lahmgelegt, wie vor zwei Wochen, als unter anderem Twitter, Paypal, Netflix und Spotify nicht mehr zu erreichen waren. Tatsächlich werden zu jeder Zeit irgendwo auf der Welt derartige digitale Anrgriffe geritten. Die digitale Weltkarte eines amerikanischen Sicherheitsunternehmens zeigt, wie dramatisch das am Bildschirm aussieht.

Als ob Hollywood Regie führen würde: Die Norse Cyber Attack Map.
                                                                                          Screengrab norsecorp.com
Wahrscheinlich ist er noch nicht im Gang, der wirkliche Cyber-Krieg, aber,  was die Echtzeit-Karte des Sicherheitsunternehmens Norse zeigt, sieht tatsächlich sehr nach Krieg aus, und zwar nach einem, der in Hollywood inszeniert wurde. Ob diese digitalen Angriffe allerdings von staatlichen unterstützten Hackern kommen, oder ob es sich ganz einfach um computertechnisch begabte Hooligans und Kriminelle handelt, die inzwischen enorme Kosten verursachen, zeigt auch die Norse Attack Map nicht. Jedenfalls werden DDOS-Attacken immer massiver. So ist es ganz interessant, in Echtzeit zu verfolgen, wer denn wen angreift (geographisch gesehen), auch wenn die spannende optische Darstellung mit gewisser Vorsicht zu geniessen ist, wie die Welt darlegt:
"Man fühlt sich gleich mittendrin im Cyberkrieg: Munter wird auf dieser Karte vor allem aus China in Richtung USA geschossen – aus den USA ist dagegen vor allem der Nahe Osten im Visier der Angriffe […] Registriert werden von Norse jeweils Versuche, bekannte Sicherheitslücken in weitverbreiteter Software ausnutzen. Doch die Karte ist mit Vorsicht zu genießen: Norse hat natürlich keine Daten über Angriffe weltweit, sondern kann nur sehr selektiv die Daten eigener Server auswerten, die das Unternehmen als Fallen aufgestellt hat – sogenannte Honey Pots, die Norse in 40 Ländern betreibt. […] Auch ist die Quelle eines Angriffs nicht so einfach zu identifizieren: Dass eine IP-Adresse einem bestimmten Land zugeordnet werden kann, bedeutet nicht, dass auch die Angreifer aus diesem Land kommen. Angreifer können durchaus zum Beispiel PCs mit Sicherheitslücken in den USA übernehmen und von dort aus weitere Angriffe ausführen, auch wenn sie selbst in China sitzen. Darüber hinaus gibt es weitere, auch legale, Methoden der Verschleierung – wie beispielsweise VPN-Dienste…“
Norse ist nicht das einzige Unternehmen, das versucht, die weltweiten Cyber-Attacken graphisch darzustellen – aber das Unternehmen macht’s am schönsten. Auch Google beteiligt sich an einem derartigen Unterfangen: Die Digital Attack Map zeigt die wichtigsten täglichen DDoS-Attacken weltweit.
Beide Karten zeigen, dass es durchaus nicht nur Grossmächte sind, die mit dit digitalen Attacken globale digitale Verunsicherung erzeugen wollen. Auch kleine Nationen wie die Schweiz fallen immer wieder als Ausgangsorte derartiger Angriffe auf.

Sunday, October 30, 2016

Den E-Mail-Dieben in die Falle gegangen

Wir wissen alle, was es braucht, damit unsere Daten einigermassen sicher bleiben: Passwörter, die nicht zu einfach sind, ein gesundes Misstrauen gegenüber E-Mails von Unbekannten und natürlich ein gutes Virenschutzprogramm. Trotzdem scheint es immer noch kinderleicht zu sein, E-Mails zu hacken und zu klauen, wie der amerikanische Wahlkampf zeigt. Selbst ausgefuchste Politstrategen sind gegen sogenanntes Social Engineering nicht gefeit und landen in der Falle der E-Mail-Diebe. 

Das von WikiLeaks veröffentlichte Phishing-E-Mail (zum Vergrössern
anklicken). 
Wikipedia definiert Social Engineering als “zwischenmenschliche Beeinflussungen mit dem Ziel, bei Personen bestimmte Verhalten hervorzurufen, sie zum Beispiel zur Preisgabe von vertraulichen Informationen, zum Kauf eines Produktes oder zur Freigabe von Finanzmitteln zu bewegen“. Wie Hillary Clintons Wahlkampfleiter John Podesta  nach der Publikation zehntausender seiner E-Mails durch WikiLeaks schmerzhaft erfahren hat, funktioniert diese Art von Hacking hervorragend. Und es ist einigermassen ironisch, dass wir dank WikiLeaks nun auch wissen, wie John Podesta in die Hacker-Falle tappte.
Demgemäss erhielt Wahlkampfleiter Podesta am 19. März ein E-Mail von jemandem, der sich als “Google“ ausgab. Das Mail enthielt die Warnung, dass jemand in der Ukraine versucht habe, Podestas E-Mail-Account zu knacken und dass dieser deshalb sofort sein Passwort ändern sollte. Freundlicherweise stellte das “Google-Team“ auch gleich den Link zur Verfügung, um das neue Passwort einzurichten.
Da der Wahlkampfleiter von Hillary Clinton wahrscheinlich wichtigere Probleme hatte, als an seinem Passwort herumzufummeln, leitete er das E-Mail an sein IT-Team weiter. Diese Spezialisten waren mit den Verfassern des E-Mails einig und liessen Podesta wissen, er solle das Passwort für sein Gmail-Account ohne Verzug wechseln. Sicherheitshalber informierte der zuständige IT-Mann auch gleich darüber, wie man das richtig macht und legte den korrekten Google-Link bei.
So weit so gut.
Leider entschied sich dann die Person, die das neue Passwort eingab, nicht diesen Link, sondern den kurzen Bitly-Link im Original-Phishing-Mail der Hacker anzuklicken – womit das Hacken seinen Lauf nehmen konnte.

Für die Präsidentschaftskandidatin, die ja bekanntlich schon ohne die gehackten Podesta E-Mails genügend E-Mail-Ärger hat, wirkte sich dieser Datendiebstahl gelinde gesagt nicht sehr konstruktiv aus. Umso mehr, als  schon im Vorwahlkampf die E-Mail-Konten ihrer Parteiführung gehackt worden waren – mit der genau gleichen Methode. 

Friday, October 28, 2016

Emojis werden zu Kunstobjekten

Emojis, die kleinen Symbole, die von so vielen Usern gebraucht  und von so wenigen wirklich verstanden werden, sind quasi über Nacht zu Kunstobjekten geworden. Das Amerikanische Museum of Modern Art (MoMA) hat nämlich die erste Serie dieser Zeichen von einer Japanischen Telekommunikationsfirma geschenkt bekommen und wird sie in Zukunft ausstellen.

So haben sich Emojis in17 Jahren entwickelt:
Vom Original (links) zum heutigen iOS-Zeichen.
                                                                Bild MoMA
Heute gibt es rund 1800 Emojis – und es werden immer mehr. Die kleinen farbigen Symbole werden fleissig gebraucht; sie seien gar eine Weltsprache für eine bessere Zukunft, schreibt Julian Dörr:
“Eine spielend leicht zu erlernende Sprache? Was sind all die Bilderrätsel um Filmtitel und Weihnachtssongs, wenn nicht höchst unterhaltsame Kurse in der Weltsprache Emoji? Küken = süß, Flugzeug = Flugzeug, Fußball = Fußball, Aubergine = Penis. Alles klar? Alles klar.“
Emojis sind nicht nicht nur unterhaltsam, sondern auch sehr politisch korrekt, und das trägt sicher auch dazu bei, dass sie bei Meinungsmachern viel beliebter sind, als bei Menschen, die kommunizieren, um Informationen auszutauschen:
Sicherlich, auch Emojis führen zu Missverständnissen. Es gibt Verständigungsschwierigkeiten zwischen Kulturkreisen und Generationen. Aber: Keine Sprache ist eindeutig, keine Sprache ist perfekt. Vielmehr unterliegen sie alle dem permanenten Wandel. Nur: Die Emojis wandeln sich schneller. Sie sind eine Weltsprache, die digitale Muttersprache von Millionen, die sich ständig optimiert.  Ist es nicht großartig, einer Sprache beim Wachsen zuzusehen, einer Sprache, die immer besser wird? Schillernder war die Zukunft ja wohl nie.“
Trotzdem – oder genau deshalb - haben die Kunstexperten am Museum of Modern Art wohl entschieden, dass die digitalen Zeichen in ihrer Urform Kunst darstellen, wie es auf der MoMA Website heisst:
“We are thrilled to announce the addition of NTT DOCOMO’s original set of 176 emoji to the MoMA collection. Developed under the supervision of Shigetaka Kurita and released for cell phones in 1999, these 12 x 12 pixel humble masterpieces of design planted the seeds for the explosive growth of a new visual language. (Wir sind ausserordentlich erfreut, dass wir NTT DOCOMOS ursprünglichen Satz von 176 Emojis zu unserer Sammlung hinzufügen können. Die bescheidenen Design-Meisterwerke, die unter der Ägide von Shigetaka Kurita entwickelt und 1999 für mobile Telefone freigegeben wurden, haben die Saat für das explosive Wachstum einer neuen visuellen Sprache gelegt.)“
Die ursprünglichen Zeichen waren gerade mal 12 mal 12 Pixel gross und einfarbig, hatten also kaum Ähnlichkeit mit heutigen Emojis (siehe Bild). Ab Dezember werden sie im MoMA als digitale Projektion ausgestellt.

Andy Warhol, der gewusst hat, wie man Alltagsobjekte zu Kunst macht, würde sich freuen.  

Monday, October 24, 2016

Dynamic Pricing: Datenschutz hat seinen Preis

Die enorme Steigerung an Leistungsfähigkeit in der IT-Technologie führt dazu, dass heute Dinge machbar sind, die noch vor kurzem unmöglich waren. Selbstfahrende Autos gehören dazu, aber auch personalisierte Preise. Wenn der Laden seine Kunden kennt, kann er seine Verkaufspreise individuell anpassen – je nach Einkaufsgewohnheit oder Einkommensklasse.

Der gläserne Kunde macht Dynamic Pricing auch im Supermarkt - zum Beispiel
in der Migros - möglich.                                                                                    Bild PD
Dass die stolzen Eigentümer von Apple-Geräten vielerorts mehr bezahlen, wenn sie online einkaufen, ist seit Jahren bekannt – ganz einfach weil Apple-User “gerne etwas mehr bezahlen“, wie es zum Beispiel ein amerikanisches Reiseunternehmen formuliert hat. Eigentlich nicht überraschend, zahlen doch Apple-Kunden auch für ihre Macs, Tablets und Smartphones gerne etwas mehr.  Das Anvisieren zahlungsfreudiger Apple-Kunden war aber nur der Anfang. Wie die NZZ berichtet, will jetzt auch die Migros ihren loyalsten Kunden personalisierte Rabatte anbieten - Dynamic Pricing goes Mainstream! Zitat aus der NZZ:
“Da wir über Smartphone und PC eine immer grössere Datenspur hinterlassen, können Anbieter sehr genaue Persönlichkeitsprofile anlegen. Migros hat jüngst die Segmente, in denen sie ihre Cumulus-Kunden einteilt, von 44 auf 154 000 erhöht. Im Schnitt sind das gerade noch 18 Kunden pro Kategorie. Der Konzern behält sich zudem vor, Daten aus seinen Supermärkten, Fitness-, Gesundheitscentern, Reisebüros usw. zusammenzuführen. Wer als zahlungskräftig identifiziert ist, bezahlt mehr. Denn heute sieht jeder einzelne Kunde im Online-Shop beziehungsweise in der App eine personalisierte Nutzeroberfläche. Die gezeigten Preise können für jeden Kunden einzeln berechnet werden – optimiert gemäss Profil und Einkaufsverhalten. Die Branche spricht von «Personal Pricing». Dafür stehen Unmengen an Daten zur Verfügung, die Algorithmen und künstliche Intelligenz höchst effizient auswerten. Kunden sind längst gläsern…“
Die Migros ist natürlich mit ihrem “Dynamic Pricing“ nicht allein. Auch Coop hat mit entsprechenden Tests schon für Aufsehen gesorgt, und Amazon tut es schon längst.
Trotzdem ist die Praxis im Detailhandel noch nicht sehr verbreitet, wie Forscher einer deutschen Hochschule herausgefunden haben. Sie suchten Produkte in 20 Webshops mit drei verschiedenen User-Profilen, verschiedenen Endgeräten, unterschiedlichen Betriebssystemen und von wechselnden Standorten aus. Das Resultat:
“Ob Walkingstöcke, Tierfutter oder Parfum – die Preise seien nicht unterschiedlich gewesen. Mit einer Ausnahme: der Reisebranche. Für hochpreisige Pauschalreisen arbeiteten die Anbieter mit personalisierten Preisen, die sich etwa nach dem Surfverhalten richteten.Die Forscher glauben, dass personalisierte Preise in anderen Fällen für Händler schlicht nicht attraktiv sind. Denn letztlich komme es nicht darauf an, was der Kunde bereit sei zu zahlen, sondern auf das Angebot der Konkurrenz. Liege das darunter, könne der Händler noch so perfekt personalisierte Preise anbieten – der Kunde würde abwandern. Denn über Preissuchmaschinen sei für Verbraucher sehr schnell sichtbar, welcher Händler welches Produkt zu welchem Preis anbiete.“
Immerhin darf man wohl davon ausgehen, dass die dynamischen Preise so oder so kommen werden. Schliesslich versprechen sich die Detailhändler dadurch Mehreinnahmen von vollen acht Prozent. Wer als Kunde oder Kundin nicht mitspielen will, bei dieser Umsatzerhöhung, muss seine Daten schützen – zum Beispiel durch anonymes Shoppen. Da lautet dann die Schlüsselfrage: Wie teuer ist Ihnen Ihre Datenhoheit?
“In der Schweiz gibt es rund 3,6 Mio. Haushalte, 2,8 Mio. besitzen eine Cumulus-Karte und 3,2 Mio. eine Supercard. Diese Mehrheit wird wohl mit personalisierten Rabatten und Preisen leben lernen müssen. Wer aber bewusst auf Kundenkarten verzichtet, wird am allermeisten bezahlen. Das muss man sich leisten können. Datenschutz hat seinen Preis.“


Friday, October 21, 2016

Der Onlinehandel: Ein Mekka für Betrüger

Der Onlinehandel wächst weiter – in der Schweiz  im letzten Jahr um 7,5 Prozent auf 7, 2 Milliarden Franken. Das starke Wachstum zieht auch die Betrüger an: Eine aktuelle Studie zeigt, dass 95 Prozent der Händler schon betrogen wurden. Schweizer Onlinehändler sind mit diesen schlechten Erfahrungen nicht allein: Der deutsche Online-Handel verliert jedes Jahr rund 2,4 Milliarden Euro durch sogenannte Zahlungsstörungen. Trotzdem werden in Europa immer noch vertrauensvoll Rechnungen an Onlinekunden verschickt. Diese Zahlvariante wird in anderen Ländern längst nicht mehr angeboten.

So viele Zahlungsmöglichkeiten...         
Die deutschen Zahlen wurden von der Berliner Wirtschaftshochschule ermittelt, die Online-Betrugsquote in der Schweiz kommt vom Wirtschaftsinformationsdienst CRIF AG. Das Fazit: Mit dem schnell wachsenden Umsatzvolumen nehmen auch die Betrügereien im Online-Handel zu. Beinahe zwei Drittel der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, dass der Betrug im Online-Handel in den letzten Jahren angestiegen ist. Knapp ein Viertel gibt an, dass die Betrugsquote sehr stark angestiegen sei.
Ganze 7,3 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass sie in den letzten 12 Monaten einen totalen Verlustbetrag von 50'000 Franken oder mehr erlitten haben. Bei fast einem Drittel der Befragten beliefen sich derartige Verluste auf mehr als 10‘000 Franken.
Am häufigsten wird betrogen, indem Kunden Ware bestellen obwohl sie wissen, dass sie diese nicht bezahlen können. Das zweithäufigste genannte Betrugsmuster sind Besteller, die mit falschen Angaben Waren kaufen. Eine steigende Anzahl Betrugsfälle ist auch im Bereich Identitätsdiebstahl und gestohlene Zahlungsdaten auszumachen.
Die Schweizer Studie ergab, dass fast alle befragten Online-Händler versuchen, sich gegen die zunehmende Betrugsgefahr zu wehren und vorhaben, zusätzliche Massnahmen zu ergreifen.
Genau das empfehlen auch die Experten, zum Beispiel der deutsche Bundesverband für Digitale Wirtschaft, der kürzlich einen Artikel unter dem Titel “Drei Faktoren, die Zahlungsausfälle und Betrug im Onlinehandel eindämmen“ veröffentlicht hat. Darin geht es unter anderem um die Bonitätsprüfung der Kunden:
“Zu Beginn des Prozesses sollte eine Einschätzung der Zahlungsfähigkeit der Kunden erfolgen. Grundsäulen zur Bewertung der Bonität und der Identität bilden Daten von Auskunfteien in Kombination mit den beim Händler intern vorhandenen Informationen aus früheren Transaktionen des jeweiligen Kunden. [...] Mithilfe eines solchen Risikomanagements sind Unternehmen auch in der Lage, Betrugsstrategien aufzudecken und effizient zu bekämpfen. Dabei werden etwa Betrugsmuster, zum Beispiel falsche Identitäten oder Abweichungen bei der Adresse, erkannt.“
Die beiden weiteren Faktoren, die im Artikel genannt werden, betreffen die Zahlvarianten und das Forderungsmanagement. Deutsche und schweizerische Onlinehändler haben nämlich ein Problem, das in den USA und anderen Ländern nicht besteht: Viele Kunden bestehen hier darauf, ihre Einkäufe per Rechnung bezahlen. Eine alte Bezahlgewohnheit, die nur langsam zu überwinden sein wird. Das ist, neben höheren Administrativkosten, natürlich schon deshalb problematisch, weil das Bezahlrisiko dann voll vom Händler übernommen wird. Zitat BVDW:
“Der Kauf auf Rechnung ist besonders anfällig für Zahlungsstörungen. Stammkunden, die schon mehrfach geordert und verlässlich bezahlt haben, kann der Rechnungskauf mit verhältnismässig geringem Risiko angeboten werden. Bei Neukunden ist die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls deutlich höher.“

Tuesday, October 18, 2016

Stromausfall bei uns, weil die Russen Hillarys E-Mails gehackt haben?

Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass ein Cyber-War, der zwischen zwei Grossmächten wie den USA oder Russland geführt würde, auch in Europa zu beträchtlichen Kollateralschäden führen würde. Das Internet ist nämlich so konstruiert, dass es bei Teilausfällen andere Leitungen und Server in Beschlag nimmt – solange solche zur Verfügung stehen.

WikiLeaks bietet tausende von E-Mails zum Download an, die angeblich von
Russischen Hackern gestohlen worden sind.             Schreenshot wikileaks.org
Gerade jetzt, während des amerikanischen Präsidentenwahlkampfs ist das Thema wieder aktuell: Die Russen seien es, die in den USA E-Mails gehackt und es  für WikiLeaks möglich gemacht hätten, unzählige E-Mails der Kandidatin Hillary Clinton zu verbreiten, sagt die amerikanische Regierung. Deshalb wird mit dem ganz grossen Cyber-Knüppel gedroht, wie ZDnet.de unter der Überschrift “USA drohen Russland mit Cyberangriff“ berichtet:
“Die US-Regierung hat im Streit mit Russland über angeblich politisch motivierte Cyberangriffe auf US-Institutionen und Bürger nachgelegt. Nach der öffentlichen Schuldzuweisung Ende vorletzter Woche drohte Vizepräsident Joe Biden zumindest indirekt mit Gegenmaßnahmen. Es sei geplant, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin „eine Nachricht zu schicken“, sagte Biden in einem Interview mit NBC News. Die „Nachricht“ werde klar und angemessen sein, ergänzte Biden. Die USA verfügten über die benötigten Ressourcen. „Es wird zu einer Zeit geschehen, die wir selbst wählen und die die größte Wirkung haben wird“. Auf die Frage, ob die Öffentlichkeit davon erfahren werde, antwortete Biden: „Ich hoffe nicht.“
Diese Hoffnung des Vizepräsidenten könnte sich nicht erfüllen, wenn man den Experten auf der IKT-Sicherheitskonferenz glauben darf. Diese warnen nämlich davor, dass ein Cyberkonflikt auch unbeteiligte Länder schwer treffen würde:
“Backbone Gateways sind die Hauptschlagadern des Internets. Wenn durch Störungen oder Angriffe einige Gateways beschädigt werden bzw. ausfallen, wird der Datenstrom über die verbliebenden Backbone Gateways geleitet, um so die Verfügbarkeit des Internets weiterhin zu gewährleisten.
Aber welche Konsequenzen resultieren aus der Tatsache, dass die vorhandenen Backbone Gateways in Europa - die eine primäre Rolle für die Sicherstellung der Konnektivität des gesamten Internets in Europa einnehmen - als Bestandteil einer Cyberdoktrin anderer Staaten 'missbraucht' werden können? […]Unter der Prämisse, dass in den Cyberkonflikten Waffen zur IP- und Datenpaket-Transformation zur Anwendung kommen, und die sich außerhalb des US-Territoriums befindlichen DoD-Gateways in Deutschland und Japan zum Angriff / zur Verteidigung eingesetzt werden, führte die Simulation zu einer Überlastung der vernetzten Backbone Gateways in Europa und Asien.“
Eine derartige Überlastung könnte schwerwiegende Folgen haben, warnen die Sicherheitsexperten:
Eine Restkapazität von lediglich 1,9 bis 7,2 Prozent der Backbone Gateways für nicht 'konfliktbedingten' Datenverkehr, wäre nicht mehr ausreichend, um in Europa Datenverbindungen aus Mobilfunknetzen oder Leit- und Steuerungssystemen für kritische Infrastrukturen aufrecht zu erhalten. Eine der möglichen negativen Folgen: Ein grossflächiger Stromausfall in Deutschland, Österreich und der Schweiz!