Thursday, April 29, 2010

Suisse-ID: Digital Vertrauen schaffen

Die sichere Identifikation von digitalen Kommunikationspartnern ist immer noch eines der grossen Probleme im elektronischen Geschäftsverkehr. In der Schweiz wird jetzt eine Lösung angeboten, die der Bund sogar noch subventioniert. Das System funktioniert auf Chip-Basis, heisst Suisse-ID und könnte sich auch im KMU-Bereich als nützlich erweisen.

Die Suisse-ID ist ein digitaler Pass in Form einer Chipkarte oder eines USB-Sticks. Sie macht es möglich, die Identität einer Person in einem Netz einwandfrei zu bestätigen und wird ab der ersten Mai-Woche von der Post und der St.Galler Firma Quo Vadis angeboten. Sie kann zur Authentisierung gegenüber Online-Applikationen und zum rechtsverbindlichen Unterschreiben von elektronischen Dokumenten genutzt werden. Ihr Nutzen liegt in der hohen Transaktionssicherheit und Zeitersparnis. Mit der SuisseID will der Bund dem elektronischen Geschäfts- und Behördenverkehr in der Schweiz zum Durchbruch verhelfen. Für die vergünstigte Erstabgabe der SuisseID an natürliche Personen steht ein Betrag von 17 Millionen Franken zur Verfügung. Weitere vier Millionen Franken wurden für den Aufbau der Infrastruktur gesprochen.
Vorläufig wird die Nachfrage aber trotzdem nicht sehr gross sein, wie die NZZ berichtet:
“Trotz den Bundessubventionen dürfte sich für Privatanwender die Anschaffung einer Suisse-ID vorerst noch nicht rechnen. Die Hoffnungen liegen deshalb auf den Unternehmen. Hier könnte die Suisse-ID in firmeninterne Sicherheitslösungen eingebunden werden. Der Trend zum Cloud-Computing, bei dem Software-Applikationen ins Internet ausgelagert werden, hat einen Bedarf geschaffen für Lösungen, die beim Fernzugriff auf Computerressourcen die Identifikation und Autorisierung von Benutzern ermöglichen.“
Die neue digitale ID könnte auch für Privatpersonen relativ schnell interessant werden, wenn der Detailhandel die Benutzung einbindet. Laut computerworld.ch , können sich Kunden in Zukunft bei Buch.ch, coop@home und LeShop mit der SuisseID und der PIN anmelden. Unterschiedliche Logindaten für die Online-Shops seien dann nicht mehr notwendig. Und weiter:
“Auch Einkäufe von zum Beispiel alkoholischen Getränken oder Spielen mit Altersbeschränkung liessen sich mit der SuisseID realisieren. Dafür fragt der Shop automatisch das Alter beim Kartenherausgeber ab. Beim Kauf einer Flasche Wein muss der SuisseID-Inhaber zustimmen, dass zum Beispiel coop@home eine Altersverifikation durchführen darf. Dabei erhält der Shop aber keinen Zugriff auf das Geburtsdatum. Vom Kartenherausgeber kommt nur die Entscheidung «Ja» oder «Nein».“
Was kostet die Suisse-ID? Quo Vadis bietet sie für 164 Franken an, für eine Gültigkeitsdauer von drei Jahren. Der Bund gibt privaten Benutzern 65 Franken vom Kaufpreis zurück, so dass die Karte jährlich noch 33 Franken kosten wird.

Tuesday, April 27, 2010

Wie Ihre Kamera funken lernt

Die Zukunft funktioniert kabellos! Ein gutes Beispiel dafür sind die Speicherkarten der amerikanischen Firma Eye-Fi, mit deren Hilfe ganz gewöhnliche Digitalkameras plötzlich funken können. Damit wird das Übertragen von Bildern, so gut wie automatisiert und Kabel sind überflüssig.

Die Idee ist gut und wird sicherlich zahlreiche Nachahmer finden. Die Speicherkarten von Eye-Fi können nicht nur 4 oder 8 Gigabyte speichern, sie sind auch noch mit einem WLAN-Modul ausgerüstet, das reguläre Digitalkameras funken lässt. So können dann Bilder und Videos ohne Kabel entweder ins Web oder auf den eigenen PC übermittelt werden. Je nach Modell können die Speicherkarten dazu benutzt werden, um ins eigene Netz über öffentliche Hotspots zu funken. Sobald die Bilder übertragen sind, macht die Karte automatisch wieder Speicherplatz frei, damit weiter fotografiert werden kann.
Die Eye-Fi Funkkarten werden jetzt auch auf dem deutschsprachigen Markt angeboten – unter anderem bei Amazon, Fust und Manor. Das billigste Modell (4GB) kostet rund 60 Euro und ist die einzige Karte, die keine Geo-Tagging-Funktion ermöglicht. Alle andern Modelle, bis zum 130 Euro, 8 GB-Modell, speichern auch noch automatisch den geographischen Aufnahmeort, was natürlich später das Sortieren der Bilder massiv erleichtert. Das Spitzenmodell kann noch mehr: Es ermöglicht die Übertragung direkt zum zum PC, ganz ohne Wireless-Network, was vor allem unterwegs äusserst nützlich sein kann.

Saturday, April 24, 2010

Radarfallen im Weltall

Darauf habe die meisten Autofahrer gerade noch gewartet. Erdbasierte Radarüberwachung ist die Technolgie von gestern, moderne Radarfallen sind Satelliten und befinden sich im All. Dass das zu weit geht, finden nicht nur Datenschützer.

“Big Brother is watching you“ ist dank GPS und digitaler Technologie längst zur Tatsache geworden. Standorte können dank GPS-Chips in mobilen Geräten leicht ermittelt werden, und wer mit Plastikkarten zahlt oder sich an sozialen Netzwerken beteiligt, gibt oft viel mehr Informationen preis, als ihm oder ihr lieb sein kann. Auch an die Satellitenbilder aus dem All und die Strassenansicht von Google haben wir uns schon gewöhnt. Doch nun wird die Radarfalle im Weltall getestet – und all die vielen Regierungen und Behörden, die ja bekanntlich gar nicht genug Steuer- und Bussgelder bekommen können, werden die neue Methode der Überwachung sicher gerne willkommen heissen.
Wie die der Londoner “Telegraph“ berichtet, wird das neue System mit dem Namen “SpeedSpike“ in England bereits getestet und funktioniert hervorragend.
“Konkret wird zuerst die Autonummer mit einer Kamera erfasst. Die Software identifiziert das Fahrzeug und schickt dann die Daten an den Satelliten weiter. Dieser ist nun in der Lage, das Auto weiterzuverfolgen. Nicht mehr nötig ist eine zweite Messstelle. Die Satellitendaten können so interpretiert werden, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit über längere Strecken ermittelt wird.“
Abgesehen davon, dass sich einem tatsächlich ein mulmiges Gefühl einschleicht, wenn man sich immer und überall vom Himmel her beobachtet fühlen muss, bietet das System natürlich reichlich Möglichkeiten zum Missbrauch. Schliesslich können damit bestimmte Fahrzeuge über ganze Strecken verfolgt werden. Trotzdem ist anzunehmen, dass auch dieser technologische Fortschritt früher später bei uns eintreffen wird – Datenschützer hin oder her. Die Argumente dafür sind in England schon geäussert worden. Es handle sich ganz einfach “um die natürliche Evolution einer bereits existierenden Technologie“, meinte ein Sprecher des britischen Automobilverbandes. Ganz unrecht hat er damit ja nicht.

Saturday, April 17, 2010

Das teuflische Kleingedruckte

Wer PC und Internet benutzt, wird fast täglich von irgendeinem Softwarehersteller, Onlineshop oder Medium dazu aufgefordert, die kleingedruckten Geschäftsbedingungen mit einem Klick zu akzeptieren – sonst beginnt der Download nicht, oder die Bestellung wird nicht abgewickelt. Doch wer liesst sie schon, diese “Terms and Conditions“? So gut wie niemand, wie eine Story aus England beweist.

Stellen Sie sich vor, sie müssten tatsächlich alle kleingedruckten Lizenz- und Geschäftsbedingungen lesen, bevor Sie im Internet etwas akquirieren – die Tage und Nächte wären schlicht und einfach nicht lang genug! Eine Britische Firma, die Computerspiele verkauft, machte sich nun einen Spass daraus, eine leicht unheimliche, wenn auch völlig unsinnige Klausel in ihr Kleingedrucktes einzubauen. Unter dem Titel “Immortal Soul Clause“ gab sie sich selber das Recht, mit dem Verkauf eines Produktes die Seele ihrer Kunden einzufordern. Wer also bei GameStation ein Spiel kaufte, verkaufte gleichzeitig seine Seele – zwar nicht dem Teufel, aber immerhin.
Die Firma leistete sich diesen Spass, um darauf hinzuweisen, dass eben fast niemand das Kleingedruckte liest. In diesem Text gab man den Kunden nämlich die Gelegenheit, den Verkauf ihrer Seele abzulehnen – womit sie sich auch noch einen Gutschein im Wert von 5 Pfund, also rund 10 Franken verdient hätten. Trotzdem gaben innerhalb weniger Tage 7500 Onlione-Shopper lieber ihre Seele auf, als das Kleingedruckte zu lesen, das sind immerhin rund 90 Prozent aller Nutzer – und wir können es ihnen nachfühlen, schliesslich hat der Tag nur 24 Stunden. Trotzdem muss man sich fragen, wozu die unzähligen im Web publizierten kleingedruckten Vertragsbedingungen eigentlich gut sind - wenn sie ja eh fast nicht gelesen werden.

Das war die teuflische Vertragsklausel:
"By placing an order via this Web site on the first day of the fourth month of the year 2010 Anno Domini, you agree to grant Us a non transferable option to claim, for now and for ever more, your immortal soul. Should We wish to exercise this option, you agree to surrender your immortal soul, and any claim you may have on it, within 5 (five) working days of receiving written notification from gamesation.co.uk or one of its duly authorised minions."

Thursday, April 15, 2010

Zertifizierte Schweizer Qualitätssoftware

Die Einführung neuer Software im Betrieb stellt eine grosse Herausforderung dar und ist für den Kunden mit vielen Unsicherheiten behaftet. Aus diesem Grund hat die SGS im letzten Jahr die Norm ISO 25001 in ihr Portfolio aufgenommen. Um die unabhängige Überprüfung von Herkunft und Qualität in der Schweiz zu etablieren, wurde nun auch eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit mit dem Label “swiss made software“ unterzeichnet, das auch die Opacc-Software auszeichnet.

Die Zusammenarbeit habe zum Ziel, Transparenz bei der Evaluation von Software zu schaffen und die Wahrnehmung der Schweizer Softwareindustrie in der Öffentlichkeit nachhaltig zu steigern, teilen die Initianten mit. Schweizer Software-Firmen können nun, von unabhängiger Stelle geprüft, gegenüber Entscheidungsträgern in Unternehmen sowohl Herkunft als auch Qualität ihrer Software-Produkte klar belegen. Die Bedeutung von Software-Herkunft und -Qualität werde für Kunden angesichts schwindender Transparenz von Sourcing-Aktivitäten immer wichtiger. Die eindeutige, offiziell bestätigte Kennzeichnung von Ursprungs- und Qualitätsnormen liefere dem Käufer eine äusserst wichtige Entscheidungsgrundlage.
In diesem Zusammenhang findet am 6. Mai 2010 im Anschluss an den "Swiss IT Academy - eBusiness Kongress" in der Messe Zürich ein Anlass statt, an dem vorgestellt wird, wie die Überprüfung erreicht werden kann. In einer anschliessenden Podiumsdiskussion wird erörtert, welche Bedeutung der Standard für Unternehmen hat.
Die SGS-Gruppe ist übrigens ein beeindruckendes Unternehmen: sie ist weltweit führend in den Bereichen Prüfen, Testen, Verifizieren und Zertifizieren. Sie setzt global anerkannte Maßstäbe für Qualität und Integrität und beschäftigt mehr als 59000 Mitarbeiter in über 1000 Niederlassungen und Laboratorien weltweit.

Die Durst-App

Gewisse Produkte entsprechen einem typisch schweizerischen Klischee – weil sie eben typisch schweizerisch sind. Zum Beispiel gute Schokolode, Käsefondue, unser Armeemesser und eben – Rivella. Das kann man jetzt auch im Ausland trinken. Finden tut man es mit einer App auf dem iPhone oder mit dem Rivella-Finder auf dem PC.

In der Schweiz gibt es Rivella seit mehr als 50 Jahren – viele Schweizer sind damit aufgewachsen und möchten das Getränk nicht mehr missen. Versuche, im grossen Rahmen im Ausland Fuss zu fassen, sind nicht immer ganz gelungen. Trotzdem gibt es Rivella jetzt auch im Ausland – zum Beispiel in Deutschland. In der Trendstadt Berlin zum Beispiel, sei das Getränk „stark auf dem Vormarsch“, teilt die Rivella AG mit. Damit Heimweh- und Auslandschweizer, aber auch deutsche Rivella-Fans nicht mehr auf Rivella verzichten, oder lange danach suchen müssten, biete man den Rivella-Finder (der übrigens auch auf dem PC funktioniert) als App fürs iPhone an. Die App ist im App-Store gratis zu haben und zeigt zielsicher an, wo sich die nächste Rivella-Verkaufsstelle oder Beiz befindet, die Rivella anbietet. Dank GPS zeigt die App dann auch gleich den schnellsten Weg zum schweizerischen Durstlöscher.

Tuesday, April 13, 2010

Anonymität im Web: Die Luft wird dünner

Wer sich länger als nur ein paar Minuten im Tag im Internet tummelt, weiss, dass es da nur so von Leuten wimmelt, die ihre Meinung gerne und laut kundtun. Das Problem ist nur, dass die meisten dieser kommentierenden User nicht zu ihrer Meinung stehen – Im Internet ist Anonymität Trumpf. Dagegen regt sich nun Widerstand.

Auf Anhieb kommt uns eigentlich kein einziger guter Grund in den Sinn, der für anonyme Internetkommentare spricht (so lange die betroffenen User in einer westlichen Demokratie leben und nicht befürchten müssen, dass sie für ihre Meinungsäusserung von den Autoritäten zur Rechenschaft gezogen werden). Im Gegenteil: Die Anonymität des Internets hat vielerorts zu einem regelrechten Sittenzerfall geführt. Vor allem auf News-Sites, die mit politischen Neuheiten hausieren, laufen die Beschimpfungen anonymer Leser schnell mal aus dem Ruder. Viel schlimmer noch, als im deutschsprachigen Raum, zeigt sich das in der angelsächsischen Welt. Was da an Wut und Hass im Internet abgelassen wird, ist beängstigend. Natürlich sind solche Kommentare in mehrerer Hinsicht wertlos: Wer nicht mit seinem Namen zu seiner Meinung stehen mag, sollte sie auch nicht im Web publizieren – anonyme Mitteilungen wurden, bis auf wenige Ausnahmen, schon Jahrhunderte, bevor es das Internet gab, als wertlos und oft auch als bösartig qualifiziert. Anonymität heisst in diesem Zusammenhang oft Feigheit und schadet deshalb dem Diskurs. Leser können ausserdem anonyme Kommentare nicht richtig gewichten, weil sie nie so richtig wissen, woher denn diese Meinung eigentlich kommt. Und schliesslich: Werber hassen bösartige, hasserfüllte Umgebungen, damit lässt sich kein Geld vedienen! Das wird wohl auch der Grund dafür sein, dass sich nun in den digitalen Medien auf breiter Basis Widerstand gegen diese Unsitte breit macht, wie verschiedenerorts berichtet wird:

“Um zu verhindern, dass sich Leser hinter fiktiven User-Namen verstecken und ungeniert mit rüden Wortmeldungen um sich werfen können, wollen die großen US-Zeitungen künftig auf eine härtere Kommunikationspolitik setzen. […] "Es ist ein unumstrittenes Faktum, dass Nachrichtenseiten Abstand von anonymen Kommentaren nehmen sollten", schreibt etwa Leonard Pitts Jr., Kolumnist beim Miami Herald. Die Anonymität habe dazu geführt, dass aus Online-Foren "Zufluchtsorte der Grausamkeit, Bigotterie, Gemeinheit und blanker Bosheit" geworden seien.“
In einem Artikel zum Thema weißt die New York Times daraufhin, dass Anonymität schon in den Anfängen des Internets eine akzeptierte Tatsache war und verweist auf eine Karrikatur die 1993 im New Yorker Magazin erschienen ist. Da sitzt ein Hund vor seinem PC und erklärt einem anderen Hund, der wedelnd daneben sitzt: “Im Internet weiss niemand, dass du ein Hund bist…“.

Friday, April 9, 2010

Das iPhone wird Business-fähig

Na endlich: Mit dem neuen Betriebssystem wird das Apple iPhone vom Kommunikationsstatussymbol zum Business-fähigeren Smartphone. Vor allem, weil es damit bald auch ein wenig multitasken kann. Flash-Inhalte wird das Gerät allerdings auch in Zukunft nicht anzeigen.

Dass das iPhone mit dem Alter Business-tauglicher wird, ist kein Zufall. Mehr und mehr Firmenanwender sind bereit dazu, ihren Blackberry abzulegen und die Konkurrenz auszuprobieren, wie gerade kürzlich wieder eine Studie gezeigt hat. Apple zielt auf dieses Publikum ab, aber auch auf Google, indem das neue iPhone-Betriebssystem 4.0 auch Werbung durch Apps möglich macht:
“Um den Entwicklern und sich selbst dennoch zu einem Einkommen zu verhelfen, lässt Apple mit dem neuen Betriebssystem auch Werbung zu. Beim sogenannten iAd kassiert der Entwickler 60 Prozent der Werbeerlöse, Apple zwackt 40 Prozent ab. Damit attackiert Apple ein weiteres Mal Google. Der Internet- Konzern macht das meiste Geld mit Werbung rund um seine Suchmaschine.“
Das neue OS soll etwa ab Mitte Jahr erhältlich sein, wahrscheinlich etwa zur gleichen Zeit, wie das neuste iPhone vorgestellt werden wird. Selbstverständlich gibt es im Net zahlreiche Artikel darüber, was das neue Betriebssystem alles kann. Bemerkenswert ist aber auch, was es immer noch nicht kann:
“ Der Wunsch vieler iPhone-Nutzer, Flash-Unterstützung ins OS zu integrieren, wird nicht erfüllt. Auch Java beherrscht das neue Betriebssystem nicht. Über Tethering (Modem-Funktion) wurde kein Wort verloren. Da liegt aber das Hauptproblem immer noch bei den Telekommunikationsanbietern, die diese Funktion nicht erlauben, da sie um ihre Bandbreiten und Datenumsätze fürchten. Nach wie vor unterbindet Apple die Nutzung des iPhones als Massenspeicher. Auch von Speicherkarten war nicht die Rede. Dennoch sind viele neue Features eingeführt worden, die sich die Anwender gewünscht haben. Beim Multitasking hat Apple getrickst – richtiges Multitasking beherrscht das iPhone immer noch nicht. Apple bietet den Entwicklern jetzt nur eine neue Möglichkeit, mehr Multitasking-fähige Apps zu programmieren.“
Dass das neue iPhone-OS auch Multitasking möglich macht, bringt laut Computerwoche klare Business-Vorteile:
“Dieses von Konkurrenzplattformen wie Android, BlackberryOS oder Windows Mobile lang bekannte und in Windows Phone 7 kurioserweise wieder entfernte Feature [Multitasking] ermöglicht es dem iPhone-Besitzer, Anwendungen im Hintergrund weiterlaufen zu lassen. Vorausgesetzt, die Entwickler haben diese Funktion in den Programmen integriert, kann der Nutzer damit nicht nur wie auf dem PC bequem von einer offenen Anwendung zur anderen wechseln. Gleichzeitig wird der Anwender besser als mit dem Konzept Push-Notifications über Veränderungen in einem Programm informiert. Dies ist nicht nur praktisch, weil er so einfach via VoIP erreichbar ist. In Unified-Communications-Szenarien lassen sich künftig auch problemlos bekannte Funktionen einer TK-Anlage wie One-Numbering oder Presence nutzen.“

Tuesday, April 6, 2010

Nicht genug Spass mit dem BlackBerry?

Auch BlackBerry-User wollen Spass mit ihrem Smartphone – und deshalb schielen viele von ihnen nach einem iPhone von Apple, einem Nexus One von Google oder einem Droid von Motorola.

Dass auch Business-Kunden Bedürfnisse haben, die nur durch den sogenannten Spass-Faktor abgedeckt werden können, ist ja eigentlich klar. Dass aber so viele BlackBerry-User mehr Spass haben wollen, könnte sich für RIM, den Kanadischen Hersteller des Gerätes, langfristig doch negativ auswirken. Eine Anwenderumfrage des amerikanischen Marktforschers Crowd Science hat nämlich ergeben, dass mehr als zwei Drittel der BlackBerry-Nutzer sich dem Gerät nicht sehr verpflichtet fühlen. Gefragt, was für ein Smartphone sie denn auswählen würden, wenn sie morgen eines kaufen würden, sagten 39 Prozent, dass sie sich sicher oder wahrscheinlich ein iPhone anschaffen würden. Knapp ein Drittel würde ein Nexus One von Google anschaffen. Im Vergleich dazu sind iPhone- und Nexus-User extrem loyal: In beiden Fällen würden rund 90 Prozent der Anwender kein anderes Gerät wählen.
Für Blackberry ergibt sich hiermit ein strategisches Problem. Soll der BlackBerry zum Business-iPhone mutieren, oder soll sich das Gerät auf seine Kernkompetenzen, das Versenden und Empfangen von e-Mails, besinnen? Die Frage zu beantworten wird nicht einfach sein. So schreibt ein Anwender, in einem Kommentar zum Thema:
“I am unhappy with my Blackberry mostly because it has gotten way too feature rich. It's great for corporate email (including Outlook integration), and I wish they would offer a version with no phone, no apps, no gps and the awesome battery life in the first generation, black & white Blackberry (and I would pay EXTRA for this).”
Mehr Features, weniger Features? Touch-Screen oder Minitastatur? Fun-Phone oder BlackBerry?
Laut der Finanz-Website MarketWatch wollen User mehr Spass, weil sie ihre Smartphones längst nicht mehr nur fürs Geschäft brauchen. Zitat:
“Was ist der Nutzen einer Tastatur, wenn das iPhone weiss, wo Sie parkiert haben? Wieso soll jemand Microsoft Exchange benutzen, wenn der Droid nahtlos mit Gmail funktioniert – eine Dienstleistung, die sowieso mehr Unternehmen nutzen? Gibt es einen Grund, auf die BlackBerry-Version einer App zu warten, die es bereits in Dutzenden von Varianten im App Store oder im Android Market gibt? Wenn nicht ein neues BlackBerry-Gerät erscheint, dem es gelingt, das schwerfällige Image der Marke abzuschütteln, wird RIM all den Spass verpassen – und damit auch die Kunden.“

Saturday, April 3, 2010

Gratiswerbung für den Apple iPad

Wer nicht in der Höhle lebt, hat mitbekommen, dass Apple einen neuen Tablett-Computer lanciert hat, der in den USA am Osterwochenende auf den Markt gekommen ist. Die Massenmedien spielen das Marketing-Spiel von Apple wie fast immer gerne mit und sorgen mit ausführlichen Berichten für Gratiswerbung. Wie der Titel sagt, wollen wir da natürlich nicht hintenanstehen.

Das Wall Street Journal eröffnete den Reigen der Berichterstattung in den USA und sagte dem iPad in einem ausführlichen Testbericht eine Karriere als Notebook-Killer voraus. Das trotz der Tatsache, dass das so gelobte Gerät über keinen einzigen USB-Anschluss verfügt, keine Flash-Videos abspielen kann und auch nicht Multitasking-fähig ist. Dafür ist es schnell, liegt gut in der Hand und gibt dem Eigentümer die Gewissheit, cool zu sein. Allerdings hat dieser iPad-Status auch Nachteile: Die Berichterstatter müssen auf Listen von kompatible Websites hinweisen, die auf dem iPad funktionieren – ganz wie vor etwa 20 Jahren, als Kompatibilität ebenfalls noch ein wichtiges Thema war. Das ist zumindest ein Aspekt des Gadgets, das trotz allem Hype nicht ganz so einfach als Fortschritt verkauft werden kann - oder etwa doch. Wenn man den Andrang in den Applestores als Massstab nimmt, scheint das die Fans allerdings gar nicht zu stören.
Aber Schluss mit dem Sarkasmus: Obwohl wir den HP-Laptop wohl noch eine ganze Weile nicht gegen einen iPad eintauschen würden, hat das Gerät natürlich schon seine Vorteile – und zugegebenermassen einen höheren Cool-Faktor, als unser Notebook. Zitat aus einem Artikel auf Spiegel-Online:
“Doch ist das iPad wirklich die ’magische Revolution’, die Apple-Chef Steve Jobs verspricht, der Computer fürs Wohnzimmer, für die Großeltern? Oder ist es ein funktionsarmes Gadget, ein aufgeblasener iPod Touch, der mit seinen Apps dem Nutzer das Geld aus der Tasche ziehen soll und ihn zur passiven Apple-Abhängigkeit verdammt?
Beide Antworten sind zutreffend, es kommt auf die Perspektive an. Deswegen hat David Pogue für die New York Times gleich zwei Tests geschrieben, einen für die Minderheit der Techies und einen für die große Mehrheit, für ’alle anderen’. Die Technik-Spezialisten, die "mehr E-Mail-Adressen als Hosen besitzen", werden gewarnt. Natürlich gebe es für weniger Geld Laptops mit mehr Funktionen und Schnittstellen, natürlich nerve das fehlende Flash-Plugin, das die meisten Websites voraussetzen, um Videos darzustellen. Techies mit Smartphone und Laptop, so sein Fazit, werden kaum auch noch ein iPad brauchen.“
Das heisst natürlich nicht, dass sie keinen kaufen werden – umsonst ist man ja kein Techy. Da dürfte es dann auch interessieren, wie sich der Preis des Super-Gadgets so zusammensetzt. Analysten der Firma iSuppli haben das genau ausgerechnet, wie eine Britische Website berichtet:
"Apple stands to make a profit of up to $483 per unit on its iPad according to a very literal breakdown by industry analysts iSuppli. The research firm said the total cost of materials and manufacture for Apple's big iPhone ranged from $229.35 for the 3G-less, 16GB version, which sells for $499 to $346.5 for the top of the range 3G 64GB version, which carries a $829 price tag."
Die Herstellung eines iPads kostet also entschieden weniger als die Hälfte des Verkaufspreises. Am meisten Profit wird die 32 GB 3G-Version des Geräts abwerfen; sie wird für 729 Dollar verkauft, die Herstellung kostet gerade mal 287 Dollar. Vielleicht wäre es keine schlechte Idee, neben dem iPad auch noch ein paar Apple-Aktien zu kaufen?