Wednesday, March 31, 2021

Visuelle KI: Eine Technik, die unser Leben verändern wird

 Was ist visuelle KI? Künstliche Intelligenz wertet Bilder aus und zieht daraus Schlüsse. Das funktioniert bereits im Alltag. Beispiel: Google verwendet einen Algorithmus, der auf Nutzerfotos Personen automatisch erkennt. So lässt sich gezielt nach ihnen suchen ("Zeig mir Fotos von Oma"). Doch das sind erst die bescheidenen Anfänge. Der Vormarsch von visueller KI wird den Umgang mit Bildern verändern und sehr viele Unternehmen betreffen.

Der nächste grosse digitale Trend: Visuelle künstliche Intelligenz.                      Bild pd

Die digitale Technik entwickelt sich in rasantem Thema weiter: Mit visueller KI kommt jetzt der nächste Meilenstein. Zuerst war das Internet. Papierdokumente wurden digitalisiert, Abläufe per Internet abgewickelt. Home Pages, Webshops und Social Media wurden zum Alltag.
Dann kam das Smartphone: Digitale Informationen wurden portable, Hotelbuchungen, Ticketkäufe oder Shopping per App war nun auch unterwegs möglich.  
Der Einsatz von visueller künstlicher Intelligenz stellt einen weiteren Meilenstein in dieser Entwicklung dar. Künstliche Intelligenz kann Kamera- und Sensordaten auswerten und Analysen und Prognosen erstellen. Zum Beispiel: Um einen Unfallschaden bei der Versicherung zu melden, macht der Fahrer mit dem Handy ein Foto. KI kalkuliert sofort die Reparaturkosten.
Andere Szenarien für den Einsatz von KI sind:

·         Eine Kamera-Drohne fliegt über ein Feld und erkennt aus der Luft, welche Pflanze von Schädlingen befallen ist oder Wasser braucht.

·         Künstliche Intelligenz wertet Mikroskop-Aufnahmen aus und bestimmt jede einzelne Zelle einer Bakterienkultur.

·         Visual KI wird in der Lage sein, in einer Menschenmenge alle sichtbaren Personen zu identifizieren.

Genau dieser Teil von Visual KI ist umstritten. Gesichtserkennung ist politisch so heikel geworden, dass zum Beispiel IBM die Entwicklung neuer derartiger Technologien pausiert hat. Andere Unternehmen zeigen da weniger Hemmungen: IBM ist nur eine von sehr vielen Firmen, die bereits Gesichtserkennungslösungen entwickelt hat – es gibt unzählige mehr, gerade in Asien. Viele dieser Firmen sind im Moment dabei, ihre Programme so weiter zu entwickeln, dass sie auch Gesichter mit Masken erkennen können, indem sie den oberen Teil des Gesichtes ausmessen.

Was aber die Gesamthaftigkeit der visuellen KI angeht, wird die Entwicklung  zweifellos weitergehen. Die Nachfrage nach IT-Profis, die sehende Anwendungen entwickeln können, wird enorm steigen. Es wird Schnellkurse geben, in denen die Grundlagen visueller KI gelehrt wird - so wie Anfang der 2000er Jahre Kurse für Webseiten-Programmierung angeboten wurden.

Visual KI ist ein Trend, der noch viel zu reden geben und grosse Teile unseres Lebens verändern wird.

Saturday, March 27, 2021

Deshalb stürzen Ihre Android Apps plötzlich ab

Haben Sie ein Android Smartphone und plötzlich ein Problem mit Apps, die geschlossen werden, kaum haben Sie sie geöffnet? Sie sind damit nicht allein.


Die Lösung für die abstürzenden Apps ist im Google Play 
Store zu finden.                                              Logo Google

Probleme mit Gmail und anderen Android-Apps befielen plötzlich unzählige Android-Anwender. Viele Nutzer meldeten sich auf Social Media, wo sie sich  über die abstürzenden Android-Apps beklagten. Es dauerte  glücklicherweise nicht allzu lang, bis sich Google der Sache annahm und bekanntgab, wie man das Problem lösen könne. Die Ursache liegt offenbar in einem Fehler bei einer Version von Android System WebView, einer Systemkomponente, mit der Android-Apps Webinhalte anzeigen können.
Um die Apps auf dem Smartphone wieder zum fehlerlosen Funktionieren zu bringen, ist es notwendig, Android System WebView und Google Chrome zu aktualisieren. Google gibt die folgenden Schritte vor:

1. Öffnen Sie die Play Store-App

2. Suchen Sie nach Android System WebView

3. Wählen Sie die Option "Update".

4. Wiederholen Sie diese Schritte für Google Chrome

Immerhin ist man sich bei Google bewusst, dass Updates, die Ärger verursachen, sehr unangenehm sind. "Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten und danken Ihnen für Ihre Geduld und Unterstützung", liess das Unternehmen auf seinem Gmail-Status-Dashboard verlauten.

Thursday, March 25, 2021

Achtung Fleeceware: Diese Apps können sehr teuer werden

Forscher des Sicherheitsunternehmens Avast haben mehr als 200 neue sogenannte "Fleeceware" Apps im Apple App Store und im Google PlayStore entdeckt. Die Apps wurden bereits etwa eine Milliarde Mal heruntergeladen und haben einen Umsatz von über 400 Millionen Dollar erzielt. Avast hat die Fleeceware-Anwendungen sowohl an Apple als auch an Google gemeldet.  

Avast bietet auch Antivirus-Software für Enduser.   Logo Avast

Die Apps locken Anwender mit dem Versprechen einer kostenlosen Dreitage-Testversion, an die eine ungewöhnlich hohe Abo-Gebühr geknüpft ist. Nach Ablauf der Testphase wird den Benutzern eine wiederkehrende Abonnementgebühr berechnet, bis sie das Abonnement in den Einstellungen für App-Abonnements auf ihrem Gerät kündigen –selbst dann, wenn sie die App schon gelöscht haben. Eine der Apps bietet beispielsweise eine kurze kostenlose Testphase an, gefolgt von einem Abonnement im Wert von 66 US-Dollar pro Woche, was das Opfer potenziell knapp 3‘500 Dollar pro Jahr kosten kann, wenn es nicht gekündigt wird. Die Fleeceware-Anwendungen werden aktiv in grossen sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram, Snapchat und TikTok beworben. Jakub Vávra erklärt im Avast Blog:

"Bei den von uns entdeckten Fleeceware-Anwendungen handelt es sich überwiegend um Musikinstrument-Apps, Handlesegeräte, Bildbearbeitungsprogramme, Kamerafilter, Wahrsager, QR-Code- und PDF-Leser. Obwohl die Anwendungen in der Regel ihren Zweck erfüllen, ist es unwahrscheinlich, dass ein Benutzer wissentlich eine so erhebliche wiederkehrende Gebühr für diese Anwendungen bezahlen möchte, insbesondere wenn es sogar kostenlose Alternativen auf dem Markt gibt".

Um Fleeceware zu vermeiden, rät Avast: Apps, die kostenlose Testversionen für sehr kurze Zeiträume anbieten, sollten mit Vorsicht genossen werden. Vergewissern Sie sich, dass Sie verstehen, wie viel Ihnen berechnet wird und dass die App die wiederkehrende Gebühr wert ist. 
Seien Sie skeptisch bei viraler Werbung für Apps. Die Werbung für Fleeceware hat wahrscheinlich verlockende Botschaften und Bilder, um die Aufmerksamkeit der Nutzer zu erregen. Sie spiegeln wahrscheinlich nicht die tatsächliche Funktionalität der Anwendung wider. 
Lesen Sie das Kleingedruckte. Ein genauerer Blick verrät Ihnen wahrscheinlich den wahren Preis der App. Lesen Sie die Details der Anwendung sorgfältig durch und achten Sie dabei besonders auf die Abschnitte "In-App-Käufe". Machen Sie sich unbedingt mit den Bedingungen des Abonnements vertraut, auch wenn es sich um eine kostenlose Testversion handelt, da danach möglicherweise automatische Gebühren anfallen.
Sichern Sie Ihre Zahlungen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Zahlungsmethoden durch ein Passwort oder eine biometrische Prüfung gesichert sind. Dies kann auch versehentliche Abonnements durch Kinder verhindern.

Sunday, March 21, 2021

Schweizer Hacker im Fadenkreuz der US-Strafbehörden

Ein 21jähriger Luzerner Hacker ist durch seine Aktivitäten ins Fadenkreuz der amerikaischen Strafbehörden geraten. Till Kottmann war schon im letzten Jahr angeklagt worden; jetzt hat eine Grand Jury die Anklage bestätigt und formalisiert.

Die amerikanischen Medien berichteten ausführlich über den sogenannten Verkada-Hack, für den
Till Kottmann die Verantwortung übernahm.                                                    Screengrab CBSnews
Kottmann ist in Luzern und gibt auch bereitwillig Interviews – seine Anklage könnte aber böse Folgen für ihn haben. Im schlimmsten Fall drohen ihm mehr als 20 Jahre Gefängnis. Dafür müsste er allerdings zuerst in den USA schuldig gesprochen und verurteilt werden.

Kottmann sei, so die US-Behörden, ein produktiver Hacker. Er wurde wegen Computereinbruchs und Identitäts- und Datendiebstahlsaktivitäten angeklagt, die von 2019 bis heute reichen.  Laut Anklageschrift haben Kottmann und Mitverschwörer seit 2019 Dutzende von Unternehmen und staatlichen Einrichtungen gehackt und die privaten Daten von mehr als 100 Einrichtungen ins Netz gestellt. Das FBI beschlagnahmte kürzlich eine von Kottmann betriebene Website-Domain, die zur Veröffentlichung gehackter Daten genutzt wurde.  Um andere zu rekrutieren, den Plan auszuweiten und die Hacking-Aktivitäten sowie seinen eigenen Ruf in der Hacking-Community weiter zu fördern, habe der Hacker aktiv mit Journalisten und über soziale Medien über Computereinbrüche und Datendiebstahl kommuniziert, teilen die US-Behörden mit.
Die Schweizer Behörden unterstützten die Amerikaner in ihren Bestrebungen, den Hacker zu fassen: Am 12. März  führten sie damit zusammenhängende Durchsuchungen durch. Auch das Haus seiner Eltern sei durchsucht worden, sagte Kottmann gegenüber der Agentur Bloomberg. "Ein Cyber-Krimineller kann überall auf der Welt sein.  Dank unserer ausländischen Partnerschaften bieten die internationalen Grenzen keinen Zufluchtsort für ihre illegalen Aktivitäten", sagt Donald Voiret, der verantwortliche FBI Agent.

Kottmanns aktuellste Aktivitäten hatten mit dem US-Kameraherstellers Verkada zu tun, dessen Sicherheitskameras in den USA von staatlichen Einrichtungen, aber auch vom Autohersteller Tesla genutzt werden. Der Hacker hatte mehrere Gigabyte Videoaufzeichnungen dieser Kameras an US-Medien gesandt, die er gemäss eigenen Angaben auf einem offenen Server im Internet entdeckt hatte.

Wednesday, March 17, 2021

Google sperrt Milliarden von Anzeigen

Im letzten Jahr verdiente Google fast 150 Milliarden Dollar mit Werbung im Internet. Aber das Unternehmen akzeptiert bei weitem nicht alle Anzeigen: Wie Google jetzt bekanntgab, wurden im letzten Jahr weltweit 3,1 Milliarden Anzeigen gesperrt – 99 Millionen davon im Zusammenhang mit der Corona-Epidemie.

Google hat dieses Jahr zum ersten Mal Informationen über Anzeigen-
beschränkungen geteilt.                                           Screengrab Google

Google serviert täglich weltweit viele Milliarden Anzeigen und trägt damit massgeblich dazu bei, dass der durchnittliche moderne Mensch in der heutigen digitalen Gesellschaft schätzungsweise 10‘000 Anzeigen pro Tag(!) zu sehen bekommt. Immerhin sorgen die grossen Plattformen wie Google und Facebook dafür, dass unseriöse Werbung zu einem grossen Teil ausgefiltert wird. Google allein hat im letzten Jahr weltweit 99 Millionen Anzeigen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie blockiert.
Zu den blockierten Anzeigen, die mit Corona zu tun hatten, gehörte Werbung für gefälschte Heilmittel, N95-Masken und natürlich: gefälschte Impfstoffe. Das geht aus einem Transparenzbericht hervor, den das Unternehmen jetzt  veröffentlicht hat.
"Als wir mehr über das Virus erfuhren und Gesundheitsorganisationen neue Richtlinien publizierten, haben wir unsere Durchsetzungsstrategie weiterentwickelt“, sagt Scott Spencer, Vice President of Ad Privacy and Safety bei Google, in einem Blogbeitrag.
Insgesamt hat Google letztes Jahr 3,1 Milliarden Anzeigen blockiert und entfernt. Über 850 Millionen davon wurden wegen Missbrauchs des Werbenetzwerks des Unternehmens sanktioniert. Google schränkte ausserdem 6,4 Milliarden Anzeigen in deren Reichweite ein oder verlangte von den Werbern, bestimmte Anforderungen zu erfüllen. Bei den Einschränkungen von Anzeigen geht es darum,  Werbung auf der Basis von Geografie, lokalen Gesetzen und Zertifizierungsprogrammen anzupassen, so dass Anzeigen nur dort angezeigt werden, wo sie “angemessen“, geregelt und legal sind. 

Wednesday, March 10, 2021

Der Cloud-Boom macht Investoren glücklich

Gerade im IT-Markt sind es die jungen Firmen, die Start-Ups, die in der Regel für Freude bei den Investoren sorgen. Wer rechtzeitig einsteigt, hat die Chance, schnell Geld zu verdienen. Aber es müssen nicht immer Start-Ups sein. Auch ganz grosse IT-Unternehmen, die bei Investoren jahrelang als langweilig galten, bieten gute Anlagemöglichkeiten.

       Grafik wikimedia.org

Gerade jetzt ist es Microsoft, das den professionellen Investoren auffällt. Der Grund: Ein riesiger Cloud-Boom, der durch die Corona-Pandemie zumindest stark gefördert wurde.  Dieser Boom zeigt sich unter anderem am Verlauf des  BVP Nasdaq Emerging Cloud Index, der die Performance von jungen börsennotierten Unternehmen, die Cloud-Software anbieten, abbildet. Dieser erreichte anfangs Februar einen Rekordwert von 2,2 Billionen Dollar. Nur ein Jahr zuvor, vor der Pandemie, lag der Wert des Index‘ bei einer Billion. Und vor zwei Jahren, im Februar 2019, noch bei 690 Milliarden Dollar. Dieses Wachstum haben nicht nur aufstrebende junge Firmen verzeichnet, auch Microsoft Chef Satya Nadella ist happy mit dem Wachstum des Cloud-Geschäfts: Man habe in zwei Monaten so viel digitale Transformation erlebt, wie vor der Pandemie in zwei Jahren, sagte er letztes Jahr. Das haben auch die Analysten von Goldman Sachs festgestellt. Sie prognostizieren, dass die Microsoft-Aktie 38 Prozent zulegen werde, da das Cloud-Geschäft des Unternehmens weiterhin  und anhaltend zweistellig wachsen werde. Auch was Office 365 betrifft, sind die Finanzexperten optimistisch: Sie sagen voraus, dass sich die Zahl der User auf 500 Millionen erhöhen wird.

Die Aussichten für Investoren sind also gut. Wenn Microsoft es jetzt noch in den Griff bekommt, seine Patch-Days so abzuwickeln, dass für die User keine Probleme mehr mitgeliefert werden, können sich auch jene Anwender freuen, die keine Aktien des Unternehmens im Portfolio haben.

 

 

Friday, March 5, 2021

"Lieber kein Auto als kein Smartphone"

Stimmt das auch in der Schweiz? Eine Bitkom-Umfrage in Deutschland hat ergeben, dass fast drei Viertel der Befragten lieber auf ihr Auto verzichten würden, als auf ihr Smartphone! Kein Wunder, dass das Smartphone-Geschäft auch weiterhin boomt.

Das Smartphone ist die Wunderwaffe des modernen Kommunikators.            Bild Pixabay

"Für sehr viele Menschen ist das Smartphone ihr wichtigstes persönliches Gerät – weil es so vielseitig einsetzbar wie kein anderes ist. Kommunikation, Unterhaltung, Bildung oder Steuerzentrale für vernetzte Geräte: All das kann ein Smartphone“, sagt Markus Haas von Bitkom. Für alle Smartphone-Fans hat er eine gute Nachricht: Der Durchschnittspreis pro Gerät steigt auf dem 2020 erreichten Spitzenniveau nur noch minimal um einen Euro auf 495 Euro an (2020: 494 Euro). Dass die Preise nicht stärker steigen, habe zwei Ursachen: Der Anteil chinesischer Hersteller mit günstigen Modellen im Markt wachse, und auch Geräte im mittleren Preissegment böten einen grösseren Funktionsumfang, sagt Haas.

Der Anteil der Smartphone-Nutzer in der Bevölkerung nimmt hingegen weiter zu, nach Bitkom-Berechnungen um 3 Prozentpunkte. Die meisten User schätzen ihr Gerät sehr. Neun von zehn Nutzern können sich ein Leben ohne die mobilen Geräte nicht mehr vorstellen. Das gilt gerade auch in der Corona-Pandemie: 82 Prozent der Befragten sagen, dass ihnen das Smartphone geholfen hat, besser durch die Krise zu kommen. Fast drei Viertel würden lieber auf ihr Auto verzichten als auf ihr Smartphone. Corona hat sich aber auch direkt auf die Intensität der Nutzung ausgewirkt: Fast jeder vierte Befragte legt bewusst Smartphone-freie Tage ein. Dieser Wert ist während der Corona-Pandemie stark gefallen, Anfang 2020 sagte noch jeder dritte Smartphone-Nutzer, dass er manchmal bewusst auf das Gerät verzichtet.

Die Mehrheit der Nutzer legt Wert auf ein möglichst aktuelles Gerät: Sechs von zehn sagen, sie möchten immer das neueste Modell. Wichtigste Kriterien bei einer Neuanschaffung sind die Verarbeitungsqualität und dabei insbesondere ein robustes Display, sowie die Akkulaufzeit und der Preis. Überraschend ist: Die Marke des Geräts ist für knapp die Hälfte der Käufer nicht entscheidend.

Wednesday, March 3, 2021

Google will keine Cookies mehr - um “die Zukunft des Internets zu schützen“

 Im Januar 2020 machte die Meldung die Runde, dass auch Google, wie Safari und Firefox, bis in zwei Jahren in seinem Chrome Webbrowser Cookies von Drittanbietern blockieren wolle. Heute, 14 Monate später, macht Google klar, dass man die Cookies nicht einfach durch andere Technologien ersetzen werde, auch wenn dadurch Googles lukratives Werbegeschäft schwieriger wird. In einem Blog-Beitrag erklärt Google, dass es "keine alternativen Identifikatoren erstellen werde, um Personen beim Surfen im Web zu verfolgen".

Google will in Zukunft die richtige Werbung ohne Cookies an die Surfer bringen. Bild Pixabay 

 Man werde, heisst es bei Google, die Webprodukte “mit datenschutzfreundlichen APIs betreiben, die individuelles Tracking verhindern und dennoch Ergebnisse für Werbetreibende und Publisher liefern. Dank technischen Fortschritten sei man nicht mehr auf individuelle Identifikatoren angewiesen. Cookies von Drittanbietern werden in Safari und Firefox übrigens schon länger blockiert. Solche Cookies erlauben es den Werbetreibenden, Surfer im Net zu verfolgen, um deren Interessen zu ermitteln. 

Laut Google hat diese Praxis dazu geführt, dass die Nutzer dem Internet und den Werbern nicht mehr vertrauen, was die Zukunft des Internets gefährde.
Google will natürlich auch ohne Cookies nicht ohne gezielte Werbung leben – schliesslich ist Werbung ein sehr wichtiger Teil der Umsätze des Suchmaschinengiganten. Aber Google will immerhin die in Verruf geratenen Methoden durch ein neues System ersetzen. Dieses heisst “Privacy Sandbox“ und soll die jeweils angepeilte Zielperson in einer grossen Menge von anderen Usern mit ähnlichen Interessen verstecken, auf die dann die Werbung ausgerichtet wird. So soll das Individuum besser geschützt werden – ohne dass die Werbeeinnahmen leiden.
Google, Facebook und Amazon dominieren den digitalen Werbemarkt. Laut einem Bericht des Marktforschungsunternehmens eMarketer haben die drei Unternehmen im letzten Jahr mehr als 62 Prozent der digitalen Werbeeinnahmen kassiert.

Vielleicht wird die neue Google-Politik dazu führen, dass Cookies langsam aussterben und damit auch die lästigen Cookie-Einwilligungs-Seiten, die einem im Web als Folge der neuen Datenschutzgesetze regelrecht verfolgen...