Sunday, January 28, 2018

Künstliche Intelligenz kreiert Fake-Pornos

Eigentlich war es ja unvermeidlich: Die Pornographen haben KI für ihre Zwecke entdeckt.  Das geht dann so, dass die Gesichter von Pornodarstellerinnen mit den Gesichtern bekannter Persönlichkeiten (meistens handelt es sich bei den Opfern um prominente Schauspielerinnen) ersetzt werden. Social Networks wie Reddit sind bereits voll von Fake-Porn. Und Porno-Videos sind natürlich nicht das Einzige, das digital gefälscht werden kann.

Zuerst waren es Fake-News, jetzt sind wir beim Fake-Porn angelangt. Das ist eigentlich nicht überraschend, wenn man weiss, dass mehr als 30 Prozent des Datenflusses im Internet auf pornographische Inhalte zurückzuführen sind. Abgesehen von den ethischen Fragen, die durch die digitale Fälschung von Personen in Videos aufgeworfen werden, zeigt diese Entwicklung auf, wie schnell sich Künstliche Intelligenz und Machine-Learning-Technologien in den letzten Jahren entwickelt haben. Zitat aus dem Stern:
“Das Erschreckendste ist, wie einfach die genutzten Methoden zu sein scheinen. Gegenüber "Motherboard" erklärte deepfakes, er nutze eine Software, die er sich aus mehreren kostenlosen Tools zusammenklaubt habe. Beim Bildmaterial dienen die Pornos als Basis, dann kommen Bilder aus Google-Suchen, Stock-Fotos und YouTube-Clips der Stars hinzu - und das Programm erledigt den Rest…“
Tatsächlich hat der hier zitierte Reddit-User mit dem Namen “deepfakes“ einen Trend ausgelöst, der nicht mehr aufzuhalten sein wird. Social Networks wie Reddit sind bereits voll von Fake-Porn, und für die User von Social Networks wird es nochmals schwieriger, die Wahrheit von der Lüge zu unterscheiden - denn Pornos sind längst nicht das Einzige, das digital gefälscht werden kann:
“Besonders peinlich sind Sex-Clips; natürlich ließe sich so aber auch ein Überwachungsvideo oder eine Unfallaufnahme fingieren. Bedenkt man, dass die Menschen Dutzende Milliarden von Selfies ins Netz stellen, dürfte die Suche nach Material in den meisten Fällen kaum eine Hürde darstellen. Welche Folgen eine so einfache Manipulation von Bildern und Videos hat, ist bisher kaum einzuschätzen. Noch braucht man relativ leistungsfähige Hardware, besonders teuer ist die allerdings nicht mehr. Die Entwicklung ist rasant. In nicht allzu ferner Zukunft dürften selbst Smartphones die nötigen Berechnungen schaffen. Auch der selbstlernende Algorithmus wird immer besser. Bis jedes bessere Smartphone fehlerfreie Fake-Videos in Echtzeit bauen kann, dürften es höchstens einige Jahre dauern.“
Damit ein Gesicht in einem Video gefälscht werden kann, braucht es also möglichst viele Fotos als Ausgangsmaterial - im Zeitalter der Social Networks eigentlich kein Problem mehr. Zitat aus der Zeit:
“Nimmt man zu Fotodiensten wie Google Fotos noch Plattformen wie Instagram, Facebook und Twitter dazu, fallen Milliarden an Selfies pro Jahr an. Die fotografische Präsenz in den sozialen Netzwerken, dank Snapchat oder Features wie den Instagram Stories zunehmend auch in Form von Videos, bringt riesige Datenmengen hervor – und damit auch neues Missbrauchspotenzial. In den vergangenen Jahren standen zudem häufig sogenannte Rachepornos im Mittelpunkt: Nacktbilder oder Videos, die ursprünglich zwischen zwei Menschen geteilt wurden, aber schließlich, etwa nach einer Trennung oder aufgrund von Hackerangriffen, im Internet landeten […] Nimmt man alles zusammen – die zahlreichen Foto- und Videoquellen, das Potenzial für Missbrauch und die technischen Entwicklungen – dann ist der Weg vom Rache- zum Fake-Porno nicht weit.“
Schliesslich fallen uns, ohne lang nachzudenken, auch zahlreiche politische und gesellschaftliche Anwendungsmöglichkeiten für Fake-Videos ein (das untenstehende Video zeigt ein Video in dem Angela Merkels Gesicht durch jenes von Donald Trump ersetzt wird). 
KI wird also in den nächsten Jahren mithelfen,  digitale Nachrichtenvermittlung und Kommunikation noch unglaubwürdiger zu machen, als sie schon sind. Wir können nur hoffen, dass auch die entsprechenden Technologien entwickelt werden, um Fake-Videos schnell und eindeutig zu erkennen. Bei Fake-News funktioniert das ja schon ganz hervorragend…

Monday, January 22, 2018

Danken zum Voraus bringt Resultate

Danke sagen ist einfach und kostet nichts. Das haben die meisten von uns schon als Kinder gelernt. Nun finden wir heraus, dass diese Anstandsregel auch im digitalen Zeitalter gilt und in der digitalen Kommunikation sogar klare Vorteile bringt.

                                                                               Source: Boomerangapp.com
Es war einmal ein digitales Produktivitäts-Tool genannt “Boomerang“, dass sich als App darauf spezialisiert hat, die Kommunikation per E-Mail systematisch zu vereinfachen. Und weil das Boomerang-Team ganz generell daran interessiert ist, den Menschen mit der digitalen Kommunikation zu helfen (und damit auch noch etwas positive PR für die eigene Firma zu schaffen), wurde eine Studie unternommen, die untersucht hat, welche Grussformel am Ende einer elektronischen Nachricht am meisten Erfolg verspricht. Als kommunikativer Erfolg angesehen wird in unserer Zeit eine Nachricht, die überhaupt mit einer Antwort belohnt wird - weil das ja längst nicht mehr selbstverständlich ist.
Nun gibt es ja einige sehr gebräuchliche Grussformeln, die im Geschäftsleben angewandt werden können. Mit freundlichen Grüssen ist nur eine davon; mein Computer generiert diese Zeile sogar automatisch, sobald ich “mfg“ tippe. Das ist sehr praktisch, aber leider schafft es “Mit freundlichen Grüßen“ nicht unter die ersten drei in der Hitparade der erfolgreichsten Grussformeln. Diese zeichnen sich nämlich allesamt damit aus, dass der Verfasser sich beim Empfänger bedankt. Und es scheint, dass ein Dank zum Voraus beim Gegenüber genau das auslöst was man sich als E-Mailer wünscht: Eine Antwort.
Die Studie wurde unter englischsprachigen Korrespondenten durchgeführt. Übersetzt standen die folgenden drei Grussformeln an der Spitze, was die Antwortrate betrifft:
   Die drei E-Mail-Formulierungen mit der höchsten Antwortrate waren diejenigen, die Dankbarkeit ausdrückten:
1. “Danke zum Voraus“: 65,7 Prozent Antworten
2. “Danke“: 63 Prozent Antworten
3. “Ich danke dir“: 57.9 Prozent Antworten.
Die durchschnittliche Antwortrate aller untersuchten E-Mails betrug 47, 5 Prozent.
Woran mag das liegen?
Danke sagen, auch zum Voraus, kostet nichts, sondern zeigt dem Gegenüber, dass man seinen Einsatz nicht als selbstverständlich ansieht. Wenn Sie also Ihre Chancen auf eine Antwort beim E-Mailen verbessern möchten, wissen Sie, was zu tun ist.

Übrigens: Vielen Dank, dass Sie diesen Artikel gelesen haben.

Thursday, January 18, 2018

Die Bitcoin-Achterbahn fährt immer noch - wollen Sie einsteigen?

Wer sich schon früher dafür entschieden hat, an der grossen Bitcoin-Spekulation mitzumachen, hat in den letzten Tagen eine gewaltige Achterbahnfahrt erlebt. Die Kryptowährung verlor in nur ein paar Stunden ein Drittel ihres Wertes. Verglichen zum Höchststand im Dezember schrumpfte die Marktkapitalisierung der Kryptowährung von 326 Milliarden US-Dollar auf 188 Milliarden. Gesamthaft verloren Kryptowährungsinvestoren in den letzten Tagen nach Schätzungen weit über 200 Milliarden Dollar.

Die Bitcoin-Schwankungen der letzten 30 Tage waren enorm. (Bitte anklicken
zum Vergrössern).                                                           Quelle Blockchain.info 
Trotz der gewaltigen Schwankungen sind digitale Währungen sicher nicht tot. Mit Bitcoin an der Spitze setzte nach dem grossen Absturz, den das Handelsblatt als ‘Krypto-Blutbad‘ beschreibt, sehr schnell eine Erholung ein, die sich im dreissigprozentigen Bereich bewegte:
“Bitcoin-Fans der ersten Stunde freuen sich im Netz und verweisen auf ein bekanntes Muster vergangener Korrekturen: Schon häufig ist der Bitcoin deutlich eingebrochen und hat sich meist ebenso deutlich wieder erholt. Garantiert ist eine solche Entwicklung allerdings nicht. So ließen frühere Bitcoin-Abstürze bei einem Kurs von 100 Dollar die meisten Beobachter kalt – heute bewegt ein Crash Milliarden. Und seit die neu aufgelegten Bitcoin-Futures im Dezember an der Chicagoer Börse angekommen sind, steigt die Ansteckungsgefahr auch für den klassischen Finanzmarkt.“
Diese anhaltende Risiko- und Spekulationsfreudigkeit scheint ganz einfach ausser acht zu lassen, dass der aktuellste Absturz der Kryptowährungen viel damit zu tun hat, dass sich verschiedene Staaten diese anonymen Parallelwährungen nicht mehr bieten lassen wollen - aus naheliegenden Gründen. Neue Regeln sind also klar absehbar hinter dem Spekulationshorizont, und diese werden die Kurse kurz und mittelfristig belasten. Zitat aus Manager Magazin:
“Ein wesentlicher Grund für den Kurseinbruch Anfang der Woche waren Befürchtungen, dass der noch weitgehend unkontrollierte Handel mit Kryptowährungen reguliert werden könnte. Zuletzt waren derartige Regierungsvorhaben etwa in der Bitcoin-Hochburg Südkorea bekannt geworden. […] Die einstige Hochburg China hat bereits Schritte gegen Digitalwährungen ergriffen und erwägt offenbar, das Vorgehen zu verschärfen. Spekuliert wird über ein Verbot von Online-Diensten und Smartphone-Apps, über die auf ausländische Handelsplattformen zugegriffen werden kann. Außerdem gab es zuletzt Pressemeldungen, wonach die chinesische Regierung offenbar den hohen Stromverbrauchdurch das Schürfen von Kryptowährungen wie Bitcoin drosseln will. Der Bitcoin hat in Asien eine große Fangemeinde, weshalb die Kurse auf Nachrichten aus den Krypto-Hochburgen China und Südkorea besonders stark regieren. Hinzu kommen Befürchtungen, dass andere Länder es den Asiaten gleich tun könnten.“
Auch die EU hat Schritte eingeleitet, um Bitcoin kontrollieren zu können. Hier will man vorerst die Anonymität der Händler verbieten.

Klar ist: Kryptowährungen, basierend auf Blockchain, haben Zukunft. Wer damit spekulieren will, braucht viel Nerven - noch viel mehr, als auf der Achterbahn. 

Sunday, January 14, 2018

Das Auto ohne Steuerrad und das Ende der Selbstfahrer

Autonome Autos waren vor wenigen Jahren noch nirgendwo - versteckt weit hinter dem Zeithorizont. Doch nun sind sie da, selbstständig auf der Autobahn in die Gegenwart gefahren und sorgen täglich für neue Schlagzeilen. Gesellschaftskritiker fürchten schon jetzt, dass diese Entwicklung beträchtliche Einschnitte in unsere persönlichen Freiheiten bringen wird. Wahrscheinlich haben sie nicht unrecht.

Auch wir haben an dieser Stelle schon mehrmals über die unaufhaltsame Entwicklung vom ganz gewöhnlichen zum autonomen Auto berichtet. Die an der Entwicklung beteiligten Branchen sind sich einig: Die Zukunft gehört den selbstfahrenden Autos, nicht den selbst fahrenden Menschen.  General Motors hat dieser Tage ein autonomes Auto vorgestellt, das schon im nächsten Jahr auf den Markt kommen soll, und das kein Steuerrad und keine Pedale mehr zur Verfügung stellt (siehe Video unten). Der Fahrer ist nur noch Passagier; das ist autonomes Fahren in letzter Konsequenz, mit automatischen Türen, wie im Zug, wie Wired Magazin berichtet:
“Das selbstfahrende Auto basiert auf dem elektrischen Chevy Bolt und bringt neue Fähigkeiten gegenüber dem erst vor wenigen Monaten gezeigten Vorgängermodell: Neben dem Bordunterhaltungssystem, bei dem Bildschirme in die Rücklehnen der Fahrersitze eingebaut sind, kann der fahrerlose Bolt zudem seine Türen selbsttätig öffnen und schließen. So soll ein reibungsloser Fahrtablauf gewährleistet werden, sollte einmal ein Fahrgast beim Aussteigen eine Tür offen lassen…“
Es ist also klar, wohin die Entwicklung auf den Strassen geht - das zeigt auch die aktuelle CES, über welche die Zeit unter dem Titel “Das Ende des Lenkrads“ berichtet:
“Überall Nissan und Hyundai, Toyota und Ford: Die Elektronikmesse CES in Las Vegas wirkt stellenweise wie eine Autoshow. Der Uber-Konkurrent Lyft gondelt Gäste in autonomen Fahrzeugen umher, und selbst TV-Hersteller Panasonic zeigt, wie man sich selbstfahrende Autos vorstellt. Alle Marken, die an der Zukunft der Mobilität mitarbeiten wollen, präsentieren sich auf der Welt größten Digitalshow in Nevada...“
 Doch der Trend zum computergesteuerten Auto löst nicht nur Freude aus - obwohl er dazu führen wird, dass weniger Unfälle passieren werden. Der amerikanische Journalist und Autor Charles C.W. Cooke zum Beispiel, warnte kürzlich davor, dass der Staat den Menschen das Auto, wie wir es kennen, wegnehmen will. Er ist davon überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis das selbstständige Autolenken verboten wird - im Namen der Gesundheit, der Sicherheit, der Vernunft eben.
Wir vermuten, dass Cooke recht haben könnte. In der Schweiz hat die Bundesbeamtenschaft auf jeden Fall bereits Pläne veröffentlicht, die klar in diese Richtung gehen, wie die Aargauer Zeitung berichtet:
Das autonome Fahren beschäftigt naturgemäss auch das Bundesamt für Strassen (Astra). Dieses hat eine ziemlich genaue Vorstellung davon, in welchem Ausmass die technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen den Alltag in der Schweiz verändern werden: «Während auf gewissen Strassenabschnitten und zu gewissen Zeiten nur vollautomatisierte Fahrzeuge erlaubt sind, verkehren auf anderen Fahrzeuge mit und ohne Steuerrad.» So steht es in der kürzlich aktualisierten «Strategischen Ausrichtung», in der das Astra unter dem Titel «Wie wir die Zukunft sehen» verschiedene Ausblicke auf das Jahr 2040 präsentiert…“
Mit anderen Worten:
Wer sein Auto selbst steuern will, muss künftig vielleicht auf Kantonsstrassen ausweichen - denn Teile der Nationalstrassen wären für autonome Fahrzeuge reserviert. Der Gotthard-Tunnel, die A1 oder die A9 könnten als Teststrecke dienen.“
Bis es soweit ist, wird der Staat noch einige Umerziehungsarbeit leisten müssen.  Eine Aktuelle Umfrage zeigt nämlich, dass fast die Hälfte der befragten Schweizer unter keinen Umständen in ein autonom fahrendes Auto einsteigen würde.

Tuesday, January 9, 2018

Lithium-Akkus sind “brandgefährlich“

Dass Apple iPhones heissbegehrt sind, ist nicht neu, aber so heiss müsste das Smartphone dann doch nicht sein: In Zürich wurde das Apple-Store evakuiert, weil ein iPhone-Akku beim Aufladen zu brennen anfing. Die Angelegenheit endete glimpflich - es wurden 50 Menschen aus dem Apple-Laden evakuiert, sieben Personen mussten ambulant medizinisch betreut werden. Der Vorfall weckt Erinnerungen an die heissen Smartphones des Typs Galaxy Note 7 von Samsung, die ebenfalls zu spontanem Brandausbruch neigten.

Die Reaktion von Apple auf das heisse Ereignis in Zürich wird wohl davon abhängen, wie die Schlussfolgerungen des Forensischen Instituts Zürich ausfallen, wo sich das beschädigte Gerät jetzt befindet. Falls dort festgestellt werden sollte, dass es sich beim Batteriebrand um ein Apple-Problem handelt, wird das Unternehmen ein grösseres Problem haben. Man erinnere sich an die Rückrufaktion von Samsung im Fall des Galaxy Note 7 und dem mit den Vorfällen verbundenen immensen Imageschaden.  Gemäß Medienberichten ist es nicht das erste Mal, dass iPhone-Akkus überhitzen. Apple wollte sich trotzdem nicht zum Thema äussern.
Dass Lithium-Akkumulatoren heiss werden und in Flammen aufgehen können, ist längst bekannt. In einem Expertenbericht, der auf der Website des Institutes für Schadensforschung publiziert ist, werden die Energiespender als “brandgefährlich“ bezeichnet. Der Grund liegt bei der hohen Energiedichte als auch dem chemischen Aufbau der Akkumulatoren. Das ist natürlich umso beunruhigender, als die Verbreitung von Lithium-Akkus extrem gross ist. Weltweit sind Milliarden davon im Umlauf.
Was tun?
Panik ist sicher nicht angebracht; gerade wenn man die Verbreitung dieser Batterien in elektronischen Geräten in Betracht zieht, hält sich die Zahl der Brand-Ereignisse in Grenzen. Allerdings kann der richtige Umgang mit Lithium-Akkus dazu beitragen, die Sicherheit zu erhöhen. Das Institut für Schadenverhütung hat zu diesem Thema ein Video produziert (siehe unten).  Das IFS klärt im Film über die Brandgefahren auf und gibt Ratschläge zum sicheren Umgang mit diesen leistungsstarken Energiespeichern.
Die sechs wichtigsten Tipps (via Handelszeitung):
  • Die Herstellerangaben zum Akku beachten.
  • Das originale Ladegerät verwenden. So ist sichergestellt, dass auch die passende Ladespannung übermittelt wird. Die originalen Ladegeräte von Smartphones schalten sich von selbst ab, sobald der Akku voll aufgeladen ist.
  • Smartphones und andere akku-betriebene Geräte beim Laden ausserhalb der Reichweite von brennbaren Materialien und auf einer feuerfesten Unterlage lagern. Einen Rauchmelder im Zimmer installieren.
  • Wenn ein Gerät längere Zeit nicht genutzt wurde, ist der Ladevorgang besonders kritisch. Handys und Laptops nicht zu kalt lagern.
  • Akkus nicht zerlegen oder modifizieren. Aufgeblähte Akkus nicht mehr verwenden, sondern fachgerecht entsorgen.
  • Wenn möglich, sollte der Ladevorgang überwacht werden.

Sunday, January 7, 2018

Gehören Sie auch zu den „digitalen Dinosauriern“?

Die ganze Welt redet von der Digitalisierung - und nur wenige machen mit - zumindest was Schweizer KMU betrifft. So könnte man das Ergebnis einer neuen Schweizer Studie  zusammenfassen, welche den Digitalisierungsstand bei kleinen und mittleren Unternehmen unter die Lupe genommen hat. Das Resultat ist ernüchternd: 87  Prozent der Befragten sind laut den Autoren der Untersuchung als digitale Dinosaurier einzustufen. Die Gründe für das Hinterherhinken sind naheliegend: Fehlende finanzielle Mittel, technische Ausstattung und Fachwissen sind vor allem für die ganz kleinen Unternehmen die grössten Herausforderungen.

87 Prozent kleiner und mittlerer Schweizer Unternehmen sind digitale Dino-
saurier, obwohl das Thema Digitalisierung seit Jahren zuoberst auf der
Businessagenda steht.                                                        Grafik DigitalCH17
Die Studie “Digital Switzerland“ untersuchte Ziele und Herausforderungen der digitalen Transformation für Schweizer Unternehmen. Das Resultat zeige, dass viel Potenzial ungenutzt bleibe, aber gleichzeitig ein Ressourcenproblem bestehe, um die digitale Transformation voranzutreiben, erklärt Manuel Nappo, Leiter des Digital Business Institutes der HWZ, das die Studie verantwortet. Geld und Personal sind die grössten Probleme, was die Digitalisierung von schweizerischen KMUs betrifft. Bei Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitenden zählen neben fehlendem Fachwissen, die fehlende Veränderungskultur und unklare Verantwortlichkeiten zu den grössten Herausforderungen.
Immerhin weiss man in den befragten Unternehmen, welche Ziele man mit der digitalen Transformation erreichen will: Kundenbindung, Kostenreduktion und erhöhte Reichweite für die Neukundenakquise werden aufgelistet. Für die künftige Entwicklung der Unternehmen wird digital Security von den Befragten am wichtigsten eingestuft, gefolgt von Social Media und digitalem Marketing. Nach Kenntnissen gefragt, geben die Umfrageteilnehmer an, dass sie sich vor allem mit Social Media, Wearables und E-Commerce auskennen.
Die Studie zeigt, dass die digitalen Möglichkeiten im Unternehmensalltag noch kaum ausgeschöpft werden: so ist es bei 77 Prozent jener Unternehmen, die terminlich definierte Leistungen anbieten - wie Coiffeure-Betriebe oder Physiotherapeuten - immer noch nicht möglich, online einen Termin zu buchen. 60 Prozent verfügen noch nicht einmal über eine Softwarelösung, um Termine zu verwalten. Gerade die kleinsten Unternehmen tun sich schwer mit dem Online-Marketing: Nur etwa ein Drittel der Befragten kontaktiert Kundinnen und Kunden online mit personalisierten Angeboten und nur elf Prozent setzen ein digitales Treuesystem ein. Im Bereich Social Media und Bewertungen sind ebenfalls Defizite vorhanden. 74 Prozent der Umfrageteilnehmer verfügen über keinen Mechanismus oder Ablauf, der sie über Online-Bewertungen informiert und lediglich 34 Prozent reagieren aktiv auf Bewertungen und Erfahrungsberichte im Internet. 78 Prozent verzichten daher auch darauf, Kundinnen und Kunden aktiv dazu aufzufordern, ihr Unternehmen, ihre Produkte oder Dienstleistung online zu bewerten.

Die Studie “Digital Switzerland“ wurde von der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich und localsearch (Swisscom Directories AG) durchgeführt.

Wednesday, January 3, 2018

Netzdurchsetzung: "Ein selten dämliches Gesetz"

Das dauerte ja nicht lange: Kaum sind Twitter, Facebook, Youtube und Co. in Deutschland von Gesetzes wegen dazu verpflichtet, Inhalte zu löschen, die “hasserfüllt“ sind, trifft es nicht nur die üblichen Verdächtigen auf der rechten Seite des politischen Spektrums, sondern auch linke Satiriker. Das empört natürlich alle, die auf der jeweils anderen Seite stehen. Andere, die etwas weiter denken, sorgen sich ganz einfach um die Meinungsfreiheit.

                                                                   Screenshot titanic.de
Das NetzDG sei ein Debakel, schreibt der Spiegel:
“Selten ist in Deutschland ein dämlicheres Gesetz in Kraft getreten als das NetzDG: juristisch schlampig, technisch uninformiert und wahlkämpferisch schnellgeschossen. Gegen Hass im Netz hilft es auch nicht - im Gegenteil.“
Immerhin: Orwell hätte seine wahre Freude an diesem Netzwerkdurchsetzungsgesetz, das jetzt bei Social-Media-Betreibern in Deutschland für Verwirrung und hohe Kosten sorgt. Das Gesetz gegen den Hass im Internet funktioniert nämlich auf der Basis von Beschwerden: Wer von einem andern User verpfiffen wird, muss damit rechnen, dass er gesperrt wird. Die Entscheidung darüber trifft aber nicht etwa ein Gericht, sondern das Unternehmen, das die digitale Plattform zur Verfügung stellt:
“Im Falle von Facebook ist eine Meldung nach dem NetzDG folgendermaßen geregelt: Nach der Angabe des eigenen Namens sollen Nutzer die bemängelten Inhalte möglichst einem von mehr als einem Dutzend Straftatbeständen zuordnen, etwa Beleidigung oder Volksverhetzung. In einem weiteren Schritt können Nutzer erläutern, aus welchem Grund sie bestimmte Aussagen für rechtswidrig halten, damit sich bei der späteren Überprüfung der Kontext erschließt. So sollen etwa Unterscheidungen zwischen Satire und Beleidigungen möglich sein. Im letzten Schritt müssen die Melder ihren „guten Glauben“ versichern und digital unterschreiben. Gilt ein Inhalt als offensichtlich rechtswidrig, muss er binnen 24 Stunden nach Eingang der Beschwerde entfernt werden…“
Das funktioniert offensichtlich nicht sehr gut, wie verschiedene Deutsche Medien berichten. Zitat aus heise.de:
“Das Satiremagazin "Titanic" parodiert Tweets der AfD-Politikerin Beatrix von Storch und handelt sich so Ärger mit Twitter ein. Daran gibt es nicht nur in den sozialen Medien Kritik. Erst hatte der Kurznachrichtendienst einen Tweet der AfD-Bundestagsabgeordneten gelöscht, weil diese sich darüber aufgeregt hatte, dass die Kölner Polizei an Silvester auch in arabischer Sprache getwittert hatte. Von Storch hatte in ihrem Tweet von "muslimischen Männerhorden" gesprochen. Twitter sperrte ihren Account vorübergehend mit dem Hinweis auf einen "Verstoß gegen Regeln über Hass-Inhalte". Nachdem "Titanic" vermeintlich im Namen der Politikerin erneut über "Barbarenhorden" getwittert hatte – Zitat: "Weshalb verwendet eigentlich die deutsche Polizei arabische Zahlen?“
Der Deutsche Journalisten Verband sieht die Ursache der Sperrung des Titanic-Twitter-Accounts in vorauseilendem Gehorsam - nicht etwa in der Humorlosigkeit oder der Borniertheit der ausführenden Zensoren.

Es ist anzunehmen, dass das sperrige Netzwerkdurchsetzungsgesetz noch für einige Unruhe sorgen wird - immerhin kam eine Mehrheit von Sachverständigen bei einer Anhörung im Bundestag schon im letzten Jahr zum Schluss, das Gesetzt sei verfassungswidrig.  Dieser Meinung ist auch die Organisation “Reporter ohne Grenzen“. Es handle sich bei dem Gesetz um ein „gefährliches Experiment mit der Meinungsfreiheit“.  Der sozialdemokratische Justizminister Deutschlands, der das Gesetz im Bundestag der damaligen Grossen Koalition durchgedrückt hat, sieht das natürlich anders. Das Gesetz sei “eine Garantie der Meinungsfreiheit“, lässt er verlauten. 1984 lässt grüssen.