Monday, February 28, 2022

Ist Kaspersky gefährlich für Ihren PC?

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat auch im Cyberspace Konsequenzen. Hacker bekämpfen die Institutionen des jeweiligen Gegners mit allen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen. Anonyme Hacker haben die Cyberpräsenz russischer Institutionen im Fadenkreuz, währenddem russische Hackergruppen Ukrainische Politiker und Regierungsstellen angreifen.

Kaspersky: Auf der Verpackung findet sich auch das Schweizerkreuz.
Russland sei ja nicht nur bekannt für Hacker und Ransomware, sondern auch für sehr gute Sicherheitssoftware, schreibt der Stern in diesem Zusammenhang. Der Titel des Artikels:
Wie gefährlich ist Kaspersky für Ihren Rechner?
Das Magazin weist in seinem Bericht daraufhin, dass Kaspersky gerade jetzt mit seiner Antivirensoftware den ersten Platz der Stiftung Warentest gewonnen hat, stellt aber die Frage, ob die einzige Sicherheits-Komplettlösung mit der Warentest-Note "Sehr gut" vor dem Zugriff der russischen Regierung geschützt sei. Immerhin befinde sich Kaspersky Lab in Moskau.

Tatsächlich gibt es experten, die solche Bedenken zumindest generell nicht einfach wegwischen wollen. Stern zitiert Andreas Marx, CEO des unabhängigen IT-Security-Instituts AV-Test:

“Sicherheitssoftware hat naturgemäss einen weitreichenden Zugriff auf das System und die dortigen Daten. Wenn entsprechende Sicherheitsbedürfnisse bestehen, ist es sinnvoll sich über Produkte und Hersteller Gedanken zu machen."

Trotzdem geht der Spezialist im Fall von Kaspersky nicht von einer Gefahr aus. Der Grund: Die Verarbeitung der Kaspersky-Userdaten für die meisten westlichen und asiatischen Länder erfolgt nicht etwa in Russland, sondern in der Schweiz, genauer gesagt in Zürich. Der Stern zitiert eine Sprecherin des Unternehmens:

“Kaspersky hat seine Datenverarbeitungsinfrastruktur im Jahr 2020 abschließend von Russland in die Schweiz verlegt. Die Verarbeitung bedrohungsbezogener Daten, die von Anwendern aus Europa, den Vereinigten Staaten und Kanada sowie vielen asiatisch-pazifischen Ländern freiwillig und mit deren Zustimmung geteilt werden, erfolgt nun in zwei Rechenzentren am Standort Zürich. Die Daten, die Nutzer Kaspersky zur Verfügung stellen, werden nicht bestimmten Personen zugeordnet und werden dort anonymisiert, wo möglich."

Saturday, February 26, 2022

Test: Welches ist die beste Messenger-App?

WhatsApp ist ein Messenger-Favorit für sehr viele User. Man ist sich daran gewöhnt, und die App funktioniert meistens so, wie sie sollte. Ein umfassender Test der Stiftung Warentest ergab jetzt aber, dass WhatsApp trotz grosser Beliebtheit nicht am besten abschneidet. Datenschutz ist nicht nur bei WhatsApp, sondern generell ein schwacher Punkt, wenn es um Messenger-Apps  geht: Von den 16 getesteten Apps weisen 15 essenzielle Mängel in der Datenschutzerklärung auf. Wire bildet hier die löbliche Ausnahme. Die Stiftung Warentest empfiehlt Signal als Alternative zum Marktführer WhatsApp, denn sie sei funktional besser und technisch vielseitiger.

Von Warentest als Alternative zu WhatsApp empfohlen: Die Messenger-App Signal.
Screengrab signal.org

Alle Messenger-Dienste wurden sowohl für Android als auch für iOS geprüft, sofern sie für beide Systeme angeboten werden. Acht Apps konnten mit voreingestellter End-to-End-Verschlüsselung punkten. Bei anderen der grösstenteils kostenlosen Apps muss die Verschlüsselung zuerst aktiviert werden. In einigen Fällen landen die Chats unverschlüsselt auf den Servern der Anbieter.

 Das Testteam prüfte auch die Bandbreite der Funktionen, die Bedienungsfreundlichkeit der Apps und wie sparsam sie mit Nutzerdaten umgehen. Bei der Kernfunktion Nachrichten überzeugten fast alle Dienste. Wenn es ums Telefonieren bei schlechtem Empfang ging, überzeugte allerdings nur WhatsApp. Weitere Unterschiede offenbarten sich bei Gruppen-Funktionen, dem Anhängen von Dateien, der Durchsuchbarkeit von Chats und der Emoji-Suche. Kein Qualitätsurteil vergab die Stiftung für Telegram, da der Dienst inzwischen kein reiner Messenger mehr ist, sondern laut Bundesjustizministerium auch ein soziales Netzwerk. Gruppen können dort bis zu 200‘000 Mitglieder haben. Daraus ergeben sich rechtliche Pflichten, deren Erfüllung im Rahmen des Tests nicht geprüft werden konnte. Telegram steht ausserdem in der Kritik, weil auch gemeldete strafbare Inhalte dort oft nicht gelöscht werden.

 
Falls Sie daran interessiert sind, eine neue Messenger-App auszubropieren: Der Test findet sich in der März-Ausgabe der Zeitschrift test und ist online unter www.test.de/messenger abrufbar.

Monday, February 21, 2022

Bing statt Google, Truth statt Twitter?

Der Mensch, es ist bekannt, ist ein Gewohnheitstier. Wenn er sich einmal eine gemütliche und gut passende Routine zugelegt hat, ist es sehr schwierig, ihn davon abzubringen. Davon weiss auch Microsoft mit der Suchmaschinen-Konkurrenz Bing ein Lied zu singen. Und auch Donald Trump mit seiner brandneuen Twitter-Konkurrenz Truth Social, wird es wahrscheinlich zu spüren bekommen. Immerhin darf der ehemalige Präsident davon ausgehen, dass seine grössten Fans und seine grössten Feinde sich seinem Dienst anschliessen werden.

Twittern wie Donald Trump - auf Truth Social. Wem es um Politik 
geht, der wird sich gerne darauf einlassen.    Screengrab App Store

Es wird viel geschimpft über Google, das Unternehmen. Es sei eine Datenkrake, und sammle Daten ohne Hemmungen, um diese auszuwerten und zu Geld zu machen. Trotzdem nutzen Milliarden Menschen Google jeden Tag, weil man sich eben an die Suchmaschine gewohnt ist und weil sie Resultate produziert. Deshalb ist es eher ungewohnt, jemanden zu treffen, der uns davon überzeugen will, Google mit Bing zu ersetzen:  Warum Bing besser ist als Google, titelt die Computerwoche und führt vier (mehr oder weniger gute) Gründe dafür an. Zum Beispiel:

“Natürlich gibt es in Sachen Suchergebnisse auch Ausnahmen. Aber im Allgemeinen schneidet Bing bei den meisten meiner alltäglichen Suchanfragen mindestens genauso gut ab wie Google. [...] Ähnliches gilt auch für die Bildersuche: Bing war die erste Suchmaschine, die "infinite scrolling" ermöglichte, was für die Nutzer bedeutet, endlos weiterscrollen zu können, ohne jemals das Ende der Ergebnisse zu erreichen. Heute verfügt die Bing-Bildersuche über eine zusätzliche Ebene von Suchfiltern, die Google-Nutzer nur mit Hilfe von Drilldown-Menüs finden können, etwa die Option, nur Bilder mit Gesichtern anzuzeigen oder nur in einem bestimmten Layout. Falls Sie lizensierte Fotos beispielsweise zur Illustration eines Newsletters suchen, sind diese Informationen bei Bing leichter zugänglich als bei Google. Der momentan einzige Grund, die Google-Bildersuche vorzuziehen, ist die Option, nach GIFs zu suchen...“

Was Donald Trump und Twitter betrifft, ist die Vorgeschichte bekannt: Der US-Präsident wurde von Twitter verbannt und hat schon lange versprochen, deshalb einen eigenen Dienst anzubieten. Jetzt ist er in den USA verfügbar und die App kann im App Store heruntergeladen werden. PCMag.com erklärt, weshalb Trump nach Twitter nicht einfach aufgeben will:

"Warum will Trump unbedingt ein eigenes soziales Netzwerk? Ein Grund sind seine Twitter-Followerzahlen. Bevor sein Twitter-Konto gelöscht wurde, hatte Trump fast 90 Millionen Follower (und 34 Millionen Follower auf Facebook, das ihn ebenfalls bis mindestens Januar 2023 gesperrt hat). Wenn es eine Sache gibt, die Trump vor und während seiner Präsidentschaft geliebt hat, dann war es das Posten im Internet. Einem Archiv seiner früheren Tweets zufolge twitterte Trump bis zum Ende seiner Amtszeit durchschnittlich über 30 Mal pro Tag. Nach seinem Verbot kehrte er mit einem kurzlebigen Blog, in dem er Twitter-ähnliche Updates veröffentlichte, ins Internet zurück. Anstatt sich von den Millionen von Menschen, die an jedem seiner Worte hängen, abzuwenden, glaubt Trump, dass er die Kontrolle über die Konversation übernehmen und diese Anhänger zu Truth Social bringen kann..."

 

Wednesday, February 16, 2022

Wie frühere Mitarbeiter zum Sicherheitsrisiko werden

Wer kündigt, verlässt in der Regel die Firma endgültig. Nicht immer verlassen die Mitarbeiter auch den digitalen Raum des Unternehmens. Das geschieht bei weitem nicht immer mit bösen Absichten, stellt aber trotzdem ein signifikantes Sicherheitsrisiko dar. Zwar wurde die Studie der Sicherheitsfirma “Beyond Identity“ im angelsächsischen Raum verfasst (USA, Grossbritannien und Irland); interessant und relevant sind die Resultate aber auch für Firmen in anderen Ländern. Das zeigen die Ergebnisse der Befragung:

Es ist erstaunlich, wieviel Zugang zu Firmendaten frühere Mitarbeiter haben. 
Quelle Beyond Identity 

 - Ganze 83 Prozent der Befragten griffen nach ihrem Ausscheiden aus dem Unternehmen weiterhin auf Konten ihres früheren Arbeitgebers zu.

-  56 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihren fortbestehenden digitalen Zugang genutzt haben, um ihrem ehemaligen Arbeitgeber zu schaden.

-  24 Prozent der Befragten gaben zu, dass sie nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen absichtlich ein Passwort behalten hätten.

-  74 Prozent der Arbeitgeber wurden bereits durch ehemalige Mitarbeiter in ihrer digitalen Sicherheit beeinträchtigt.

 Trotz der Risiken, die ein ausscheidender Mitarbeiter für die Cybersicherheit des Unternehmens darstellt, gaben nur neun Prozent der Befragten an, dass ein IT-Spezialist in den Ausstiegsprozess aus der Firma involviert war. Insgesamt würden in Kündigungsfällen bei der Hälfte der Unternehmen nicht genügend Vorsichtsmassanahmen für die Cybersicherheit ergriffen.

 So wurden beispielsweise nur 50 Prozent der Befragten aufgefordert, Firmengeräte zurückzugeben, nur 41 Prozent gaben digitale Schlüssel-Tokens zurück und nur 35 Prozent löschten oder setzten ihre Konten zurück. Auch die Mitarbeiter taten wenig, um ihre eigene Sicherheit zu schützen - nur 40 Prozent gaben an, dass sie ihre persönlichen Daten von den Firmengeräten löschten, bevor sie diese zurückgaben, und nur 38 Prozent richteten eine E-Mail-Weiterleitung ein. 83 Prozent der Befragten gaben an, dass sie noch Zugang zu den digitalen Ressourcen ihres früheren Arbeitgebers hatten. Mehr als ein Drittel der ehemaligen Mitarbeiter hatte noch Zugang zu ihrem Firmen-E-Mail-Konto und arbeitsbezogenen Materialien auf einem persönlichen Gerät. Darüber hinaus gaben die Befragten häufig an, dass sie absichtlich Kontaktinformationen von Kollegen, bestimmte gespeicherte Gespräche mit Kollegen und sogar potenziell wertvolle Ideen des Unternehmens mitnahmen.

Thursday, February 10, 2022

Die Sonne zerstört 40 SpaceX-Satelliten von Elon Musk

Breitband-Internet ist eine Selbstverständlichkeit für jene User, die in dicht besiedelten Gebieten wohnen. Für alle anderen, und von denen gibt es Milliarden, hat Elon Musk mit seinem Weltraumunternehmen SpaceX eine Alternative geschaffen: Starlink, das schnelle Internet das von Satelliten in die entlegensten Ecken der Welt geliefert wird, hatte anfangs dieses Jahres bereits 145‘000 Abonnenten in 25 Ländern. Doch diese Woche zeigte sich, dass Musks Satelliten-Network verletzlicher ist, als wir angenommen haben. 

Eine Explosion auf der Sonnenoberfläche: Satelliten sind in der ersten Reihe,
wenn derartige magnetische Stürme bei uns ankommen.           Bild Pixabay
Eigentlich sollte die Sonne in diesem Jahrzehnt so inaktiv sein, wie schon lange nicht mehr. Astronomen rechnen mit einem absoluten Minimum an Sonnenfleckenaktivität.

 “Nach Ansicht von Wissenschaftlern durchläuft die Sonne von 2020 bis 2053 eine lange Periode verminderter Aktivität, die als modernes grosses Sonnenminimum bekannt ist. Das letzte Mal, dass ein solches Ereignis auftrat, war während des Maunder-Minimums - von 1645 bis 1710, das Teil der heute als Kleine Eiszeit bezeichneten Periode war, in der die Erde eine Reihe von lang anhaltenden Kälteperioden durchlief.“ (downtoearth.org)

 Aber es gibt die magnetischen Stürme, die durch Explosionen auf der Sonnenoberfläche ausgelöst werden, eben doch noch, auch in einer Minimum-Phase. Das wurde jetzt etwa 40 Starlink-Satelliten, die erst gerade ins All geschossen worden waren, zum Verhängnis:

 “ Etwa 40 von 49 Starlink-Satelliten, die am 3. Februar in eine erdnahe Umlaufbahn geschossen worden waren, wurden von einem geomagnetischen Sturm, der durch starke Explosionen auf der Sonnenoberfläche verursacht wurde, erheblich beeinträchtigt. Als Folge werden sie auf die Erde zurückfallen und beim Eintritt in die Atmosphäre verglühen. [...] SpaceX teilte mit, dass die Satelliten kein Kollisionsrisiko mit anderen Satelliten darstellten und beim Wiedereintritt in die Atmosphäre zerstört würden - das bedeute, dass kein orbitaler Schrott entstehen und keine Satellitenteile den Erdboden erreichen würden." (The Telegraph)

 SpaceX hat bis heute rund 2000 Satelliten ins All geschossen, die als Internetversorger funktionieren. Insgesamt haben die amerikanischen Behörden Elon Musk die Lizenz für 12‘000 solche Satelliten erteilt.

Friday, February 4, 2022

Bei Google boomt das Geschäft dank Pandemie-Internet-Boom

Die Pandemie hat dem Google-Geschäft nicht geschadet – im Gegenteil. Diese Woche stiegen die Aktien der Google-Muttergesellschaft Alphabet um volle 8 Prozent an und steigerten damit den Börsenwert des Unternehmens auf zwei Billionen Dollar. Der Grund: Ein äusserst erfolgreicher Quartalsabschluss zum Ende des letzten Jahres. 

Die Google Aktie nach dem Quartalsabschluss.             Screengrab Google
Das Glanzresultat war nicht erwartet worden weil Alphabet und insbesondere Google sich in den USA und vor allem in Europa mit zahlreichen Untersuchungen konfrontiert sieht, die seine Dominanz in der digitalen Werbung unter die Lupe nehmen.  Trotzdem hat das Unternehmen seine Gewinne im letzten Jahr fast verdoppelt. Das hat unter anderem auch mit dem Internetboom zu tun, den die Pandemie ausgelöst hat. Einmal mehr zeigen die Alphabet-Resultate den traditionellen Medienunternehmen, von denen viele im Internetzeitalter um ihre Einnahmen kämpfen müssen, wohin die Werbegelder fliessen, die vor Jahren noch bei ihnen die Kassen klingeln liessen. 

Die Werbeeinnahmen von Alphabet stiegen nämlich im letzten Quartal auf 61,2 Milliarden US-Dollar – im Jahr zuvor waren es noch 46, 2 Milliarden gewesen. Der Umsatz des Unternehmens betrug im entsprechenden Quartal  75,3 Milliarden Dollar (32 Prozent mehr als im Vorjahr). Der Gewinn betrug satte 20,6 Milliarden Dollar. Der Umsatz für das gesamte Jahr betrug 257,6 Milliarden US-Dollar.

Sundar Pichai, CEO von Alphabet und Google, führt den Unternehmenserfolg unter anderem auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz zurück. KI kommt vor allem bei der Suchmaschine Google zum Einsatz und  verbessert den Umfang und die Qualität der Informationen, die Google liefert.