Cybersicherheit
ist so wichtig, wie nie zuvor, und trotzdem gibt es nicht genügend Cybersicherheitsexperten.
Die (ISC)² Cybersecurity Workforce Study 2022 zeigt, dass die Zahl der
Arbeitskräfte weltweit auf 4,7 Millionen gestiegen ist, was einem Anstieg von
11 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Zahl der fehlenden Security-Experten ist
allerdings auch gewachsen – von 2,7 Millionen auf 3,4 Millionen.
«Trotz einem
Wachstum von mehr als 464’000 Arbeitskräften im vergangenen Jahr ist die Lücke
im Bereich der Cybersicherheit mit einem Anstieg von 26,2 Prozent gegenüber dem
Vorjahr mehr als doppelt so stark gewachsen wie die Zahl der Arbeitskräfte»,
heisst es in dem neu veröffentlichten Bericht. Die Ergebnisse basieren auf der
Befragung von knapp 12’000 Fachleuten und Entscheidungsträgern im Bereich
Cybersicherheit auf der ganzen Welt. Die
Personallücke im Bereich der Cybersicherheit stellt für Unternehmen seit Jahren
eine grosse Herausforderung dar: 70 Prozent der Befragten in der diesjährigen
(ISC)² 2022 Cybersecurity Workforce Study gaben an, dass ihre Organisation nicht über
genügend Mitarbeiter im Bereich Cybersicherheit verfügt. Mehr als die Hälfte
der Befragten in Unternehmen mit Personalmangel gaben zudem an, dass die Lücken
ein Risiko für die Cybersicherheit darstellen. Die Unfähigkeit, qualifizierte
Kandidaten für Cybersicherheitsteams zu finden, ist die häufigste Ursache für
Personallücken in Unternehmen. Diese Lücken werden noch grösser, da die
Angriffsfläche durch neue Technologien, die potenzielle Einfallstore für
Angreifer schaffen, zunimmt. Laut der Studie sind die Probleme bei der
Personalbeschaffung jedoch nicht die einzigen, die zu Personallücken führen.
"Die Probleme, die sich am negativsten auswirken, sind solche, die Unternehmen
tatsächlich kontrollieren können: Sie räumen der Cybersicherheit keine
Priorität ein, schulen ihre Mitarbeiter nicht ausreichend und bieten keine
Wachstums- oder Aufstiegsmöglichkeiten.
Die
Befragten haben eine klare Meinung zur Flexibilität am Arbeitsplatz. Mehr als
die Hälfte würde einen Arbeitsplatzwechsel in Erwägung ziehen, wenn sie nicht
mehr aus der Ferne arbeiten dürften. Dieses Ergebnis deckt sich mit Studien der
gesamten Erwerbsbevölkerung. Während der COVID-19-Pandemie wurden hybride
Arbeitsmodelle immer beliebter, und heute wollen die meisten Arbeitnehmer die
Wahl haben, ob sie zu Hause oder im Büro arbeiten. Vor der Pandemie arbeiteten
23 Prozent der Cybersecurity-Fachleute aus der Ferne oder hatten die
Möglichkeit, den Arbeitsort flexibel zu wählen. Diese Zahl hat sich mehr als
verdoppelt.