Saturday, May 28, 2022

Gefälschte Sterne können richtig teuer werden

Screengrab Amazon
Wir haben an dieser Stelle schon mehrfach über gefälschte Online-Bewertungen und deren Folgen berichtet; auch über die Massnahmen, die vor allem grosse Unternehmen wie Amazon oder Tripadvisor treffen, um solche Fälschungen auszuschalten. Nun wird das Thema allerdings für alle Online-Anbieter aktuell: Auch in Deutschland ist jetzt ein Gesetz in Kraft getreten, das sich an EU-Richtlinien orientiert und hohe Bussen androht, wenn Online-Händler ihre Bewertungen nicht seriös überprüfen oder zumindest ihren Kunden sagen, dass sie das nicht tun.

Amazon, der grösste Online-Händler der Welt gibt weltweit 700 Millionen Dollar im Jahr aus, um Betrug bei Online-Bewertungen vorzubeugen, beziehungsweise aufzudecken. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen im ersten Corona-Jahr 2020 weltweit mehr als 200 Millionen gefälschte Produktrezensionen auf seinen Webseiten gelöscht. Amazon geht auch verstärkt gerichtlich gegen Agenturen vor, die falsche oder erfundene Bewertungen verkaufen.
In Europa im Allgemeinen und in Deutschland im Speziellen müssen Online-Händler jetzt den Bewertern von Gesetztes wegen genauer auf die Finger schauen. Die Zeit berichtet:

«Eigentlich kommt das neue Gesetz zu einem guten Zeitpunkt: Der Einkauf im Internet boomt, spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie. Inzwischen geht jeder siebte Euro, den Menschen in Deutschland für Lebensmittel, Elektronik, Möbel und Bekleidung ausgeben, an den Onlinehandel. Bewertungen dienen häufig als zielgerichtete Produktwerbung kurz vor dem Kaufabschluss, das kurbelt die Umsätze ordentlich an. Da wächst auch der Anreiz für Unternehmen, online ein bisschen nachzuschönen, um statt der 3,5 Sterne vielleicht 4 Sterne zu erzielen. Besonders kostspielig ist das nicht, schon ab etwa zehn Euro gibt es eine falsche Bewertung zu kaufen.»

Das neue Gesetzt will also die Konsumenten durch klare Informationspflichten schützen. Es werden Strafen in der Höhe von 50'000 Euro angedroht.

«Online-Marktplätze müssen künftig angeben, ob die von ihnen gelisteten Angebote von einem Unternehmen oder von Verbrauchern stammen. Vergleichsportale und andere Vermittlungsdienste müssen über Kriterien und Gewichtung für das Ranking angebotener Waren und Dienstleistungen informieren. Dabei müssen sie offenlegen, wenn das Ranking durch Werbung oder Zahlungen beeinflusst wird. Veröffentlicht ein Unternehmen Bewertungen, muss es die Kunden darüber aufklären, ob und wie es sicherstellt, dass die Bewertungen tatsächlich echt sind. Gefälschte Bewertungen sind laut Gesetz ausdrücklich verboten […] Käufer, die durch verbotene Geschäftspraktiken geschädigt werden, haben in Zukunft einen Anspruch auf Schadenersatz. Das heißt: Wurden Käufer zu einer geschäftlichen Entscheidung veranlasst, die sie sonst nicht getroffen hätten und infolgedessen einen Schaden erlitten haben, besteht Anspruch.» (bundesregierung.de)

Thursday, May 26, 2022

Werbung ohne Zustimmung der User kostet Twitter 150 Millionen

Twitter hat zugestimmt, eine Geldstrafe in Höhe von 150 Millionen Dollar zu zahlen, weil das Unternehmen die Privatsphäre seiner Nutzer verletzt hat. Laut Gerichtsdokumenten hat Twitter zugestanden, Telefonnummern und E-Mail-Adressen seiner Nutzer für Werbezwecke verwendet zu haben, obwohl dafür keine Einwilligungen vorlagen. Das berichten verschiedene amerikanische Medien.

Twitter ist schon wieder in den Schlagzeilen.     Logo: Twitter
Nach Angaben der Federal Trade Commission und des Justizministeriums verstiess Twitter gegen eine Vereinbarung aus dem Jahr 2011, in der es sich verpflichtet hatte, die aus Sicherheitsgründen gesammelten Kontodaten nicht für Werbezwecke zu verwenden. "Twitter erhielt Daten von Nutzern unter dem Vorwand, sie für Sicherheitszwecke zu nutzen, verwendete die Daten dann aber, um Nutzer gezielt mit Werbung anzusprechen", erklärte die FTC-Vorsitzende Lina M. Khan in einer Erklärung. Diese Praxis dauerte mindestens von Mai 2013 bis September 2019 und betraf mehr als 140 Millionen Nutzer.

 Die Informationen sind nicht neu; Twitter hat sich bereits 2019 öffentlich entschuldigt. Die Busse kommt allerdings in einem sehr ungünstigen Moment für Twitter, weil die ganze Affäre in Schlaglicht auf die undurchsichtige Geschäftsführung des Unternehmens wirft.
Elon Musk, der kürzlich ein Kaufangebot für Twitter in Höhe von 44 Milliarden Dollar gemacht hat, findet die Nachricht jedenfalls "sehr besorgniserregende ". "Wenn Twitter hier nicht wahrheitsgemäss war, was ist dann noch nicht wahr?", twitterte Musk. Er wiederholte auch seine früheren Absichten, Twitter in ein Unternehmen zu verwandeln, das mehr auf Abonnements als auf Werbung angewiesen sei. Musk hatte im April ein Übernahmeangebot für Twitter in Höhe von 44 Milliarden Dollar unterbreitet und versprochen, die Plattform von Spambots zu befreien und gleichzeitig die Nutzerbasis und den Umsatz massiv zu steigern. In seiner aktuellen Stellungnahme spielt er wohl darauf an, dass Twitter eine viel grössere Zahl von Bot-Usern hat, als das Unternehmen zugibt. Musk hat bereits angetönt, dass er deshalb weniger für Twitter bezahlen möchte.

Monday, May 23, 2022

Elon Musks Starlink-Internet für die Schweiz

Der reichste Mann der Welt hat dieser Tage viel von sich reden gemacht. Dabei ging es allerdings nicht um eine seiner ultra-innovativen Firmen wie Tesla oder Spacex, sondern um die Chat-Plattform Twitter. In der Schweiz wird Musk in den nächsten Wochen und Monaten aber auch Spuren hinterlassen: Sein Satelliten-Internet Starlink soll auf jedem Gipfel, in jedem Tal und auch in der Stadt funktionieren. Es ist schnell, zuverlässig – und teuer.

So sehen 60 Starlink-Satelliten aus, gestapelt auf einer SpaceX-Falcon-Rakete, auf dem 
Weg in die Erdumlaufbahn.                                                                          Bild SpaceX
Die Weltwoche hat das Angebot getestet, und die Tester sind sehr zufrieden:

«Die Geschwindigkeit ist gut bis sehr gut und schwankt noch etwas. Der Download kann schon 200 MB/s überschreiten, der Upload schwankt zwischen 20 und 40 MB/s. Der Preis ist mit 94 Franken pro Monat eher hoch, man erhält aber flexiblen Internet-Zugang, der im Prinzip in ganz Europa funktioniert. zunächst ist der Zugang auf die Heimadresse und einen Umkreis von zirka 20 Kilometern beschränkt. Wechselt man den Standort, muss man die neue Adresse in der App oder auf der Starlink-Homepage neu eingeben. Die Satelliten müssen wissen, in welchen Zellen der Erde welche Antennen stehen, damit diese dann entsprechend auf Empfang gehen können. Ein zusätzliches Roaming-Abo (25 Fr./Mt.) soll diese Eingabe dann überflüssig machen. Für Reisende, die mit dem Camper unterwegs sind, eine ideale Ergänzung…»

Starlink ist definitiv ein Angebot, das Kunden ansprechen wird, die entweder ohne befriedigendes Internet leben, oder solche die ganz einfach die faszinierende Technologie ausprobieren möchten, die hier geliefert wird. Für Experten ist allerdings klar, dass Starlink eine teure Alternative ist, die nur in bestimmten Fällen Sinn macht. Die deutsche Plattform inside-digital.de hat einen umfangreichen Artikel publiziert, der auch auf diese Frage eingeht:

 «Aufgrund der Kosten ist eines klar: Wer eine Internet-Alternative über DSL, Kabel oder Glasfaser hat, sollte diese nutzen. Selbst lokale Glasfaser-Anbieter sind in der Regel günstiger als der Starlink-Zugang. Doch noch immer gibt es in Deutschland Regionen oder auch einzelne Häuser, die keinen vernünftigen Internetanschluss bekommen können. Zwar reichen langsame DSL-Anschlüsse aus, um Mails abzurufen, Nachrichten zu lesen oder online zu shoppen, doch beim Streaming ist oft Schluss. Doch gerade in diesen Regionen ist nicht nur das Festnetz schlecht, sondern auch das Mobilfunknetz. Hier kann Starlink eine echte und schnelle Alternative sein, ein bisheriges Offline-Haus online zu bringen. Wer nicht aufs Geld achten muss, kann mit Starlink natürlich auch sein Ferienhaus, die Datsche im Schrebergarten oder das Wohnmobil auf dem Dauercamping-Platz online bringen. Hier kann man sich den Zugang vielleicht sogar mit den Nachbarn teilen.»

 Übrigens: Es gibt auch ausgesprochene Starlink-Gegner. Sie befürchten, dass das Weltall durch die tausenden von Starlink-Satelliten unwiderruflich verschmutzt wird:

«Die Gefahr für den Sternenhimmel ist noch nicht gebannt, weil es keine Standards gibt, wie dunkel die neuen Satelliten sein sollen. Mit bloßem Auge können wir Menschen bis zu 5‘000 Sterne sehen. Das Unternehmen Starlink von Musk will alleine 42‘000 Satelliten in den nahen Erdorbit schießen, zusammen mit anderen Projekten von beispielsweise Amazon sollen es in den nächsten Jahren zusammen 55‘000 sein. Die Zahl 100‘000 steht im Raum. Bis zum Jahr 2027 will alleine Musk 12‘000 im Himmel haben.»

Thursday, May 19, 2022

Westeuropas PC-Markt schrumpft um drei Prozent

 Im ersten Quartal 2022 wurden in Westeuropa 15,8 Millionen Desktop-PCs, Notebooks und Workstations ausgeliefert. Das entspricht einem Rückgang von 3 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2021. 

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Laut Marktforscher Canalys, der diese Zahlen liefert, sind es Lieferengpässe, die Gefahr einer Rezession und zunehmende geopolitische Spannungen, die das Wachstum begrenzen. Der chinesische Hersteller Lenovo blieb auch in den ersten Monaten dieses Jahres der führende Anbieter und lieferte 4,1 Millionen PCs in Westeuropa aus, was einem Marktanteil von 26 Prozent entspricht. HP folgte dicht auf dem zweiten Platz mit 3,9 Millionen ausgelieferten Geräten und einem Anteil von 25 Prozent. Dell, Apple und Acer rundeten die Top Five mit 14 Prozent, 10 Prozent und 9 Prozent Marktanteil ab.

Der Rückgang der Auslieferungen in Westeuropa kommt nach einer langen Periode hohen Wachstums. Die Lieferzahlen liegen jedoch immer noch über dem Niveau vor der Pandemie, was die Stärke der Wiederbelebung des PC-Marktes in der Region zeigt. Die kommerzielle Nachfrage sei stark, da mehrere Märkte offiziell zum Business-as-usual-Betrieb übergegangen seien, sagen die Autoren der Studie. Tatsächlich sind fast 60 Prozent der in Westeuropa im ersten Quartal ausgelieferten Geräte für den kommerziellen Einsatz bestimmt. Dennoch leidet der PC-Markt unter den Engpässen in der globalen Lieferkette, angefangen bei den Produktionsstillständen in China bis hin zum anhaltenden Krieg in der Ukraine. Längere Vorlaufzeiten und steigende Komponentenkosten zwingen Arbeitgeber dazu, besser zu planen und zu budgetieren, um Geräte für die zunehmend wieder besetzten Büros sowie für die Arbeitnehmer im Home-Office zu sichern.
Lenovo und HP dominierten den PC-Markt in Westeuropa mit sehr ähnlichen Marktanteilen. Beide verzeichneten einen leichten jährlichen Rückgang der Auslieferungen, bleiben aber stark und machen zusammen die Hälfte der Auslieferungen in der Region aus. Für Lenovo ist die EMEA-Region nach China die Region mit dem zweithöchsten Umsatzwachstum und wird wahrscheinlich auch weiterhin ein wichtiger Markt bleiben.

Friday, May 13, 2022

Twitter und Elon Musk: Drunter und drüber

Zwei Top-Manager wurden schon entlassen – und nun äussert Elon Musk plötzlich Zweifel an den Twitter-Nutzerzahlen.

Die Investoren glauben noch nicht so recht an eine Übernahmen für USD 54 pro Aktie.
Screengrab Google 
Eigentlich müssten Twitter-Aktien ja seht gefragt sein: Elon Musk, der reichste Mann der Welt will sie kaufen, für 54 Dollar das Stück. Doch die Investoren scheinen immer noch nicht so richtig daran zu glauben, dass die Übernahme passieren wird, und die Aktien sind immer noch für ziemlich viel weniger Geld zu haben.  Nun scheint es, als ob es tatsächlich Übernahmeschwierigkeiten gäbe: Musk liess verlauten (per Twitter, natürlich), dass er noch mehr Informationen zu den Twitter Nutzerzahlen brauche, bevor er den Kauf weiter vorantreibe:

«Dass auf der Plattform auch Fake-Accounts sind, sollte keine Überraschung für Musk gewesen sein. Denn er hatte als eines seiner Ziele für den Twitter-Kauf erklärt, er wolle Profile, die etwa zum Versenden von Spam-Nachrichten eingesetzt werden, von der Plattform verbannen. Twitter nannte für das erste Quartal die Zahl von 229 Millionen Nutzern, die der Dienst mit seinen Anzeigen erreichen kann. Eindeutig identifizierte Fake-Accounts zählt der Dienst in den Nutzerzahlen nicht mit. Twitter hatte zuletzt aber einräumen müssen, dass wegen eines Fehlers seit 2019 leicht überhöhte Nutzerzahlen gemeldet wurden. Die Abweichungen waren mit maximal knapp zwei Millionen Nutzern allerdings eher gering. Die Fünf-Prozent-Schätzung hatte Twitter vor einigen Tagen in seinem ausführlichen Quartalsbericht veröffentlicht.» (stern.de)

Immerhin hat Elon Musk in der Zwischenzeit klar gemacht, dass er weiterhin auf Kaufkurs sei. Alles andere würde den reichsten Mann der Welt teuer zu stehen kommen – nämlich mindestens eine Milliarde Dollar. Das ist die Höhe der vereinbarten Busse, falls Musk sein Angebot zurückziehen sollte.

Friday, May 6, 2022

Peking will ausländische PCs in staatlichen Unternehmen loswerden

Die chinesische Regierung hat die Behörden sowie staatlich unterstützte Unternehmen angewiesen, PCs ausländischer Marken innerhalb von zwei Jahren durch einheimische Alternativen zu ersetzen, wie die Wirtschaftsagentur Bloomberg meldet. Die Kampagne könnte gemäss Bloomberg mindestens 50 Millionen PCs ausländischer Hersteller aus staatlichen Büros verbannen.

Der Chinesische Staat will, dass im staatlichen Umfeld nur noch einheimische
PCs verwendet werden
.                                                     Bild Pixabay
Es sei dies eine der bisher aggressivsten Massnahmen Pekings, um Schlüsseltechnologien aus dem Ausland aus den sensibelsten Bereichen des Landes zu verbannen. Nicht nur PCs sind im Fadenkreuz der staatlichen Wirtschaftslenker: Auch Office-Software soll ab sofort aus chinesischen Quellen bezogen werden.

Die Aktien der am meisten betroffenen PC-Hersteller haben bereits auf den Report reagiert. Die Kurse von HP und Dell gaben an der New Yorker Börse nach. Profitieren wird vor allem Lenovo, der grösste chinesische PC-Hersteller, der in China fast die Hälfte des PC-Marktes beherrscht und weltweit bereits der grösste PC-Hersteller ist, wenn es um die Anzahl verkaufter Geräte geht.

«Der Vorstoss, ausländische Zulieferer zu ersetzen, ist Teil der langjährigen Bemühungen, China von seiner Abhängigkeit von amerikanischer Technologie zu befreien - eine Schwachstelle, die nach den Sanktionen gegen Unternehmen wie Huawei Technologies Co. aufgedeckt wurde. Diese Initiative hat sich seit 2021 beschleunigt, als die chinesische Zentralregierung in aller Stille eine geheime, von der Regierung unterstützte Organisation ermächtigte, lokale Zulieferer in sensiblen Bereichen von der Cloud bis zu Halbleitern zu überprüfen und zu genehmigen.»  (Bloomberg)

Wednesday, May 4, 2022

Ist Bitcoin «von Natur aus räuberisch»?

Es ist wohl mehr ein symbolischer Akt – aber er wird sich nicht positiv auf das Image von Bitcoin und andere Kryptowährungen auswirken. Wikipedia hat beschlossen, Kryptowährungen nicht mehr als Spenden anzunehmen. Die Gründe: Kryptowährungen hätten einen schlechten Ruf und seien schlecht für die Umwelt.


Der Bitcoin-Kurs am 4.Mai in CHF.                                   Schreengrab Google
 Die Organisation teilte mit:

 «Die Wikimedia Foundation hat beschlossen, die direkte Akzeptanz von Kryptowährungen als Spenden einzustellen. Wir begannen 2014 mit der direkten Annahme von Kryptowährungen auf der Grundlage von Anfragen unserer Freiwilligen und Spendergemeinschaften. Wir treffen diese Entscheidung aufgrund der jüngsten Rückmeldungen aus denselben Gemeinschaften.»

Die Initiative zur Ächtung von Kryptowährungen war von Wikipedia-Autoren ausgegangen. Darin hiess es, dass die Annahme von Krypto-Spenden eine stillschweigende Billigung von «extrem riskanten Investitionen» und Technologien sei, die «von Natur aus räuberisch» seien - und, zumindest was die führenden virtuellen Währungen Bitcoin und Ethereum betreffe, «extrem schädlich für die Umwelt». Die negativen Auswirkungen auf die Umwelt könnten zu einem Rufschaden für Wikipedia führen, wenn weiterhin Spenden in Form von Kryptowährungen angenommen würden.

Die Entscheidung, Kryptowährungen zu meiden, wird keine großen Auswirkungen auf die Wikipedia-Kassen haben, da nur 0,08 % ihrer Einnahmen im letzten Jahr - oder 130.100 US-Dollar - in dieser Form eingegangen sind.

Wikimedia ist nicht die einzige Organisation, die diesen Standpunkt vertritt. Auch Mozilla, die Macher des Firefox-Webbrowser sowie Elon Musks Tesla nehmen keine Bitcoin-Zahlungen mehr an.

Für Bitcoin-Investoren und Spekulanten waren die letzten Wochen auch ohne diese News nicht erhebend. Der Kurs geriet unter Druck, scheint jetzt aber etwas Boden gefunden zu haben.

Und es gibt nicht nur ethische Bedenken, was Bitcoin betrifft. Einer der erfolgreichsten Investoren der Welt, Warren Buffett, nahm letzte Woche an der Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway kein Blatt vor den Mund, was Kryptowährungen betrifft: Der Unterschied von Bitcoin im Vergleich zu Ackerland und Mietobjekten sei «der Unterschied zwischen produktiven Vermögenswerten und etwas, das davon abhängt, dass der Nächste Ihnen mehr dafür bezahlt als der Letzte dafür bekommen hat».