Die App registriert, wenn sie länger als 15 Minuten mit jemandem nahen Kontakt haben. Bild Pixabay |
Sie nützt dann am meisten, wenn möglichst
viele Menschen die App auf ihr Handy laden - dann werden so viele Ansteckungssituationen
wie möglich registriert. Der Bund will jetzt sicherstellen, dass die App auch
wirklich so funktioniert, wie sie soll und hat deshalb den Quellcode freigegeben:
“Ab sofort sollen Hacker und weitere Interessierte die App auf Sicherheitslücken überprüfen. Der öffentliche Test des Schweizer Proximity-Tracing-Systems soll für Nutzer der Applikation einen maximal möglichen Schutz der Privatsphäre sicherstellen. Daher stehen ab sofort die Quellcodes des Proximity-Tracing-Systems öffentlich zur Verfügung. Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) nimmt laut dem Bund die entsprechenden Testergebnisse entgegen, bewertet deren Inhalte, priorisiert diese in Anbetracht ihres Schweregrads und veranlasst notwendige Anpassungen. Die Rückmeldungen werden auf der Webseite des NCSC täglich aktualisiert und sind öffentlich einsehbar.“ (computerworld.ch)
Wer Schwachpunkte in der App findet, kann
diese hier melden.
Auch sonst ist die App erklärungsbedürftig,
da sie eben zum grossen Teil darauf basiert, dass die Anwender dem Programm
voll vertrauen. Die NZZ hat in einem ausführlichen Artikel die Technik und
Anwendung der App dargelegt. Da wird natürlich auch erklärt, wie
die App funktioniert:
“Voraussetzung ist, dass die App des Bundes auf dem Smartphone installiert und Bluetooth eingeschaltet ist. Wenn sich das Smartphone dann in weniger als zwei Metern Abstand für insgesamt mehr als 15 Minuten innerhalb eines Tages zu einem anderen Smartphone befindet, auf dem die App ebenfalls installiert ist, wird dieser Kontakt auf beiden Geräten anonym gespeichert. Die eingestellten 15 Minuten und rund zwei Meter Abstand werden laut BAG mit zunehmenden Erfahrungswerten angepasst, um eine möglichst präzise Aussage zur Ansteckungswahrscheinlichkeit zu machen. Wenn sich nun eine Person als infiziert herausstellt, erhält diese vom kantonsärztlichen Dienst einen sogenannten Covid-Code, mit dem all jene über die App benachrichtigt werden, die kurz zuvor in kritischem Kontakt mit dem oder der Infizierten waren. Die benachrichtigten Personen können sich dann an die in der App genannte Hotline wenden.“
Die Datensicherheit der App sei sehr sicher,
schreibt die NZZ:
“Die App verwendet einen sogenannten dezentralen Ansatz zur Datenspeicherung. Dieser wird von vielen Datenschützern als sehr sicher bezeichnet. Die Schweizer haben mit ihrem Protokoll namens DP-3T eine Lösung entwickelt, die mittlerweile von anderen Ländern übernommen wird.“
Gerade in der Schweiz scheint sich die Lage
ja bereits wieder so weit normalisiert zu haben, dass man sich fragen muss, ob
sich viele User an diesem sozialen Experiment beteiligen werden. Eines ist aber
sicher: Falls es zu einem erneuten Ausbruch kommen sollte, wird die App wohl
sehr schnell sehr populär sein.