Sunday, October 30, 2011

Wo Chrome nicht glänzt

Microsoft, der grösste Softwarehersteller der Welt, hat schon lange gelernt, dass es die Anwender nicht schätzen, wenn ihre Programme im PC aktiv werden, ohne dass sie davon wissen. Bei Google ist man anscheinend noch nicht soweit.

Aufmerksame Benutzer des Google-Web-Browsers Chrome haben längst gemerkt, dass das Programm immer mal wieder aktiv wird, ohne dass sie etwas dazu beisteuern können. Das kann sich dann in einer merklichen Verlangsamung des Systems äussern, so dass es für eine Weile nahezu unmöglich wird im Web zu browsen. Damit hat sich dann Chrome natürlich sozusagen selbst ausmanöveriert, weil ja einer der Gründe für die Anwendung dieses Browsers in der Geschwindigkeit liegt. Wenn dann eine Norton Systemwarnung erscheint, dass der "Google-Updater" zu viele Ressourcen in Anspruch nimmt, wird klar, weshalb plötzlich alles nur noch im Schneckentempo funktioniert.
Das Problem dabei: Google gibt dem Anwender keine Option, den automatischen Zugriff auf die Update-Server und die darauffolgenden Aktivitäten auf dem PC zu unterbinden. Zum Glück gibt es das Internet; da findet man eine Lösung für derartige Probleme:
“Wer “Google Chrome” installiert, erhält mehr als nur den kostenlosen Google-Browser. Bei der Installation wird gleichzeitig das Programm “GoogleUpdater.exe” installiert. Gleiches passiert beim Installieren anderer Google-Programme wie “Google Earth” oder “Lively”. Das versteckte Update-Programm wird zudem so konfiguriert, dass es bei jedem Windows-Start automatisch mitgestartet wird. Der Google Updater prüft in regelmäßigen Abständen, ob eine neue Programmversion vorliegt. Ärgerlich: Auch wenn der Chrome-Browser deinstalliert wird, bleibt das Update-Programm aktiv. Zum Glück lässt sich das heimlich installierte Google-Programm mit wenigen Schritten deaktivieren.Sie können das Updateprogramm wahlweise ausschalten oder komplett vom Rechner entfernen. Um lediglich den automatischen Start des Google-Updaters zu verhindern, gehen Sie folgendermassen vor: 1. Drücken Sie die Tastenkombination [Windows-Taste]+[R], und geben Sie den Befehl “msconfig” ein. Bestätigen Sie die Eingabe mit OK. 2. Es erscheint das Systemkonfigurationsprogramm von Windows. Wechseln Sie in das Register “Systemstart”. 3. Hier sind alle Programme aufgeführt, die automatisch beim Windows-Start mitgestartet werden, darunter auch “Google Update”. 4. Zum Deaktivieren des Google-Updaters entfernen Sie einfach das Häkchen bei “Google Update”. 5. Klicken Sie auf OK, um das Fenster zu schließen, und starten Sie den Rechner neu.“ Auf der gleichen Website findet sich die auch Vorgehensweise, um das Programm komplett vom PC zu verbannen.
Übrigens: Die Google Ingenieure haben wohl damit gerechnet, dass es User gibt, die sich auf diese Weise des automatischen Updaters entledigen. Wer im Browser das Versionsregister öffnet, wird ebenfalls sofort – und ungefragt – aktualisiert! 

Wednesday, October 26, 2011

Online-Coupons bringen Kunden in den Laden

Online-Couponangebote, Preisportale und soziale Netzwerke bieten für den stationären Handel interessante Möglichkeiten, neue Kunden zu gewinnen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, für die sich 1000 Kunden zu ihren Motiven und Präferenzen beim Onlineshopping äusserten.

Auch in der Schweiz gibt es schon einige Couponing-Websites, hier
zum Beispiel gutscheinblog.ch
Demnach würden 86 Prozent derjenigen, die sich über ein Online-Gutscheinangebot in ein Restaurant oder Geschäft haben locken lassen, den Anbieter später auch ohne Rabattcoupon erneut aufsuchen. Und rund 60 Prozent der Befragten haben schon einmal im Internet nach einem regionalen Händler recherchiert, um zunächst bei ihm den gewünschten Artikel zu begutachten.
“Das zeigt, dass ein gezielter Internetauftritt auch für lokale Händler sehr wichtig ist. Vor allem ein Argument spricht aus Kundensicht dafür, die Ware im Einzelhandel zu kaufen statt sie online zu bestellen: Zwei von drei Befragten möchten den Fernseher, die Schuhe oder das Kleid sofort mitnehmen können. Dazu kommt, dass sich viele Kunden beim Kauf- und Bezahlprozess im Geschäft sicherer fühlen als bei einer Internet-Bestellung“, sagt KPMG-Partner Mark Sievers. 
Dennoch birgt das Internet auch Gefahren für den stationären Handel. So haben 60 Prozent der Kunden, die nach einer Internetrecherche zunächst einen regionalen Händler aufsuchten, das gewünschte Produkt dann doch andernorts (oder gar nicht) gekauft. Hierbei spielt die zunehmende Verbreitung von Smartphones eine wichtige Rolle. So hat fast jeder zweite Kunde es sich im Laden schon einmal anders überlegt, weil er spontan über sein Mobiltelefon online eine Kaufalternative ermittelte. Die Umfrage zeigt: In 95 Prozent dieser Fälle ist der Kunde für den regionalen Händler verloren und kehrt nicht wieder in den Laden zurück.
Im Übrigen bleibt das gelungene Suchmaschinenmarketing ein wichtiger Baustein in der Online-Strategie der Handelsunternehmen. So beginnen 82 Prozent der Kunden ihre Recherche über Produkte und Anbieter über Suchmaschinen. Über die Hälfte nutzt darüber hinaus Preisportale, die zunehmend auch das Angebot lokaler Händler mit einschliessen. Auch soziale Netzwerke sind aus Händler-Sicht für das Marketing nicht zu unterschätzen: Jeder dritte Befragte hat seinen Freunden über derartige Netzwerke bereits ein Produkt oder eine Dienstleistung empfohlen. Ebenso viele haben wiederum selbst schon entsprechende Vorschläge von Bekannten erhalten.  
Eine gute Möglichkeit, um auf ihr Angebot aufmerksam zu machen, stellen für Händler Online-Rabattcoupons dar. So nutzen bereits 41 Prozent der Kunden entsprechende Gutschein-Portale. Bei den Smartphone-Besitzern unter 30 Jahren sind es sogar schon 55 Prozent.
Die Studie wurde von von KPMG und dem E-Commerce Center Handel durchgeführt und kann hier heruntergekladen werden.

Sunday, October 23, 2011

Ultrabook heisst ultradünn

Auch im Zeitalter der Tablets und der Smartphones hat der Laptop eine Zukunft. Das glauben nicht nur wir, sondern auch Intel, mit der neuen Ultrabook-Definition.

 Ob der iPad und das Smartphone dem Notebook und dem Netbook den Garaus machen werden, ist wohl nicht abzusehen. Smartphones und Tablets übernehmen jedenfalls viele Aufgaben mobiler PCs und genügen damit den Anforderungen zahlreicher User. Das zeigt sich auch darin, dass schon in Vor-iPad-Zeiten  viele Anwender vom Laptop zum günstigen Netbook gewechselt haben.
Das Asus Ultrabook.
Wir sind davon überzeugt, dass es immer eine Gruppe von Anwendern geben wird, die das Notebook-Konzept schätzt und auch damit umgehen kann. Umso erfreulicher ist es, dass der Chiphersteller-Intel in Zukunft für schlankere, schnellere und sparsamere Notebooks planen will. Für diese sogenannten Ultrabooks hat Intel eine genaue Definition erarbeitet, die unter anderem auch bei Wikipedia nachzulesen ist:
  • Maximal 21 mm dick
  • Weniger als 1,4 kg schwer
  • Lange Batterielaufzeit von 5 bis 8+ Stunden
  • Mainstream-Preise – unter 1000 Dollar ohne Mehrwertsteuer für die Einstiegsmodelle
  • Keine optischen Laufwerke
  • SSDs als Festspeicher
  • Low-Voltage-Prozessoren: Sandy Bridge mit 17 Watt TDP
  • Intel Core i5-2467M (1,6 GHz)
  • Intel Core i5-2557M (1,7 GHz)
  • Intel Core i7-2637M (1,7 GHz)
  • Intel Core i7-2677M (1,8 GHz)
  • Fortgeschrittene integrierte Grafiklösung (Intel HD 3000)“
Solche Geräte sind auch schon auf dem Markt – zum Beispiel von Asus, Toshiba und Lenovo. Doch die Entwicklung hört da nicht auf. In einem zweiten Schritt möchten die Intel-Entwickler schon im nächsten Jahr die Prozessoren und die Schnittstellen der Ultrabooks verbessern: 
  • Low-Voltage (ca. 17 W TDP) Intel Ivy Bridge-Prozessoren
  • 30 % höhere Grafikleistung gegenüber Sandy Bridge
  • 20 % höhere CPU-Leistung gegenüber Sandy Bridge
  • USB 3.0, PCI Express 3.0

Die Initiative von Intel ist sicher lobenswert, ob sie erfolgreich sein wird, ist allerdings alles andere als sicher. Zitat ZDNet:
Ultrabooks sind die Nachfolger der wenig erfolgreichen "Ultra Thin"-Kategorie von Laptops, die Intel intern "CULV" (Consumer Ultra Low Voltage) nannte. Sie kamen vor etwa zwei Jahren auf den Markt, verkauften sich aber trotz erster Begeisterung nicht sonderlich gut. Die meisten Konsumenten entschieden sich für Geräte, die zwar weniger schick waren, fürs gleiche Geld aber mehr Leistung boten. Zwar hat Intel das Performanceniveau mit Sandy Bridge deutlich angehoben, aber in den flachen Gehäusen können nach wie vor nur die niedriger getakteten und langsameren Ultra-Low-Voltage-CPUs verbaut werden. Der Performanceabstand zu einem größeren Gerät bleibt also weitgehend erhalten. Man darf gespannt sein, ob sich der Geschmack der Käufer mittlerweile geändert hat."

CEOs aufgepasst: die CIOs kommen

Computerspezialisten sind durchaus nicht nur an Bits und Bytes interessiert, sondern eben auch an Power und Position. Das zeigt die neuste Studie von CA Technologies, der zufolge Chief Information Officers (CIO) den Wunsch haben, von der technischen Leitung zur Leitung des Gesamtgeschäfts aufzusteigen. Die Chancen der IT-Spezialisten warenn allerdings bisher nicht sehr gut.

Andere Führungsrollen sind eine bessere Basis für den Sprung nach ganz oben. 29 Prozent aller derzeitigen CEOs waren nämlich vorher Finanzdirektoren (Chief Financial Officer - CFO), und 23 Prozent waren Geschäftsführer (Chief Operating Officer - COO), bevor sie zuoberst in der Hierarchie anlangten. Verglichen dazu sind die 4 Prozent der CEOs, die aus der Position des CIO aufgestiegen sind, nicht gerade beindruckend.
Diese Zahlen sind eigentlich erstaundlich, vor allem wenn man bedenkt, wie wichtig IT in modernen Unternehmen ist. Jacob Lamm von CA Technologies glaubt denn auch, dass sich das ändern wird:
"In vielen Unternehmen ist Technologie heutzutage das A und O ihrer Geschäftsstrategie. Technologie wird nicht länger nur als eine ergänzende, dem Unternehmen angepasste Funktion erachtet, sondern vielmehr als die treibende Kraft, die ein Unternehmen verändert und ihm Wettbewerbsvorteile sichert. Der moderne CIO ist eine erfahrene Fachkraft mit Blick für das Gesamtbild, der - wie die Studie hervorhebt - die Gabe für die Anwendung von Technologie besitzt."
Dieser Meinung ist auch Sarah Greensmith, eine Spezialistin in der Vermittlung von Führungskräften:
"Einen passenden Nachfolger zu finden ist eine entscheidende Komponente der Führungsrolle in vielen Unternehmen. Die traditionelle Weise, in der Unternehmen Führungskräfte der höchsten Ebene herangezogen haben, ist fällig für eine Überarbeitung. Untersuchungen zeigen, dass der Aufstieg aus den Positionen COO und CFO zu den häufigsten Wegen an die Spitze gehört. Aber es zeigt sich auch, dass moderne CIOs ernsthafte Kandidaten mit speziellen Vorteilen gegenüber ihren Kollegen sind".

Sunday, October 16, 2011

Smartphones sind SMS-Killer

SMS hat sich eingebürgert – wir alle brauchen es mehr oder weniger häufig, um einem Kommunikationspartner etwas mitzuteilen. Mindestens so wichtig ist der mobile Short Message Service aber für die Provider, sie haben nämlich damit auf einfachste Weise jedes Jahr mehr Geld verdient. Doch jetzt könnte es sein, dass ein Ende absehbar ist - neue Smartphone-Technik macht SMS überflüssig.  

Der Stern sieht es schon ganz klar und ohne Fragezeichen: “Der langsame Tod der SMS“ heisst der Titel eines Artikels, der den Untergang dieser Technologie voraussagt.
“Wer das neue [Apple] Betriebssystem iOS5 installiert, darf so viel schreiben, wie er möchte - das verspricht der neue Dienst iMessage. Damit können Besitzer eines iPhones, iPads oder iPod Touch über W-Lan oder mobiles Internet unbegrenzt Textnachrichten verschicken, sofern auch der Empfänger eines der genannten iGeräte hat. Das ist die einzige, wenn auch wichtigste Hürde an dem neuen System. Apples Kostenlos-Nachrichten können zudem auch Fotos, Videos, Ortskoordinaten oder Kontakte angehängt werden, auf Wunsch sogar alles gleichzeitig.Mit diesen Features lässt die iMessage die herkömmliche SMS weit hinter sich. Auch die MMS hat nicht den Hauch einer Chance, bei Preisen von bis zu 50 Cent pro Stück konnte sich die Multimedia-Nachricht bis heute nie richtig durchsetzen. Doch die Idee hinter Apples Nachrichtendienst ist nicht neu: Der Blackberry-Hersteller RIM bietet mit dem Blackberry-Messenger seit Jahren ein ähnliches Produkt.Nutzer des Google-Betriebssystems Android müssen momentan auf diverse Apps zurückgreifen, um ihr Mitteilungsbedürfnis zu befriedigen. Eine der beliebtesten Anwendungen ist der "Whatsapp Messenger": Die App erlaubt den kostenlosen Versand von Mitteilungen und Bildern über das eigene Betriebssystem hinaus. Unterstützt werden momentan iOS, Android, Blackberry und Nokias Symbian…“
Immer mehr Alternativen zum SMS also, die ausserdem die SMS-Einschränkungen, an die sich viele User inzwischen gewöhnt haben, nicht mehr aufweisen.
Trotzdem glauben wir, dass es noch eine Weile dauern wird, bis SMS stirbt. Dafür wird es einfach zu stark genutzt (ausserdem hat längst noch nicht jeder User ein Smartphone). In Deutschland, zum Beispiel, werden jede Minute rund 80'000 SMS verschickt, das wären dann weit über 40 Milliarden im Jahr. Auch in der Schweiz tippen sich die User auf den Minitasten die Finger wund: Die neuste Statistik (die vom Bund kommt und zwei Jahre alt ist) weist nahezu 6 Milliarden SMS pro Jahr aus. Kein Wunder, dass da bei den Providern die Kassen klingeln – wie lange noch, bleibt allerdings dahingestellt:
“Nach Schätzungen des Mathematikers Srinivasan Keshav von der Universität Waterloo muss ein Mobilfunkanbieter gerade einmal einen viertel Euro-Cent pro SMS investieren. Der Anwender muss jedoch zwischen 10 und 20 Cent pro Nachricht bezahlen, was einer Steigerung von bis zu 7000 Prozent entspricht. Diese abnormal hohe Gewinnspanne ist allein für ein Drittel des Gewinns verantwortlich. Betrachtet man die Jahresberichte der Telekommunikationsunternehmen, scheint das Geschäft in den USA und in Deutschland noch zu funktionieren. Doch in anderen Ländern verzeichnen die Mobilfunkanbieter dank sozialer Netzwerke und Kurznachrichten-Apps bereits hohe Umsatzeinbußen, beispielsweise in den Niederlanden.“ 
Nachtrag: Nun hat auch der Tagi zu diesem Thema einen ausführlichen Artikel publiziert, der die Situation in der Schweiz analysiert. Das Fazit: 
"Bei Sunrise, Orange und Swisscom wird [das Aufkommen von Gratis-SMS] den Gewinn schmälern, was zu höheren Preisen führen kann."

Wednesday, October 12, 2011

Mobile Anwendungen in KMU oft unsicher

Eine neue Studie zur IT- und Informationssicherheit zeigt die potenzielle Gefahren auf und gibt Handlungsempfehlungen zu diesem Thema. Das überraschende Ergebnis: Nur jedes fünfte Unternehmen schützt Smartphones und Tablets mit einem Virenschutzprogramm. Damit gehen rund 80 Prozent aller Unternehmen erhebliche Sicherheitsrisiken ein.

Zwar handelt es sich bei der zitierten Untersuchung um eine Deutsche Studie – wir gehen davon aus, dass viele Resultate auch in der Schweiz anwendbar sind. Mobile Engeräte, wie Smartphones oder mobile Datenträger sind in kleinen und mittleren Unternehmen mittlerweile weit verbreitet und werden damit immer attraktiver für digitale Attacken. Der Schutz vor solchen Angriffen ist jedoch noch nicht im Bewusstsein aller Unternehmen verankert. Während drei von vier Befragten angeben, dass ihre Laptops über einen aktuellen Virenschutz verfügen, schützt nur jeder fünfte Befragte auch den Tablet PC. Bei Smartphones sind es sogar nur 15 Prozent, die ihr Gerät schützen. Auch bei der persönlichen Firewall und der WLAN-Verschlüsselung zeigen sich deutliche Unterschiede. So verfügen nur etwa zehn Prozent der Smartphones und dreizehn Prozent der Tablets über eine persönliche Firewall und nur jedes vierte bis fünfte Unternehmen verschlüsselt den kabellosen Internetzugang (WLAN) für Tablets und Smartphones. Und das, obwohl es sich bei Smartphones mittlerweile um leistungsfähige Kleincomputer handelt, die häufig mit sehr sensiblen Daten gefüllt sind.
Natürlich ist auch der Verlust mobiler Endgeräte und Datenträger ein nicht zu vernachlässigendes Risiko. Jedes Zwölfte der befragten Unternehmen gab an, dass im vergangenen Jahr mindestens ein mobiles Endgerät verloren gegangen oder gestohlen wurde. Auch wenn der materielle Schaden von den betroffenen Unternehmen als sehr gering eingeschätzt wird, birgt der Verlust von sensiblen Unternehmensdaten ein erhebliches immaterielles Schadenspotenzial.
Fazit: Unternehmen sollten achtsamer mit mobilen Endgeräten umgehen und diese auch schützen, zum Beispiel durch die Verschlüsselung der gespeicherter Daten.
Der Berichtsband kann hier gratis heruntergeladen werden.

Was ist nur los mit RIM?

Über dem BlackBerry scheint im Moment eine schwarze Wolke zu hängen. Die neusten Ausfälle des Netzwerks werden dem RIM-Image und dem Börsenkurs des Unternehmens nicht gut tun.

Der BlackBerry Bold 9900, das neuste Pferd im RIM-Stall.
BlackBerry hat ein Problem – und zwar schon bevor sich fast die Hälfte der 70 Millionen Kunden plötzlich mit tagelangen Serviceausfällen abfinden musste. In den letzen Monaten geht es nämlich mit demBörsenkurs abwärts, weil die Investoren dem Kanadischen Unternehmen die Innovationskraft nicht zutrauen, um die anderen grossen Smartphonehersteller in die Schranken zu weisen.
Zitat aus einer Analyse der Kanadischen TV-Station CTV: 

"RIM and Nokia have been trying to play catch-up since the iPhone and Google-based Android phones came on strong. The effort is not working and their market shares are in freefall. RIM used to be the top choice among business users. The latest data from comScore put its share of the U.S. smart phone market at 19.7 per cent in the three months to August, down from 24.7 per cent in the previous three-month period. Only five years ago, almost half of that market was RIM’s." 
  

Doch nun kommt auch noch eine technischePanne dazu, die viele der verbliebenen BlackBerry-User dazu bewegen könnte, ihren Anbieter zu wechseln. Das Angebot ist attraktiv: Apple bringt demnächst das neuste iPhone in die Läden. Es ist ja nicht das erste Mal, das RIM derartige Probleme hat. 
Was ist bloss los, mit dem einst so erfolgreichen und richtungsweisenden Smartphone-Pionier?

Sunday, October 9, 2011

Online-News: oberflächlich und weich

Sind Online-Medien qualitativ gleichwertig wie die Medien der alten Schule? Eine detaillierte Schweizer Studie hat die Antwort: Online-Medien boulevardisieren die Berichterstattung und bieten im Allgemeinen nicht gerade hochwertigen Journalismus. Das scheint sich nicht auszuzahlen: Erstmals gehen nämlich die Nutzerzahlen in der Schweiz zurück.

Die obigen Erkenntnisse (und viele andere) sind im neuen Jahrbuch “Qualität der Medien“ nachzulesen, das am Donnerstag vorgestellt wurde. Wer sich dafür interessiert, was die Schweizer Medien im digitalen Zeitalter A.D. 2011 zu bieten haben, dem sei die Lektüre des umfangreichen wissenschaftlichen Forschungsberichts wärmstens empfohlen.
Ein Zitat:
“Nicht nur die Nutzung der untersuchten Onlinetitel ist 2010 gesunken, auch die jeweilige Verweildauer hat sich seit 2005 immer mehr verkürzt. Denkbar ist hier eine wechselseitige Beziehung zwischen dem Klickratenjournalismus und der geradezu pointilistischen Zugriffsdauer durch ein Publikum, das darüber hinaus hinsichtlich Nutzungsfrequenzen wenig Treue zum Medium beweist. Online ist ein flüchtiges Medium, das gegen eine immer geringere Verweildauer, eine geringe Publikumsbindung und nun auch gegen eine schwindende Nutzung zu kämpfen hat…“
Die Gründe für den Nutzungsrückgang sind sicher nicht nur in der “Flüchtigkeit“ des Mediums zu suchen, sondern eben auch in der Qualität des Gebotenen. Auch diese wurde untersucht:
“Die Boulevardisierung zeigt sich im Ausbau der Softnewsressorts auf Kosten der Hardnewsressorts, in der Füllung der Ressorts Politik und News mit Softnews und in einer im Gattungsvergleich ausgeprägten Personalisierung und Privatisierung der Berichterstattung, die auch die Politikberichterstattung durchdringt. Zudem führt der Aktualitätsdruck zu einem ausgesprochen episodischen Journalismus und die habitualisierte Klickratenmentalität verleitet zu einem moralisch-emotionalen Berichterstattungsstil gerade auch in den Beiträgen mit journalistischer Eigenleistung. Journalistische Eigenleistung ist in vielen der untersuchten Onlinetitel gleichbedeutend mit der Emotionalisierung und Zuspitzung eingehender Meldungen zur Erzeugung von Aufmerksamkeit.“
Die Onlinemedien kommen also im neuen Jahrbuch nicht gerade mit guten Noten weg. Wie wird auf diese fundierte Kritik reagiert?
Die meisten Schweizer Medien reagieren darauf, wie sie eigentlich immer auf Kritik reagieren – sie ignorieren sie. Immerhin griff aber der Chef des Online-Tagi zur Feder und versuchte, den Forschungsberichtzu diskreditieren – was ihm allerdings nicht eben gut gelang.
Als intensive Konsumenten von Online-Medien (und anderen Medien) trauen wir uns das Urteil zu, dass die Wissenschaftler mit ihrem Bericht ziemlich richtig liegen. Dass sie eine Qualitätsverbesserung erreichen, ist allerdings nicht anzunehmen – denn man weiss ja, dass Einsicht der erste Schritt zu Besserung wäre. 

Thursday, October 6, 2011

E-Mail: Den Zenith überschritten?

Zu dieser Einschätzung kommt die Computerwoche in einer ausführlichen Analyse über den Zustand des Kommunikationsmittels e-Mail. Zwar werden täglich immer noch Milliarden von Mails verschickt – Spam inklusive – doch gibt es immer mehr Firmen, die sich aktiv mit Kosten-Nutzen-Analysen von e-Mail auseinandersetzen.

Studien zeigen, dass sich Führungsmitarbeiter wöchentlich während vieler Stunden mit dem Lesen und Schreiben von e-Mails herumschlagen. Das würde sich ja lohnen, wenn dabei wenigstens gewinnbringende Informationen ausgetauscht werden. Doch dem ist oft nicht so. Zitat aus der CW:
“Eine Studie des britischen Henley Management College belegt die Aussage, was die Belastung der Manager betrifft. Die britische Universität hat in einer europaweiten Erhebung den Mail-Verkehr von 180 Führungskräften analysiert. Knapp ein Drittel der Nachrichten seien irrelevant, lautet das Urteil. Hochgerechnet auf das gesamte Berufsleben verschwenden Manager demnach drei Jahre mit dem Bearbeiten unwichtiger Nachrichten…“
Was tun?
Die Computerwoche hat einen IT-Konzern gefunden, der die Lösung darin sieht, e-Mails ganz aus der internen Kommunikation zu verbannen. Der globale IT-Dienstleister Atos glaubt, damit einen Schritt in die Zukunft zu machen:
“Binnen drei Jahren will das Unternehmen die E-Mail komplett aus der internen Kommunikation verbannen. "Wir können noch nicht genau alle erforderlichen Schritte bis zu diesem Ziel abschätzen. In Teilbereichen konnten wir aber bereits alternative Kommunikationskanäle einführen, die den Informationsaustausch beschleunigen und verbessern…“
Der das sagt, ist der Deutsche Atos CTO. Tatsächlich gibt es ja gute Gründe, den Umgang mit e-Mail im Geschäft zumindest zu regulieren. Darauf geht die CW m Kapitel: “Kostenexplosion durch e-Mail“ ein:
“Für Unternehmen ist die falsche E-Mail-Nutzung aber alles andere als komisch, sie ist ineffizient und kostet Geld. Das zeigt sich zuerst in der IT: Das wachsende Mail-Volumen durch grosse und mehrfach verschickte Attachments beansprucht immer mehr Speicherplatz und Backup-Systeme.Zudem gefährden die übermittelten und in vielen unterschiedlichen Postkörben abgelegten Dokumente die Compliance-Regelungen der Firmen. Das unstrukturierte Speichern relevanter Informationen untergräbt die Transparenz, erschwert die Archivierung und verursacht Gesetzesverstösse. Ineffizienzen entstehen zudem, wenn Dokumente an Projektmitglieder oder Kollegen mit der Bitte um Ergänzungen, Korrekturen und Kommentare verschickt werden. Stehen auf dem Verteiler mehrere Personen, ist eine eindeutige Versionierung der Unterlagen unmöglich. Für neue Projektmitarbeiter, die sich etwa über den aktuellen Stand der Dokumentation informieren wollen, ist das fatal.“
Wir empfehlen den ganzen Artikel, der übrigens unter dem Titel: “Nachruf auf die elektronische Post: e-Mail als Opfer ihres Erfolgs“ erschienen ist,  als Lesestoff. Wir glauben allerdings nicht daran, dass e-Mail auf dem Sterbebett liegt – dafür ist diese Kommunikationsart schlicht zu praktisch. Vor 20 Jahren war e-Mail noch revolutionär. Heute kann die Belastung durch elektronische Post zwar oft stressig werden, trotzdem ist e-Mail immer noch eine elegante, günstige und blitzschnelle Art zu kommunizieren – wenn man vernünftig damit umgeht! 

Sunday, October 2, 2011

Anstand im Web – weil es konstruktiver ist

Das Internet ist ein Ort ohne Grenzen – oft auch, was das Benehmen der User angeht. Gefördert durch die Anonymität des unendlichen digitalen Raums, lassen viele Anwender sämtliche Hemmungen fallen, wenn sie ihre Meinung äussern. Das ist nicht nur unzivilisiert, sondern auch äusserst unkonstruktiv. Aber lässt es sich irgendwie verhindern?

Im deutschsprachigen Raum ist es noch nicht ganz so schlimm, wie im englischsprachigen Teil des Internets, doch grossartig sind die Umgangsformen auch hier nicht – im Gegenteil. Bei Meinungsverschiedenheiten, zum Beispiel mit Autoren von Zeitungsartikeln oder mit Politikern, sind ganz persönliche und oft auch wüste Beschimpfungen an der Tagesordnung. Personen des öffentlichen Lebens werden in anonymen e-Mails beschimpft, oft sogar bedroht. Das Internet zeigt seine unzivilisierte Seite ohne Hemmungen.
Woran liegt das? Wissen die User nicht was sich gehört?
Wenn das so ist, wird ein neues Buch, mit dem sich die Kommunikationsexpertin Martina Dressel wieder einmal bei uns gemeldet hat, die Situation verbessern. Der Klappentext erklärt:
“Es schien so, als würden moderne Kommunikationstechnologien die Grundlagen zwischenmenschlicher Kommunikation und Rhetorik in den Hintergrund drängen. Doch per E-Mail und in sozialen Netzwerken wird heute inflationär statt zielführend kommuniziert. Hektische Betriebsamkeit, Missverständnisse und fehlende Umgangsformen werden beklagt. Martina Dressel zeigt, wie es gelingt, im Web 2.0. so zu kommunizieren, dass Struktur und Zielführung einerseits sowie ein konstruktives Miteinander andererseits vorherrschen.“
Das Buch ist tatsächlich eine Bereicherung für Leute, welche die digitale Kommunikation ernst nehmen. Es ist ansprechend geschrieben und bietet viele gute Tipps, besser zu kommunizieren, die durchaus nicht nur im digitalen Raum Gültigkeit haben. Zum Beispiel:
“Wertungen von Personen, jegliches Abstempeln oder Schubladendenken sowie Vermutungen zum Motiv sind komplett fehl am Platz. Weit besser als Ihre Bemerkungen an einen bestimmten Typ von Person zu reichten, für den sie den anderen halten (oder als den Sie den anderen gedanklich “eingeordnet“ haben) ist es, sich darauf zu beziehen, was die Person getan hat beziehungsweise aktuell tut. Und damit ist das gemeint, was Sie aktuell von der Tätigkeit der Person sehen und hören können…“
 Wir sind davon überzeugt, dass dieses Buch allen Usern neue Anstösse zur Kommunikation geben könnte – allerdings sind wir genau so sicher, das es wahrscheinlich nur von jenen Leuten gelesen werden wird, die den Umgang mit ihren Mitmenschen jetzt schon ernst nehmen und etwas dazulernen möchten. Die kommunikativen Grobiane hingegen, die schon von ihrer grossen Zahl her das Potenzial hätten, die Autorin sehr, sehr reich zu machen, werden das wohl nicht tun. Leider!