Tuesday, September 28, 2021

Die Schweiz hat das stabilste mobile Internet der Welt

Ja, es gibt sie, die digitale Lebensqualität, und sie wird sogar gemessen. Der VPN-Serviceprovider Surfshark hat zum zweiten Mal den Digital Quality of Life Index (DQL) publiziert, mit dem die verschiedenen Aspekte des digitalen Lebens untersucht und bewertet werden. Der Index umfasst 14 verschiedene Faktoren, die die digitale Lebensqualität in einem bestimmten Land direkt beeinflussen.

Die Weltrangliste der digitalen Lebensqualität.                                               Surfshark
Der DQL 2021 analysiert 110 Länder auf der ganzen Welt im Hinblick auf fünf zentrale Säulen: Erschwinglichkeit des Internets, Internetqualität, E-Infrastruktur, E-Sicherheit und E-Government. Diesen Säulen liegen 14 Indikatoren zugrunde, die miteinander verbunden sind und zusammenwirken, um ein Mass für die allgemeine digitale Lebensqualität zu liefern. Dabei schneidet die Schweiz zumindest in einigen Bereichen ausgezeichnet ab. Wenn es um die Stabilität des mobilen Internets geht, ist die Schweiz sogar Weltmeister.

Auch bei der Geschwindigkeit des Breitband-Internets ist die Schweiz ganz vorne mit dabei, nämlich auf dem vierten Rang, bei der Bereitschaft des Internets auf dem fünften Rang. Das sind die guten Nachrichten für Schweizer User. In drei anderen Bereichen sieht es allerdings schlecht aus: beim Breitband-Wachstum (96. Rang), bei der Breitband-Internet-Stabilität (54. Rang) und bei der Erschwinglichkeit des mobilen Internets (37. Rang). Eher peinlich und auch
überraschend ist die schlechte Platzierung in der Kategorie Breitband-Internet-Stabilität. Da müssen sich vor allem die grossen Anbieter, allen voran die Swisscom, an der Nase nehmen.

Gesamthaft halten die Schweizer bei der digitalen Lebensqualität aber ganz vorne mit: Sie sind auf dem achten Rang. Weltweit führend sind Dänemark,  Süd-Korea und Finnland.

Friday, September 24, 2021

China verbietet ALLE Bitcoin-Aktivitäten

Wir haben keine Ahnung, wie es mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen weitergehen wird, aber eines ist sicher: Wer mit Kryptowährungen investiert – oder spekuliert – kann sich ständig auf neue "aufregende" Entwicklungen freuen. Die neueste betrifft wieder einmal China – eigentlich eine Bitcoin-Supermacht. Dort sind ab sofort alle Aktivitäten im Zusammenhang mit Bitcoin illegal und strafbar. 

Eine Weltkarte der Bitcoin-Miner, erstellt von der Universität in Cambridge.
Zum Vergrössern bitte anklicken                                    Screengrab cbeci.org
Die chinesische Zentralbank hat heute Freitag alle Transaktionen mit Bitcoin und anderen virtuellen Währungen
und damit ihre Kampagne gegen die Verwendung von inoffiziellem digitalem Geld intensiviert. Die Regierung begründet diese Massnahmen damit, dass digitale Währungen das Finanzsystem stören und für Straftaten verwendet werden. Damit hat sie natürlich nicht ganz Unrecht – und steht auch nicht alleine da. Auch die Finanzbehörden anderer Länder sehen das Wachstum der Kryptowährungen nicht gern: Diese Geldströme entziehen sich zum grössten Teil den Regierungen – und den Steuerbehörden. In den USA hielt der Vorsitzende der Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde fest, dass der  Kryptowährungsmarkt "voll von Betrug, Schwindel und Missbrauch" sei – ein finanzieller "Wilder Westen".

Der Bitcoin-Preis fiel nach der Ankündigung der Chinesen um mehr als 9 Prozent. Ethereum rutschte um fast 10 Prozent ab.

China war und ist eine eigentliche Kryptowährungs-Grossmacht. Noch vor zwei Jahren verbrauchte China allein etwa drei Viertel des gesamten Stroms für Krypto-Mining und damit bei weitem am meisten in der Welt (gemäss Cambridge BitcoinElectricity Consumption Index). Im April dieses Jahres war der Anteil Chinas zwar auf 46 Prozent zurückgegangen, das ist immer noch viel mehr als die USA verbrauchen, die mit 17 Prozent auf dem zweiten Platz stehen.

Monday, September 20, 2021

Bitcoin verursacht tonnenweise Elektroschrott

Eigentlich gibt es sie ja gar nicht, die Kryptowährung Bitcoin - zumindest kann man sie nicht in die Tasche stecken. Sie existiert nur im Cyberspace, in Rechenzentren (Bitcoin-Farmen), auf Netzwerken, Computerspeichern und natürlich in Bitcoin Wallets. Trotzdem verursacht die Produktion von Bitcoin enorme Mengen von Elektroschrott.

Elektroschrott: Ein Umweltproblem, das durch Kryptowährungen verschärft wird. 
                                                                                                                        pxfuel.com
Zwei Wissenschaftler, Alex de Vries und Christian Stoll, haben nun berechnet, wie viel Elektroabfall durch die Herstellung von Bitcoin anfällt. Die Resultate sind erschreckend:

“Die jährliche Produktion von Elektroschrott durch die Bitcoin-Produktion beläuft sich aktuell auf 30,7 Kilotonnen. Diese Menge ist vergleichbar mit dem IT-Geräteabfall, den ein Land wie die Niederlande produziert. Im Durchschnitt erzeugt Bitcoin 272 g Elektroschrott pro Blockchain-Transaktion.“

Die beiden Forscher betonen, dass Elektroschrott eine wachsende Bedrohung für die Umwelt darstellt, von giftigen Chemikalien und Schwermetallen, die in die Böden gelangen, bis hin zur Luft- und Wasserverschmutzung durch unsachgemässes Recycling.

Der Spiegel erklärt, wie die Berechnungen angestellt wurden:

“In ihre Studie lassen die Forscher die geschätzte Rechenleistung der Bitcoinfarmen einfliessen, die Anzahl geschürfter Bitcoin pro Tag und die dabei anfallenden Energiekosten. Außerdem gehen die Autoren bei der zum sogenannten Schürfen von Bitcoin verwendeten Hardware von einer Lebensdauer von durchschnittlich einem Jahr und vier Monaten aus. Daraus ergibt sich ihren Modellen zufolge pro Bitcoin-Transaktion in der Blockchain eine Menge von 272 Gramm Elektroschrott. Das entspricht also ungefähr zwei iPhone 13 mini, die im Müll landen. Täglich sind das umgerechnet etwa eine halbe Million verschrottete Smartphones.“ 

Was tun?

Die Forscher finden das sogenannte Proof of Stake-Modell zur Produktion von Kryptowährung sinnvoller. Es soll bald für die Konkurrenzwährung Ethereum angewandt werden. Die Methode soll umweltfreundlicher sein. Ausserdem fordern die Forscher eine Reform des Bitcoin-Algorithmus und eine höhere Recyclingquote.

Friday, September 10, 2021

Kann Facebook die Videobrille endlich populär machen?

Vielleicht erinnern sie sich noch an Google Glass, eine “intelligente Brille“, die der Google-Mitbegründer Sergey Brin vor Jahren der Weltöffentlichkeit mit grossen Erwartungen vorstellte? Das Projekt scheiterte und versank ohne viele Spuren zu hinterlassen, nicht aber ohne vorher den Nutzern der Google-Brille, die damals abwertend als "Glassholes" bezeichnet wurden, das Image zu verderben. Die Welt war noch nicht bereit dafür, als Brillenträger getarnte Videofilmer und Fotografen zu akzeptieren. Facebook zählt darauf, dass das jetzt anders ist, und bringt eine modische Sonnenbrille, die alles kann, was die Google-Brille konnte – und noch etwas mehr.

Man sieht es ihr nicht an - aber diese Sonnenbrille kann viel mehr, als nur UV-Strahlen
blockieren.                                                                                            

Das Gerät heisst Ray-Ban Stories und sieht tatsächlich aus wie eine normale Ray-Ban-Sonnenbrille, verfügt aber über integrierte Technologie mit einer 5-MP-Doppelkamera für Foto- und Videoaufnahmen, diskrete Ohrlautsprecher und ein Audio-Array mit drei Mikrofonen, das für Sprach- und Klangqualität sorgen soll. Damit die Brille genutzt werden kann, muss eine neue Facebook-App heruntergeladen werden: Facebook View wurde speziell für die Videobrille entwickelt und macht es möglich, die aufgenommenen Inhalte direkt in Social-Media-Apps wie Facebook, Instagram, WhatsApp oder Twitter zu teilen. Natürlich bietet die Brille auch Bluetooth-Konnektivität – telefonieren oder Musik hören von eigenen Handy funktioniert auch. Die Verwendung der Sonnenbrille soll gemäss ersten Berichten sehr einfach sein. Sie kommt mit einem Handbuch (was heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr ist) und einem Ladeetui.

Natürlich legt Facebook Wert darauf zu betonen, dass die neue Hightech-Sonnenbrille unter Berücksichtigung des Datenschutzes entwickelt worden sei. Das Unternehmen betont:

"Zum Beispiel haben wir Hardware-Schutzvorrichtungen wie einen Netzschalter, um die Kameras und das Mikrofon auszuschalten, sowie die bereits erwähnte Aufnahme-LED, die fest mit der Kamera verdrahtet ist und ein weisses Licht ausstrahlt, wenn man Fotos oder Videos aufnimmt...“ 

Wann die Brille in der Schweiz verfügbar ist, wissen wir nicht - in Australien, den USA, Kanada, Irland, Italien und Grossbritannien wird sie schon angeboten. 



Monday, September 6, 2021

Corona-Konsequenzen: Zu wenig Halbleiterchips, höhere Preise, stillgelegte Autofabriken

Corona führt zu Lieferengpässen in Ländern, die Halbleiterchips herstellen, und das wirkt sich auf der ganzen Welt aus – und zwar nicht nur in der IT-Branche. Auch die Autobranche ist stark betroffen.


Die MSC Clea, ein 300 Meter langes Containerschiff, das 2016 gebaut wurde. 
Container und Containerplätze auf Schiffen sind momentan rar und teuer.   
                                                                                                Bild Pixabay
General Motors hat anfangs dieser Woche fast alle seine Montagewerke in Nordamerika stilllegelegt. Ursache: Die Corona-Pandemie beeinträchtigt die Produktion von Halbleiterchips in Übersee, vor allem in Südostasien. Es sind also nicht nur Computer und andere IT-Geräte, die sich wegen der Pandemie verknappt und deshalb verteuert haben; die Autoindustrie und andere Branchen sind ebenfalls stark betroffen. Einige Automobilhersteller mussten ihre Produktion vorübergehend stilllegen oder Fahrzeuge herstellen, die momentan nicht fertiggestellt werden konnten. Die Bestände an Neuwagen sind deshalb weiterhin relativ knapp und die Preise hoch.

In der Autobranche herrscht bereits seit Anfang des Jahres ein weltweiter Mangel an Chips, die beim Automobilbau verwendet werden. Ähnliche Chips werden in unzähligen Geräten eingebaut - wenn sie vorhanden sind. Da während der Pandemie mehr Arbeitnehmer zuhause ihre Aufgaben erledigten, stieg die Nachfrage nach persönlicher Elektronikstark an. Geräte wie zum Beispiel Laptops sind deshalb ebenfalls knapper und teurer geworden. Der von Corona verursachte Engpass in der Lieferkette, der eigentlich nur vorübergehend sein sollte, wird wohl noch längere Zeit andauern, was auf die weltweiten Massnahmen gegen die Delta-Variante zurückzuführen ist. 
Hersteller, die unter Engpässen bei wichtigen Komponenten und höheren Rohstoff- und Energiekosten leiden, sind gemäss einem Bericht der Wirtschaftsagentur Bloomberg gezwungen, für Schiffsplätze zu bieten, was die Frachtraten auf ein Rekordniveau treibt und einige Exporteure dazu veranlasst, die Preise zu erhöhen oder Lieferungen ganz zu streichen.
"Wir bekommen nicht genug Komponenten, wir bekommen keine Container, die Kosten sind enorm gestiegen", sagte Christopher Tse, Geschäftsführer der in Hongkong ansässigen Musical Electronics Ltd, die Konsumgüter von Bluetooth-Lautsprechern bis hin zu Rubic Cubes herstellt, gegenüber Bloomberg.