Tuesday, December 22, 2015

Wir wünschen frohe Weihnachten und ein erfolgreiches neues Jahr

Wir wünschen Ihnen über die Festtage viel Spass aber auch Erholung, Ruhe und Besinnlichkeit und danken herzlich für Ihr Interesse am Digital Society Report. Wir werden uns auch im nächsten Jahr bemühen, Sie mit interessanten Schlagzeilen und spannenden Stories aus der digitalen Welt zu versorgen!  
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Friday, December 18, 2015

Ohne Smartphone sind Sie attraktiver!

Es gibt mindestens zwei gute Gründe dafür, Ihr Smartphone über die Festtage mal auszuschalten. Erstens zeigen verschiedenste Untersuchungen, dass die Beschäftigung mit dem Smartphone Ihrer Gesundheit schaden kann – psychisch und physisch. Ausserdem sind Sie für den grössten Teil Ihrer Freunde und Bekannten ein attraktiverer Mensch, wenn Sie ohne Smartphone daherkommen, wie eine gross angelegte Umfrage kürzlich ergeben hat.

Quasimodo, der Glöckner von Notre Dame in einem Gemälde
 von Antoine Wirtz: Er hatte seinen Buckel definitiv nicht
vom Smartphone.                                                        Wikimedia
Das Smartphone: Kommunikationsinstrument und Statussymbol des 21sten Jahrhunderts. Ohne das allgegenwärtige Gadget können wir nicht existieren – nie und nirgendwo. Doch das Smartphone ist nicht nur alleswissender Helfer im Alltag, es schadet auch unserer Gesundheit. Das ist keine neue Erkenntnis, sondern wurde mehrfach in verschiedensten medizinischen Studien nachgewiesen. Die New York Times weisst nun auf einen weiteren Aspekt dieser gesundheitsschädigenden Wirkung hin: Das Smartphone verursacht Haltungsschäden -  und diese wiederum, können zu psychologischen Problemen führen.
Der Neuseeländische Physiotherapeut Steve August hat einen Namen für den Körperschaden, der durch das zusammengesunkene Starren auf das Smartphone verursacht wird: Er nennt ihn den “iHunch“, also den iBuckel. Als er vor dreissig Jahren mit seiner Physiotherapie-Praxis begonnen habe, seien ihm viele Fälle von versteiften runden Rücken begegnet – meistens waren es Grossmütter und Urgrossmütter, die unter einem Buckel litten. Heute  sieht August den gleichen Schaden in unter 20jährigen Patienten. Zitat aus dem Artikel der New York Times:
“Wenn wir traurig sind, sinken wir in uns zusammen – beim Sitzen oder Stehen. Wir nehmen die selbe Haltung ein, wenn wir Angst haben oder wenn wir uns machtlos fühlen. Studien zeigen, dass Menschen mit klinischer Depression eine Körperhaltung einnehmen, die dem iBuckel auf unheimliche Weise gleicht. Eine der Untersuchungen, im Jahr 2010 im Journal der Brasilianischen Psychiatrischen Vereinigung publiziert, zeigte auf, dass depressive Patienten öfter mit einem vorwärtsgebeugten Hals, hängenden Schultern und an den Körper gezogenen Armen dastehen…“
Doch die wirklich schlechte Nachricht kommt erst: Die oben beschriebene Smartphone-Haltung kann nicht nur den iBuckel verursachen, sondern auch zu schlechter Laune und sogar einem schlechteren Gedächtnis führen. Die Times zitiert verschiedene Studien, die nachweisen, dass eine schlechte Stimmung nicht nur zu einer schlechten Haltung führt, sondern die schlechte Haltung auch zu einer schlechten Stimmung.

Wenn das nicht Grund genug ist, das Smartphone zumindest unter dem Christbaum mal wegzulegen, haben wir noch eine andere Untersuchung anzuführen. Die grosse Mehrheit der Internet-Nutzer - und auch Smartphone-Besitzer selbst - fände es durchaus angenehmer, wenn mehr Leute ihr Smartphone dann und wann einfach einmal in der Tasche liessen: “Der Alltag wäre angenehmer, würden mehr Leute ihr Smartphone ab und zu ausschalten“, denken rund drei Viertel von 20‘000 befragten Internet-Usern. Ironischerweise denken auch aktive Smartphone-Nutzer so: Unter ihnen sind es mehr als 70 Prozent, die es begrüssen würden, wenn Smartphones im Alltag weniger präsent wären. Unter Nicht-Smartphone-Besitzern beträgt dieser Anteil 82 Prozent. (Die Zahlen entstammen der aktuellen W3B-Studie der Consulting-Firma Fittkau & Maass.) Mit anderen Worten: Weitaus die  meisten Mitmenschen finden uns ohne Smartphone sympathischer – und das sollte uns eigentlich nicht überraschen!

Saturday, December 12, 2015

Handy-Empfang: Je neuer, desto schlechter

Hatten Sie auch schon das Gefühl, dass sie mit ihrem alten Klapphandy den besseren Empfang hatten, als mit Ihrem neusten Smartphone? Dieser Eindruck hat Sie nicht getäuscht. Tatsächlich darf man, wie eine neue britische Studie zeigt, bezüglich Handyempfang durchaus sagen, dass die Funkleistung der neuen Geräte massiv schlechter ist, als jene unserer alten Handys.

Vielleicht haben Sie auch noch
ein Klapphandy in der Schublade...
Die Untersuchung wurde von der britischen Medienaufsichtsbehörde Ofcom in Auftrag gegeben und mit einer Auswahl von beliebten Smartphones und Handys, die aktuell noch im Handel sind, durchgeführt. Die Resultate sind klar und einigermassen ernüchternd: Sie zeigen, dass die billigen Handys Funksignale viel besser auffangen, als neue, viel teurere Smartphones. Gemäss einem Bericht der britischen Tageszeitung The Telegraph, muss das Funksignal für ein Smartphone bis zu zehnmal so stark sein, wie für ein Billighandy, damit überhaupt telefoniert oder getextet werden kann. Im Durschnitt benötigen die getesteten Smartphones ein siebenmal stärkeres Signal als ein billiges Handy. Das wirkt sich vor allem in dünner besiedelten und ländlichen Gebieten entscheidend auf den Empfang aus.
Einige der getesteten Smartphones zeigten klare Leistungsschwankungen, je nachdem ob mit der linken oder mit der rechten Hand telefoniert wurde. Das hat mit der Platzierung der Antenne zu tun. Gesamthaft gesehen sind aber die festgestellten Leistungsunterschiede vor allem auf die verwendeten Baumaterialien zurückzuführen
“Während Funksignale durch die Plastikgehäuse älterer Modelle mühelos durchdrangen, schwächen Metall und Glas bei Smartphones den Empfang. Das ernüchternde Fazit der Forscher: Smartphones performen im Hinblick auf den Signalempfang unter den internationalen Standards für mobile Kommunikation.“ 
Leider hat Ofcom die getesten Handys und Smartphones nicht beim Namen genannt. Die Begründung: Man habe nicht eine genügend grosse Anzahl von Gerätetypen getestet… 

Thursday, December 10, 2015

Das Telefon klingelt - und niemand geht ran

Telefonieren ist aus der Mode gekommen – und zwar bestimmt nicht deshalb, weil keine Telefone zur Hand sind. Vielmehr scheint in den letzten Jahren ein gesellschaftlicher Konsens überhandgenommen zu haben, der Telefonieren als eher unangenehm einstuft. Deshalb klingelt das Telefon immer öfter in den leeren Raum oder in die Hosentasche; es geht einfach niemand ran.

Das Telefon - ein Kommunikationsinstrument, das immer weniger benutzt wird.
                                                                                                                       Bild PfW
Dass immer weniger Menschen Anrufe beantworten, deren Nummern sie auf dem Display nicht erkennen, ist nicht weiter verwunderlich. Telefonverkäufer, die uns meistens am Feierabend und oft genau zur Essenzeit belästigen, stehen ganz oben auf der Liste der unerwünschten Anrufer. Dies ist aber nur ein Grund dafür, dass immer mehr Menschen Telefonanrufe nicht mehr oder nur ungern beantworten.
Seit es in Büros und Beamtenstuben Voicemail-Boxen gibt, fühlen sich viele Angestellte nicht mehr gezwungen, Ihr Telefon zu beantworten – und das gleiche gilt auch für das private Telefon oder Handy, auch wenn der Anrufer durchaus bekannt ist.  Der Grund dafür liegt auf der Hand: Telefonische Kommunikation erfordert schnelles Reagieren und Mitdenken. Ausserdem ist die synchrone Kommunikation oft unangenehm, weil sie uns während einer anderen Tätigkeit unterbricht. Wieviel einfacher ist es  doch, eine Nachricht abzuhören, die der Anrufer hinterlassen hat, und sich dann in aller Ruhe eine Antwort darauf zurecht zu legen. Zitat aus einem Artikel auf welt.de:
“… klingelnde Telefone werden wie potenzielle Atombomben beäugt und oft ignoriert, leise gestellt, danach mit einer Mail oder WhatsApp-Nachricht beantwortet. Diese Entwicklung lässt sich auch in Zahlen belegen, 2010 war mit in Summe 295 Milliarden Minuten abgehender Telefonate das Spitzenjahr der Sprachtelefonie. Seitdem sind die Telefonate im Festnetz und Mobilfunk um insgesamt 5 Prozent gesunken. […] Wer anruft, scheint irgendetwas zu wollen, was komplizierter ist, sich nicht gut aufschreiben lässt, Absprachen bedarf. Das Klingeln des Telefons kündigt also scheinbar unheilvoll etwas an, was nun Zeit kosten könnte. Und Energie. Da fällt es leichter, den Anrufer zu ignorieren, ihn damit indirekt doch wieder auf andere Kommunikationswege zu zwingen. Auch weil da Angst vor Überforderung ist: Mit ungefilterten Emotionen, die eine unmittelbare Reaktion verlangen, möchten viele Menschen nicht konfrontiert werden - weil man über seine Antwort nicht erst nachdenken kann, bevor man dann eine wohlformulierte Textnachricht abschickt.“
Tatsächlich erfordern Telefonanrufe auch mehr Aufmerksamkeit: Oft ist es sogar notwendig, während eines Gesprächs Notizen zu machen. Wer kennt nicht jene Kommunikationspartner, die da schon überfordert sind und am Ende des Gesprächs verlangen, dass man ihnen doch schnell die besprochenen Eckdaten per E-Mail zustellt.
Wir müssen uns wohl daran gewöhnen, dass immer mehr Menschen im Kommunikationsverhalten eine “Ideologie der individuellen Freiheit“ verfolgen, wie das der französische Autor  Jacques Attali schon vor Jahren genannt hat. Er führt die wachsende Scheu vor dem Telefonieren ganz einfach darauf zurück, dass sich viele Menschen nur noch für sich selber interessieren und daher in ihrem Narzissmus nicht gestört werden möchten, weder von einem Klingelton noch von irgendwelchen dringenden Problemen ihrer Mitmenschen.



Sunday, December 6, 2015

Ein "Amazon für Dreckwäsche"

Es gibt nicht viele Dienstleistungen, die man nicht über das Internet beziehen kann. In Deutschland ist jetzt auch noch ein landesweiter Wäscheservice dazugekommen, den drei grosse Unternehmen in Zusammenarbeit anbieten. Wäschemuffel freut’s, einige Umweltschützer weniger, weil die schmutzige Wäsche aus allen Regionen in einer einzigen zentralen Wäscherei gewaschen wird.

Statt Waschmaschine und Bügelbrett braucht's nur noch ein PC - Wäschemuffel
wird's freuen.                                                Screenshot via geschickt-gereinigt.de/
Die Dienstleistung funktioniert denkbar einfach: Nach der einmaligen Anmeldung über ein Onlineportal können Kunden ein Versandetikett anfordern, mit dem die zu reinigenden Textilien versandkostenfrei per DHL-Paket verschickt werden können. Das Paket kann entweder am Postschalter, einer Packstation, einem Paketshop  oder direkt beim Postboten abgegeben werden. Innerhalb von drei Tagen wird die professionell gereinigte und gebügelte Garderobe dann zurück an die persönliche Adresse geliefert. Bisher gebe es nur regionale Anbieter, schreibt die Welt über das neue Angebot. Diese hätten nun mit einem Mammut-Rivalen zu kämpfen, quasi einem “Amazon für Dreckwäsche“.
Es gibt allerdings Umweltschützer, die nicht glücklich über das Angebot sind - die Transportwege seien zu lang. Die Initianten verweisen allerdings darauf, dass man mit der neuen Dienstleistung äusserst nachhaltig vorgehe:
“Gereinigt werden die Textilien in einem neu errichteten Zentralbetrieb in Hannover, in dem modernste Technologien zum Einsatz kommen. Ziel ist es, bestmögliche Dienstleistungen so umweltverträglich wie möglich anzubieten. Der Energie- und Wasserverbrauch pro Kleidungsstück sei durch eine optimale Auslastung und die moderne Maschinentechnik im Zentralbetrieb geringer als bei jeder anderen Bearbeitungsart. Auch in punkto Verpackung bietet der “Persil Service online“ eine fortschrittliche Lösung: Statt der branchenüblichen Materialien wie Kunststoff und Drahtbügel werden Versandkartons aus rezyklierbaren Rohstoffen verwendet. Die Kartons sind wiederverwendbar und werden für beide Wege, also für Versand und Rückversand der Textilien, genutzt. Der neue Service erfolgt mit DHL GoGreen klimaneutral; Treibhausgasemissionen, die bei Transport und Bearbeitung der Sendungen entstehen, werden vollständig in Klimaschutzprojekten, die anerkannte Standards erfüllen, ausgeglichen…“
Henkel und Stichweh, als führende Anbieter im Bereich Textilpflege, arbeiten bereits seit Jahren erfolgreich zusammen: 2011 haben beide Unternehmen den “Persil Service“ ins Leben gerufen. Der Textilreinigungsservice für Unternehmen ermöglicht deren Mitarbeitern, ihre Garderobe an einer Service-Station im Büro abzugeben und gereinigt wieder abzuholen. Rund 11‘000 Kunden aus mehr als 170 Unternehmen in Deutschland nutzen den Service bereits – ein Erfolg, der gemäß Pressemitteilung zur Weiterentwicklung des Konzepts angeregt hat. Wie die Welt berichtet, erwarten die Initianten einen Umsatz von bis zu 30 Millionen Euro, die Gewinnschwelle soll schon im nächsten Jahr erreicht werden.

Auch in der Schweiz wird die schmutzige Wäsche von Online-Kunden gewaschen – allerdings nicht landesweit. Eines der Unternehmen, das seine Dienste regional offeriert, ist cosmobutler.com, das seine Dienste in Zürich, Zug und Bern anbietet. Der Service scheint auch hierzulande gefragt zu sein – Cosmobutler spricht von monatlichen Wachstumsraten von rund 15 Prozent. 

Friday, December 4, 2015

Die Roboter kommen: Ist Ihr Beruf besonders gefährdet?

Die Aussichten für den Arbeitsmarkt durch die fortschreitende Computerisierung sehen nicht grossartig aus: Fast die Hälfte aller Beschäftigten muss damit rechnen, dass ihre Jobs mittelfristig durch Maschinen erledigt werden. Nach einer Analyse des Unternehmensberaters A.T. Kearney  sind in den nächsten 20 Jahren 318 und damit ein Viertel aller Jobprofile einem hohen Automatisierungsrisiko für die nächsten zwei Dekaden ausgesetzt. Der mögliche Effekt für den Arbeitsmarkt ist drastisch, weil in diesen Bereichen fast die Hälfte der Arbeitnehmer tätig ist.

Die Studie ist auf den deutschen Arbeitsmarkt ausgereichtet, aber auch für die Schweiz von Interesse. 45 Prozent aller Beschäftigten könnten gemäss der Analyse in den nächsten 20 Jahren von einer Automatisierung betroffen sein. Allerdings, so stellen die Verfasser der Studie in einer Mitteilung fest, entfällt auch ein Beruf mit hoher Automatisierungswahrscheinlichkeit nicht unbedingt vollständig.
Die Berechnungen von A.T. Kearney orientieren sich an Forschungsergebnissen der beiden Wissenschaftler Carl Benedikt Frey und Michael Osborne von der Oxford University, die 2013 anhand der zu erwartenden technologischen Entwicklung und heutiger beruflicher Tätigkeitsprofile die Wahrscheinlichkeit der Automatisierung von über 700 Berufen bestimmt haben. Berufe mit einer Automatisierungswahrscheinlichkeit von über 70 Prozent werden als gefährdet betrachtet.
Zu den zehn Berufen, die am meisten durch Automatisierung gefährdet sind (siehe nebenstehende Tabelle), gehören Büro- und Sekretariatstätigkeiten, Berufe in Verkauf und Gastronomie oder kaufmännischer und technischer Betriebswirtschaft. Auch Köche und Bankkaufleute sind bedroht.
Die Top zehn der nicht bedrohten Berufe betreffen vor allem Branchen, in denen Empathie oder emotionale Intelligenz gefordert sind -in der Pflege, Erziehung und Sozialarbeit oder auch bei Führungsaufgaben und in Forschung und Lehre. Nicht überraschend ist, dass auch viele MINT-Berufe  (in den Fachgebieten Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaft und Technik) als Roboter-resistent gelten.

Zum Vergrössern bitte anklicken.                                        Quelle A.T. Kearney
"Es macht keinen Sinn, rasant wandelnden Jobprofilen nachzutrauern", sagt Volker Lang, verantwortlich für die Studie "Wie werden wir morgen leben?" und Partner bei A.T. Kearney. "Bei der Einführung der Eisenbahn hieß es, jetzt seien Kutscher und Droschkenfahrer bedroht. Doch tatsächlich haben technologische Innovationen und Strukturwandel bisher auch neue Jobs und Wohlstand mit sich gebracht. So wird auch die fortschreitende Automatisierung neue Optionen eröffnen, die zu neuen Tätigkeitsfeldern mit Wachstumspotential führen werden."