Das Cloud-Geschäft boomt, und plötzlich
verdient Microsoft viel mehr Geld, als die meisten Analysten erwartet haben.
Doch nicht nur der Börsenwert von Microsoft ist in letzter Zeit stark
gestiegen. Auch der Cool-Faktor des Unternehmens hat sich stark erhöht.
Cloud Computing im Allgemeinen und Microsoft Azure im Besonderen spülen bei Microsoft momentan viel Geld in die Kasse. Grafik Microsoft |
Microsoft, 1998 noch das grösste
Unternehmen der Welt, ist heute wieder rund
500 Milliarden Dollar wert – immer noch weniger als Apple oder Google. Doch die Umsätze
und Gewinne steigen – vor allem auch, weil die Geschäfte mit Cloud-Diensten
so richtig gut laufen. Die von Microsoft für Unternehmen angebotene Datenwolke
Azure ist äusserst populär und produziert massives Umsatzwachstum – um ganze 93
Prozent im letzten Geschäftsquartal, im Vergleich zum Vorjahr. Das führt
natürlich auch zu positiven Pressestimmen, wie zum
Beispiel auf stern.de. Zitat:
“[CEO] Nadella konzentrierte sich in den vergangenen Jahren auf Lösungen für den fortschreitenden Bedarf zur Digitalisierung der Weltwirtschaft. Mit Erfolg: Die Azure-Plattform, mit der Unternehmen ihre Websites, Apps und Daten verwalten, legte um herausragende 94 Prozent zu. Damit wird Microsoft zum schärfsten Gegner von Amazons Web Services (AWS) und hängt Konkurrenten wie IBM oder Oracle weiter ab. Microsoft kann optimistisch in die Zukunft blicken. Ein Ende des Cloud-Booms ist nicht in Sicht, und einige heiße Eisen sind noch im Feuer […] “ Satya Nadella führt den Konzern nun knapp drei Jahre und hat in der kurzen Zeit nicht nur umsatzseitig viel erreicht. Er hat den angestaubten Konzern auch wieder cool gemacht. Nun wird es spannend zu sehen sein, ob der Konzern nach der verpassten Smartphone-Ära sich in den neuen Geschäftsfeldern langfristig etablieren kann. Denn der Konkurrenzdruck ist groß: Amazon dominiert nicht nur das Cloud-Geschäft, der smarte Assistent Alexa entwickelt sich allmählich zur Plattform für das Internet der Dinge.“
Der Stern ist nicht die einzige
Publikation, die sich plötzlich für Microsoft begeistern kann. Auch laut Manager
Magazin legt das Unternehmen gerade ein “Comeback“ hin.
Dass ein Comeback für Microsoft überhaupt
notwendig wurde, liegt am lange schrumpfenden
PC-Markt – dem Stammgeschäft des Unternehmens, zu dem auch das
Betriebssystem Windows gehört. Hier sinken die Umsätze seit Jahren, zuletzt um fünf Prozent auf 11,8
Milliarden Dollar gegenüber dem Vorjahresquartal.
Doch dass für PCs weltweit immer
weniger Geld ausgegeben wird, trifft natürlich nicht nur Microsoft: Die
Verlagerung vom PC zu Smartphone und Tablet sorgte dafür, dass im letzten Jahr global wieder sechs Prozent weniger PCs verkauft wurden. Laut einer Gartner-Analyse haben alle großen
PC-Hersteller, sowohl beim globalen Absatz als auch bei den Marktanteilen,
deutlich verloren. Besonders hart traf es Apple mit minus 8,7 Prozent und Acer
mit minus 9,9 Prozent getroffen.
Ob Microsoft in diesem Umfeld seinen
Cool-Faktor weiter steigern kann, wird unter anderem das globale
Cloud-Geschäft zeigen. Das Potenzial ist auf jeden Fall riesig.