Friday, May 29, 2015

Sitzungen mit Smartphones: simsen, gamen, twittern und shoppen!

Die meisten Sitzungen, zu denen wir im Laufe eines Arbeitstages eingeladen werden, sind nicht sehr ergiebig oder gar langweilig – um es mal milde auszudrücken. Doch dafür gibt es heute das perfekte Ablenkungsmittel: Ihr Smartphone. Genau dafür wird das schlaue Handy während vieler Meetings denn auch genutzt: WhatsApp, SMS, Facebook und Co. bieten hervorragende Möglichkeiten, dem Sitzungsleiter oder der Kollegin mit der Präsentation nicht zuhören zu müssen. Schauen Sie bei Ihrem nächsten Meeting über Ihre Schulter – ihr Nachbar ist wahrscheinlich gerade dabei, einige wichtige Online-Einkäufe zu tätigen.

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Eine brandneue repräsentative Studie des deutschen Digitalverbandes Bitkom zeichnet ein doch ziemlich unproduktives Bild der Aktivitäten in unseren Sitzungszimmern. Vier von zehn Sitzungsteilnehmern erledigen ihre privaten Dinge mit dem Smartphone während der Besprechungen; sechs Prozent kaufen gar online ein! Seltsamerweise geben aber auch 75 Prozent der Befragten an, dass sie dieses Verhalten störend finden.
Das Smartphone ist also für sehr viele Arbeitnehmer eine willkommene Ablenkung in dienstlichen Besprechungen, obwohl zwei Drittel der Befragten das unhöflich finden, und 41 Prozent meinen, dass darunter die Qualität des Meetings leidet. Hingegen findet immerhin jeder Fünfte, dass die Ablenkung mit dem Smartphone “heutzutage normal“ sei.
Wer sein Smartphone während des Meetings für private Dinge nutzt, liest oder beantwortet überwiegend private Nachrichten wie E-Mails, WhatsApp-Nachrichten oder SMS (67 Prozent). Fast jeder dritte Sitzungsteilnehmer nutzt soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter, jeder Vierte spielt oder liest aktuelle Nachrichten im Netz; 15 Prozent informieren sich über Sportergebnisse und 6 Prozent kaufen mit ihrem Smartphone während der Besprechung auf Online-Shopping-Portalen ein…
Es scheint also ziemlich klar zu sein, wie man die Kollegen dazu bringen könnte, sich im Meeting zu konzentrieren: das Smartphone draussen lassen oder zumindest abschalten.
Das sei nicht ganz so einfach, sagt Bitkom Geschäftsführer Bernhard Rohleder:
“Das Smartphone ist inzwischen für viele Nachrichtenzentrale, Adressbuch, Kalender und Notizbuch. Es in der Besprechung einfach auszuschalten und wegzulegen, ist für viele kaum möglich und würde gerade auch von jenen nicht akzeptiert, die umgekehrt ganz selbstverständlich dringende dienstliche Belange auch in der Freizeit oder sogar im Urlaub erledigen. Umso wichtiger ist es deshalb, dass es soziale Spielregeln gibt, wann und wie die Geräte genutzt werden.“
Uns scheint, dass es diese Spielregeln eigentlich schon lange gibt; sie haben viel mit Höflichkeit und Respekt  zu tun.

Seinen Gegenüber nicht mit dem Smartphone vor den Kopf zu stossen, ist übrigens nicht nur während Sitzungen empfehlenswert .Wenn Sie Ihre Smartphone-Etikette also wieder mal auffrischen möchten, können Sie das hier tun – aber bitte nicht während dem nächsten Meeting.

Tuesday, May 26, 2015

Recht auf Vergessen? Was im Netz ist, bleibt im Netz (meistens)

Als Google ziemlich vor einem Jahr vom Europäischen Gerichtshof aufgefordert wurde, Suchergebnisse, die sensible persönliche Daten enthalten, auf Verlangen von Bürgern zu löschen, war das eine Sensation und ein potentiell teurer Rückschlag für das Suchmaschinenunternehmen. Die Europäischen Richter hatten das Recht zum Vergessenwerden legalisiert. Ein Jahr später sieht es ganz so aus, als ob das Recht zum Vergessen in vielen Fällen eher vergessen werden kann.

Das Recht auf Vergessen funktioniert nicht oft - nicht nur wer mit der Konkurrenz
sucht, wird oft fündig.                                                                    Screenshot via Bing
Es tönte vielversprechend, was die Richter im Mai 2014 von sich gaben. Es gebe ein Recht zum Vergessenwerden, betonten sie und urteilten in einem Fall, der schon etwas zurücklag, wie die FAZ berichtete:
“Ein Spanier hatte sich bei der Datenschutzbehörde seines Landes über Google beschwert, weil er seine Privatsphäre verletzt sah. Wenn er seinen Namen googelte, fand er Hinweise auf eine Zwangsversteigerung seines Hauses, die 15 Jahre zurücklag: In Googles Trefferliste stand ein Link auf einen Beitrag der Tageszeitung La Vanguardia aus dem Jahr 1998. Dort wurde die Versteigerung eines Grundstücks angekündigt, weil der Mann zu viele Schulden bei der Sozialversicherung angehäuft hatte. […] Der Streit um Google kam bis zum Europäischen Gerichtshof. Die Richter verpflichteten Google, die Seiten aus der Ergebnisliste zu streichen. Das Gericht sieht Suchmaschinen nicht länger nur als Transporteur der Daten. Als Verarbeiter seien sie dafür mitverantwortlich, was mit den Daten geschieht…“
Schon damals war aber klar, dass die Richter zwar von Google verlangen konnten, dass Suchergebnisse über bestimmte Menschen nicht mehr aufgelistet werden. Die entsprechenden Artikel müssen hingegen aufgrund dieses Urteils nicht aus dem Internet entfernt werden.
Die Folgen dieses eher realitätsfremden Urteils überraschen nicht.
Die meisten Inhalte, die von Google nicht mehr angezeigt werden, können nämlich im Netz weiterhin problemlos gefunden werden – zum Beispiel wenn man mit einer anderen Suchmaschine danach sucht. Aber nicht nur dann: Zeitungen wie der britische Telegraph veröffentlichen zum Beispiel eine ständig aktuell gehaltene Liste aller Artikel (mit Kurzbeschreibung und entsprechenden Namen), die von Google aus den Resultaten entfernt wurden. Dadurch tauchen die entsprechenden Namen auch in einer Google-Suche wieder auf, oft sogar mehrfach.
Auch in der Schweiz hat Google aufgrund des Europäischen Urteils schon Resultate entfernt, wie die NZZ vor einigen Monaten berichtete:
“Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs stiess gerade auch in den Massenmedien auf Kritik, weil es die Informationsfreiheit zugunsten der Privatsphäre einschränkt. Diverse Medienorgane machten es in den vergangenen Monaten publik, wenn sie von einer Löschaktion betroffen waren. In der Schweiz sind die Folgen bisher noch begrenzt. Drei Artikel der NZZ sind aus den Suchergebnissen von Google gestrichen worden.“
Diverse Medienorgane hätten seit dem Urteil bereits öffentlich darauf aufmerksam gemacht, dass sie von einer Löschaktion betroffen worden seien - mit der Absicht, auf das Recht auf Informationsfreiheit zu pochen, heisst es in einem anderen Artikel. Zitat:
“Trotz den Löschaktionen sind die betroffenen Artikel weiterhin auch über die europäischen Google-Adressen auffindbar. Versteckt bleiben sie bloss, wenn ein Suchender den «nackten» Namen einer Person eingibt. Wer etwas komplexere Suchverfahren einsetzt, kommt darum immer noch zu einem umfassenderen Ergebnis.“
Das Recht auf Vergessen im Internet scheint in der Durchsetzung also sehr unrealistisch zu sein.
Google hat aber bereits weit über hunderttausend Gesuche geprüft – und vielen auch stattgegeben.  Womit sich der Internetriese dank den Europarichtern sozusagen zum Suchmaschinengerichtshof gemausert hat, der entscheidet, was angezeigt wird und was nicht. Ein kleiner Trost bleibt: Es funktioniert ja meistens nicht.

Sunday, May 24, 2015

Marktwirtschaft, Gier und die digitale Gesellschaft

Wo hört die nutzbringende Marktwirtschaft auf, und wo fängt die Gier an? Das Internet hat Geschäftsmodelle möglich gemacht, die das Potential haben, in kürzester Zeit althergebrachte Geschäftsmodelle zu zerstören und traditionell gewachsene soziale Strukturen zu bedrohen – wie zum Beispiel den Fahrdienst Uber oder den Vermietungsdienst Airbnb. Davon profitieren vorerst mal die Kunden – durch ein besseres, grösseres und günstigeres Angebot – genau wie es im Ökonomielehrbuch steht. Allerdings zeigt sich, dass das rasante Wachstum dieser Dienste auch drastische Folgen haben kann.

Sicht auf den Eiffelturm: Die Pariser Stadtverwaltung schätzt, dass bis zu 30'000
Wohnungen illegal über Airbnb vermietet werden.                                     Bild PfW
Das digitale Geschäftsmodell hat sowohl für Uber als auch für Airbnb zu enormem Wachstum geführt. Investoren glauben an ein gewaltiges Potential; Airbnb soll heute, sieben Jahre nach der Gründung, 20 Milliarden US-Dollar wert sein. Ähnliches gilt für Uber: Das Unternehmen ist sechs Jahre alt und wird gemäß Wall Street Journal bereits auf einen Wert von 41 Milliarden US-Dollar geschätzt. (Wie seriös solche Bewertungen sind, und wie sie zu Stande kommen, ist eine andere Geschichte, deren wir uns bei Gelegenheit annehmen werden.)
Beide Unternehmen funktionieren auf einer ähnlichen Basis: Sie vermitteln Dienstleistungen per digitalem Medium, die sehr gesucht sind und mit dem Smartphone, dem Tablet oder dem PC unkompliziert und günstig gebucht werden können. Ausserdem bedienen sie zwei Eigenschaften, welche einen grossen Teil unseres Verhaltens bestimmen: nämlich Bequemlichkeit und Preisbewusstsein – oder gar Geiz. Doch der Reihe nach.
Airbnb hat seinen Namen eigentlich von der Idee, bei jemandem auf der Luftmatratze zu übernachten – mit Frühstück. Wikipedia erklärt:
“Private Vermieter vermieten ihr Zuhause oder einen Teil davon unter Vermittlung des Unternehmens, jedoch ohne dass Airbnb rechtliche Verpflichtungen übernimmt. Von der Gründung im Jahr 2008 bis zum Juni 2012 wurden nach Angaben des Unternehmens mehr als zehn Millionen Übernachtungen über Airbnb gebucht. Kritik entzündete sich daran, dass viele der Vermieter keine Steuern auf ihre Einnahmen zahlen und dass sich nicht mehr nur private Gastgeber, sondern umfangreiche kommerzielle Strukturen dahinter entwickelt haben[…] Nach eigenen Angaben stehen auf der Website über eine Million Inserate in 190 Ländern zum Angebot.“
Tatsächlich scheint das Geschäft hervorragend zu funktionieren, auch wenn es hin und wieder mal schlechte PR gibt.
Nun regt sich aber in vielen Städten grundsätzlicher Wiederstand gegen jene, die über Airbnb kommerziell vermieten. Zum Beispiel in Paris, wie die Welt berichtet:
“Anwohner beklagen sich auch über Lärm, über rücksichtslose Gäste, die spätnachts ihre Parisbegeisterung hinausgrölen oder mit ihren Koffern durch kostbare Treppenhäuser rumpeln und die Wände zerkratzen. Fleischereien und Fischläden schließen, weil sich die neu gemischte Klientel im Viertel mehr für Andenken als für Rinderkoteletts und Steinbutt interessiert. Bäckereien verwandeln sich in Boutiquen, Apotheken in Restaurants. Und nur Touristen gönnen sich ein süßes Gebäckteilchen für sieben Euro, das eine Bäckereiboutique wie Profiterole Chérie verkauft, als wäre es Schmuck.
Am meisten aber wird der fortschreitende Verlust gewachsener Sozialstrukturen bedauert: "Man fühlt sich wie im Hotel", beklagt eine Bewohnerin der Rue Vieille du Temple, die am Musée Picasso vorbeiführt. Von den 40 Wohnungen in ihrem Haus sind inzwischen zehn regelmäßig an Touristen vermietet.“
Auch Uber, der Fahrdienst für Leute, die besseren Service und tiefere Preise suchen, als sie von einem registrierten Taxiunternehmen bekommen, hat Probleme. Taxifahrer wehren sich; inzwischen ist Uber vielerorts, vor allem in hochregulierten Ländern wie Frankreich oder Deutschland, wo Gewerkschaften Einfluss auf die Regierungen ausüben können, ganz  oder teilweise verboten. In den USA aber boomt das Geschäft, und Artikel, wie jener der heute Sonntag in der New York Times zum Thema publiziert wurde, kurbeln das Geschäft weiter an.
Trotz aller Versuche, den Markt einzuschränken, ist nicht anzunehmen  - und wohl auch nicht wünschenswert - dass derartige Unternehmen auf die Dauer in die Schranken gewiesen werden können, denn die User wollen nicht mehr darauf verzichten. Oder wie es John Naughton in der Britischen Zeitung The Guardian formuliert: “Bequemlichkeit macht Heuchler aus uns allen.“
Er hat wohl recht. Wenn uns jemand Bequemlichkeit bietet, dann nehmen wir sie meistens gerne an – auch wenn wir persönlich mit unserer Privatsphäre dafür bezahlen oder andere Menschen Nachteile dafür in Kauf nehmen müssen.

Thursday, May 21, 2015

Dünn, dünner, am dünnsten

Das musste ja so kommen: Der Fernseher als “Tapete“. Es ist noch nicht lange her, dass ein Fernsehgerät mindestens einen Quadratmeter in einer Ecke der guten Stube einnahm – die Bildröhre war gross und schwer. Dann kamen LCD- und Plasma-Bildschirme: flach, elegant und dünn. Aber, wie viele Schlankheitsexperten wissen, dünn ist relativ – und so hat jetzt der koreanische Hersteller LG ein Fernsehdisplay vorgestellt, dass gerade noch knapp einen Millimeter dick und biegbar ist, und das wie ein Poster an die Wand gehängt werden kann.

LG OLED-Display: Beinahe so dünn wie Papier.                                    Bild LG
OLED-Technologieist nicht brandneu, hat den Durchbruch aber noch nicht geschafft, weil grosse Displays schwierig zu herstellen und noch zu teuer sind. Die Technologie bietet eine extrem gute Farbenqualität, extreme Kontrastmöglichkeiten und absolute Bewegungsschärfe. Zitat aus stern.de:
“Der in New York präsentierte Rekord-TV hat eine Bildschirmdiagonale von 55 Zoll (138 Zentimeter), wiegt dabei aber gerade einmal 1,9 Kilogramm und lässt sich mit einer Magnetmatte an der Wand befestigen - und von dort wie eine Folie wieder abziehen. Die eingesetzte OLED-Technologie benötigt anders als etwa LCD keine Hintergrundbeleuchtung und ermöglicht so erst dieses extrem dünne Display. Wann genau es das superflache Display in ein fertiges Produkt schaffen soll, verriet LG aber nicht…“
Oled wird in Fachkreisen schon lange als diebahnbrechende Zukunftstechnologie für Displays gehandelt – allerdings geht die Entwicklung eher langsam voran. ZDnet.de erklärt:
“Mit Liquid Crystal Display (LCD) und Plasma setzte vor Jahren die Entwicklung von HD-Geräten ein, die sich aber verstärkt in Richtung LED-Technik verschoben hat. OLED soll den nächsten großen Entwicklungssprung bringen. Die organischen Leuchtdioden ermöglichen nicht nur extrem dünne, sondern auch sehr biegsame Bildschirme. Weil sie von selbst leuchten, benötigen sie anders als bisherige Lösungen keine Hintergrundbeleuchtung. Dadurch eignen sie sich nicht nur für extrem flache Fernseher, sondern auch für Wearables und andere Mobilgeräte. So setzen viele Smartphones, etwa von Samsung, schon länger OLED-Anzeigen ein. LG Display geht davon aus, dass sich OLED in Zukunft zur Standardtechnologie nahezu aller Produkte entwickeln wird. Ein Hindernis sind derzeit aber noch die nach wie vor hohen Produktionskosten. Ein Grund dafür ist eine traditionell schlechte Ausbeute bei der Fertigung. Der relativ hohe Ausschuss bedeutet höhere Kosten für jeden Bildschirm, der vom Band läuft. Diese werden dann an die Verbraucher weitergegeben. So verlangt LG für seinen 65 Zoll großen 4K-OLED-TV beispielsweise stolze 9000 Dollar.“

Wir warten also noch eine Weile, bis wir uns ein neues TV-Gerät anschaffen. Man kann aber sicher davon ausgehen, dass es nicht lange dauern wird, bis ultradünne-, ultra-HD-Fernsehgeräte für viel, viel weniger Geld auf den Markt kommen.

Monday, May 18, 2015

Das Fernsehen stirbt - es lebe das Video

Die Schweiz stimmt am 14 Juni über die neue Billag-Gebühr ab. Dabei geht es zum grossen Teil um das Fernsehen. Dabei ist dessen Zeit längst abgelaufen. Streaming-Dienste wie Netflix sind gerade dabei, weltweit die Fernsehgewohnheiten der Menschen zu verändern – das Internet macht es möglich. Der Zuschauer schaut genau das an, was er will, genau dann, wann er will.

Streaming-Services verändern dieVideo-Welt und sind der Tod des traditionellen
Fernsehens.
Es sind nur noch bestimmte demographische Gruppen, die Fernsehen so konsumieren, wie es erfunden wurde und vorgesehen war. Statistiken zeigen, dass traditionelle Fernsehzuschauer nicht nur althergebracht, sondern eben auch alt sind: Sowohl bei ARD und ZDF, als auch beim SF sind die meisten Zuschauer über 60 Jahre alt.
Das hat nicht nur mit dem Programm, sondern auch mit der Art des Fernsehkonsums zu tun. Junge und aktive Menschen wollen ihre Inhalte nicht anschauen, wenn sie ihnen serviert werden, sondern wenn es ihnen passt. Technische Möglichkeiten, dies zu verwirklichen, gibt es inzwischen zuhauf. Allerdings sind es nicht Festplattenrecorder oder Replay-TV, wie Zattoo oder Wilmaa, die das traditionelle Fernsehen begraben werden. Es sind Streaming-Services wie Netflix . Das geht es nicht mehr nur um die Wahl des Konsumzeitpunktes, sondern auch um die Auswahl der Inhalte. Genau das ist der Grund dafür, dass das herkömmliche Fernsehen einen langsamen aber sicheren Tod sterben wird. Das wissen auch die TV-Verantwortlichen; deshalb bemühen sich alle grossen TV-Stationen um immer umfassendere digitale Präsenzen.
Reed Hastings, Gründer und Mitbesitzer von Netflix ist deshalb auch ziemlich zuversichtlich, was die Zukunft seiner Firma anbelangt und ziemlich brutal (“ARD und ZDF braucht kein Mensch“), was die Prognosen für das herkömmliche Fernsehen anbelangt, wie er kürzlich in einem Interview mit der FAZ erklärte:
“Ich vergleiche die Sender gerne mit dem Telefon. Natürlich gibt es noch das Festnetz, hier in meiner Hotelsuite steht auch so ein Gerät herum. Aber das benutzt kein Mensch. Alle haben Smartphones. Und so wird es in Zukunft auch mit dem linearen Fernsehen sein. Das bedeutet nicht, dass ARD, ZDF und RTL verschwinden, denn auch diese Sender werden sich zu Internet-TV-Sendern wandeln […]Viele Große haben den Wandel halt verschlafen, wie so oft. Das war unser Glück. In Amerika sind wir mit Netflix mittlerweile in fast jedem zweiten Haushalt. Weltweit haben wir 62 Millionen Kunden, und das ist erst der Anfang. Denn das entspricht nur einem Prozent aller Smartphone-Benutzer…“
Ob die neue Mediensteuer zur Finanzierung der Schweizer Bundesmedien angenommen wird oder nicht, wird sich nicht gross auf die oben beschriebene Entwicklung auswirken. Die Frage ist, wann Streaming-Services wie Netflix als Teil des Service Public angeboten werden – und ob sie dann im Gebührenpreis enthalten sind…

Friday, May 15, 2015

Länger einkaufen im Online-Shop - weil's schneller geht

Europäische Kunden nehmen sich mehr Zeit für ihre Einkäufe im Internet – dafür verbringen sie weniger Zeit in stationären Läden. Wie lange im Internet herumgestöbert wird, hängt davon ab, welche Produkte gesucht werden; für den Kauf von Haushaltgeräten und Elektronik wird am längsten verglichen und gesucht. Die Zeit, die für Shopping investiert wird, hängt mit der verfügbaren  Freizeit zusammen: Am liebsten würden die Kunden noch länger einkaufen.

                       Quelle Europa Konsumbarometer 2015, Commerz Finanz GmbH
Zu diesem Ergebnis kommt das Europa Konsumbarometer 2015, eine repräsentative Verbraucherbefragung im Auftrag der Commerz Finanz GmbH. Knapp die Hälfte der Europäische Konsumenten hat heute etwa gleichviel Freizeit, wie vor fünf Jahren, etwa gleichviele Europäer geben an, dass ihnen weniger Freizeit als früher zur Verfügung steht.
Fast jeder dritte Verbraucher gibt an, grundsätzlich mehr Zeit für Käufe zu investieren als 2009. Das gilt besonders für das Internet. Knapp jeder Zweite recherchiert vor dem Kauf ausgiebig online. Mehr als jeder dritte verbringt dagegen weniger Zeit in Geschäften.  Das Stöbern in Online-Shops habe sich zu einer Art digitaler Freizeitbeschäftigung entwickelt, erklärt Susanne Wigger, Professorin an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München. Mit steigendem Konsumbewusstsein gingen demzufolge auch zeitlich intensivere Such- und Bewertungsprozesse einher.
Online-Shopping scheint gerade deshalb beliebt zu sein, weil es schnelles und rationelles Einkaufen ermöglicht. Denn obwohl die Konsumenten mehr Informationen zu den Produkten recherchieren, möchte die Mehrheit ihre Käufe so schnell wie möglich abschliessen.
Zeitersparnis ist besonders bei Käufen im Internet neben finanziellen Aspekten die wichtigste Motivation. Wer aber wirklich gerne konsumiert, scheint stationäre Läden eben doch zu bevorzugen.
Der stationäre Handel bietet gemäß Angaben der Befragten nicht nur die Möglichkeit, sich vor Ort von der Qualität der Produkte zu überzeugen, sondern offeriere auch mehr Freude am Konsum.

Europäische Kunden treffen ihre Kaufentscheidung je nach Produkt unterschiedlich schnell. 1,5 bis zwei Stunden benötigen sie für Kleidung, Heimwerker- oder Gartengeräte. Deutlich mehr Zeit, nämlich 2,5 Stunden) nehmen sie sich für Einrichtungsgegenstände oder Elektrohaushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik, nämlich über 3 Stunden. 

Tuesday, May 12, 2015

Selbstfahrende Autos und reisserische Schlagzeilen

Autos, die ihren Weg selber finden und sicher auf der Strasse unterwegs sind, ohne dass sie von einem Menschen gesteuert werden, sind seit einigen Monaten prominent in den Medien anzutreffen. Eines der bekanntesten Projekte wird von Google entwickelt, dessen selbstlenkende Autos seit längerer Zeit in Kalifornien unterwegs sind. Nun hat Google einen Report veröffentlicht, demzufolge Google Cars 11mal in kleine Unfälle verwickelt waren. 

Ein selbstfahrender Toyoto Prius Google Car auf einem Test-Parcour. Bei den Google
Cars, die in Kalifornien unterwegs sind, handelt es sich um Lexus-Geländewagen.
                                                                      Bild Wikimedia Commons, Steve Jurvetson
Google hat inzwischen 20 selbstfahrende Autos, die schon mehr als 2,7 Millionen Kilometer zurückgelegt haben. Über eine Gesamtdistanz von 1,6 Millionen Kilometer haben sich die Google Cars selbst gesteuert. In den letzten sechs Jahren kam es dabei zu elf kleinen Unfällen.
Das Wichtigste, aus menschlicher Sicht, zuerst: Bei keinem der kleinen Unfälle sei ein Mensch zu Schaden gekommen, und es seien nur kleinste Sachschäden entstanden, teilt Google mit. 
Das Wichtigste, aus technischer Sicht: Keiner der 11 Unfälle war durch eines der selbstfahrenden Autos verursacht worden. Zitat aus dem Stern:
“Sieben Mal seien andere Fahrer auf die Google-Wagen aufgefahren. Ansonsten seien sie an der Seite gestreift worden und bei einem Zusammenstoß sei ein anderes Auto an einem Stoppschild vorbeigerollt. Insgesamt habe es nur leichte Schäden an den Wagen und keine Verletzten gegeben.
"Wenn man genug Zeit auf der Straße verbringt, werden Unfälle passieren, egal, ob man in einem Auto oder einem selbstfahrenden Fahrzeug sitzt", resümierte Projektleiter Chris Urmson.“
Es sieht also ganz so aus, als ob sich die autonomen Autos von Google sicherer auf der Strasse fortbewegen, als Autos, mit menschlichen Lenkern. Trotzdem führte der Google-Bericht über die elf Blechschäden zu einigen seltsamen Schlagzeilen: “Google-Car - Autonom fahrende Autos bauen Unfälle“, titelte zum Beispiel auto-motor- und-sport.de, um sich dann im darauffolgenden Artikel selbst zu korrigieren und darauf hinzuweisen, dass es eigentlich die Anderen waren, welche die Unfälle “gebaut“ haben. Auch die Nachrichtenagentur AP titelte ihre Story ähnlich irreführend: “Google gibt 11 Unfälle mit selbstfahrenden Autos zu“, überschrieb die Agentur ihren ersten Bericht zum Thema. In einer späteren Version wurde der Titel dann abgeändert: “Selbstfahrende Autos können Unfällen auf Kaliforniens Strassen nicht ausweichen“ hiess es da, schon etwas treffender.
Tatsächlich dürfen alle selber lenkenden Autofahrer davon ausgehen, dass die autonomen Autos sehr sicher sind, wenn sie auf der Strasse anzutreffen sind. In den USA sind tausende von Anwälten dafür gerüstet, dass eines der selbstfahrenden Google Autos einen Unfall baut – um dann millionenschweren Schadenersatz vom Millionenkonzern Google zu verlangen.
Wie es sich so anfühlt, in einem selbstfahrenden Auto mitzufahren – und zwar in Zürich, beschreibt der Tagesanzeiger in einem Bericht über das Projekt, an dem auch die Swisscom beteiligt ist. Der Titel sagt eigentlich schon alles: “ Ruckelig, defensiv, Grün abwartend“. Diese Fahrweise könnte unserer Ansicht nach zum Problem werden, so lange in den andern Fahrzeugen auf der Strasse noch (oft gehetzte) Menschen am Steuer sitzen.

Thursday, May 7, 2015

Wie Sie Ihre Augen am Screen kaputt machen - und was Sie dagegen tun können

Wer tagelang am PC sitzt und in einen Bildschirm starrt, weiss am Abend, dass die Augen darunter leiden. Das ist nicht nur ein diffuses Gefühl: Eine neue Studie zeigt, dass der Umgang mit PC, Smartphone, Tablet und Co. unseren Augen Schaden zufügt. Kein Wunder: Mehr als 60 Prozent aller Erwachsenen verbringen jeden Tag mehr als 5 Stunden an einem Bildschirm. Am schlimmsten trifft es aber die sogenannte Generation Y, also jene User, die mit diesen Geräten gross geworden sind. Fast 70 Prozent von ihnen zeigen bereits Symptome einer Überbeanspruchung ihrer Augen.

Die Zeiss-App gibt es für iPhone und Android-Geräte, sie kostet nichts.
Die Studie des amerikanischen Vision Council  beklagt die Tatsache, dass der Zusammenhang zwischen immer mehr Zeit am Bildschirm und verminderter Augengesundheit in der Öffentlichkeit nicht erkannt werde – obwohl der durchschnittliche Smartphone-User heute täglich mehr als 100mal auf sein Gadget schaue und mehr als 95 Prozent aller User zwei oder mehr Stunden täglich an irgendeinem Bildschirm verbringen.
Das schadet den Augen und führt zu digitaler Augenüberlastung, wie es die amerikanischen Augenärzte nennen. Die Augenlinse verliert an Elastizität und muss sich mehr anstrengen, um Dinge in der Nähe scharf zu stellen. Bereits im Alter zwischen 30 und 45 Jahren kann der konzentrierte Blick auf einen kleinen Bildschirm schon mal mühsam werden. Dazu kommt, dass die Schriften und Bilder auf den meisten Geräten klein sind, und die Geräte in einem anderen Abstand gehalten werden als eine Zeitung oder ein Buch: Man geht also noch näher an die Oberfläche heran.
Das führt zu Beschwerden. Zu den Symptomen gehören rote, irritierte oder trockene Augen, unscharfe Sicht, müde Augen, Rücken- oder Nackenschmerzen sowie Kopfschmerzen. Verschiedene äussere Einflüsse können zu diesen Beschwerden führen, zum Beispiel eben zu kleine Textgrössen am Schirm, die Zeitdauer während der auf kleine Screens gestarrt wird, die Körperhaltung, die PC-Einrichtung, unbehandelte bestehende Augenprobleme, das blaue Licht, das digitale Bildschirme abgeben sowie die Umgebungsbeleuchtung.
Was tun?
Inzwischen gibt es spezielle Brillen, die von Optikern angeboten werden, um die negativen Einflüsse von digitalen Bildschirmen zu mindern. Es gibt aber auch ganz einfache Verhaltensweisen die helfen.
Die 20/20/20-Regel ist leicht zu befolgen: Legen Sie alle 20 Minuten eine Pause von 20 Sekunden ein, und lassen Sie Ihre Augen in die Ferne schweifen (mindestens 20 Fuss, also 7 Meter weit weg).
Richten Sie Ihren Arbeitsplatz optimal ein: mit idealer Beleuchtung, idealer Bildschirmhöhe und guter Körperhaltung.
Besuchen Sie einen Augenspezialisten und checken Sie Ihre Augen. Klären Sie ab, ob Ihnen eine Brille helfen würde.
Inzwischen gibt es auch schon eine kostenlose App (vom Brillenhersteller Zeiss), die Ihnen sagt, ob Sie unter Augenstress leiden. Sie ist sowohl für Apple als auch für Google
verfügbar.
Das Sehstress-Ergebnis wird anhand eines Nah-Fernsicht-Tests ermittelt, der errechnet, wie lange die Augen benötigen, um sich abwechselnd immer wieder auf einen Gegenstand in der Ferne und dann wieder das Display scharfzustellen. Denn genau das müssen unsere Augen täglich leisten – den ständig wechselnden Blick auf verschiedene Sehbereiche und dann immer wieder das Scharfstellen auf das Endgerät. Ist das Sehstress-Ergebnis hoch, sollte ein Augenoptiker aufgesucht werden. Denn dieser kann jetzt ein Brillenglas anbieten, das für den Blick auf Smartphone, Tablet & Co. entwickelt wurde. Die App bietet neben dem Augenstress-Test noch weitere Features wie erklärende Animationen zum Thema Sehstress oder die eingebundene Augenoptikersuche.

Monday, May 4, 2015

E-Commerce: Geiz und Service sind geil

Im Internet billig einkaufen war jahrelang die Motivation für die E-Commerce-Aktivitäten zahlreicher Kunden. Inzwischen sind Billigpreise nur noch einer der wichtigen Faktoren beim Online-Einkauf; das vielbeschworene “Geiz ist geil“ ist einem Moto gewichen, das mehr Sinn macht: nämlich “Ohne Service geht es nicht“. Für eine grosse Mehrheit aller Schweizer Online-Kunden ist ein ausführlicher Servicebereich im Webshop sehr wichtig.

Das wünscht sich die Kundschaft: direkte und einfache Kontaktmöglichkeiten im
Webshop (hier die Callback-Option bei amazon.de).
Auf Beratung – eigentlich eine Spezialität des stationären Handels – wollen viele Konsumenten auch online nicht verzichten. 56 Prozent aller Schweizer wünschen sich qualifizierte Beratung und Hilfe im Online-Shop, wie eine neue Studie des ECC Köln zeigt. Besonders wichtig ist die hohe Erreichbarkeit der Servicemitarbeiter auf verschiedenen Kanälen, die dem Kunden ein höheres Sicherheitsgefühl vermittelt. Bei Fragen zur Bestellung oder im Fall einer Beschwerde wollen Konsumenten problemlos einen Ansprechpartner finden. Für 56 Prozent der Schweizer Konsumenten ist deshalb die direkte Kontaktmöglichkeit im Webshop besonders relevant.
Die Ergebnisse zeigten auch, dass Beratungsleistungen relevanter geworden sind. “Dabei muss nicht jeder Online-Shop gleich einen Avatar programmieren lassen, aber zum Beispiel im Modebereich können Passformberater oder Styling-Tipps den Konsumenten ein besseres Einkaufsgefühl vermitteln und gleichzeitig die Retourenquote für die Online-Händler reduzieren“, sagt Aline Eckstein vom ECC Köln.
Auch Serviceleistungen, die die unterschiedlichen Kanäle eines Unternehmens verbinden, sind bei den Konsumenten immer gefragter  – allen voran die Online-Verfügbarkeitsabfrage. Den befragten Schweizern ist die Möglichkeit, online prüfen zu können, ob ein Produkt im stationären Ladengeschäft vorhanden ist, die wichtigste Multi-Channel-Dienstleistung. Auch die Möglichkeit, im Net bestellte Ware stationär zurückgeben zu können oder Produkte an Ort und Stelle im Ladengeschäft online zu ordern, ist für die befragten Kunden eine interessante Service-Option. Zusätzliche Produktinformationen über das Scannen von Artikeln oder die Online-Bestellung im Ladengeschäft via QR-Codes sind hingegen Angebote, die von vergleichsweise wenigen Befragten gewählt wurden.

Fazit: Auch im Online-Zeitalter legen die Kunden grossen Wert auf Dienstleistungen und vor allem auf die Möglichkeit, direkten Kontakt mit dem Verkäufer aufzunehmen. Das haben auch die ganz grossen Online-Händler eingesehen, die an hunderttausenden oder gar Millionen von Kunden verkaufen. Wer Erfolg haben will, versteckt sich nicht mehr hinter Q&As und Avataren, sondern gibt echte Kontaktmöglichkeiten an – zum Beispiel Kontakttelefonnummern oder  die Möglichkeit, sich zurückrufen zu lassen.

Friday, May 1, 2015

Protzen und Schwindeln: Facebook & Co. und das gefälschte Leben

Golfen in der Toscana, ein toller Flirt oder ein spontaner Trip - glaubt man den Beiträgen in sozialen Netzwerken, geht  jedes Wochenende die grosse Party ab. Aber ist das wirklich so? Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage von lastminute.de hat jeder dritte Deutsche schon ähnliche Geschichten über Wochenend-Erlebnisse erfunden, und bei den 18- bis 24-jährigen gibt sogar knapp die Hälfte an, sich durch erschwindelte Aktivitäten interessanter zu machen . Deutschland ist somit im Europavergleich absoluter Spitzenreiter der "Wochenend-Schwindler" vor Spanien, Italien, England und Frankreich. (Die Schweiz war in der Umfrage nicht eingeschlossen.) Der Grund für das gefälschte Leben: die Angst davor, langweilig zu wirken oder mit den Aktivitäten der Freunde nicht mithalten zu können.

Da haben wir in England ein paar Tage mit Freunden verbracht - oder etwa doch
nicht?                                                                                                            Bild PfW 
Am Wochenende mutieren Facebook, Twitter und Co. zur digitalen Scheinwelt und zum Wettbewerb der Eitelkeiten.  Einer von sechs deutschen Usern gibt nämlich zu, schon mal einen oder mehrere Beiträge auf Social-Media-Kanälen über eine grossartige Wochenend-Aktivität gefälscht zu haben, oder aber mit seinen Beiträgen und Bildern bewusst zu protzen. Und es scheint sogar zu funktionieren: Jeder zehnte User wird nämlich gemäss eigenen Angaben neidisch, wenn er die Beiträge über aufregende Aktivitäten der anderen Nutzer in sozialen Netzwerken sieht.
Wer auf den zahlreichen verfügbaren Social-Media-Kanälen die Aktivitäten von echten und Möchtegern-Prominenten verfolgt, könnte schon mal unzufrieden werden: So ein Leben in der Mietwohnung mit 40-Stundenwoche und einem beschränkten Budget ist nun mal nicht mit dem Leben der Stars in Hollywood zu vergleichen. Da kann schon das Bedürfnis aufkommen, die Freizeit mit Action und Abenteuern vollpacken zu müssen. So überrascht es nicht, dass die häufigste Wochenendlüge der Deutschen der spontane und aufregende Wochenendtrip ist, den sich immerhin fast jeder Vierte schon einmal ausgedacht hat, um Freunde und Kollegen zu beeindrucken. Sage und schreibe vier Prozent dieser Schwindler haben sich am Sonntagabend nach eigenen Angaben noch schnell einen Selbstbräuner aufgetragen, um Montagmorgen vorgeben zu können, auf Reisen gewesen zu sein.
Und was geben die Schwindler für Gründe für Ihre Lügen an?
Ein Viertel von ihnen “möchte nicht, dass jemand denkt, sie wären langweilig“. Fast ein Viertel findet dass ihre Wochenenden im Vergleich zu Freunden und Bekannten nicht gut genug seien. Jeder sechste möchte bei den tollen Wochenend-Stories ihrer Freunde mitmachen können, und zehn bis zwölf Prozent möchten sich beliebter machen oder sehnen sich ganz einfach nach einem aufregenderen Leben. Facebook und Co. üben also, wie schon in früheren Studien nachgewiesen, viel sozialen Druck aus und können durchaus auch unzufrieden machen. 
Wir sind lastminute.de dankbar für diese Umfrage – nicht weil die Marketing-Strategie Sinn macht, sondern weil die Resultate einen lange gehegten Verdacht bestätigt haben. Um den schwerreichen Bernie Ecclestone zu zitieren: “ Jeder ist so ehrlich, wie er es sich leisten kann“ – das gilt auch für Facebook, Twitter und Instagram.