Monday, September 30, 2013

Schweizer User gehören zur mobilen Weltelite

Das mobile Internet chst unaufhaltsam. Bei der Smartphone-Dichte liegt die Schweiz weltweit an der Spitze, ebenso bei der mobilen Internetnutzung. Für die Mehrheit der Schweizer istder mobile Zugang zu Medien und Informationen und zwar immer und überall inzwischen selbstverständlich. Diese Entwicklung verändert derzeit die gesamte Schweizer Medienlandschaft grundlegend.

Die StudieMedia Use Index der Y&R Gruppe Schweiz untersucht jährlich das Mediennutzungs- und Informationsverhalten der Schweizer Bevölkerung durch die Befragung eines repräsentativen Teils der Bevölkerung. Auch dieses Jahr wieder gibt es eine ganze Liste von interessanten Erkenntnissen. Zum Beispiel: Die Nutzung der meisten Medienkanäle stagniert auch in der Schweiz. Der TV-Konsum liegt nach wie vor auf hohem Niveau, Internet per Computer konnte sich bei 86 Prozent der Schweizer etablieren, und Gratiszeitungen werden konstant von zwei Dritteln der Schweizer konsumiert. Radio hingegen verliert in der Nutzung, und auch Tageszeitungen werden immer weniger gelesen zumindest als Printausgabe. Als neue Medienkale erleben Internet per Smartphone und Tablet einen kometenhaften Aufstieg: 70 Prozent der Schweizer gehen 2013 per Smartphone ins Internet und 31 Prozent nutzen ihr Tablet für das Internet. Insgesamt greifen so bereits 74 Prozent der Wohnbevölkerung über ein mobiles Gerät auf das Internet zu. Bemerkenswert auch, dass die mobile Internetnutzung bei beiden Geschlechtern gleich verbreitet ist.

Die Entwicklung der Mediennutzung gemäss MUI 2013 der Y&R Group Switzerland: Mobile Geräte verzeichnen starkes
Wachstum.
Das mobile Internet ist mittlerweile fest in den Alltag der Schweizer integriert: 76 Prozent der Smartphone- Besitzer nutzen das Internet täglich, bei den Tablet-Besitzern sind es 69 Prozent jeweils ein Drittel verbringt mehr als 1 Stunde täglich mobil im Netz. Bereits 42 Prozentder Digital Natives sind laut eigener Aussage häufiger mit ihrem Smartphone online als mit einem Computer. Dies widerspiegelt sich auch in der Wichtigkeit der Medien. Für die jüngste Generation sind 4 der Top 5 ausschliesslich digitale Medienkanäle.
Das Tablet konnte im letzten Jahr nochmals deutlich zulegen. Am beliebtesten ist es bei den Digital Immigrants: In dieser Gruppe beträgt die Penetration hohe 37 Prozent.Am meisten dazugewonnen hat es jedoch mit einem Wachstum von 44 Prozent in der Gruppe der Silver-Surfers, wie die älteren User heute genannt werden.: Heute besitzt ein Viertel der Silver Surfers ein Tablet. Genau gleich viele sind es bei den Digital Natives. Ausserdem: Die Schweiz ist kein Apple-Land mehr -  Android zieht mit iOS gleich. Damit ist die Dominanz von Apple in der Schweiz beendet, die beiden Betriebssysteme teilen sich heute den Markt zu gleichen Teilen auf. Betrachtet man die weltweite Entwicklung, so wird sich dieser Trend vermutlich fortsetzen und Android wohl bald auch in der Schweiz die Oberhand gewinnen.

Die Studie enthält noch viel mehr detaillierte Daten, was das Medien-Nutzerverhalten der Schweizer Bevölkerung anbetrifft. Sie können hiernachgelesen werden. 

Thursday, September 26, 2013

Wie vetrauenswürdig sind Online-Bewertungen?

Wir verlassen uns auf sie, wenn wir unsere Reisen planen. Wir konsultieren sie, bevor wir im trendigen Restaurant reservieren. Wir lassen uns von ihnen beeinflussen, bevor wir grössere Anschaffungen, wie Haushalt- oder TV-Geräte tätigen. Aber sind Online-Bewertungen wirklich zuverlässig? Ein Amerikanischer Staatsanwalt sagt nein und hat jetzt schwere Bussen gegen Firmen verhängt, die gewerbsmässig gute Bewertungen verkaufen, sowie solche, die sich gute Bewertungen haben schreiben lassen.

Einem Hotel wie diesem in Venedig, würden
einige unechte Bewertungen wohl nicht
viel nützen oder schaden.  Wenn es hunderte
von Online-Bewertungen für ein Produkt
gibt, ist die Gesamtaussage schwer zu beein-
flussen.
Die Versuchung ist natürlich schon gross: Läuft das Geschäft mal nicht mehr ganz so gut, kauft man sich bei einer Reputationsverbesserungsfirma ein paar gute Bewertungen - und schon geht die Post wieder ab. Tatsächlich haben gute Kundenbewertungen - genauso wie schlechte - einen weitreichenden Einfluss auf den Geschäftsgang. Zu viele schlechte Bewertungen können, gerade im Gastgewerbe, im wahrsten Sinne des Wortes ruinös sein. Gute Bewertungen hingegen, können die Beliebtheit und damit die Preise eines Betriebes, gemäss wissenschaftlichen Untersuchungen, um durchschnittlich 10 Prozent nach oben treiben. Kein Wunder, dass die Betrugsfälle häufiger werden. Zitat aus heise-online zum aktuell aufgedeckten Fall in den USA:
 “Vorausgegangen waren offenbar jahrelange Ermittlungen. Unter anderen sollen sich die Ermittler als Inhaber eines Joghurt-Geschäfts ausgegeben haben, das unter schlechten Online-Bewertungen leide und deshalb einschlägige Anbieter kontaktiere. Dabei sollen die Fahnder auf eine weitvernetzte Branche gestoßen sein, die sich ihre Bewertungen von Rezensenten aus Bangladesch, den Philippinen und Osteuropa schreiben lässt. In einigen Fällen sollen die Fake-Dienstleister auch die realen Kunden ihrer Klienten mit Gutscheinen bestochen haben, um mehr positive Bewertungen zu bekommen…“
Eric Schneiderman, der den Staat New York als Staatsanwalt vertritt, geht davon aus, dass die Zahl der gefälschten Bewertungen weiter zunehmen wird - gerade weil diese bei den Kunden so beliebt sind. Er rechnet mit bis zu 15 Prozent Fälschungen, die im Web um Kunden werben. Im aktuellen Fall erntete er viel Applaus von der Presse und der Öffentlichkeit. “Die Bewertungen waren falsch, die Bussen nicht“, titelte zum Beispiel das New York Business Journal.
Bewertungsportale wie Tripadvisor behaupten, mit Personal und Software erfolgreich gegen falsche Bewertungen vorzugehen:
 “Die Wahrung der Authentizität der Bewertungen ist oberste Priorität unseres Reiseportals. Das breitgefächerte Hintergrundwissen und die langjährige Erfahrung unserer für Qualitätssicherung zuständigen Mitarbeiter ist Garant für die Integrität der Inhalte auf TripAdvisor. Unsere Präventions- und Sicherheitsmaßnahmen werden entsprechend fortlaufend aktualisiert. Wir setzen darüberhinaus Tools zur automatischen Erkennung und Markierung regelwidriger Inhalte ein. Nicht zuletzt hat die äußerst verantwortungsvolle TripAdvisor Community Millionen Reisender die Seite immer im Blick und hält ein wachsames Auge auf unseriöse und unwahrscheinliche Inhalte.“

Schwer zu beurteilen, wie gut das funktioniert. Sicher ist, dass es sich lohnt, alle Online-Bewertungen mit gesundem Menschenverstand und einem guten Mass an kritischem Denken zu konsumieren. Mit anderen Worten: Man darf nicht alles glauben was man liest - aber das ist ja eigentlich nichts Neues.

Tuesday, September 24, 2013

Internet-Minuten und -Sekunden

Das Internet, wie wir es kennen, existiert erst seit rund 20 Jahren. Seither hat es sich zu einem digitalen Massenmedium und Kommunikationsmittel entwickelt, wie in der Geschichte der Menschheit noch nie eines existiert hat. Ein Drittel der Menschheit ist heute Online, und diese Milliarden machen regen Gebrauch von zahlreichen digitalen Angeboten, die es vor wenigen Jahren noch nicht mal gab.

                                                                                                                                 Infografik von Qmee.
Tatsächlich sind es Internet-Institutionen wie Facebook, Skype, YouTube, Twitter, oder Instagram, die jede Sekunde Millionen von Usern anziehen und dementsprechend Datenverkehr generieren. Alle die genannten Internet-Adressen hat es noch vor zehn Jahren noch nicht gegeben. 
Eine der wichtigsten digitalen Adressen, ohne die kaum ein Internet-Surfer mehr leben könnte, ist aber Google. Das Unternehmen ist diesen Monat gerade mal 15 Jahre alt geworden und beantwortet heute jede Sekunde rund 34‘000 Suchanfragen. Auch andere Websites beindrucken mit enormen Benutzerzahlen (siehe Qmee Infografik): 
•         Pro Minute werden 72 Stunden Video auf  YouTube hochgeladen,
•         1,4 Millionen Menschen skypen miteinander,
•         20 Millionen Bilder werden auf flickr betrachtet,
•         278‘000 Tweets werden abgesetzt,
•         204 Millionen E-Mails werden verschickt,
•         571 neue Websites werden kreiert,
•         15‘000 Musikstücke werden von iTunes heruntergeladen,
•         und Amazon verkauft Waren im Wert von 83‘000 Dollar.
Wie gesagt - alles in einer Internet-Minute.
Wem das zu lang ist, der kann sich hier ansehen, was in was in einer Sekunde auf dem Netz so alles passiert...


Friday, September 20, 2013

Bezahlen: am liebsten wie anno dazumal

Schweizer, Österreicher und Deutsche haben klare Präferenzen, wenn es um das Bezahlen beim Online-Einkauf geht. Am liebsten haben es die Online-Shopper, wenn ihnen der Händler eine Rechnung schickt, genauso, wie es im Versandhandel schon in vordigitalen Zeiten üblich war. Wird die Rechnungstellung beim Online-Shopping nicht als Bezahl-Option angeboten, werden knapp 24 Prozent aller Käufe abgebrochen. Hier unterscheidet sich der Europäische Online-Handel deutlich vom Internet-Shopping in Nordamerika; da ist die Rechnung als Bezahl-Option kaum verfügbar - Kreditkarten geben den Ton an. Plastikkarten werden allerdings auch in der Schweiz immer öfter für das Einkaufen im Internet eingesetzt.

Cash war früher mal - im Internet funktioniert Bargeld nicht. Das kann sowohl
für den Händler, als auch für den Kunden ein Problem darstellen.
Der Zahlungsprozess stellt im Online-Shopping eine wichtige Hürde vor dem tatsächlichen Kaufabschluss dar. Umso wichtiger scheint es zu sein, dass Konsumenten beim Bezahlen das von ihnen bevorzugte Zahlungsverfahren vorfinden. Eine Studie des ECC Köln und der Hochschule Aschaffenburg zeigt nicht nur, dass die Rechnung am beliebtesten ist, sondern auch dass der Online-Bezahldienst PayPal gut ankommt. Unter den österreichischen und den Schweizer Online-Shoppern ist neben der Rechnung auch die Kreditkarte besonders beliebt. Die Zahlung per Vorkasse oder Nachnahme hingegen schneidet in allen drei Ländern erwartungsgemäss eher schlecht ab.
Die Studie zeigt auch: Fehlt die gewünschte Zahlungsoption, führt dies durchschnittlich in einem Viertel aller Fälle zum Kaufabbruch. Fehlt die Rechnung als Zahlungsoption, haben bereits knapp 30 Prozent der Befragten schon einmal den Kauf abgebrochen. Werden die Zahlungsverfahren Kreditkarte und PayPal nicht angeboten, fällt die Abbruchrate  ähnlich hoch aus.
Wie wichtig es ist, die bevorzugte Zahlungsmethode im Programm zu haben, zeigt ein weiteres Studienergebnis: Lediglich knapp 27 Prozent der befragten Konsumenten weichen ohne Weiteres auf eine alternative Zahlungsart aus. Die negativsten Auswirkungen auf einen Kaufabschluss hat der Zwang zur Zahlung per Vorkasse. Wird kein anderes Verfahren angeboten, brechen rund zwei Drittel der Konsumenten den Kauf ab.
Für Online-Händler ist es als durchaus kein einfacher Balance-Akt, zwischen möglichen Kaufabbrüchen und möglichen Zahlungsausfällen zu wählen. Die ECC-Studie zeigt, dass die Online-Kunden das Risiko diesbezüglich offensichtlich am liebsten auf den Händler abwälzen.

Das hat wohl viel mit fehlendem Vertrauen in den digitalen Kaufvorgang, aber auch mit traditionellen Einkaufsvorgängen zu tun. Die meisten Schweizer Kunden sind sich gewohnt, dass man in Verkaufsgeschäften ihre Kreditwürdigkeit nicht anzweifelt. In anderen Ländern, wie zum Beispiel in den USA und Kanada, steht die Rechnungsstellung im Onlinehandel hingegen gar nicht zur Diskussion. Geliefert wird fast immer nur gegen Bezahlung mit Kreditkarte. 

Monday, September 16, 2013

Eine Smartphone-Kamera und zwei weltbekannte Fotografen

Wenn die Kamera gut genug ist für diese beiden Profis, müsste sie eigentlich auch unseren Ansprüchen genügen. Die Rede ist vom Nokia Lumia 1020 und zwei berühmten Fotografen, David Bailey and Bruce Weber.

Zwei der bekanntesten Fotografen der Welt, ein Brite und ein Amerikaner, setzen in einem gemeinsamen Projekt die Atmosphäre des berühmten New Yorker Viertels Harlem in Szene. Bruce Weber und David Bailey verbrachten im Juli 24 Stunden in Harlem mit dem Ziel, die Seele des New Yorker Viertels in Bildern festzuhalten.
Eigentlich nichts umwerfend Neues. Aber eine gute Idee - nicht nur marketingmässig. Die beiden Profis arbeiteten nämlich für einmal nicht mit ihren üblichen teuren Apparaten, sondern nur mit einem Smartphone – mit dem Nokia Lumia 1020. Die resultierenden Bilder haben viel Atmosphäre und sind auch technisch von einer Qualität, die man normalerweise einem Smartphone nicht zuordnen würde.
Das hat natürlich seine Gründe.
Das Nokia Lumia 1020 verfügt über einen 41 Megapixel-Sensor, Zeiss-Optik und optimierte Bildstabilisierung und setzt damit neue Massstäbe für die Smartphone-Fotografie.
Was sagen die Profis zur Smartphone-Kamera nach ihrem Ausflug in Harlem?
Bruce Weber: "Ich fotografiere nie digital. Das war das erste Mal, dass ich hinaus in die Welt gegangen bin und ein digitales Fotoshooting gemacht habe. Ich war von der Auflösung und der Schönheit der Farben beeindruckt." David Bailey erklärte: "Der Nokia-Fotoapparat macht es möglich, den Augenblick festzuhalten, und das ist das Wichtigste."
Nokia hat heute fast 60 Fotos veröffentlicht, die die beiden Fotografen in Harlem aufgenommen haben.

Die Bilder sind im virtuellen Nokia Photography Room zu finden und werden derzeit im Nicholls & Clarke Building in Shoreditch im Osten Londons ausgestellt. Ausserdem wird im Rahmen der Ausstellung ein Video von Weber und Bailey beim Fotoshooting gezeigt. Die Ausstellung mit dem Titel "Weber X Bailey by Nokia Lumia 1020" ist noch bis zum 21. September in London zu sehen und ist für die Öffentlichkeit frei zugänglich.

Friday, September 13, 2013

Welcher digitale Konsumententyp sind Sie?

Konsumenten informieren sich heute in immer stärkerem Masse mittels verschiedener Plattformen und mobilen Endgeräten über jene Marken, die sie interessieren. Um diese digitalen, hochvernetzten Konsumenten zu kategorisieren, hat Experian Marketing Services kürzlich die Studie "Always On" veröffentlicht. Herausgekommen sind vier moderne Konsumentenkategorien, die marketingmässig auf unterschiedliche Weise angesprochen werden sollten. Eine andere aktuelle Studie ermittelte kürzlich unter der gesamten Bevölkerung sechs digitale Nutzertypen. Welcher digitale Typ sind Sie? 

Und das sind die vier Konsumententypen, die durch die Experian-Studie ermittelt wurden:
  • Der "Social Butterfly" ist eine junge Frau zwischen 18 und 34, die den grössten Teil ihrer freien Zeit mit ihren Freunden oder mit verschiedenen Freizeitangeboten verbringt. Sie nutzt die Technik, um sich zu vernetzen, Inhalte zu teilen, aber auch für "Social Shopping". Die Tendenz, sich über verschiedene Endgeräte in soziale Netzwerke einzuloggen, ist dreimal so hoch wie bei anderen Konsumententypen.
  • "Working Professionals" handeln karriereorientiert, sind oft männlich und zwischen 35 und 44 Jahre alt. Sie nutzen ihr mobiles Endgerät hauptsächlich, um für die Arbeit vernetzt und informiert zu sein und um mit Kollegen in Kontakt zu bleiben – zum Beispiel um ihre Arbeit auch unterwegs erledigen zu können. 80 Prozent dieser Benutzer möchten auf ihrem mobilen Endgerät keine Werbung erhalten.
  • Der "Gamer" ist ein junger Single, 18 bis 24 Jahre alt, der Computerspiele liebt und diese auch auf jedem geeigneten Endgerät spielt. Die "Gamer" nutzen sieben von acht Endgeräten überdurchschnittlich häufig für Computerspiele und beschränken sich schon lange nicht mehr auf Konsolen.
  • Der "Everything Tech" ist zwischen 18 und 34 Jahre alt und legt großen Wert darauf, Neues aus dem Bereich Technik zuerst auszuprobieren. Von allen mobilen Endgeräten sind ihm Tablets am liebsten, meistens um damit Videos zu streamen oder herunterzuladen. 60 Prozent der "Everything Tech"- Konsumenten haben schon einmal ein Produkt gekauft, das ihnen durch Werbung auf ihrem mobilen Endgerät angeboten wurde.

Die TND Infratest/InitiativeD21-Studie definiert sechs Usertypen. Es stellt
sich heraus: Die Mehrheit der intensiven Nutzer sind Männer.  
                                                                                                     Bild Initiative D21
Selbstverständlich gehört die Definition von Typen zu den beliebten Beschäftigungen von Marketingfachleuten. Deshalb werden auch immer wieder die Internet-Nutzertypen definiert. So kam eine Deutsche Studie, die seit 2009 jährlich diese Nutzertypen vergleicht, schon früher dieses Jahr auf sechs Typen, die da sind:

  • Häuslicher Gelegenheitsnutzer, 
  • Vorsichtiger Pragmatiker, 
  • Außenstehender Skeptiker, 
  • Smarter Mobilist, 
  • Reflektierter Profi, 
  • Passionierter Onliner.
Wenn Sie genauer wissen wollen, wie sich diese Kategorien auszeichnen, können Sie hier eine kurze Beschreibung lesen oder hier die Studie herunterladen. 

Monday, September 9, 2013

Achtung: diese Nachricht wird sich selbst zerstören!

Für unseren Blog besteht glücklicherweise die Notwendigkeit für selbstzerstörende Nachrichten nicht. Sie müssen sich also nicht beeilen, wenn Sie diesen Artikel zu Ende lesen wollen… Immer mehr Menschen fürchten aber, dass im Internet auch über sie ein Informationskapitel angelegt wird, von dem sie nichts wissen. Deshalb sind Applikationen, welche die Lebensdauer von Informationen im Web zeitlich begrenzen, voll im Trend.

Wickr gibt es momentan für's iPhone,
die Android-Version ist in der Pipeline.
Wir haben schon vor Jahren an dieser Stelle über die Anonymität im Web geschrieben:
“Auf Anhieb kommt uns eigentlich kein einziger guter Grund in den Sinn, der für anonyme Internetkommentare spricht (so lange die betroffenen User in einer westlichen Demokratie leben und nicht befürchten müssen, dass sie für ihre Meinungsäusserung von den Autoritäten zur Rechenschaft gezogen werden). Im Gegenteil: Die Anonymität des Internets hat vielerorts zu einem regelrechten Sittenzerfall geführt. Vor allem auf News-Sites, die mit politischen Neuheiten hausieren, laufen die Beschimpfungen anonymer Leser schnell mal aus dem Ruder. [...] Natürlich sind solche Kommentare in mehrerer Hinsicht wertlos: Wer nicht mit seinem Namen zu seiner Meinung stehen mag, sollte sie auch nicht im Web publizieren – anonyme Mitteilungen wurden, bis auf wenige Ausnahmen, schon Jahrhunderte, bevor es das Internet gab, als wertlos und oft auch als bösartig qualifiziert. “
Obwohl dieser Blog-Eintrag lange vor den aktuellen Abhörskandalen entstanden ist, hat er seine Gültigkeit nicht verloren. Auf der anderen Seite stehen dann allerdings jene User, die ihre privaten Daten und deren Austausch mit ausgewählten Kommunikationspartnern niemandem zeigen möchten – schon gar nicht einer Regierungsstelle. Wie man heute weiss, ist das ein sehr berechtigtes Anliegen, das nicht ganz einfach zu erreichen ist. Wir haben bereits über verschiedene Möglichkeiten berichtet, die versprechen, das Surfen im Web privater zu machen.
Wenn es um das Versenden von Nachrichten geht, setzten aktuell immer mehr Nutzer Apps ein, die dafür sorgen, dass diese Nachrichten privat bleiben. Zum Beispiel weil sie sich nach kurzer Zeit selber zerstören. Der Marktleader in dieser Gruppe heisst Snapchat und wird vor allem von Jugendlichen benutzt. Zitat aus dem Spiegel:
“Seit vergangenem Sommer hat sich die App rasend schnell an amerikanischen Schulen und Colleges ausgebreitet, jeden Tag werden über 60 Millionen Snapchat-Nachrichten verschickt.Der Reiz, gerade für Teenager, ist simpel: einfach mal unvorsichtig zu sein, statt sich wie in sozialen Netzwerken immer perfekt lässig zu inszenieren. Sie snapchatten Grimassen und peinliche Momente ohne zu Zögern. […] Die anschließende Selbstzerstörung der Nachrichten spiegelt vor, wieder spontaner sein zu können: Mit der Möglichkeit zum Speichern verschwinden auch die Hemmungen - auch wenn es nur eine Illusion ist. Mit einfachen Tricks können die Nachrichten doch gespeichert werden - oder einfach abfotografiert.“
Eine weitere App, die allerdings noch mehr Optionen bietet, als die Selbstzerstörung der gesendeten Nachrichten, heisst Wickr. Damit lassen sich Nachrichten jeglicher Art nicht nur zerstören, sondern vorher auch noch verschlüsseln. Zitat aus Technology Review:

“Wickr verschickt verschlüsselte Text-, Ton-, Bild- und Video-Nachrichten. Der Empfänger hat sechs Tage Zeit, sie anzuschauen oder anzuhören. Anhänge aus Online-Speicherdiensten wie Dropbox oder Google Drive lassen sich ebenfalls mitschicken. In Kürze soll Wickr eine sichere VoIP-Sprachverbindung bekommen. Derzeit gibt es Wickr nur für das iPhone, die Android-Version soll im Sommer folgen.“
Ob es schon bald einmal die ultimative Anonymitäts-App geben wird - eine App, die nach Empfang der Nachricht nicht nur die Message, sondern gleich das Smartphone zerstört, damit sicher keine Daten rekonstruiert werden können, ist momentan nicht bekannt...

Friday, September 6, 2013

Fernseher: immer schärfer, immer grösser

Wie die Überschrift lässt sich der Trend der diesjährigen Ifa in Berlin zusammenfassen. Den Herstellern und Verkäufern geht es darum,  die Konsumenten für noch schärfere Fernsehgeräte zu interessieren. Teure Ultra-HD-Geräte werden angepriesen, obwohl es noch kaum Inhalte dafür gibt.

Scharf und schärfer - und ganz schön gross: Nicht jedes Wohnzimmer ist
geräumig genug für den UHDTV Samsung S 9.
Ultra-HD oder 4K-Fernseher liefern ein viel schärferes Bild als die heute gebräuchlichen High-Definition-Geräte. Ultra-HD-Geräte haben viermal mehr Pixel als ein 1080p-Gerät, wie es vermutlich bei Ihnen zu Hause in der Stube steht. Trotzdem will sich die Begeisterung über die neuen Fernseher nicht so richtig einstellen: Die NZZ titelt ihre Berichterstattung und ein Videointerview zum Thema mit “Abwarten kann man immer“. Und der Spiegel-Reporter spricht von einem Wettrüsten:
“Jahrelang ging es den TV-Herstellern darum, wer die größte Glotze hat. Dann darum, wer den dünnsten Bildschirm liefert. Von diesem Schaulaufen ist auf der Internationalen Funkausstellung (Ifa) in Berlin in diesem Jahr nicht mehr die Rede. Jetzt geht es darum, wer die meisten Pixel auf der kleinsten Fläche zusammenpresst. Eingeleitet wurde das Wettrüsten der Pixelverdichter von Apple mit dem iPhone 4. Dessen Display zeigte mit 960 x 640 Bildpunkten auf 4 Zoll Diagonale mehr Pixel pro Zoll an als irgendein anderes Handy zu jener Zeit. Apple bewarb es damit, dass die Pixel so dicht beieinander lägen, dass man sie mit bloßem Auge nicht mehr auseinanderhalten könne.“
Doch braucht man diese Schärfe auch im Wohnzimmer? Die Frage stellt sich vor allem auch deshalb, weil die meisten Ultra-HD-Geräte noch sehr teuer sind.  Ein richtiges grosses Gerät, wie Toshibas84-Zoll UHDTV (was einer Bilddiagonale von über zwei Metern entspricht) wird für ganze 20‘000 Euro angeboten. Der Samsung S 9 kostet gar 35'000 Euro. Das Fazit des Spon-Reporters:
“So laut die TV-Hersteller auf der Ifa für die neue Technik trommeln, so unfertig wirkt das Angebot noch. UHDTVs sind groß, teuer und können derzeit kaum Inhalte in ihrer nativen Auflösung anzeigen. In mancherlei Hinsicht erinnert die Technik an Full HD, dass zu seiner Einführung mit ähnlichen Problemen bei ähnlich hohen Preisen zu kämpfen hatte. Wer sich jetzt ein solches Gerät ins Wohnzimmer stellt, kann sich mit Recht als Early Adopter bezeichnen, mit allen Nachteilen, die es mit sich bringt, früh auf eine neue Technik zu setzen.
Mit Full HD hat die neue Technik aber auch gemein, dass sie sehr verlockend wirkt, hat man erst einmal eine Weile vor einem solchen Gerät gesessen. Schaut man danach auf einen Full-HD-TV, den man eben noch toll fand, erscheint dessen Bild plötzlich grobpixelig. Eben deshalb wird sich UHDTV durchsetzen, genau wie seinerzeit Full HD. Aber ein paar Jahre wird es noch dauern.“

Tuesday, September 3, 2013

Facebook: Das perfekte Tool für die Neidgesellschaft

Die Stories ähneln sich, und sie erscheinen durchaus nicht nur in der Sauregurkenzeit: Gemäss wissenschaftlichen Untersuchungen macht Facebook seine Nutzer unzufrieden und unglücklich. Die aktuellste einer ganzen Reihe derartiger Untersuchungen kommt aus den USA und hat junge Nutzer unter die Lupe genommen. Mal angenommen, dass Facebook wirklich unglücklich macht – wo liegt denn der Grund für diese digital verursachte Traurigkeit? 
Eine digitale Gleichung: Neid macht traurig - Facebuch macht neidisch, also
macht Facebook traurig...


Die Neidgesellschaft im westlichen Wohlstand ist längst diagnostiziert worden. Neid gilt längst nicht mehr nur als Gift, sondern auch als Antriebskraft, die einem weiterbringen kann. Das passt dann auch zum oberflächlichen Materialismus und Personenkult, der das digitale Zeitalter prägt, wie keines zuvor. Facebook ist sozusagen das perfekte Tool, um in diesem Reigen mitzutanzen und dabei auch noch gut auszusehen (die Ausnahmen bestätigen die Regel). Wir haben gelernt, uns digital so darzustellen, wie auch öffentliche Personen digital dargestellt werden: Cool, vor dem perfekten Hintergrund, in jenen Situationen, die bei den Facebook-Freunden Eindruck machen sollen.
Doch der ständige Vergleich mit unseren Mitmenschen scheint sich negativ auf das Wohlbefinden auszuwirken. Das hat auch die neuste Facebook-Studie aus Michigan gezeigt:
“Dabei wurde die Laune der Testpersonen immer schlechter, je häufiger sie das soziale Netzwerk nutzten. Woher der Zusammenhang kommt, konnten die Forscher nicht eindeutig herausfinden. Eine mögliche Erklärung der Experten: Die ständig sichtbaren Aktivitäten der Facebook-Freunde könnten zu Neid und Minderwertigkeitsgefühlen führen.“

Die Studie aus Michigan ist nicht die erste, die derartige Schlüsse zieht. Auch an Deutschen Universitäten kam man zu ähnlichen Ergebnissen: 
“Soziale Netzwerke lösen einer Studie zufolge bei einem Teil ihrer Nutzer negative Gefühle aus. Über ein Drittel der von ihnen befragten Facebook-User fühle sich während und nach der Nutzung schlecht, haben Forscher der Technischen Universität Darmstadt und der Humboldt-Universität zu Berlin herausgefunden. Sie seien einsam, müde, traurig oder frustriert. Als wesentlichen Grund sehen die Forscher den Neid auf die positiven Nachrichten der Facebook-Freunde […] Um diese negativen Gefühle zu kompensieren, komme es zu einer ausgeprägteren Selbstpräsentation auf Facebook – die wiederum Neidgefühle bei anderen hervorrufe. Die Forscher sprechen von einer ‘Neidspirale‘.“

 Eigentlich dürfte uns das nicht verwundern. Der französische Schriftsteller Charles-Louis de Montesquieu hat es schon vor 300 Jahren treffend gesagt: “Man will nicht nur glücklich sein, sondern glücklicher als die anderen. Und das ist deshalb so schwer, weil wir die anderen für glücklicher halten, als sie sind.“

Monday, September 2, 2013

Werbung auf dem Smartphone: Die richtige Dosis ist entscheidend

Ich kenne niemanden, der behauptet, dass er sich über Werbung auf seinem Smartphone (oder Tablet) freut. Trotzdem scheint solche Werbung, die mit Inhalten an mobile Geräte geliefert wird,  zu wirken – zumindest wenn man es richtig macht. Entscheidend ist unter anderem die "optimale Kontaktdosis"; wer zu stark beworben wird, reagiert negativ, was wiederum dem Ansehen des beworbenen Produktes schadet.

Der Trend zur Internetnutzung über mobile Endgeräte ist ungebrochen: Gemäss NetMetrix Mobile2013 nutzen bereits 3.2 Millionen Menschen in der  Schweiz das Internet über Smartphones und Tablets, 2.2 Millionen tun dies täglich oder  fast täglich. Damit werden mobile Endgeräte immer wichtiger für die Werbebranche.  Um die Wirkung der Werbung auf dem mobilen Kanal ging es in einer neuen Studie von GfK, Migros und Tamedia. Dabei  platzierte  Tamedia Werbung von Migros für das Kaffee-Getränk Grande Caffè auf diversen  ihrer Mobile-Plattformen in der Deutsch- und Westschweiz.  Benutzt wurden verschiedene Werbeformate auf verschiedensten News-Sites. Ausserdem erschien die Werbung auch auf der Such- und Verzeichnisplattform search.ch (siehe untenstehendes Video für zusätzliche Details).
Das Ergebnis lässt sich sehen: Die spontane Bekanntheit von Grande Caffè lag vor der Mobile-Kampagne bei einem  Prozent, danach bei fünf Prozent und konnte damit um stattliche 400 Prozent gesteigert  werden. Die gestützte Bekanntheit wurde durch die Kampagne um 30 Prozent auf 58  Prozent erhöht. Zusätzlich resultierte ein Sympathiegewinn von bis zu 50  Prozent. Die Zahl der befragten Personen, die nach der Kampagne angaben, dass das beworbene Produkt in die nähere Kaufauswahl käme, stieg um 36 Prozent. Bei den Personen, die das  Produkt bereits einmal gekauft hatten, wurde eine Zunahme von 31 Prozent verzeichnet. 
Die Schlussfolgerung der Initianten der Studie:
“Mit Mobile-Werbung kann also auf allen Ebenen wie Bekanntheit, Sympathie und Kauferwägung eine positive Wirkung erzielt werden. Es werden sich in Zukunft aber auch  Herausforderungen stellen: Smartphones und Tablets sind sehr persönliche Geräte, und  Werbung kann schwer ignoriert werden. Das bietet Aufmerksamkeit, birgt aber auch die  Gefahr einer Überdosis. Die Studie ergab, dass die optimale Kontaktdosis zwischen drei und  fünf Kontakten liegt. Bei sechs Kontakten und mehr empfanden die Studienteilnehmer die  Werbung als aufdringlich und entsprechend sank der Sympathiewert auf das Niveau von einem bis zwei Kontakten. Werbeanbieter, -auftraggeber und -agenturen sind also bei der  Entwicklung von neuen Formaten und kreativen Sujets gefordert.“