Tuesday, December 29, 2009

Die Zeit wird knapp

Wir haben immer weniger Zeit, obwohl uns technische Errungenschaften soviel Arbeit abnehmen, wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit. Eine neue Harris-Studie zeigt, weshalb uns die Zeit immer knapper wird: Wir verbringen soviel Zeit wie nie zuvor am Internet und schauen immer noch viel zu viel fern.

Gestern wussten wir noch nicht, was das Internet ist, und heute sind wir stundenlang damit verbunden.
Harris Interactive hat die Zeit, die wir im Cyberspace verbringen, ermittelt – e-Mailing nicht eingeschlossen. Der durchschnittliche (amerikanische) User verbringt jede Woche 13 Stunden im Web. Allerdings variieren die Zahlen gewaltig: 20 Prozent der Anwender verbringen gerade mal 2 Stunden mit Surfen. 14 Prozent sind jede Woche 24 Stunden oder länger im Net. Die durchschnittliche Online-Zeit hat sich in den letzten 10 Jahren fast verdoppelt. Die stärksten Nutzer sind übrigens nicht die ganz Jungen, sondern die 30 bis 39jährigen, die im Durchschnitt 18 Stunden pro Woche im Web surfen.
Vielleicht ist es beruhigend zu wissen, dass zumindest in den USA das Fernsehen immer noch der grösste Zeitfresser ist – um ein Vielfaches grösser als der PC und das Internet. Ein Drittel aller User gibt übrigens an, gleichzeitig zu surfen und fernzusehen (dass sie gleichzeitig auch Telefonanrufe beantworten ist wohl selbstverständlich).
Die Zukunft hat eben viele Monitore.
Happy 2010!

Wednesday, December 23, 2009

Hochkonjunktur für Panikmacher

Nein, es geht hier nicht direkt um den globalen Klimawandel – obwohl die obige Schlagzeile nicht schlecht zum Thema passen würde. Vielmehr wollen wir uns an den Jahreswechsel zum Jahr 2000 erinnern, als uns unzählige Y2K-Untergangspropheten das Leben schwer gemacht haben.

Gemäss späteren Schätzungen investierte die Wirtschaft weltweit fast 500 Milliarden Franken in Massnahmen, die eine Katastrophe beim Millenniumswechsel verhindern sollten. Tatsächlich aber stellte es sich bald heraus, dass Panik und Hype übertrieben waren. Zwar passierten weltweit kleinere Missgeschicke, weil gewisse Computeruhren nicht richtig umschalteten, es vielen aber keine Flugzeuge vom Himmel und auch Atomkraftwerke explodierten nicht. Es zeigte sich, dass Länder, die viel weniger in Gegenmassnahmen investiert hatten, beim Jahrtausendwechsel keine grösseren Probleme hatten als jene, die vorbeugend sehr viel Geld ausgaben. Das führte dazu, dass sich viele Y2K-Proponenten nach dem Neujahrstag eher still hielten. Das Wall Street Journal stufte die Geschehnisse als “Ende-der-Welt-Kult“ und als “den grössten Schabernack des Jahrhunderts“ ein.
Und wenn man dem deutschen Wikipedia-Eintrag zum Thema glauben darf, profitierte mittelfristig nicht einmal die IT-Industrie vom ganzen Theater:

“Durch die Hardware- und Softwareaktualisierungen, die zur Verhinderung des Y2K-Problems getätigt wurden, waren im Jahr 2000 viele Anwender mit aktuellen Plattformen ausgerüstet. Das löste in der folgenden Vierjahresperiode – vier Jahre sind die Lebensdauer eines gängigen Bürogerätes - einen Einbruch beim Verkauf neuer Systeme und eine spürbare Rezession im Informatikbereich aus.“
Der Spiegel publizierte schon am 3. Januar 2000, also nur drei Tage nach dem Jahreswechsel, einen Artikel, der die Vorgänge kritisch beleuchtete. Zitat:
“Die Katastrophe blieb aus. Weltweit wird ein weitgehend reibungsloser Start ins neue Jahrtausend gemeldet. Einen schweren Stand haben inzwischen Y2K-Spezialisten und -Warner. Der aufkeimenden Panik folgte Erleichterung - und dann Irritation. Hat die Weltwirtschaft 300 Milliarden Dollar in eine Hysterie "investiert?"
Heute, fast zehn Jahre später, hat die Welt die Y2K-Panik weitgehend vergessen. Kein Wunder: Schliesslich gibt es genügend andere Themen über die man in Panik geraten kann, wenn man will.



Apple nutzte den Y2K-Wirbel, um für die neusten Macintosh-Computer zu werben. Der Werbespot zeigt HAL, den bösen Computer aus dem Film 2001: A Space Odyssey, der sich für die Folgen von Y2K entschuldigt. Der Spot wurde während der Superbowl-Halbzeit im Jahr 1999 zum ersten Mal gezeigt.

Thursday, December 17, 2009

Wo Online-Werbung wirkt

Weihnachtszeit ist Werbezeit - auch im Web. Google zum Beispiel, verdient sich eine goldene Nase mit Schlüsselwort-Werbung auf verschiedensten Websites. Doch Studien zeigen, dass es gerade im Handel sehr darauf an kommt, wo man seine Werbung platziert.

Die neusten Erkenntnisse zum Thema Werbung im Online-Handel wurden erst kürzlich im Rahmen einer e-Commerce-Studie der eBay-Advertising-Group veröffentlicht. Sie basieren auf einer Befragung von 5000 Online-Shoppern aus verschiedenen Europäischen Ländern. Das überraschenste Ergebnis zuerst: Werbung in Videoform hat in den letzten sechs Monaten nur vier Prozent der Befragten zu einer Kaufentscheidung bewegt. Andere Werbeformate sind erfolgreicher: Das ganz gewöhnliche Display-Ad scheint dabei mit 24 Prozent am meisten Einfluss bezüglich einer Kaufentscheidung auszuüben, gefolgt von sogenannten gesponsorten Links, die bei 20 Prozent von Kunden eine Kaufentscheidung beeinflussen.
Eigentlich logisch ist die Tatsache, dass Werbung im Onlineshop am erfolgreichsten ist – da befinden sich die Besucher ja oft schon in Kauflaune. Bei fast 60 Prozent der befragten Online-Shopper führt deshalb Werbung auf e-Commerce-Seiten am ehesten zu einer Kaufentscheidung. Im Gegensatz dazu kaufen gerade mal sieben Prozent ein Produkt aufgrund einer Anzeige auf Seiten von sozialen Netzwerken und nur sechs Prozent aufgrund von Werbung auf Informations- und Unterhaltungs-Portalen.

Monday, December 14, 2009

Was im Online-Shopping zählt: Vertrauen, Übersicht,Tempo und Preis

Das Weihnachtsgeschäft läuft auf Hochtouren, sowohl in den Läden und Warenhäusern, als auch in den Onlineshops. Auch dieses Jahr dürfen viele Online-Läden wieder mit zusätzlichen Kunden und wachsenden Umsätzen rechnen. Um mitzuhalten, muss aber die Stimmung im Internet-Laden stimmen: Kunden wünschen sich schnelle, übersichtliche und günstige Webshops, denen sie vertrauen können.

Der Gedanken an das Einkaufen im Weihnachtsrummel lässt vielen Konsumenten schon lange vor den Festtagen den kalten Schweiss auf die Stirne steigen. Das ist sicher einer der Gründe für die ständig steigende Beliebtheit des Online-Shoppings. Da tritt einem niemand auf den Zehen herum, die Shops sind auch am Sonntag und um 23 Uhr noch geöffnet, und die Auswahl ist geradezu unendlich gross. Abgesehen davon, sind die Preise in den meisten Fällen unschlagbar günstig, weil sie so leicht vergleichbar sind. So tönen auch die Prognosen für das diesjährige Weihnachtsgeschäft wieder äusserst rosig – Krise hin oder her. Marktforscher rechnen mit einem Umsatzwachstum von mehreren Prozenten, das zusätzliche Millionen in die Kassen spülen wird.
Onlineshopping, das weiss man heute, läuft vor allem dort, wo die Kunden dem Anbieter ihr volles Vertrauen schenken können. Das ist einer der Gründe dafür, dass die ganz grossen Anbieter, wie zum Beispiel Amazon, immer grösser werden. Online-Shopping-Giganten erfüllen nämlich auch einen weiteren Anspruch der Kundschaft: Sie bieten die tiefsten Preise, und das ist beim Einkaufen im Web eine der wichtigsten Bedingungen. Kunden vergleichen aber nicht nur Preise, sondern sie lesen auch die Bewertungen anderer Kunden. Mit anderen Worten: Schlechter Service jeglicher Art kann sich im Web nicht halten. Negative Bewertungen sprechen sich blitzschnell herum (Tourismus-Anbieter haben das schon lange gemerkt).
Und dann gibt es noch den Geschwindigkeitseffekt: Kunden wünschen sich schnelle Shopping-Sites, langsames Laden wird nicht akzeptiert. Eine aktuelle Studie zeigt, dass ein Sechstel aller Online-Shopper gar keine Geduld mit langsamen Sites hat und diesen den Rücken kehrt – meistens um nicht mehr zurückzukehren.

Wer will das bezahlen? Fast niemand!

Rupert Murdoch, den Pressezaren, werden diese Umfrageergebnisse nicht freuen: 80 Prozent aller Internetuser finden, dass Inhalte wie News kostenlos sein sollen. Murdoch hat sich in letzter Zeit vehement dafür ausgesprochen, dass Zeitungen viel konsequenter für ihre Internet-Angebote Bezahlung verlangen sollten.

Ironischerweise wurde die GfK-Umfrage zum Thema bezahlte Inhalte vom Wall Street Journal Europe in Auftrag gegeben. Rupert Murdoch besitzt neben vielen anderen Medien auch das Wall Street Journal und hat sich pointiert zu diesem Thema geäussert: Qualitätsjournalismus sei nicht billig, gab er zu Protokoll nachdem sein Imperium dieses Jahr grosse Verluste eingefahren hatte. Man wolle deshalb anfangen, für alle Inhalte Geld zu verlangen.
Das könnte schwierig werden.
In der aktuellen Studie wurde nämlich unter anderem danach gefragt, inwieweit Internetnutzer bereit wären, für Inhalte zu bezahlen – insbesondere wenn es Angebote wie Nachrichten, Unterhaltung und Wissen, wie beispielsweise Wikipedia, beträfe. 80 Prozent der Befragten möchten wie bisher den kostenlosen Zugriff auf die Inhalte im Web haben: ein Drittel aller Befragen ist der Meinung, dass Internetinhalte nicht nur nichts kosten dürfen, sondern auch noch werbefrei sein sollten! Die meisten Anwender, nämlich 46 Prozent, nehmen aber Werbung in Kauf, wenn sie dafür gratis lesen können.
Die Ergebnisse der Studie, die in 16 europäischen Ländern und den USA durchgeführt wurde, vermögen eigentlich nicht zu überraschen. Web-User haben sich in den letzten Jahren daran gewöhnt, dass fast alle Inhalte im Internet gratis sind, und die Website-Betreiber werden sich wohl kurz und mittelfristig mit Finanzierungsmodellen abfinden müssen, die auf Werbung basieren, und die teilweise ja auch schon ganz gut funktionieren - obwohl das schrumpfende Werbevolumen während diesen wirtschaftlich schwierigeren Zeiten vielen Verlagen zu schaffen macht. Trotzdem hat sich gerade im Newsgeschäft das Multichannel-Angebot inzwischen etabliert – Papier und Bildschirm ergänzen sich nämlich ausgezeichnet.

Thursday, December 10, 2009

Die Sicht von oben

Bilder sind in der digitalen Gesellschaft billig zu haben; dank der immer günstigeren digitalen Bildtechnologie hat heute jeder Anwender die Möglichkeit, qualitativ einwandfreie Bilder zu schiessen und im Web zu publizieren. Professionelle Fotografen müssen sich also etwas Besonderes einfallen lassen, um nicht in dieser Bilderflut unterzugehen. Zum Beispiel einen speziellen Blickwinkel - der allerdings nicht immer nur Freude auslöst.

Eine spezielle Sicht der Dinge bieten zum Beispiel Aufnahmen aus der Luft. Auch im Zeitalter von Google Earth sind nämlich qualitativ hochstehende Luftbilder gefragt, sowohl von Behörden, Unternehmen und Privatpersonen. Diese Marktlücke bedient auch der Innerschweizer Journalist und Pilot Niklaus Wächter unter dem Namen reportair.ch. Wächter schwingt sich mit seinem Motorsegler nicht nur für Auftragsbilder grosser Zeitungen in die Luft, sondern hat inzwischen auch ein digitales Archiv mit rund 30'000 Bildern aufgebaut und zumindest teilweise ins Net gestellt. Da können die Bilder, nach Kategorien geordnet und mit Beschreibungen versehen, ausgewählt werden. Mit dem Motorsegler zu fotografieren, statt mit dem Helikopter, ist laut Wächter nicht nur günstiger, sondern auch leiser und umweltfreundlicher.
Allerdings schätzt es nicht jedermann, wenn er von oben fotografiert wird. Zum Beispiel der frühere Formel-1-Star Michael Schumacher, der Klage gegen Wächter eingereicht hat, weil ein Bild seiner Villa am Genfersee auf reportair.ch zu finden war! Und da die Website natürlich auch im Ausland abgerufen werden kann, hat Schumi seine Klage in Deutschland eingereicht. Da sowohl das Fotosujet, als auch der Kläger und der Fotograf in der Schweiz sind, und die Zuständigkeit eines Deutschen Gerichts mit der örtlichen Unabhängigkeit des Internetzugriffs begründet werden müsste, ist der Fall für jeden von Interesse, der im Internet publiziert - sei das nun eine Homepage, ein Bildarchiv oder eine Zeitung. Allerdings stellt sich die Frage, wieso sich Schumi und seine Anwälte die Mühe machen: Wer nämlich auf Google mit den zwei Begriffen 'Schumi Villa' eine Bildersuche unternimmt, findet schon auf der ersten Ergebnisseite 3 Websites mit Bildern der neuen Villa. Wächters Website gehört nicht mal dazu.

Wednesday, December 9, 2009

Die Google-Brille

Die Ankündigung von Google heisst ganz bescheiden "Goggles" - wahrscheinlich weil es so schön tönt: Google-Goggles. Die Applikation ist aber viel mehr als eine Brille, und was sie leistet, wenn sie auf einem Handy mit dem Google-Betriebssystem Android genutzt wird, ist auf jeden Fall zukunftsweisend. Wenn dieser "Wirklichkeitsscanner" denn mal hundertprozentig funktioniert, wird er das weltweite Suchen revolutionieren.

Google bleibt dran: Der Suchmaschinengigant bringt immer wieder neue Ideen und Techniken unter die Anwender, die das Suchen einfacher machen können. Das ist auch das Ziel von Google-Goggles, das aus dem Android-Handy einen Scanner für die Suchmaschine macht. Statt eintippen heisst es dann, ein Bild aufnehmen, vorauf die Suchmaschine alle dazu passenden Informationen zusammenträgt. Die Anwendung wurde von Google gerade in Kalifornien demonstriert. DasMedieninteresse war gross, und auch Spiegel-Online hat einen ausführlichen Bericht über die neueste Google-Errungenschaft:
“Wie das funktioniert, zeigte Google-Manager Vic Gundontra: Mit seinem Handy fotografierte er eine Flasche Wein - und erhielt daraufhin in seinem Handybrowser Auskünfte darüber, wo der Tropfen angebaut wurde, welche Geschmacksnuancen er aufweist und wo man ihn kaufen kann. Auf ähnliche Weise soll das System auch Informationen zu unzähligen anderen Objekten liefern.“
Google warnt allerdings davor, jetzt schon zuviel von der bildlichen Suche zu erwarten; man werde kontinuierlich an Google Goggle arbeiten, um den Service zu erweitern und zu verbessern.
Goggles ist ab sofort weltweit in englischer Sprache verfügbar und kann gratis vom Android-Market heruntergeladen werden.



Monday, December 7, 2009

Einkaufsläden, wo Kunden stören

Der britische Lebensmittelgigant Tesco verkauft immer mehr Waren im Internet. Deshalb baut das Unternehmen jetzt Läden, wo Kunden und Kundinnen keinen Zutritt haben. Dafür sind es Tesco-Angestellte, die in den Gängen ihre Einkaufswagen füllen – für jene Kunden, die ihre Einkäufe am PC tätigen.

Tesco ist ein in Grossbritannien basierter internationaler Grossverteiler mit rund 3800 Läden und 440'000 Angestellten. Der Umsatz im letzten Geschäftsjahr betrug 60 Milliarden Pfund, also über 100 Milliarden Franken. Auch im Web ist Tesco erfolgreich, und die Online-Shopping-Ergebnisse sind beeindruckend: Rund 2 Milliarden Pfund an Umsätzen generieren rund 109 Millionen Pfund Gewinn. Laut einem Bericht im Londoner “Telegraph“ glaubt man in der Chefetage des Handelsgiganten an ein weiterhin starkes Wachstum der Online-Einkäufe und will diese Prozesse weiter rationalisieren. Diesem Zweck dienen auch die neuen Tesco-Warenhäuser, sogenannte “dark stores“, wo die Angestellten ohne störende Kunden die Online-Einkäufe zusammenstellen können. Die Läden sehen fast genauso aus, wie ein gewöhnlicher Supermarkt, Kassen und Werbedisplays fehlen allerdings. Zwei solche Shops stehen bereits, weitere sollen gebaut werden. Tesco erfüllt jede Woche gegen 500'000 Online-Bestellungen und liefert diese mit 2000 Lieferwagen aus. Eines der neuen Warenhäuser in Aylesford, in der Grafschaft Kent, füllt wöchentlich bereits 8000 Bestellungen und beschäftigt mehrere hundert Menschen.

Auch in der Schweiz schneidet sich Online-Lebensmittelshopping eine immer grössere Scheibe der Umsätze ab. LeShop, der Migros-Onlineladen konnte auch dieses Jahr in den ersten sechs Monaten seinen Umsatz wieder steigern. Er lieferte Lebensmittel und Nonfood-Artikel für über 65.5 Millionen Franken in alle Schweizer Sprachregionen. Das sind 9.4 Millionen Franken mehr als in der Vorjahresperiode. Coopathome, der Zweitgrösste der Branche, erwirtschaftete im letzten Jahr einen Umsatz von 54 Millionen Franken.

Das Web verändert das Gehirn

Das Internet verändert die Art und Weise, wie gelesen wird. Das ist einer der Gründe dafür, dass das althergebrachte, gebundene papierene Buch nicht mehr so gefragt ist, wie auch schon. Doch der Einfluss des Internets geht noch viel weiter: Digitale Inhalte verändern das Gehirn.

Früher war es das Fernsehen, vor dem die intellektuelle Elite warnte: Fernsehen macht blöde, hiess es, bevor es das Internet gab (heute, nach einem halben Jahrhundert an Fernsehunterhaltung, ist man sich allerdings nicht mehr so sicher, ob da nicht in vielen Fällen Effekt und Ursache verwechselt worden sind). Jetzt kommen die digitalen Inhalte unter intellektuellen Beschuss. So auch in einem ausführlichen NZZ-Artikel unter dem Titel “Flache Lektüre für digitale Gehirne“.
“Über einen Bildschirm mit Text wandert das Auge anders als über eine Buchseite. Je länger der Text, so will der Leseforscher Jakob Nielson herausgefunden haben, desto mehr beginnt der Blick zu springen. Zeilen werden nicht zu Ende gelesen, man sucht Schlüsselbegriffe, Kernaussagen, Merksätze und atomisiert gleichsam den Gesamtzusammenhang. Vertiefung, Einfühlung, Interpretation? Dafür, so meint auch die Bildungsforscherin Maryanne Wolf, die die Verflechtungen von Sprache, Lesen und Gehirnentwicklung untersucht, reiche die digitale Lektüre nicht.Gemäss Maryanne Wolfs Urteil befinden wir uns in einem historischen Moment des Übergangs. Digitale Texte würden zu einem antiliterarischen, «informationellen» Lesen führen und auch das Gehirn umbilden.“
Wahrscheinlich stimmt das alles - und hat neben einigen Nachteilen, wie einer all zu kurzen Aufmerksamkeitsspanne, auch Vorteile. Ob die Digitalisierung des Wissens allerdings daran schuld ist, dass es immer mehr Eliten ohne Bildung gibt, wie im gleichen Artikel argumentiert wird, darf bezweifelt werden. Daran sind wohl eher die sich verflachenden Wertvorstellungen schuld: Berühmt ist, wer es schafft berühmt zu werden. Dass man dafür etwas Besonderes leisten muss, ist eine oft vermeidbare Lästigkeit. Paris Hilton kann das bezeugen.

Thursday, December 3, 2009

Wo die Europäer am meisten Geld haben


In welchen Ländern Europas steht den Verbrauchern am meisten Geld für Konsum zur Verfügung? Eine Frage, die nicht nur Unternehmer interessieren dürfte, die in Europa Geschäfte machen, sondern auch zahlreiche Politiker. Schliesslich ist das verfügbare Einkommen einer der Faktoren, welche die Bewegungen der Arbeitnehmer im heutigen Europa beeinflussen. Die neuste GfK-Studie zum Thema zeigt: Die Schweiz steht immer noch auf dem Podest, zusammen mit Liechtenstein und Luxemburg.

Die Unterschiede sind massiv (siehe Tabelle). Die Kaufkraft des durchschnittlichen moldawischen Verbrauchers ist mehr als 50mal schwächer, als die Kaufkraft eines Liechtensteiners. Und auch die Verbraucher in Weissrussland, in Albanien und in der Ukraine stehen nicht viel besser da, wenn man sie mit der durchschnittlichen Kaufkraft in Europa vergleicht, die 12'500 Euro (18'750 Franken) beträgt. Die Schweizer Kaufkraft ist laut der Studie „GfK Kaufkraft Europa 2008/2009“ mehr als doppelt so hoch wie der europäische Durchschnitt.

Insgesamt standen den europäischen Verbrauchern laut GfK-Studie für das Jahr 2008 insgesamt acht Billionen Euro für den Konsum zur Verfügung – das sind umgerechnet immerhin 12'000'000'000'000 Franken. Staatliche Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten sind hier inbegriffen. Innerhalb der Top-Ten-Liste gehört Island zu den Absteigern und fällt von Rang vier im Jahr 2007 auf Rang sieben. Die Finanzkrise wirkt sich in den Resultaten dieser Studie noch nicht mal aus. Trotzdem ist Großbritannien, im vergangenen Jahr noch auf Platz acht, nun auf Rang elf zu finden. Die Briten können sich aber damit trösten, dass eine sinkende Kaufkraft in Euro nicht unbedingt bedeutet, dass man sich im eigenen Land weniger leisten kann, weil nämlich die GfK-Kaufkraft in Euro ausgewiesen wird. Preisbewusste Verbraucher werden also Produkte und Dienstleistungen bevorzugen, die sie in der Landeswährung bezahlen können. Für Schweizer Konsumenten sieht es etwas anders aus: Ein vergleichsweise starker Franken sollte es möglich machen, beim kommenden Online-Weihnachtseinkauf auch in Euro zu günstigen Preisen zu kommen.

Tuesday, December 1, 2009

Welche Lebenserwartung hat Ihr Notebook?

Die Chance, dass Ihr Laptop in den ersten drei Jahren nach der Anschaffung stirbt, beträgt rund 30 Prozent – Unfälle und Missgeschicke inbegriffen. Die Ausfallquote wegen Hardware-Defekten liegt bei durchschnittlichen 20 Prozent. Das hat eine Untersuchung des amerikanischen Geräteversicherers Squaretrade ergeben. Netbooks sind noch kurzlebiger als Notebooks, und teure PCs der gleichen Marke halten länger als billige. Doch welches sind die zuverlässigsten Laptops?

Die Überraschung findet sich am Ende der Rangliste: Hier steht HP, mit einer Ausfallquote von 25,6 Prozent in den ersten drei Jahren. Aber auch andere grosse Namen schneiden nicht viel besser ab. Gateway weist eine Sterberate von 23,5 Prozent aus, Acer liegt bei 23,3 und Lenovo etwas bei 21,5 Prozent. Im Mittelfeld sind Dell und Apple zu finden, mit 18,3 respektive 17,4 Prozent. Die ersten drei Plätze der Liste belegen Asus, Toshiba und Sony, mit 15,6 Prozent, 15,7 Prozent und 16, 8 Prozent.
HP verkauft übrigens weltweit am meisten Laptops. Gemäss IDC waren es im letzten Jahr gegen 16 Millionen Stück. 
Squaretrade hat für die obige Studie insgesamt 30'000 ausgefallene Laptops und Netbooks analysiert. Netbooks, die kleinen und billigen Geschwister der Notebooks, die in den letzten Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen haben, haben gemäss dieser Untersuchung eine um 20 Prozent höhere Ausfallrate als die günstigsten Notebooks, die im Übrigen eher kaputt gehen, als teurere Geräte.
Man kann davon ausgehen, dass die relativ hohen Ausfallraten viel damit zu tun haben, wie die Geräte benutzt und behandelt werden. Mit anderen Worten: Je besser Sie Ihr Notebook behandeln, desto grösser ist die Chance, dass es länger lebt.