Der Begriff heisst BYOD, was soviel heisst wie bring your own device (nimm dein eigenes Gerät mit). Die hübsche neudeutsche Abkürzung lässt vielen IT-Verantwortlichen die kalte Hühnerhaut über den Rücken laufen. Wie käme denn das heraus, wenn jeder Mitarbeiter im Geschäft sein Lieblingsgerät benutzen würde?Genau zu diesem Thema hat Dell dieser Tage eine Podiumsdiskussion organisiert und dazu Vertreter von KMU eingeladen, die schon Erfahrungen mit BYOD gemacht haben. In den USA wird über die sogenannte Consumerisierung der Firmen-IT schon länger diskutiert. Viele Excperten sind der Meinung, dass sich der Trend verstärken wird. Die Podiumsdiskussion, über die auch ZTDNet berichtet, scheint zu zeigen, dass die Erfahrungen und Bedürfnisse in den Firmen sich nicht stark vom privaten Bereich unterscheiden. Zitat: “Für Vorwerk-CIO Kemp - selbst iPad-Nutzerin - führt die allmähliche Consumerisierung in ihrem Hoheitsgebiet weniger auf den Drang der Mitarbeiter zum Wunschgadget zurück, als vielmehr auf deren Wunsch, "Always-on" zu sein. Dabei stünden Funktionen wie E-Mail und Kalender ganz klar im Vordergrund. Außerdem seien für einige Mitarbeiter die Möglichkeiten der Präsentation vorteilhaft. Es sei aber auch möglich, mit dem privaten Gerät Firmendaten zu bearbeiten. Die damit einhergehenden Risiken sind Kemp bekannt. Erste Sicherheitsmaßnahmen wurden getroffen, weitere sind in Vorbereitung: "Wir erarbeiten gerade Worst-Case-Szenarien und prüfen, wie wir damit umgehen", so Kemp. Eines davon sei etwa der Verlust oder Diebstahl eines Geräts."
Auch Helmut Krcmar, Professor bei der TU München, nahm an der Podiumsdiskussion teil:
“Universitäten leben schon lange mit Bring your own Device", gab Helmut Krcmar, Professor für Wirtschaftsinformatik an der TU München und ebenfalls Teilnehmer der von Dell organisierten Podiumsdiskussion, zu bedenken. Schließlich arbeiteten dort Studenten und Lehrkräfte schon seit Jahren mit eigenen Rechnern, bräuchten aber trotzdem regelmäßig Zugriff aufs Netzwerk. "Vielleicht lohnt es sich, anzuschauen, wie die das machen." Grundsätzlich, so Krcmar, seien Nutzer natürlich mit selbstgewählten Geräten zufriedener. Das liege aber vor allem daran, dass man im umgekehrte Fall, mit "mandated technologies", wie er sie nennt, einfach immer deshalb unzufrieden ist, weil man nicht gefragt wurde und keine Wahl hatte. Da sei ein psychologischer Effekt und ganz unabhängig von der Qualität und den Eigenschaften des Geräts.“
Das macht Sinn, vor allem für die Anwender. Eine globale Cisco-Studie beweist gemäss BBC, wie wichtig die Wahl des Arbeitsgeräts für viele User ist: 40 Prozent aller befragten Studenten und 45 Prozent aller befragten Angestellten würde sich mit einem kleineren Lohn zufriedengeben, wenn sie dafür ihr Arbeitsgerät selber wählen könnten.