Tuesday, June 29, 2010

Das Leben der App-Generation

Suchen Sie nach interessantem Lesestoff für einen entspannten Sommernachmittag? Die neuste Ausgabe von ’GDI Impuls’, dem Magazin des Gottlieb Duttweiler Instituts (GDI) befasst sich unter anderen Themen mit dem sozialen und technischen Umfeld der ’Generation App’. Deren Lebensgefühl wird sich massiv auf kommende Marketingstrategien auswirken.

“Gestern wusste ich noch nicht, was eine App ist, und heute habe ich 850 Apps auf meinem Handy“, könnte man in Abänderung eines alten Witzes sagen. Apps auf dem Smart-Phone sind für die aufwachsende Internet-Generation so selbstverständlich wie Bücher in der Bibliothek für die vordigitalen Leser waren. Das hat Folgen für das gesellschaftliche Verhalten.
Wer mit der Erfahrung aufwächst, dass es für jedes Bedürfnis ein massgeschneidertes Programm gibt, entwickelt ein neues Lebensgefühl, dass sich durch eine immer grössere Unverbindlichkeit auszeichnet. Niemand ist mehr auf jemanden angewiesen - man verlässt sich darauf, dass es für jedes Bedürfnis eine App gibt. Man muss nicht einmal mehr wissen, was man überhaupt will, lässt sich vielmehr schlicht durchs Leben leiten. Das hat Konsequenzen für das Marketing: Die Generation App kann mit keiner Botschaft erreicht werden, weil sie nicht mehr zuhört. Marken müssen die Botschaften der Menschen aufnehmen und vermitteln.
Wer mehr zu diesem Thema erfahren will, kann die aktuelle Ausgabe von ’GDI Impuls’ hier bestellen. Unter anderem analysiert das Magazin das soziale und technische Umfeld dieser App-Generation, die mit einer exponentiell wachsenden Quantität an Social Data, und der daraus erwachsenden neuen Qualität der Beziehungen zu leben hat. Das hat nicht nur persönliche Folgen: Aus der neuen Beziehungsökonomie ergeben sich auch neue Perspektiven für das Verhältnis zwischen Unternehmen und Konsumenten.

Monday, June 28, 2010

Wissen, wo das Internet gefährlich ist

Wer viel im Web unterwegs ist, tut das nicht ohne ein gutes Sicherheitsprogramm, das vor Viren und anderen bösartigen Programmen schützt. Nun offeriert Symantec ein zusätzliches Tool, mit dem man “vergiftete“ Websites erkennet, bevor man sie besucht. Das Programm heisst “Norton Safe Web Lite“ und ist gratis.

Wer Norton Internet Security oder Norton 360 auf dem PC installiert hat, kennt die kleinen Icons in Grün., Gelb oder Rot bereits: Sie erscheinen neben den Links in den Resultatlisten der grossen Suchmaschinen und sie zeigen an, welche Websites man problemlos besuchen kann und welche man besser meidet. Nun kann man dieses Tool, das auf eine ständig wachsende, riesige Symantec-Datenbank zurückgreift, gratis herunterladen und direkt im Browser als Toolbar installieren. Einmal installiert, lässt sich Safe Web Lite mit einem Mausklick jederzeit ab- und wieder einschalten.
Laut Symantec ist jede dritte Website “vergiftet“, das heisst, mit Virus- und Spyware-Fallen versehen. Wir wissen natürlich, dass Statistiken von Internet-Security-Unternehmungen mit Vorsicht zu geniessen sind – schliesslich liegt es im Interesse dieser Firmen, uns genügend Angst einzujagen, damit wir ihre Produkte kaufen. In diesem Fall zieht das Argument vorerst nicht, da Norton Safe Web Lite eben gratis heruntergeladen werden kann. Zitat Symantec:
“Norton Safe Web Lite ist gratis für all jene Anwender, die sich vor unsicheren Websites und üblen Online-Händlern schützen wollen. Wir möchten uns auf diese Weise bei der Online-Community bedanken.“
Bitte, gern geschehen!

Thursday, June 24, 2010

Es gibt ihn schon, den Fernseher mit dem eingebauten Vuvuzela-Filter

Kein Witz: LG bietet tatsächlich eine ganze Reihe von TV-Geräten an, die den nerventötenden Lärm der Plastiktrompeten zumindest stark in den Hintergrund drängen. Die Stimme der Kommentatoren wird dafür hervorgehoben.

Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika - Spannung, Fußball vom Feinsten, wenn da nicht die Vuvuzela wäre. Der Tröten-Sound nervt Fußballfans weltweit. Bei weitem nicht alle TV-Stationen haben auf die vielen Proteste reagiert. Das kann die Besitzer von LG-Fernsehern der neuesten Generation völlig kalt lassen. Denn die Modelle vieler aktueller Baureihen verfügen mit der Funktion "Clear Voice II" über einen eingebauten Vuvuzela-Filter. Im Menü können Einstellungen von -6 bis +6 vorgenommen werden. Bei der Einstellung +6 wird die Stimme des Sprechers ganz in den Vordergrund gehoben und wird lauter und klarer. Man kann nun den Lautstärkepegel ziemlich stark absenken. Die Reporter-Stimme sei weiter ganz klar zu hören, während der Hintergrundsound mit der Vuvuzela nur noch ganz schwach zu hören sei. teilt LG mit.
Wer's ausprobieren will, sollte sich beeilen. Allzulange dauert ja die Fussballweltmeisterschaft nicht mehr (am 11 Juli ist schon wieder alles vorbei). Tatsächlich könnte sich aber ein Vuvuzela-Filter auch in Zukunft als nützlich erweisen - wie man liest und hört, entwickeln sich die nerventötenden Instrumente leider zu einem äusserst beliebten Exportartikel. Die erste Folge davon: In Wimbledon wurde das Lärmgerät ganz einfach verboten.
Übrigens: Wer sich wegen des Lärms nicht gleich einen neuen Fernseher kaufen mag, hat auch noch andere Alternativen, zum Beispiel sich selber einen Vuvuzela-Filter zu bauen. Wem das zu viel ist, der kann bei Chip-Online einen Filter für den VLC-Mediaplayer herunterladen.

Tuesday, June 22, 2010

Das Netbook mit zwei Touch-Screens

Dem neuen Toshiba-Laptop Libretto W100 fehlt etwas – nämlich die Tastatur. Dafür hat das Gerät zwei Touch-Screens, was natürlich eine virtuelle Tastatur ermöglich, wenn diese denn gebraucht wird. Der Libretto W100 läuft mit Windows 7. Er kann also alles, was Ihre andern PCs auch können, und noch etwas mehr.

Nach dem Hype um den iPad möchte man natürlich den Libretto erstmal mit dem Apple-Gerät vergleichen. Schliesslich handelt es sich ja sozusagen um einen Tablet-PC mit einem Falz in der Mitte. Deshalb wird das Gerät in der Mac-Community durchaus wahrgenommen. Selbstverständlich ist Toshibas Neuster multitaskingfähig und spielt auch Flash-Content ab. Und es wird auch eine 3G-Version geben, mit der man mobil surfen kann.
Der Libretto W100 hat zwei 7-Zoll Touch-Screens, die unabhängig voneinander betrieben werden können – z.B zum Schreiben von e-Mails auf einem Monitor, während auf dem andern der Browser läuft. Das virtuelle Keyboard soll sich dank haptischem Feedback leichter bedienen lassen. Das Gerät lässt sich auch vertikal benutzen (also um 90 Grad gedreht), dank einem eingebauten Schwingungssensor. Gerechnet wird im Libretto mit einem Intel-Prozessor, und gespeichert werden die Daten auf einem 62 GB Solid-State-Laufwerk.
Wie zeit.de berichtet, wird das Gadget nicht billig sein (offizielle Preisangaben sind allerdings noch nicht zu erhalten):
"Toshiba will das Libretto W100 ab August 2010 zunächst in Japan auf den Markt bringen. Der Preis soll bei etwas über 1000 US-Dollar liegen. Allerdings betrachtet man selbst es als Konzeptstudie und will nicht allzu viele Geräte davon bauen. Abhängig von der Rückmeldung wolle man entscheiden, wie daraus ein Produkt für den Massenmarkt werden könne."

Friday, June 18, 2010

Zentrale Alarmstelle gegen Internet-Diebe

Im Web werden tagtäglich gestohlene Daten, wie Kreditkartennummern oder Zugangsdaten zu vertraulichen Konten angeboten und auch erfolgreich verkauft. Dieses kriminelle Spiel soll nun endlich etwas schwieriger werden. Betroffene Unternehmen, sowie wichtige IT-Unternehmen haben sich zusammengeschlossen, um eine zentrale Alarmstelle zu betreiben, die den Gaurnern zumindest einigen Wind aus den Segeln nehmen soll.

Obwohl gestohlene Daten oft ohne grosse Verbergungsversuche im Netz angeboten werden, war es bis jetzt schwierig, Gegenmassnahmen zu ergreifen. Unter anderem ist es in solchen Fällen recht schwierig, die richtigen Ansprechpartner im richtigen Unternehmen zu finden. Dazu soll die neue Meldestelle jetzt verhelfen. Die Aussichten sind gut, da schon jetzt wichtige Unternehmen ihre Mitwirkung zugesagt haben. Amerikanische Banken, eBay, PayPal und die amerikanische Vereinigung der Kosumenten sind nur einige davon. Die IT-Infrastruktur, mit der das Meldesystem unter dem Namen “Internet Fraud Alert“ läuft, wurde vom Software-Giganten Microsoft entwickelt und gratis zur Verfügung gestellt.
Wie soll die Betrugsalarmstelle funktionieren? Spiegel-Online berichtet:
“Fraud Alert soll die verschiedenen Marktpartner miteinander verbinden und als zentrale Meldestelle fungieren, die dann wiederum die Informationen an die angeschlossenen Partner verteilt. Erstmals soll es dabei auch zu einer direkten Benachrichtigung betroffener Kreditkartenbesitzer kommen.
Das alles ist die konsequente Fortführung von Ansätzen, die die meisten Finanzfirmen seit Jahren, aber meist getrennt voneinander forcieren: Sie - oder Servicefirmen wie die Netz-Fahnder von CardCops - beobachten nicht nur ungewöhnliche Karten-Transaktionen und reagieren präventiv in einem abgestuften Alarmsystem. Sie überwachen auch Warez-Seiten, P2P-Börsen und einschlägige "Shops", über die Listen mit gestohlenden Kreditkartendaten verkauft und verteilt werden.
Genau das soll Internet Fraud Alert intensivieren und Erkenntnisse daraus firmenübergreifend verteilen...“

Monday, June 14, 2010

Die Migros will das totale Feedback

Das Internet kann ein Geschäft zum Blühen bringen, oder zerstören. Es verstärkt die Kommunikationsströme und eröffnet neue Kanäle zwischen und zu den Kunden. Diese Effekte will sich die Migros jetzt gezielt zu Nutzen machen und hat dafür Migipedia.ch eröffnet, eine Website die das Feedback kanalisieren soll.

Das Gastgewerbe und besonders die Hotellerie haben sich längst auf den Interneteffekt einstellen müssen: Kundenbewertungen, die früher nur Mund-zu-Mund an einige Freunde und Kollegen weitergegeben wurden, gehen im digitalen Zeitalter schnell mal um die Welt. Das erklärt auch den riesigen Erfolg von Tripadvisor.com, einer Website, die es potentiellen Kunden erlaubt, auf der Basis von Kundenbewertungen zu entscheiden, wo sie ihr Geld ausgeben wollen. Die Migros hat nun ebenfalls ein Feedback-Projekt lanciert. Migipedia macht es den Kunden möglich, sich über die Migros und ihre Produkte auszulassen – und zwar nicht bei der Konkurrenz oder auf einer anderen firmenfremden Website, sondern bei der Migros selber. Aus der BAZ:
“Mit der Migipedia sucht die Migros den Dialog mit den Kundinnen und Kunden», sagt Mediensprecher Urs Peter Naef. Bereits heute unterhielten sich diese oft über gekaufte Produkte. «Bloss tun sie es anderswo – im direkten Gespräch, immer öfters aber auch im Internet: in Blogs, auf Facebook und Twitter.» Die Migros versucht nun, einen eigenen Ort zu schaffen, wo sich Kunden austauschen und dem Grossverteiler Vorschläge unterbreiten können. «Die Migipedia ist keine Verkaufsplattform», betont Naef, «sondern ein Ort, um über die Migros und ihre Produkte zu diskutieren». Die Bedeutung der Diskussionen im Internet hat stark zugenommen. Einige Unternehmen verfolgen deshalb konstant, was in den Weblogs, Mikroblogs und Foren diskutiert wird – und reagieren wenn nötig darauf. Auch die Migros hat Mitarbeiter eingestellt, die das Treiben im Web beobachten. Mit der Migipedia geht der Grossverteiler einen Schritt weiter: Er versucht, die verstreuten Debatten auf die eigene Website zu holen.“
Das Kundenfeedback ist für die meisten Firmen lebenswichtig. Dass man deshalb Kanäle öffnet, die positive und negative Kritik, sowie Anregungen und andere Kommentare bündeln, macht grossen Sinn, nicht nur für die Migros. Allerdings ist es dann auch wichtig, dass genügend Ressourcen vorhanden sind, um die Entwicklungen zu verfolgen und wenn nötig darauf zu reagieren!

Sunday, June 13, 2010

Wer verkauft am besten Online?

Es gibt fast täglich neue e-Commerce-Studien, über Sicherheit, Effizienz oder Mobilität im Online-Shopping. Die meisten Untersuchungen sind allerdings nicht auf den Schweizer Markt zugeschnitten. In der Regel sind es die USA, Europa und Deutschland, die untersucht werden. Da freut es uns natürlich, dass jetzt eine schweizerische Studie publiziert wurde, die hundert e-Commerce-Shops untersucht hat.

Das Ergebnis der Studie fasst die Deutsche e-Commerce-Website ecin.de unter dem Titel: “Solide, aber bieder“ zusammen. In der Einleitung schreiben die Autoren:
“ Geht man nach gängigen Klischeevorstellungen, hat man es sich genauso vorgestellt: Der Schweizer eCommerce funktioniert präzise, strahlt aber nicht vor Innovationskraft.“
Die Schweizer Konsumenten scheint diese “Biederkeit“ nicht gross zu stören, haben sie doch allein im letzten Jahr für über 6 Milliarden Franken Online eingekauft. Nun sind 100 ausgewählte Schweizer Online-Shops von Januar bis April 2010 nach aktuellsten Kriterien geprüft worden. Die Studie umfasste 100 Bewertungskriterien: Sie reichten von der Marketingpräsenz bei Suchmaschinen und Social-Media Anbietern, der Übersichtlichkeit beim Shopeinstieg, der Produktepräsentation und den Suchfunktionen, bis zum Checkout und den angebotenen Zahlungsmitteln. Natürlich wurden auch Testeinkäufe durchgeführt. Das Fazit der Untersuchung, die von der Zürcher Carpathia Consulting GmbH sowie der Rohrschacher interactive friends ag durcheführt wurde:
“Insgesamt ist der Schweizer E-Commerce auf gutem Wege, Aufholbedarf gibt es aber bei der Innovationskraft und Trends wie Club- und Live-Shopping oder Social Commerce. Auch gibt es noch zahlreiche Shops, die elementare Fehler aus alten Zeiten ausbügeln müssen, wie zum Beispiel der Einsatz von Frames, die es den Suchmaschinen verunmöglichen, die Inhalte zu indexieren."
Das ist die Liste der am besten bewerteten 15 Shops. Die maximal erreichbare Punktzahl war 5.

Tuesday, June 8, 2010

Roaming ist immer noch viel zu teuer!

Mit dem Handy im Ausland zu telefonieren ist immer noch unverschämt teuer. Die Preise verharren auf ihrem viel zu hohen Niveau, wie die jährliche Analyse des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch zeigt. Wer mit dem Handy im Ausland auch noch surft, läuft Gefahr, sich dabei buchstäblich zu ruinieren.

Im Vergleich zu den Vorjahren hat bei den Standard-Roamingtarifen kein einziger Anbieter die Preise gesenkt. Wer in Europa zum Standardtarif telefoniert, fährt mit Swisscom, M-Budget oder Coop Prepaid am besten. Mit Sunrise oder Orange bezahlt man gleich doppelt so viel. Ausserhalb Europas ist hingegen das getestete Angebot bei Sunrise am günstigsten. Sparen beim Telefonieren im Ausland kann man mit - kostenpflichtigen - Roaming-Optionen. Im Vergleich zum Standardtarif spart man für die Gespräche aus Europa bei Orange (Abo und Prepaid) satte 60 Prozent. Bei Sunrise (Abo) immer noch 38 Prozent. Bei Swisscom beträgt die Einsparung mit Option nur gerade 4 Prozent, trotzdem steht Swisscom auch hier preislich noch durchaus attraktiv da, da die Marktführerin die attraktivsten Standardtarife anbietet. Bei Gesprächen aus Ägypten, Tunesien und der Türkei sind Einsparungen von 10 Prozent bei Swisscom (Abo und Prepaid), 32 Prozent bei Sunrise (Abo) und 57 Prozent bei Orange (Abo und Prepaid) möglich.
Ralf Beyeler, Telecom-Experte von comparis.ch rät zum Abschluss einer Roaming-Option vor der Reise ins Ausland. Allerdings würden diese nicht nur Vorteile bringen. «Bei Sunrise und Orange zum Beispiel werden die Optionen jeden Monat belastet, auch wenn man sie nicht braucht - das heisst, auch wenn man das Handy im betreffenden Monat im Ausland nicht einsetzt. Es obliege dem Kunden, die Option nach den Ferien wieder abzubestellen. In dieser Hinsicht kundenfreundlicher ist Swisscom: Dort wird die Option nur verrechnet, wenn sie auch tatsächlich gebraucht wird.
Schnell mit dem Smartphone die E-Mails abrufen, ein Foto nach Hause schicken, die News aus der Heimat lesen oder das nächste Restaurant auf Google Maps suchen geht im Ausland richtig ins Geld. Die drei grossen Anbieter verrechnen fürs mobile Surfen im europäischen Ausland regelrechte Abzockerpreise von 8 bis 15 Franken pro Megabyte. Zum Vergleich: In der Schweiz kostet ein gängiges Abo mit einem Inklusivvolumen von 100 Megabyte zum Beispiel 25 Franken pro Monat. Würde man im Ausland ebenfalls 100 Megabyte Daten brauchen, käme die Rechnung auf 800 bis 1500 Franken.
Wer trotzdem nicht aufs Surfen verzichten will oder kann, sollte dies nur mit einer entsprechenden Option tun. Damit wird das Surfen bei allen Anbietern um rund 70 Prozent günstiger.

Friday, June 4, 2010

Microsoft rennt gegen das Suchmonopol an

Dass es Bing, die Microsoft Suchmaschine, nicht ganz geschafft hat, Google vom Search-Engine-Thron zu stossen, merkt man schon daran, dass die meisten User gar nicht wissen, was Bing überhaupt bedeutet.

Versuchen Sie es. Fragen Sie ihre Kollegen und Bekannten, ob sie heute schon gebingt haben, und sie werden wahrscheinlich nur fragende Blicke ernten. Trotzdem: Als Microsoft Bing lancierte, wusste man in Redmond genau, dass es enorm schwierig werden würde, ernsthaft Marktanteile zu gewinnen. Google besass im Effekt ein Monopol auf dem Suchmaschinenmarkt und hatte, im Gegensatz zu Microsoft, bei den meisten Usern ein durchaus unbeflecktes Image. Doch je grösser Google wird, desto lauter werden auch die kritischen Stimmen. Wer unerlaubt Daten sammelt, macht sich unbeliebt, auch wenn das Firmenmotto “Do no evil“ heisst. (Auch Apple kommt mit dem Erfolg der letzten Jahre langsam in einen Bereich, wo es nicht mehr nur Apostel, sondern immer mehr kritische Stimmen gibt. Gerade wurde im London Telegraph ein Artikel zum iPhone 4G veröffentlicht, der dringend vom Kauf abrät. Viel zu teuer, mehr Marketing als Innovation, kein Flash, kein Multitasking, kurzes Batterieleben, ergonomisch schlechtes Telefon, waren nur einige der Argumente. Das Einschneidenste: Weil es inzwischen allgegenwärtig ist, sei das iPhone längst total uncool. Aber das ist ein anderes Thema).
Bing kann also zum Geburtstag immerhin Zahlen präsentieren, die zwar nicht wirklich grossartig, trotzdem aber ganz eindrücklich sind. 13 Prozent des Marktes ist ja doch nicht so schlecht. Aber auch nicht wirklich gut, und das gilt auch für bezahlte Suchresultate, wie ecin.de berichtet:
“Auch beim Thema Paid Search gilt das Prinzip „Mühsam nährt sich das Eichhörnchen“: In Auf- und Ab-Bewegungen konnte im zweiten Quartal 2010 der bisherige Höchstmarktanteil von sieben Prozent erzielt werden. Die Sektflaschen dürfen allerdings geschlossen bleiben: Marktführer Google beherrscht erdrückende 75,3 Prozent des Marktes, Kooperationspartner Yahoo hält immer noch 17,8 Prozent – mehr als das doppelte. Nach einem Jahr „Bingen statt Googeln“ steht also fest: Der Google-Goliath wird zumindest gepiekst – ob er sich davon erschüttern lässt, bleibt zweifelhaft.“

Tuesday, June 1, 2010

Google-Cash: Anlagen gesucht

Google ist wieder mal in den Schlagzeilen – wie berichtet wird, sollen bei der Suchmaschinen-Firma in Zukunft Computer mit Windows-Betriebssystem nur noch in Ausnahmefällen zugelassen werden – aus “Sicherheitsgründen“. Aber auch für Finanzfachleute wird Google immer interessanter: Das Unternehmen hat seit anfangs Jahr eine eigene Handelsabteilung, um das viele Geld zu investieren, das täglich hereinrollt.

Das Windows-Verbot bei Google wurde von der Financial Times vermeldet. Der Grund dafür liege in den Hackerangriffen, die im Frühjahr von China aus gegen Google unternommen worden waren.
“Die Financial Times zitiert anonyme Google-Mitarbeiter mit den Worten, dass Windows firmenintern als Belastung für die Sicherheit angesehen werde. Schon kurz nach den Hackerangriffen hätten neue Angestellte für ihren Computer desalb nur noch die Wahl zwischen Apples Betriebssystem Mac OS X und Linux-Distributionen gehabt. Angestellte, die auf ihrem Computer weiterhin mit Windows arbeiten wollen oder müssen, bräuchten der Zeitung zufolge die Genehmigung von einem Vorgesetzten. Für einen neuen Windows-PC sei sogar die Zustimmung des für Informationstechnologie zuständigen Vorstands (CIO) nötig.“
Wie man weiss, wird bei Google im Moment ein eigenes Betriebssystem entwickelt. Chrome OS scheint allerdings noch nicht weit genug fortgeschritten zu sein, um Windows ersetzen zu können.
Der Wirbel um die Betriebssysteme hat auf jeden Fall dem Geschäftsgang nicht geschadet. Wie Bloomberg Businessweek berichtet, hat Google in den letzten Monaten ein Handelsabteilung eingerichtet, um für das viele Geld, das täglich mit Werbung verdient wird, ein warmes Plätzchen zu finden. Gesamthaft dürfen die mehr als 30 Händler, darunter einige bekannte Wall-Street-Spezialisten, mit guten 26 Milliarden US-Dollar in Cash und kurzfristigen Investments jonglieren. Es wird geschätzt, dass Google im Moment mit diesen Anlagen eine Verzinsung von etwa 2,5 Prozent erzielt – das wären dann immerhin über 600 Millionen Dollar. Nicht schlecht, für eine IT-Firma, die gerade mal 12 Jahre alt wird!