Sunday, February 26, 2017

So wenig Zeit - und so viel Social Media

Der Tag hat nur 24 Stunden, die Woche nur 7 Tage – und trotzdem verbringen wir einen grossen Teil dieser wertvollen Zeit am Bildschirm, um Social Media zu nutzen oder um fern zu sehen. Am meisten Zeit für diese Art der Beschäftigung wenden aber nicht etwa die Mitglieder der viel zitierten Generation Y auf.

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Die Generation Y (18 bis 34 Jahre), verbringt zwar viel Zeit am Bildschirm – aber immer noch nicht so viel wie die Generation X (35 bis 49 Jahre). Diese “mittel-alterlichen“ Medienkonsumenten scheinen nämlich von Fernseher und Social Media besonders fasziniert zu sein und sitzen pro Woche fast 25 Stunden vor dem Fernseher und fast 7 Stunden an einem Bildschirm, um via Social Media zu kommunizieren – gesamthaft also fast 32 Stunden.
Auch die Millennials lieben ihre Bildschirme, sie haben aber nicht die Ausdauer ihrer Vorgängergeneration. Ihre allgemeine Mediennutzung liegt bei 26 Stunden und 49 Minuten; 6 Stunden und 19 Minuten entfallen dabei auf Social Media. Auf dem dritten Platz liegen die Baby-Boomer. Der Generation jener Mediennutzer, die noch in schwarz/weiss ferngesehen und in Büros gearbeitet hat, die mit Schreibmaschinen ausgerüstet waren,  scheint die Zeit am wertvollsten zu sein. Sie konsumiert nur  gute 20 Stunden Bildschirm-Medien – davon gut vier Stunden Social Media. Die Zahlen stammen aus dem Social Media Report 2016 von Nielsen. Sie zeigen, dass Erwachsene im Durchschnitt wöchentlich rund 25 Stunden Medien konsumieren, volle fünfeinhalb Stunden entfallen dabei auf  Social Media. Eigentlich erstaunlich, wenn man in Betracht zieht, dass Facebook erst gute zehn Jahre existiert…
Apropos Facebook: Gemäss einer aktuellen deutschen Studie nutzen 65 Prozent der über 14jährigen User Facebook. Das ist eine eindrückliche Zahl, auch wenn Youtube mit 69 Prozent noch besser abschneidet. (Youtube ist für die meisten User keine Social Media Plattform, an der sie sich aktiv beteiligen, sondern eher ein Medien-Kanal. Deshalb können die Userzahlen unseres Erachtens nur bedingt verglichen werden.) Die höchste Nutzungsquote hat Facebook übrigens bei sogenannten Twens mit 88 Prozent, und auch bei den unter 30 bis 39jährigen ist Facebook mit 74 Prozent sehr beliebt. Das Unternehmen Facebook hat bekanntlich mit WhatsApp und Instagram zwei zusätzliche Kanäle im Portfolio, die unter Teenagern ihre größten Nutzeranteile haben: 89 Prozent der 14 bis 19jährigen Internet-Nutzer in Deutschland verwenden WhatsApp, 71 Prozent Instagram.


Wednesday, February 22, 2017

Internet? Kinder bevorzugen den Fernseher

Wie geht die jüngste Generation mit den Medien des digitalen Zeitalters um? Eine neue deutsche Studie zeigt interessante – und zum Teil auch überraschende Ergebnisse.  Kinder sind demnach mehr am Fernsehen interessiert als am Internet. Das Handy allerdings kommt – nicht überraschend – an zweiter Stelle.

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Für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren hat Fernsehen eine deutlich höhere Alltagsrelevanz als das Internet. Das zeigen erste Ergebnisse einer kürzlich auf der didacta vorgestellten Studie. Demnach spielen die traditionellen elektronischen Medien bei den jüngsten Nutzern immer noch eine wichtige Rolle: 77 Prozent der 6 bis 13-Jährigen in Deutschland sehen täglich fern. Auf dem zweiten Platz steht bei der täglichen Nutzung das Handy mit 42 Prozent. Ein Drittel hört jeden oder fast jeden Tag Musik, gut jedes vierte Kind nutzt das Internet in dieser Häufigkeit, knapp ein Viertel hört täglich Radio. Ein Fünftel spielt täglich digitale Spiele am Computer, an der Konsole oder online. Bücher werden in der Freizeit von 15 Prozent der Kinder täglich gelesen.
Auf die Frage, welchen Freizeitbeschäftigungen sie am liebsten nachgehen, antworten Mädchen und Jungen mit “Freunde treffen“, danach kommt das Spielen draußen, an dritter Stelle steht das Fernsehen. Den Umgang mit dem Internet zählt nur jeder Zehnte zu den liebsten Freizeitaktivitäten. Überraschend ist, dass sich Insgesamt bei Kindern in den letzten Jahren nur ein leichter Anstieg bei der Internetnutzung zeigt. Mittlerweile nutzen zwei Drittel aller 6 bis 13jährigen das Internet. Bei den 6 bis 7jährigen wird ein moderater Anstieg deutlich, ein Drittel nutzt das Internet. Bei den 8 bis 9jährigen ist jeder Zweite online, mit 10 bis 11 Jahren sind es vier von fünf Kindern, und bei den 12 bis 13jährigen sind dann fast alle ab und zu im Netz unterwegs.

Die Studienreihe KIM wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest seit 1999 durchgeführt. Sie bildet das Medienverhalten der 6 bis 13jährigen in Deutschland ab. Für die Studie 2016 wurden rund 1‘200 Kinder und deren Haupterzieher im Frühsommer 2016 zu ihrem Mediennutzungsverhalten befragt. 

Saturday, February 18, 2017

Virenschutz im Internet: You get what you pay for!

Virenschutz-Pakete waren gerade erst in den Schlagzeilen, weil ein ehemaliger Firefox-Entwickler die Öffentlichkeit dazu aufrief, ihre Virenschutzprogramme vom PC zu entfernen, weil diese mehr Schaden als Nutzen brächten. Der einzig gute Virenschutz seien die Sicherheitsprogramme, die mit Windows geliefert würden. Ein sehr ausführlicher Test der Computerbild-Redaktion hat nun ergeben, dass das nicht stimmt. Das Gegenteil sei wahr, sagen die Tester; den schlechtesten Schutz biete Windows Defender.
Kostenpflichtige Sicherheitspakete sind besser als Windows Defender - das
sagen zumindest die Computerbild-Tester.                                             Bild PD 

Täglich erfinden Cyberkriminelle neue Schadsoftware, mit der sie Nutzer aushorchen, abzocken und erpressen. Die Internet-Schutzpakete der Antiviren-Hersteller gehören daher seit langem zur Pflichtausstattung für jeden Windows-PC (auch wenn das immer noch nicht alle User gemerkt haben). Doch welches Paket bietet den besten Schutz? Das hat Computerbild für die aktuelle Ausgabe getestet und acht Security-Pakete unter die Lupe genommen: 20 Mitarbeiter investierten gesamthaft 2‘100 Stunden, 83‘477 Schädlinge und 48‘910 Angriffe auf die Testkandidaten loszulassen.
Dabei etablierte sich das Schutzprogramm von Bitdefender als Testsieger, dicht gefolgt von den Produkten der Hersteller Eset, G Data, Norton, F-Secure, Kaspersky und McAfee. Eine Schwäche haben allerdings alle Kandidaten: Im Kampf gegen Erpresser-Viren (Ransomware), welche Dateien der Nutzer heimlich verschlüsseln und nur gegen Lösegeld wieder freigeben, zeigten sich die Hersteller weitgehend ideenlos. Bei der Abwehr von Ransomware machten die meisten Kandidaten noch eine gute Figur; der Versuch, ein infiziertes System zu reinigen, gelang aber im Test nur mit Eset. Eine Rettung der vom Angreifer verschlüsselten Dateien schaffte keines der getesteten Produkte.
Der Test zeigt zudem, dass es der Branche an Lösungen für neue Herausforderungen, wie der Sicherheit von smarten Geräten im Haushalt, fehlt. So preist Eset einen "Heimnetzwerkschutz" an, der letztlich keiner ist: Das Programm spürt zwar veraltete Software bei Geräten im WLAN-Netz auf, bei Kunden von Kabelanbietern funktioniert das allerding nicht. Zudem wird der Nutzer nicht gewarnt, wenn unbekannte Geräte im heimischen Netzwerk auftauchen.
Eine wichtige Schlussfolgerung: Alle kostenpflichtigen Testkandidaten sind die bessere Wahl, bevor man sich auf den Windows Defender verlässt. Im Test ließ das Gratis-Sicherheitspaket mehr als ein Prozent aller aktuellen Schadprogramme durch. Das sind 20mal so viele wie bei den anderen Testkandidaten. Wer sich relativ sorgen- und virenfrei im Internet bewegen möchte, braucht also unbedingt ein vollwertiges Internet-Schutzpaket. Der Internet Security-Test findet sich in der aktuellen Ausgabe von Computerbild.

Sunday, February 12, 2017

Digitale Kommunikation: Menschen wollen (noch) Menschen

Es steht ausser Frage: Die Mensch-Maschine-Kommunikation per Text- oder Sprache wird den Dialog mit den Kunden in den nächsten Jahren grundlegend beeinflussen. Eine aktuelle Befragung von Usern hat jetzt aber gezeigt, dass die allermeisten nicht dazu bereit sind, im Online-Shop mit künstlichen Helfern zu kommunizieren – mehr als die Hälfte lehnen digital generierte Gesprächspartner grundsätzlich ab.

Die Mehrheit kommuniziert nur ungern mit Chatbots (zum Vergrössern bitte an-
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Für den aktuellen Report “Trends im Nutzerverhalten“ wurden vom Consulting-Unternehmen Fittkau & Maass über 1‘500 Online-Käufer in Deutschland zum Thema Chatbots befragt. Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass Online-Käufer dem Thema zurzeit mit grösster Zurückhaltung begegnen. Zwar geben die meisten Befragten an, dass ihnen Chatbots durchaus bekannt sind - eine Nutzung für den Dialog auf Websites und in Webshops kommt jedoch nur für wenige in Frage.
Wenn es um die Kommunikation mit Webshop- und Website-Betreibern geht, bevorzugt die grosse Mehrheit (drei Viertel) der befragten Online-Käufer die Korrespondenz per E-Mail oder Online-Formular - mit echten Ansprechpartnern. Auch das persönliche Gespräch  per Telefon steht hoch im Kurs; gut 40 Prozent nutzen dies gern als Kommunikationsweg. Jeder fünfte Online-Kunde möchte per Chat kommunizieren – aber mit richtigen Menschen. Ganz anders sieht es bei den Chatbots aus: Mit diesen Avataren des digitalen Zeitalters möchten lediglich vier Prozent der Online-Kunden kommunizieren.

Insgesamt sind es nur 28 Prozent der Online-Kunden, die Chatbots zumindest grundsätzlich akzeptieren - zumeist sind diese Nutzer männlich, berufstätig und mit überdurchschnittlichem Einkommen. Weit grösser ist jedoch mit über 50 Prozent der Anteil jener, welche die Mensch-Maschine-Kommunikation grundsätzlich ablehnen- meist, weil ihnen diese Form der Kommunikation zu unpersönlich ist. Für über 60 Prozent der Ablehner von Chatbots ist dies der zentrale Schwachpunkt von text- und sprachbasierten Dialogsystemen. Zudem gehen mehr als 40 Prozent davon aus, dass die Technik noch nicht ausgereift ist. Ungefähr ein Viertel der Ablehner sieht überhaupt keinen Nutzen in Chatbots oder findet deren Anwendung zu umständlich.
Übrigens gibt rund jeder Sechste an, dass er sich bei der Kommunikation per Chatbot “beobachtet“ fühlt - unter jungen Nutzern glaubt dies sogar jeder vierte User.

Es ist anzunehmen, dass die weitere Verbreitung persönliche Assistenten wie Siri (Apple), Cortana (Microsoft) oder Alexa (Amazon) die Barriere für die Kommunikation mit digitalen Bots senken wird. Diese Kommunikationspartner haben ja durchaus Vorteile: Zum Beispiel lassen sie sich im Umgang mit Kunden nicht durch eine schlechte Laune beeinflussen…

Friday, February 10, 2017

Ihre persönlichen Daten als Tauschartikel?

Würden Sie persönliche Daten über Ihre Gesundheit, Ihre Finanzen oder Ihren Stromverbrauch teilen, wenn Sie dafür  materielle Vorteile oder Prämien bekämen? Weltweit ist das ein Konzept, das durchaus aufgeht; der Schutz der persönlichen Daten hat für viele Weltbürger keine Priorität. In gewissen Ländern sind die Anwender allerdings kritischer als in anderen.

(Zum Vergrössern anklicken) Die Bereitschaft, persönliche Daten gegen materielle Vorteile
abzugeben, schwankt beträchtlich - je nach Land.                                                    Grafik GfK
Die Frage nach dem Geld-für-Daten-Tausch wurde vom Marktforschungsinstitut GfK in 17 Ländern an 22‘000 User gestellt.  Dabei zeigte sich, dass die Deutschen besonders skeptisch sind, was die Freiheit ihrer Daten anbelangt. Insgesamt 40 Prozent der Befragten lehnten es ab, persönliche Daten im Austausch für Vorteile oder Prämien zu teilen. Nur gerade magere 12 Prozent wären bereit, diese für eine Gegenleistung offen zu legen. Auch in Frankreich, Brasilien, Kanada und den Niederlanden halten sich die Befragten zurück. Hier behalten jeweils 37 Prozent, 34 Prozent, 31 Prozent und 30 Prozent ihre persönlichen Daten lieber für sich.
Befragte in China hingegen sind am ehesten bereit, persönliche Informationen wie Gesundheits- oder Finanzdaten preiszugeben, wenn dafür im Gegenzug Vorteile oder Prämien winken. Rund 38 Prozent der Onlinebefragten würde da mitmachen; nur acht Prozent sind dazu nicht bereit. Ebenfalls offener zeigen sich Onlinenutzer in Mexiko 30 Prozent, Russland 29 Prozent und Italien 28 Prozent. Sie finden diese Infografik in hoher Auflösung im Internet hier.

In Deutschland zeigte sich, dass vor allem ältere Befragte nur ungern ihre persönlichen Daten teilen. Rund 44 Prozent der 50 bis 59-Jährigen und über die Hälfte der Befragten ab 60 Jahren geben an, diese nicht offenlegen zu wollen. Anders sieht es bei den jüngeren Onlinenutzern aus. Hier sinkt der Anteil auf 28 Prozent (15 bis 19 Jahre) beziehungsweise 32 Prozent (20 bis 29 Jahren). Mit anderen Worten: Ältere Bürger sind misstrauischer, was die Fremdverwendung ihrer digitalen Daten betrifft. Viele junge Menschen hingegen sehen diese Daten eher als einen Artikel, der sich in einem materiellen Vorteil verwandeln lässt.

Monday, February 6, 2017

Gigapixel-Fotografie: Von Trump zu Klimt

Zum Valentinstag gibt es, wie es sich gehört, einen Kuss.  Der Kuss von Gustav Klimt, ein Jugendstil-Meisterwerk mit viel Gold, das in Wien ausgestellt ist, kann nun auch am Heimcomputer als Gigapixel-Fotografie im Detail bewundert werden.  Gigapixel-Fans, die ein aktuelleres Bild anschauen möchten, können dies bei CNN tun: Da gibt es ein Gigapixel-Bild von der Amtseinsetzung des neuen US-Präsidenten Donald Trump – inklusive umstrittene Menschenmassen. Ein Gigapixel-Bild besteht aus mindestens einer Milliarde Pixel, ist also 1000mal grösser als ein Megapixel-Bild. 

Die Herstellung der Gigapixel-Fotografie in der Österreichischen Galerie des
Belvedere.                                                                         Bild Google Art Project 
Möglich gemacht wurde die Gigapixel-Fotografie des Klimt-Meisterwerks durch die Zusammenarbeit der Österreichischen Galerie des Belvedere mit dem Google Cultural Institute im Rahmen des Google Art Projects. 
Während die Begegnung mit dem Original natürlich einzigartig ist, kann man dem Bild nun aber auch ausserhalb des Museums so nahe wie möglich kommen und im Internet in sehr hoher Auflösung jedes Detail des Meisterwerks unter die Lupe nehmen. Das Gemälde, das den Höhepunkt Klimts Goldener-Periode markiert, wurde nach Leonardo da Vincis 'Mona Lisa' zum bekanntesten und am häufigsten reproduzierten Kunstwerk der Welt. Es stellt eine der Ikonen des Wiener Jugendstils aber auch der europäischen Moderne dar.
Schon zu seinem 150. Geburtstag im Jahr 2012 ehrte Google den Wiener Ausnahmekünstler Gustav Klimt mit einem goldenen Doodle. Als Motiv wurde auch damals Klimts "Kuss" gezeigt, in dem der Google-Schriftzug zu sehen war.

Das Google Art Project ermöglicht es, Museen weltweit virtuell zu besuchen. Neben "Kuss" des Museums Belvedere können so weitere Werke Klimts wie "Attersee" oder "Tod und Leben" aus anderen Museen besichtigt werden sowie mehr als 85‘000 Kunstwerke anderer namhafter Künstlerinnen und Künstler. Die Zoomfunktion erlaubt es, die Bilder in sehr hoher Auflösung bis ins kleinste Detail zu betrachten und Details zu entdecken, die dem blossen Auge verborgen bleiben könnten. Von den beteiligten Museen werden Informationen zu den Werken und zu den Künstlern bereitgestellt. Neben den hochaufgelösten Werken sind auch virtuelle Rundgänge und digitale Ausstellungen auf der Seite des Google Art Project vereint. Betrieben wird das Google Art Project vom Google Cultural Institute in Paris.

Thursday, February 2, 2017

Neid, Depression und Stress – und alles wegen Facebook

Wir stecken mittendrin im Zeitalter der digitalen Kommunikation; unsere digitale Evolution hat aber, zumindest auf der emotionalen Ebene, noch nicht stattgefunden. So kann man die Ergebnisse einer (weiteren) Studie zum menschlichen Umgang mit den Social Networks werten. Diese zeigt, dass Facebook und Co. die Nutzer viel zu oft in negative Gefühlslagen treibt: Depression, Neid und Stress sind die Folge.

Die einen sagen, Facebook mache unglücklich, die andern haben herausgefunden,
dass es "engstirnig" macht. Und trotzdem hat die Social Media Platform gegen
zwei Milliarden User.         
Für viele Internetnutzer sind Soziale Netzwerke ideal, um Kontakte zu pflegen und mit Freunden ihre Aktivitäten zu teilen. Doch die Realität sieht oft anders aus, wie eine aktuelle Studie, die von Kaspersky Lab in 18 Ländern durchgeführt wurde, zeigt. Auf der Jagd nach Gefällt mir-Klicks und sozialer Anerkennung geraten viele Nutzer unter Druck. Die Folge: bleiben Like-Erfolge aus, führt das zu Frustration. So behauptet zum Beispiel ein Viertel der Befragten in Deutschland, dass Social-Media-Nutzung bei ihnen schon zu Niedergeschlagenheit geführt habe und Neid auf Freunde ausgelöst habe, die mehr Likes bekommen.
Negative Gefühle werden auch durch unerwünschte Meldungen im News-Feed ausgelöst: Weil viele User mit Social Media vor allem Kontakte pflegen und Spass und Unterhaltung suchen, werden sie von Werbeeinblendungen oder Nachrichten aus Wirtschaft und Weltpolitik genervt.
Schlechte Gefühle, Like-Neid und Angst vor sozialer Isolation sind bei vielen Nutzern an der Tagesordnung. So belastet es mehr als die Hälfte der Befragten, wenn Freundschaften gekündigt werden. Kritische Kommentare zu eigenen Posts bringen die Hälfte in eine schlechte Stimmung. Führen Freunde ein scheinbar besseres Leben als man selbst, kann sich knapp die Hälfte nicht daran freuen. Und mangelnde Likes eigener Posts machen fast die Hälfte der User unglücklich - was einmal mehr beweist, dass auch Facebook-User vor allem geliebt werden wollen.
Besonders ironisch scheint die Tatsache, dass fast drei Viertel der Anwender sich manchmal sogar selber beneiden, wenn sie durch eigene Posts aus der Vergangenheit stöbern; dann beschleicht sie das Gefühl, das Leben sei früher besser gewesen, als heute...

Der Cyberneid hat gemäss Kaspersky nicht nur Folgen für das persönliche Wohlbefinden, sondern auch für die Datensicherheit: Einige Anwender werden nämlich beim Suchen digitaler Annerkennung leichtsinnig und posten immer mehr persönliche, auch sensible Informationen. Dieser Leichtsinn spielt Cyberkriminellen, beispielsweise für Phishing-Attacken, in die Hände.