Monday, May 23, 2022

Elon Musks Starlink-Internet für die Schweiz

Der reichste Mann der Welt hat dieser Tage viel von sich reden gemacht. Dabei ging es allerdings nicht um eine seiner ultra-innovativen Firmen wie Tesla oder Spacex, sondern um die Chat-Plattform Twitter. In der Schweiz wird Musk in den nächsten Wochen und Monaten aber auch Spuren hinterlassen: Sein Satelliten-Internet Starlink soll auf jedem Gipfel, in jedem Tal und auch in der Stadt funktionieren. Es ist schnell, zuverlässig – und teuer.

So sehen 60 Starlink-Satelliten aus, gestapelt auf einer SpaceX-Falcon-Rakete, auf dem 
Weg in die Erdumlaufbahn.                                                                          Bild SpaceX
Die Weltwoche hat das Angebot getestet, und die Tester sind sehr zufrieden:

«Die Geschwindigkeit ist gut bis sehr gut und schwankt noch etwas. Der Download kann schon 200 MB/s überschreiten, der Upload schwankt zwischen 20 und 40 MB/s. Der Preis ist mit 94 Franken pro Monat eher hoch, man erhält aber flexiblen Internet-Zugang, der im Prinzip in ganz Europa funktioniert. zunächst ist der Zugang auf die Heimadresse und einen Umkreis von zirka 20 Kilometern beschränkt. Wechselt man den Standort, muss man die neue Adresse in der App oder auf der Starlink-Homepage neu eingeben. Die Satelliten müssen wissen, in welchen Zellen der Erde welche Antennen stehen, damit diese dann entsprechend auf Empfang gehen können. Ein zusätzliches Roaming-Abo (25 Fr./Mt.) soll diese Eingabe dann überflüssig machen. Für Reisende, die mit dem Camper unterwegs sind, eine ideale Ergänzung…»

Starlink ist definitiv ein Angebot, das Kunden ansprechen wird, die entweder ohne befriedigendes Internet leben, oder solche die ganz einfach die faszinierende Technologie ausprobieren möchten, die hier geliefert wird. Für Experten ist allerdings klar, dass Starlink eine teure Alternative ist, die nur in bestimmten Fällen Sinn macht. Die deutsche Plattform inside-digital.de hat einen umfangreichen Artikel publiziert, der auch auf diese Frage eingeht:

 «Aufgrund der Kosten ist eines klar: Wer eine Internet-Alternative über DSL, Kabel oder Glasfaser hat, sollte diese nutzen. Selbst lokale Glasfaser-Anbieter sind in der Regel günstiger als der Starlink-Zugang. Doch noch immer gibt es in Deutschland Regionen oder auch einzelne Häuser, die keinen vernünftigen Internetanschluss bekommen können. Zwar reichen langsame DSL-Anschlüsse aus, um Mails abzurufen, Nachrichten zu lesen oder online zu shoppen, doch beim Streaming ist oft Schluss. Doch gerade in diesen Regionen ist nicht nur das Festnetz schlecht, sondern auch das Mobilfunknetz. Hier kann Starlink eine echte und schnelle Alternative sein, ein bisheriges Offline-Haus online zu bringen. Wer nicht aufs Geld achten muss, kann mit Starlink natürlich auch sein Ferienhaus, die Datsche im Schrebergarten oder das Wohnmobil auf dem Dauercamping-Platz online bringen. Hier kann man sich den Zugang vielleicht sogar mit den Nachbarn teilen.»

 Übrigens: Es gibt auch ausgesprochene Starlink-Gegner. Sie befürchten, dass das Weltall durch die tausenden von Starlink-Satelliten unwiderruflich verschmutzt wird:

«Die Gefahr für den Sternenhimmel ist noch nicht gebannt, weil es keine Standards gibt, wie dunkel die neuen Satelliten sein sollen. Mit bloßem Auge können wir Menschen bis zu 5‘000 Sterne sehen. Das Unternehmen Starlink von Musk will alleine 42‘000 Satelliten in den nahen Erdorbit schießen, zusammen mit anderen Projekten von beispielsweise Amazon sollen es in den nächsten Jahren zusammen 55‘000 sein. Die Zahl 100‘000 steht im Raum. Bis zum Jahr 2027 will alleine Musk 12‘000 im Himmel haben.»

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