Thursday, May 26, 2022

Werbung ohne Zustimmung der User kostet Twitter 150 Millionen

Twitter hat zugestimmt, eine Geldstrafe in Höhe von 150 Millionen Dollar zu zahlen, weil das Unternehmen die Privatsphäre seiner Nutzer verletzt hat. Laut Gerichtsdokumenten hat Twitter zugestanden, Telefonnummern und E-Mail-Adressen seiner Nutzer für Werbezwecke verwendet zu haben, obwohl dafür keine Einwilligungen vorlagen. Das berichten verschiedene amerikanische Medien.

Twitter ist schon wieder in den Schlagzeilen.     Logo: Twitter
Nach Angaben der Federal Trade Commission und des Justizministeriums verstiess Twitter gegen eine Vereinbarung aus dem Jahr 2011, in der es sich verpflichtet hatte, die aus Sicherheitsgründen gesammelten Kontodaten nicht für Werbezwecke zu verwenden. "Twitter erhielt Daten von Nutzern unter dem Vorwand, sie für Sicherheitszwecke zu nutzen, verwendete die Daten dann aber, um Nutzer gezielt mit Werbung anzusprechen", erklärte die FTC-Vorsitzende Lina M. Khan in einer Erklärung. Diese Praxis dauerte mindestens von Mai 2013 bis September 2019 und betraf mehr als 140 Millionen Nutzer.

 Die Informationen sind nicht neu; Twitter hat sich bereits 2019 öffentlich entschuldigt. Die Busse kommt allerdings in einem sehr ungünstigen Moment für Twitter, weil die ganze Affäre in Schlaglicht auf die undurchsichtige Geschäftsführung des Unternehmens wirft.
Elon Musk, der kürzlich ein Kaufangebot für Twitter in Höhe von 44 Milliarden Dollar gemacht hat, findet die Nachricht jedenfalls "sehr besorgniserregende ". "Wenn Twitter hier nicht wahrheitsgemäss war, was ist dann noch nicht wahr?", twitterte Musk. Er wiederholte auch seine früheren Absichten, Twitter in ein Unternehmen zu verwandeln, das mehr auf Abonnements als auf Werbung angewiesen sei. Musk hatte im April ein Übernahmeangebot für Twitter in Höhe von 44 Milliarden Dollar unterbreitet und versprochen, die Plattform von Spambots zu befreien und gleichzeitig die Nutzerbasis und den Umsatz massiv zu steigern. In seiner aktuellen Stellungnahme spielt er wohl darauf an, dass Twitter eine viel grössere Zahl von Bot-Usern hat, als das Unternehmen zugibt. Musk hat bereits angetönt, dass er deshalb weniger für Twitter bezahlen möchte.

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