Saturday, November 30, 2019

5G: Trotz Einsprachen und Protesten geht der Ausbau voran

Die Gegner der mobilen Datenübertragungstechnolgie 5G organisieren sich, und legen Einsprachen gegen den Ausbau des Systems ein, wo immer das möglich ist. Trotzdem ist die Schweiz führend, was 5G betrifft. Und es sieht nicht so aus, als ob die Proteste der Gegner den Ausbau längerfristig verhindern könnten.

Ein 5G-Sendemast, der im Kanton Zürich bereits im Betrieb ist.
                                                                               
5 G hat sich für jene Menschen, die sich vor elektromagnetischer Strahlung schützen wollen, zu einem echten Feindbild entwickelt. In der Schweiz, wo der Ausbau der Technologie schneller vorangeht als an in den meisten anderen Ländern der Welt, regt sich dementsprechend viel Wiederstand, über den auch in ausländischen Medien berichtet wird. Trotzdem darf man davon ausgehen, dass die meisten Menschen nicht wissen, was 5G leisten kann:
“5 G kann Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 Gigabit pro Sekunde übertragen, was 100 Mal schneller ist, als eine vernünftige 4G-Verbindung. Allerdings ist das nicht das wichtigste. Vor allem sind die Reaktionsgeschwindigkeiten im Netz mit im besten Fall einer Millisekunde sehr kurz, was auch Latenz genannt wird. Die Antwort auf eine Anfrage findet also praktisch ohne Verzögerung statt. Nicht zuletzt deswegen wird 5G auch immer als Voraussetzung für autonomes Fahren genannt, wo es auf schnelle Reaktionsgeschwindigkeiten ankommt. Allerdings muss ein Auto auch autonom fahren können, wenn es möglicherweise einmal in einem Funkloch ist. Deswegen wird 5G dafür eben keine zwingende Voraussetzung sein. 5G wird seine Stärke aber noch ganz woanders ausspielen. Die Technologie kann viel mehr Geräte miteinander verbinden als bisherige Mobilfunkgenerationen. Und die Datenübertragung ist zudem deutlich energiesparender. Übrigens: Über 5G kann man nicht telefonieren. Es ist ein reines Datennetz, das auf 4G aufsetzt. Wer also künftig ein Handygespräch führt, wird das über das 4G-Netz machen.“  (welt.de)
Das ist alles sehr beeindruckend, nicht aber überzeugend genug für die Gegner, wie die NZZ am Sonntag in einem ausgezeichneten Artikel zum Thema beschreibt.  Der Autor hält fest, dass der Widerstand gegen 5G vielschichtig sei und quer durch die Gesellschaftsschichten gehe. Mindestens jedes zweite Baugesuch werde inzwischen mit Einsprachen belegt. Ob dies allerdings viel nützen wird, bleibt dahingestellt. Zitat NZZ:
“Trotz erbittertem Widerstand der Strahlengegner ist die Schweiz Europameisterin, was die Zahl installierter 5G-Anlagen angeht. Gemäss dem Bakom waren per 1. November 562 5G-Antennen in Betrieb. Global gesehen haben wahrscheinlich nur Südkorea und die USA mehr installierte Sender. […] Die Anbieter Sunrise und Swisscom zeigen sich zuversichtlich, bald eine nationale Abdeckung zu erreichen: «Naturgemäss helfen die Einsprachen nicht für einen schnellen Ausbau der benötigten Mobilfunkinfrastruktur. Wir halten aber nach wie vor an unserem Ziel fest, bis Ende Jahr 90 Prozent der Bevölkerung mit 5G zu versorgen», sagt eine Swisscom-Sprecherin.“

Tuesday, November 26, 2019

E-Commerce: Wer hat, dem wird gegeben

Die grossen und erfolgreichen E-Shops machen immer mehr Umsatz, die Shops auf den hinteren Rängen der E-Commerce-Rangliste müssen sich mit viel bescheideneren Wachstumsraten zufrieden geben, und Shops, die es nicht unter die ersten zweihundert schaffen, haben sogar Umsatzeinbussen zu beklagen.  Das gilt nicht nur für die ganz grossen Händler der Welt, sondern auch für die Schweizer E-Commerce-Szene. Das zeigt eine aktuelle E-Commerce-Markt-Studie 2019 von EHI und Statista.

Sonderfall Schweiz: Hier beginnt die E-Commerce-Umsatzrangliste nicht mit
A wie amazon, sondern mit Z wie zalando.                    Screengrab zalando.ch
Die 250 umsatzstärksten Onlineshops der Schweiz konnten im letzten Jahr ein zweistelliges Umsatzwachstum verbuchen. Das Wachstum findet allerdings vorwiegend an der Spitze der E-Commerce-Rangliste statt. Dementsprechend bleibt die Marktkonzentration auf hohem Niveau.
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Der Online-Boom geht ungebremst weiter und das Umsatzwachstum beschleunigt sich.  In der Schweiz lässt sich nämlich ein klar stärkeres Umsatzwachstum feststellen, als noch im Vorjahr. Der Gesamtumsatz der 250 grössten Schweizer Shops lag 2018 bei 7,7 Milliarden Schweizer Franken. Damit wurde ein Umsatzplus von durchschnittlich 10,2 Prozent erreicht. Das Umsatzwachstum hat sich also gegenüber dem Vorjahr (5,2 Prozent) fast verdoppelt. Auch die Marktkonzentration bleibt bestehen - auf hohem Niveau. Mit 3,6 Milliarden Franken geht knapp die Hälfte des Gesamtumsatzes auf das Konto der Top-Ten-Shops. Mit einem Umsatz von 785,1 Millionen Franken ist zalando.ch erstmals auf den ersten Platz vorgerückt und hat den jetzt zweitplatzierten Shop digitech.ch (774,9 Millionen Franken) hinter sich gelassen. Auf dem dritten Platz steht amazon.de mit einem Gesamtumsatz von 466,4 Millionen Franken.
Auch in der Schweiz weisen die 50 umsatzstärksten Onlineshops das höchste durchschnittliche Umsatzwachstum auf - nämlich volle 37,2 Prozent. Dieses lag im Vorjahr noch bei damals schon beeindruckenden  25,1 Prozent. Um durchschnittlich 14,7 Prozent (Vorjahr: 9 Prozent) sind die Umsätze der Plätze 51 bis 100 gestiegen. Während die umsatzstärksten Shops im Ranking ein grösseres Umsatzwachstum als noch im Vorjahr aufweisen, profitieren die kleinen Shops nicht vom E-Commerce-Boom. Die Ränge 101 bis 150 verzeichnen mit durchschnittlich 12,0 Prozent ein um gut zwei Prozent geringeres Umsatzwachstum als im Jahr zuvor.  Die Ränge 151 bis 200 sind mit durchschnittlich 5,0 Prozent nur leicht gewachsen und lassen im Vergleich zum Vorjahr (9 Prozent) nach. Die Shops ab Rang 201 kämpfen sogar mit Umsatzrückgängen von durchschnittlich -13,9 Prozent; im Vorjahr waren es noch  0,8 Prozent gewesen.

   Rang                                 Mrd.    Branche
1
785,1
   Bekleidung
2
774,9
   Unterhaltungselektronik
3
466,4
   Generalist
4
350,0
   Lebensmittel & Getränke
5
308,1
   Generalist
6
242,0
   Generalist
7
183,0
   Lebensmittel & Getränke
8
175,0
   Generalist
9
 150,9
   Lebensmittel & Getränke
10
132,0
   Drogerie & Gesundheit
11
115,0
   Unterhaltungselektronik
12
92,0
   Bücher, Filme, Musik & Games
13
88,0  
   Elektronische Haushaltsgeräte
14
85,7
   Unterhaltungselektronik
15
84,4
   Möbel & Haushaltswaren
16
81,5
   Unterhaltungselektronik
17
77,1
   Generalist
18
60,4
   Bekleidung
19
60,0
    Elektronische Haushaltsgeräte
20
58,1
    Generalist

Die ganze Rangliste der E-Commerce-Studie von EHI und Statista finden Sie hier.

Thursday, November 21, 2019

So erkennen Sie Fake Shops und andere unseriöse Anbieter

Viele Online-Shopper sind immer auf der Suche nach dem günstigsten Angebot - gerade jetzt, da Weihnachten - und zuerst noch Black Friday - anstehen.   Wer aber nicht aufpasst, kann leicht über den günstigsten Preis an einen unseriösen oder sogar gefälschten Online-Shop geraten. Es gibt allerdings Indizien, die solche Anbieter verraten.

Ein hundertprozentig echtes Fake Shop in Bali. Im Web geben sich die 
unseriösen Händler nicht so einfach zu erkennen.         Bild flickr, Ann Porteus
Identifizieren Sie den Anbieter: Der Verkäufer sollte sofort und eindeutig identifiziert werden können. Sind die entsprechenden Angaben nur schwer oder gar nicht auffindbar, ist höchste Vorsicht geboten. Skepsis ist auch angebracht, wenn nur eine Firma, aber kein Name oder nur eine Postfachanschrift genannt wird.
Ungenügender Datenschutz: Die Aussagen zum Datenschutz sind ein weiteres untrügliches Indiz: Sind diese lückenhaft oder fehlen sie gänzlich, verkauft der Website-Betreiber vielleicht Kundendaten weiter oder übermittelt sie an zweifelhafte Auskunftssysteme.
Unklare Preisangaben sowie Vorkasse ohne Geld-zurück-Garantie: Sämtliche Preisangaben sollten klar wiedergeben, dass die Mehrwertsteuer bereits enthalten ist und welche Versandkosten inklusive eventueller Zuschläge genau entstehen. Werden die Versandkosten nicht genannt oder ist deren Berechnung unklar, sind böse Überraschungen vorprogrammiert. Eine Zahlung per Vorkasse sollte durch einen Käuferschutz wie von Trusted Shops oder den Kauf durch eine Kreditkarte abgesichert sein. So lässt sich vermeiden, dass man sein Geld verliert, falls der Händler trotz Zahlung nicht liefert.
Keine klare Lieferfristen: Wird die bei einem Produkt genannte Lieferzeit durch eine Aussage wie „Lieferfristen sind unverbindlich“ im Kleingedruckten relativiert, sollte man misstrauisch sein. Schließlich soll ein Geschenk rechtzeitig ankommen. Kann ein Produkt nicht sofort geliefert werden, muss die längere Lieferzeit direkt beim Produkt genannt sein.
Unsichere Datenübertragung: Seriöse Händler stellen eine verschlüsselte Übertragung von Zahlungsdaten sicher, damit diese nicht abgefangen und missbraucht werden können und Kunden nicht gegen die Bedingungen ihrer Bank verstoßen. Das Schloss-Symbol im Browser zeigt an, dass die Übertragung verschlüsselt ist.
Beschränkung des Widerrufs: Bis auf wenige Ausnahmen können erworbene Waren innerhalb von 14 Tagen zurückgegeben werden. Vorsicht ist geboten, wenn ein Händler versucht, dieses Recht einzuschränken, indem er zum Beispiel nur originalverpackte Ware zurücknimmt oder Angebotsartikel von der Rückgabe ausschließt.
Tückisches im Kleingedruckten: Verbraucherunfreundlich und gesetzlich verboten: Manche Händler versuchen über ihre AGB-Klauseln, Kunden unangemessen zu benachteiligen. Aussagen wie „Versand auf Gefahr des Käufers“ oder „Transportschäden müssen sofort gemeldet werden“ sind jedoch unzulässig und unwirksam.
Schlechte Kundenbewertungen: Bei Händlern, die man selbst noch nicht kennt, kann eine kurze Internetrecherche sinnvoll sein. Vielleicht gibt es Negativeinträge in Foren, die zu erhöhter Wachsamkeit mahnen. Lässt sich ein Online-Shop darüber hinaus von seinen Kunden direkt bewerten und blendet das Ergebnis auf seiner Website ein – etwa über das Kundenbewertungsportal von Trusted Shops – kann dies zusätzlichen Aufschluss über die Qualität von Service und Angebot geben.
Rückzahlungsanspruch bei Nicht-Lieferung: Wenn Sie trotz allem von einem unseriösen Händler die bestellte Ware nicht bekommen, bestehen Rückzahlungsansprüche. Der Händler müsste Ihnen also den Kaufpreis erstatten und darüber hinaus sogar noch entstandene Schäden. Gerade bei einem gefälschten Shop dürfte dies allerdings eher schwierig werden.
Überprüfen Sie eventuelle Gütesiegel: Klicken Sie auf vorhandene Gütesiegel, um diese genau anzusehen. Dort sollten Sie erfahren, ob das Zertifikat gültig ist. Es gilt darauf zu achten, dass die URL, die im Zertifikat angegeben ist, tatsächlich mit der des Shops übereinstimmt. Ein aktueller Test der Stiftung Warentest demonstriert allerdings, dass Prüfsiegel für Internet-Shops längst nicht immer ihren ganzen Zweck erfüllen. Am besten schnitten bei diesem Test die Siegel von Trusted Shops und TÜV Süd ab.

Monday, November 18, 2019

Google will vor langsamen Websites warnen

Google hat an einer Konferenz in den USA angekündigt, dass das Unternehmen erwägt, Internet-User vor Websites zu warnen, die langsam laden. Das könnte geschehen, indem im Chrome-Browser eine Mitteilung angezeigt wird, bevor oder während die entsprechende Seite lädt.

Für die meisten User kann's beim Laden nicht schnell genug gehen - und
Google will da nachhelfen.                                                            pixabay.com
Man glaube bei Google, dass das Web noch viel besser werden könne, war vom Chrome-Team zu hören. Deshalb wolle man alle Entwickler ermutigen, bessere Websites zu bauen. Schlecht gebaute Websites oder solche, die mit alten Methoden programmiert werden, können sich unabhängig von der Internetverbindung der User auf die Ladegeschwindigkeit auswirken. Auf solche Sites möchte Google in Zukunft immer weniger verweisen müssen - und bis es soweit ist, die Anwender wenigstens früh genug davor warnen, dass die Website, die sie ansehen möchten, zu langsam lädt. Das Unternehmen wird dies tun, indem es die durchschnittliche Ladedauer von Websites in der nahen Vergangenheit misst.
In Zukunft möchte man diese Messungen noch erweitern, um zu identifizieren, ob eine Seite für einen Benutzer aufgrund seiner Geräte- und Netzwerkbedingungen zu langsam sei, gab das Unternehmen bekannt.
Google prüft verschiedene Möglichkeiten, dies zu erreichen. In Betracht gezogen wird zum Beispiel ein Splash-Screen, der beim Anklicken eines Links erscheint und die User davor warnt, dass die gewünschte Seite "normalerweise langsam" geladen wird. Schnelle, Websites, auf der andern Seite, sollen mit einer grünen Fortschrittsanzeige ausgezeichnet werden. Man hoffe, die Messlatte so zu setzen, dass die Nutzer ein gutes Erlebnis hätten das gleichzeitig für die Website-Entwickler praktisch machbar sei.
Google ermuntert Webentwickler, nicht mit der Optimierung Ihrer Websites zu warten und bietet eine Reihe von Ressourcen an, um ihre Ladegeschwindigkeit zu verbessern.
Es ist noch nicht klar, wann das neue Warn-Systeme in Chrome erscheinen wird. Man darf davon ausgehen, dass Google auch das Feedback von Web-Entwicklern in die Entscheidung einbeziehen wird.

Friday, November 15, 2019

Kunden gewinnen - oder verlieren: was im Webshop zählt

Das Weihnachtsgeschaft läuft an, und die Erwartungen sind auch im E-Commerce gross. Wenn aber Webshops die grundsätzlichen Erwartungen der Kundinnen und Kunden nicht erfüllen, bleiben die Verkäufe aus - da hilft auch eine attraktive Website nicht. Trusted Shops, die grösste Europäische Vertrauensmarke, deren Gütesiegel für Webshops beim Käufer Vertrauen schaffen, weiss was sich die Kunden von einem Webshop wünschen, und wie man als Betreiber darauf eingehen kann.

Einkaufen im Internet kann aufregend sein - sowohl auf positive als auch
auf negative Weise. Die Shop-Betreiber haben es in der Hand.    Bild pixabay
Sicherheit und Käuferschutz stehen ganz klar an erster Stelle, wenn es um die Auswahl eines Webshops geht. Das ist ein Grund dafür, dass die ganz Grossen immer grösser werden: die Kunden wissen, mit wem sie es zu tun haben und haben kein unsicheres Gefühl, wenn sie die Kreditkarte zücken. Die kleineren Anbieter sollten sich umso mehr bemühen, die Erwartungen ihrer Kunden zu erfüllen. Die folgenden Punkte spielen eine wichtige Rolle, wenn es um den nachhaltigen Erfolg eines Webshops geht.
Zum Beispiel die pünktliche Lieferung: Sie stellt im Online-Handel die Basis dar. Nur wenn Kundinnen und Kunden sich darauf verlassen können, im angegebenen Zeitraum beliefert zu werden, halten sie einem Shop die Treue. Abgesehen davon gilt es, rechtliche Rahmenbedingungen einzuhalten.
Tipp: Niemand ist perfekt und unter Umständen ist der Verkäufer an der Lieferverzögerung gar nicht schuld, zum Beispiel, wenn es beim Versanddienstleister hakt. Es hilft auf jeden Fall, sich kulant zu zeigen, wenn es darum geht, mit einem enttäuschten Kunden eine Lösung zu finden.
Entspricht die Ware den Angaben und den Abbildungen auf der Website? Der Farbton einer Hose ist viel heller als auf dem Bild im Online-Shop? Das elektrische Gerät ist doch nicht, wie angegeben, mit anderen Geräten kompatibel? Ein solide wirkender Schrank fällt schon beim Aufbau auseinander? Das sind alles sehr schlechte Kauferfahrungen. Kundinnen und Kunden verzeihen eine böse Überraschung beim Ausprobieren der Ware nicht. Tipp: Je ehrlicher die Artikel im Online-Shop dargestellt sind, desto weniger Retouren erfolgen. Produktbewertungen runden den Gesamteindruck auf der Artikelseite ab, da sich Kundinnen und Kunden in den Rezensionen authentisch über eine Ware äussern.
Verpackung kann echt ärgerlich sein: Der Füllfederhalter wird in einer kleinen Schachtel geliefert, die sich wiederum in einem Schuhkarton befindet. Kunden müssen viel auspacken und zu viel Müll entsorgen, was nicht nur Arbeit bedeutet, sondern im Zeitalter der Nachhaltigkeit ebenso ein schlechtes Licht auf den Versender wirft. Dabei zahlt es sich auch für den Lieferanten aus, wenn gut verpackt wird. Das spart nämlich Geld. Umverpackungen sollten klein gehalten werden und Füllmaterial sollte nur eingesetzt werden, wenn es gebraucht wird. Möglichst viele Artikel zusammen in einen Karton packen spart Platz.
Die Ware ist bezahlt und ausgeliefert, damit ist alles erledigt? Meistens ja. Aber es gibt Kundinnen und Kunden, die Rückfragen stellen möchten, zum Beispiel zur Verwendung oder zu ergänzenden Artikeln. Erreichbarkeit ist deshalb nicht nur vor dem Kauf notwendig, sondern auch danach. Verkäufer sollten sich nicht hinter gut versteckten Kontaktformularen verstecken, sondern ihre Erreichbarkeit per Telefon, E-Mail, Rückrufservice oder Live-Chat möglich machen.
Für die Mehrheit der Verbraucher stellen laut Studien klar geregelte Bedingungen für Retouren ein entscheidendes Argument dar, in einem Online-Shop einzukaufen. Sie möchten sich in ihrer Kaufentscheidung frei fühlen und vorab wissen, dass die Retournierung unkompliziert möglich ist, wenn das Produkt nicht passt. Deshalb sollte auf der Website klar und deutlich angegeben sein, wie die Retouren geregelt sind - ob sie beispielsweise nur den gesetzlichen Rahmen erfüllen oder auf Kulanzbasis eine längere Rückgabefrist möglich ist.

Saturday, November 9, 2019

Apple und Disney nehmen es mit Netflix auf

Vorbei sind die Zeiten, als Netflix das Streaming-Geschäft noch unangefochten beherrschte. Immer mehr Unternehmen möchten es dem Unterhaltungsgiganten gleich tun, und mit der Unterhaltung der Bevölkerung über das Internet viel Geld verdienen. Aktuell sind das Apple und Disney. Allerdings sieht es nicht so aus, als ob da mit gleich langen Spiessen gestreamt wird.

Apple ist bereits am Streamen, Disney folgt diese Woche.  Screengrab Apple+
Unangefochten ist Netflix, wie gesagt, schon lange nicht mehr. Aber beherrschen tut das Unternehmen den Streaming-Markt immer noch. Netflix hat weltweit mehr als 150 Millionen Abonnenten und machte damit im letzten Jahr rund 16 Milliarden US-Dollar Umsatz und 1,2 Milliarden Gewinn. Einen grossen Teil des Erfolgs des Streaming-Unternehmens ist auf seine zahlreichen Eigenproduktionen zurückzuführen - diese Kosten das Unternehmen viel Geld. Aber die Kunden schätzen es: Netflix-Abonnenten verbringen jeden Tag rund 140 Millionen Stunden vor dem Bildschirm, um Netflix-Inhalte anzuschauen.  Was das Internet betrifft, nimmt Netflix 15 Prozent der gesamten globalen Downstream-Bandbreite ein. Am Abend, während der Spitzenzeiten, steigt die Netflixnutzung noch an - bis zu 40 Prozent. Die Zahlen sind beeindruckend. Aber muss Netflix seine neuen Konkurrenten fürchten? Was Apple betrifft, wohl eher nicht. AppleTV+: “Enttäuschendes Debut“ titelt zum Beispiel die NZZ über den neuen Service des iPhone-Konzerns, der seit anfangs November in etwa 100 Ländern auf dem Globus erhältlich ist:
“Angeschaut werden können auf Apple TV+ derzeit nur gerade sieben Serien – drei davon nicht einmal vollständig, sondern mit nur je drei Folgen. Es handelt sich ausschliesslich um Eigenproduktionen, lizenzierte Titel werden nicht angeboten. Für die nötige Zugkraft der Serien sollen Hollywood-Grössen wie etwa Jennifer Aniston und Reese Witherspoon sorgen, die Apple in «The Morning Show» aufeinandertreffen lässt. «Snoopy im All» soll Kinder begeistern. Wer lieber Dokumentarfilme schaut, muss sich mit einem einzigen Titel («Die Elefantenmutter») begnügen. Daneben kommt in den USA noch die beliebte Talkmasterin Oprah Winfrey zu Wort – bis jetzt nur in der «ersten» Folge der Show-Reihe «Oprah’s Book Club». Das Angebot ist sehr überschaubar. Und es ist gewagt, wenn Apples Senior Vice President of Internet Software and Services, Eddy Cue, in einer Medienmitteilung das Angebot als «umfassende Auswahl an beeindruckenden Serien und Filmen» anpreist. Bei der Konkurrenz stehen schliesslich unzählige Serien und Filme in den Online-Kanälen – neben Eigenproduktionen auch Titel grosser Filmstudios. Allein Netflix hat über tausend Serien im Angebot…“
Kein grossartiger Start also, für Apple. Disney wird mit der grösseren Kelle anrichten, wenn es am 12. November in den USA und Kanada den Streaming Service Disney+ startet. (in der Schweiz werden die Fans noch etwas länger warten müssen. Wie lange ist noch nicht klar.) Gemäss Medienberichten wird erwartet, dass Disney+ anfänglich etwa 300 Filme und 7500 Serien-Episoden anbieten wird. Bei mehr als 100 Filmen handle es sich um Neuerscheinungen. Mindestens 25 Serien und 10 Filme seien eigens für Disney+ produzierte Inhalte. Das Angebot von Disney+ soll stets mit neuen Titeln angereichert werden. Disney wolle, so cnet.com, schon bald 50 Serien und zehn neue Filme pro Jahr produzieren.
Es wird uns also an unseren verschiedenen Screens in Zukunft nicht langweilig werden. Das Gleiche gilt für die Chefetagen der Streaming-Provider. Für diese Manager dürften die kommenden Jahre so richtig interessant werden!

Tuesday, November 5, 2019

Wenn es gilt, nach einer Cyberattacke Brandherde zu löschen, kommt die Cyber-Feuerwehr

Es gibt die Zeit vor dem Cyberangriff - und dann gibt es die Zeit nach einem Cyberangriff. Firmen, die von einer Attacke betroffen wurden, können ein Lied davon singen. Deshalb ist eine rechtzeitige, seriöse abgestützte Vorbereitung mit wirkungsvollen Schutzmassnahmen unabdingbar - auch für kleine Unternehmen. Was aber tun, wenn die Angreifer den Verteidigungswall schon durchbrochen haben?

Die Cyber-Feuerwehr will rechtzeitig 'Brandherde' löschen, die bei einem
Cyberangriff entstehen.                                           Bild Wikimedia Commons
Ein neues Schweizer Unternehmen hat sich genau für diesen Fall organisiert, und stellt sozusagen eine Cyber-Feuerwehr - komplett mit Telefonnummer für den Brandfall - zur Verfügung. Einer der Gründungspartner ist Wolfgang Sidler, ein IT-Security-Spezialist mit vielen Jahren Erfahrung. Er sagt, dass Opfer von Cyberangriffen häufig nicht wüssten, an wen sie sich wenden könnten, um Hilfe zu erhalten. Genau dafür ist die neue Organisation da. Die Swiss Business Protection AG hat ein Kompetenzzentrum für Wirtschaftsschutz eingerichtet, das Beratung sowohl vor, als auch nach einem Ereignis anbietet. Die Kompetenz müsste vorhanden sein: Acht Spezialisten aus der Wirtschaft, der Strafverfolgung und der Forschung haben das Unternehmen gestartet, und stehen im Ernstfall auch persönlich zur Verfügung, wie inside-it.ch berichtet:
“Künftig sollen vor allem KMU zwischen sechs Uhr morgens und Mitternacht anrufen und sich Rat vor und nach einem Angriff einholen können. Pikett haben jeweils zwei der Gründer. Sie bieten dann ein entsprechendes Team aus den bestehenden acht Firmen auf. Kostenpunkt für das Ausrücken der Cyber-Feuerwehr im Schadensfall: 400 bis 500 Franken, so Siedler. Danach werde ein dem Vorfall entsprechendes Team zusammengestellt und nach den gängigen Stundenansätzen berechnet.
 In den Bereichen Infrastruktur, Menschen und Information tritt die Firma als One-Stop-Shop in Sachen Sicherheit auf. So sind auch konventionelle Angriffe wie Erpressung oder der Schutz von Objekten abgedeckt. Im Bereich IT bietet Swiss Business Protect Cyber-Security, Information- und Datenschutz sowie Forensik.
Reto Fanger, der ehemalige Luzerner Datenschützer ist auch mit dabei. In einem ausführlichen Artikel geht er näher auf die Motivation für das Unternehmen ein:
“Neben der Prävention gewinnt die rasche und zielgerichtete Ereignisbewältigung zunehmend an Wichtigkeit. So gaben im Rahmen eines Artikels der Fachzeitschrift IT-Markt vom 29. August 2019 zum CISO-Roundtable 2019 zahlreiche Informationssicherheitsverantwortliche von Schweizer Unternehmen zu Protokoll, sie wünschten sich eine Feuerwehr, die da ist, wenn es brennt. Das Ziel müsse sein, bei einem Vorfall möglichst schnell zu reagieren. Gleichzeitig wurde der Wunsch nach schweizerischen oder zumindest regionalen Sicherheitsanbietern geäussert, die sich durch ihre Agilität sowie ihre Spezialisten auszeichnen müssten. Erfolgreiche Ereignisbewältigung bedingt denn auch zunächst konzeptionell ähnliche Vorgehensweisen wie im präventiven Bereich, indem die Situation erkannt und beurteilt werden muss, um entsprechende Eindämmungsmassnahmen durchzuführen und dieses Vorgehen anschliessend nochmals zu überprüfen sowie gegebenenfalls anzupassen (Lessons Learned, Korrekturen). Unterschiedlich verhält sich aber der Notfall zur Prävention insbesondere hinsichtlich der zeitlichen Dringlichkeit der Ereignisbewältigung: Der Notfall erfordert rasches und zielgerichtetes Handeln unterschiedlicher Spezialisten, deren Vorgehen bestmöglich zu koordinieren ist, um das angegriffene Unternehmen sowohl intern wie extern bestmöglich unterstützen zu können.“ (blog.hslu.ch)
Geschwindigkeit ist also sehr wichtig, wenn es um die Reaktion auf einen Cyber-Angriff geht. Genau wie bei einem Brandfall. Der Begriff Cyberfeuerwehr dürfte also durchaus gut gewählt sein.

Saturday, November 2, 2019

Online-Bewertungen: Immer mehr Fakes werden herausgefiltert

Schätzungsweise 90 Prozent aller Konsumenten konsultieren Online-Bewertungen, bevor sie Geld ausgeben. Umso grösser sind die Auswirkungen von gefälschten Bewertungen, mit denen potentielle Kunden in die Irre geführt werden. TripAdvisor, zum Beispiel, hat im ersten jährlichen ‘Transparenzreport' bekanntgegeben, dass im letzten Jahr 1,8 Millionen gefälschte Reviews entfernt oder blockiert worden seien.


Sterne im Internet: Zu oft sind sie nicht echt.
Die Zahlen sind tatsächlich beeindruckend: Von den 66 Millionen Bewertungen, die im letzten Jahr bei TripAdvisor eingereicht wurden, waren 2,1 Prozent  als betrügerisch eingestuft worden. Die meisten (73 Prozent) dieser betrügerischen Bewertungen wurde vor der Veröffentlichung identifiziert und blockiert - so dass sie auf TripAdvisor nie sichtbar wurden. Das sind mehr als eine Million betrügerische Bewertungen, die nicht auf die Plattform gelangen konnten. 0,6 Prozent aller eingereichten Bewertungen (immerhin noch 374‘220) schafften es auf die Bewertungsplattform, bevor sie wegen Betrugs entfernt wurden.
Gefälschte Bewertungen können grosse Unternehmen Millionen an entgangenen Einnahmen kosten oder kleine Unternehmen und ihre Eigentümer über Nacht ruinieren. Die Macht, die von solchen Internet-Noten ausgeht, ist enorm, und viele Unternehmen achten deshalb stark darauf, wie sie auf Online-Bewertungen reagieren. "Die Wirkung von gefälschten Bewertungen sollte nicht unterschätzt werden. Insbesondere für Inhaber kleiner Unternehmen und diejenigen, die von ihnen abhängig sind, kann es finanziell und emotional verheerend sein", sagt Dan Raisbeck, Mitbegründer der Cybersmile Foundation, die sich gegen den Missbrauch von Internet-Ressourcen einsetzt. Gefälschte Reviews geben aber nicht nur schlechte Noten - mit erfundenen Berichten über miserablen Kundenservice oder mangelhafte Dienstleistungen, die darauf abzielen, ein Unternehmen zu zerstören. Die meisten der Bewertungen loben die Qualität eines Produkts oder einer Dienstleistung, ohne Rücksicht auf die Wahrheit. Wie TripAdvisor berichtet, waren über 90 Prozent der im Jahr 2018 gesperrten oder entfernten Bewertungen gefälschte positive Bewertungen. Aber was ist eigentlich eine gefälschte Bewertung? TripAdvisor definiert sie wie folgt:
“Eine gefälschte Bewertung ist jede Bewertung, die von jemandem verfasst wird, der versucht, die durchschnittliche Bewertung oder das Ranking eines Unternehmens ungerechtfertigt zu manipulieren. Bewertungen, die die Erfahrung eines echten Kunden widerspiegeln, auch wenn Teile davon vom betroffenen Unternehmen bestritten werden, werden nicht als Fälschung eingestuft.“
Um betrügerische Bewertungen zu erkennen, verwendet TripAdvisor  Technologien, die auch von Banken- und Kreditkartenunternehmen eingesetzt werden, mit denen Hunderte von Online-Informationen abgebildet werden, wie beispielsweise IP-Adressen und Gerätespezifikationen. Im Laufe der Jahre hat das System das typische elektronische Verhalten von echten Prüfern identifiziert. Wenn die Technologie ein elektronisches Muster entdeckt, das nicht diesem typischen Überprüfungsmodell entspricht, wird es sofort als potenziell verdächtig gekennzeichnet. Die Rezension kann nicht veröffentlicht werden und wird zur näheren Prüfung an ein Mitglied des Moderationsteams geschickt. Zusätzlich zur Betrugserkennungstechnologie werden erfahrene Betrugsermittler eingesetzt, die sich proaktiv an die Websites, Unternehmen und Einzelpersonen richten, die versuchen, gefälschte Bewertungen zu verkaufen. Diese Ermittler konzentrieren sich darauf, diese Art von Betrug, den bezahlten Betrug, an der Quelle zu unterbinden.

Der Kampf gegen gefälschte Reviews wird nie ganz zu gewinnen sein. Immerhin scheint es nicht mehr so einfach zu sein, wie noch vor wenigen Jahren, gut organisierte Review-Plattformen wie TripAdvisor zu betrügen.