Die Umfrage zeigt: Leichtsinniges Verhalten mit Passwörtern ist weit verbreitet. |
Fast jeder zweite Internet-Nutzer fühlt sich
von der steigenden Menge an Passwörtern für Internet-Dienste gestresst. Das
geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die das Internet-Portal web.de veröffentlicht
hat. Die Folge dieser Überforderung: Viele Internet-Nutzer vernachlässigen die Datensicherheit.
56
Prozent der Befragten finden es lästig, bei immer mehr Diensten einen eigenen
Login einrichten zu müssen. Ein Fünftel fühlt sich von der Zahl der Passwörter gänzlich
überfordert. Kein Wunder: Die meisten Internet-Nutzer haben sich bei bis zu
fünfzehn verschiedenen Online-Diensten wie E-Mail-Konten, Social-Media-Accounts
oder Shopping-Websites angemeldet, zwölf Prozent nutzen sogar mehr als 20
Dienste. Was empfehlen uns die Experten? Für jeden Zugang sollten wir ein
eigenes, möglichst komplexes Passwort aus Gross- und Kleinbuchstaben verwenden,
Zahlen und Sonderzeichen kommen dann auch noch dazu. Nur die wenigsten User
sehen sich dazu in der Lage, diesen Empfehlungen zu folgen. Nur 41 Prozent der
Befragten gaben an, jedem Dienst ein individuelles Passwort zuzugestehen. Die
Mehrheit verwendet teilweise dieselben Passwörter für unterschiedliche Dienste,
und ganze 5 Prozent brauchen ein einziges Passwort für sämtliche Logins...
Das
macht die Arbeit für Datendiebe sehr leicht – vor allem wenn es sich um ein
Passwort handelt, das eigentlich gar keines mehr ist – weil es so unsicher ist.
Auch bei
den mobilen Endgeräten ist die Sicherheitslage laut Umfrage kritisch: Während
52 Prozent der Befragten ihr Handy entweder gar nicht oder nur per PIN sichern,
setzen lediglich 11 Prozent auf die Sicherheit
eines Passworts. 16 Prozent entsperren ihr Gerät mit einem Gestenmuster. Eine
relativ neue Entwicklung ist die Absicherung per Fingerabdrucksensor: Auf diese
biometrische Technik setzt aktuell immerhin jeder Fünfte.
Gründe
für erhöhte Sicherheitsansprüche liefern die Smartphones ihren Nutzern genug:
Immer mehr Online-Dienste wandern mit sensiblen Daten und Funktionen in mobile
Apps. Nur ein Viertel der Smartphone-Besitzer meldet sich regelmässig nach der
Nutzung eines Dienstes in der App auch wieder ab. Wer das nicht macht, erhöht aber
das Risiko, Dieben bei Verlust des Smartphones sensible private Daten wie
Bankverbindung oder Online-Shopping-Konten zugänglich zu machen.
Immerhin
gibt es auch gute Nachrichten, was die Passwortsicherheit betrifft. Beim
Erstellen der Passwörter werden die User sorgfältiger. Drei Viertel der
Befragten setzen mittlerweile auf komplexe Passwörter, bestehend aus Buchstaben
in Gross- und Kleinschreibung sowie Ziffern. Passwortschwierigkeiten, die im Passwortstress münden und gar zu
gestohlenen Daten führen können, zeigen, dass andere Sicherheitslösungen
dringend gesucht sind. Fingerabdrucksensoren und Gestenmuster machen den
Anfang, sind aber nicht genug. Wir warten und hoffen, dass der Passwortstress
bald durch weitere innovative technische Lösungen abgelöst werden kann.
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