Forscher des Sicherheitsunternehmens Avast haben mehr als 200 neue sogenannte "Fleeceware" Apps im Apple App Store und im Google PlayStore entdeckt. Die Apps wurden bereits etwa eine Milliarde Mal heruntergeladen und haben einen Umsatz von über 400 Millionen Dollar erzielt. Avast hat die Fleeceware-Anwendungen sowohl an Apple als auch an Google gemeldet.
Avast bietet auch Antivirus-Software für Enduser. Logo Avast |
Die
Apps locken Anwender mit dem Versprechen einer kostenlosen Dreitage-Testversion,
an die eine ungewöhnlich hohe Abo-Gebühr geknüpft ist. Nach Ablauf der
Testphase wird den Benutzern eine wiederkehrende Abonnementgebühr berechnet,
bis sie das Abonnement in den Einstellungen für App-Abonnements auf ihrem Gerät
kündigen –selbst dann, wenn sie die App schon gelöscht haben. Eine der Apps
bietet beispielsweise eine kurze kostenlose Testphase an, gefolgt von einem
Abonnement im Wert von 66 US-Dollar pro Woche, was das Opfer potenziell knapp 3‘500
Dollar pro Jahr kosten kann, wenn es nicht gekündigt wird. Die Fleeceware-Anwendungen
werden aktiv in grossen sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram, Snapchat
und TikTok beworben. Jakub Vávra erklärt im Avast Blog:
"Bei den von uns entdeckten Fleeceware-Anwendungen handelt es sich überwiegend um Musikinstrument-Apps, Handlesegeräte, Bildbearbeitungsprogramme, Kamerafilter, Wahrsager, QR-Code- und PDF-Leser. Obwohl die Anwendungen in der Regel ihren Zweck erfüllen, ist es unwahrscheinlich, dass ein Benutzer wissentlich eine so erhebliche wiederkehrende Gebühr für diese Anwendungen bezahlen möchte, insbesondere wenn es sogar kostenlose Alternativen auf dem Markt gibt".
Um Fleeceware
zu vermeiden, rät Avast: Apps, die kostenlose Testversionen für sehr kurze
Zeiträume anbieten, sollten mit Vorsicht genossen werden. Vergewissern Sie
sich, dass Sie verstehen, wie viel Ihnen berechnet wird und dass die App die
wiederkehrende Gebühr wert ist.
Seien
Sie skeptisch bei viraler Werbung für Apps. Die Werbung für Fleeceware hat
wahrscheinlich verlockende Botschaften und Bilder, um die Aufmerksamkeit der
Nutzer zu erregen. Sie spiegeln wahrscheinlich nicht die tatsächliche Funktionalität
der Anwendung wider.
Lesen
Sie das Kleingedruckte. Ein genauerer Blick verrät Ihnen wahrscheinlich den
wahren Preis der App. Lesen Sie die Details der Anwendung sorgfältig durch und
achten Sie dabei besonders auf die Abschnitte "In-App-Käufe". Machen
Sie sich unbedingt mit den Bedingungen des Abonnements vertraut, auch wenn es
sich um eine kostenlose Testversion handelt, da danach möglicherweise
automatische Gebühren anfallen.
Sichern
Sie Ihre Zahlungen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Zahlungsmethoden durch ein
Passwort oder eine biometrische Prüfung gesichert sind. Dies kann auch
versehentliche Abonnements durch Kinder verhindern.
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