Friday, August 30, 2013

Wer's glaubt: Politik auf Social Media

 Das Internet ist im Newsgeschäft allgegenwärtig, vor allem auch in der Politik. Facebook-Page und Twitter-Account gehören zur Ausrüstung zeitgemässer Politiker – vor allem auch, wenn es darum geht wieder gewählt zu werden. Obwohl aber die politischen Debatten vermehrt auf Social-Media-Kanälen ausgetragen werden, wird deren Glaubwürdigkeit von den Usern nicht sehr hoch eingeschätzt. Die herkömmlichen “alten“ Medien stehen hingegen diesbezüglich hoch im Kurs.

Tageszeitungen - hier die digitale Version der NZZ - werden als besonders
glaubwürdig angesehen, wenn es um Politik geht. Social Media hingegen
haben diesbezüglich ein Problem.
Dass es mit den traditionellen Medien seit dem Aufkommen des Internets bergab geht, ist wohl unbestritten: Die Auflagen der Tageszeitungen sinken, TV-Sender verlieren Zuschauer, und gedruckte Bücher werden immer weniger. Deshalb erstaunt das Ergebnis einer aktuellen Studie des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov, die im Zusammenhang mit dem jetzt aktuellen deutschen Bundestagswahlkampf durchgeführt wurde. Diese zeigt, dass die klassischen Medien als Informationsquellen nach wie vor an erster Stelle stehen. Social Media hingegen haben ein grosses Glaubwürdigkeitsproblem.
Informationsquelle Nummer eins für Politikthemen ist demnach das Fernsehen. Es wird von 74 Prozent der Befragten häufig genutzt. Besonders überraschend: die schon mehrfach totgesagte Tageszeitung liegt - gleichauf mit Radio - auf Rang zwei. Die Hälfte der Befragten gibt an, sich sehr häufig oder häufig mit Hilfe des traditionellen Printmediums über die Tagespolitik zu informieren. Über Nachrichtenportale im Internet informieren sich 42 Prozent der Befragten.
Jüngere Befragte (unter 35) Jahre sind allerdings bei der Informationssuche eher im Internet unterwegs; Online-Nachrichtenportale werden von ihnen fast ebenso häufig genutzt wie TV. 
Was die Glaubwürdigkeit politischer Einträge in Sozialen Medien betrifft, sind die Befragten kritisch: Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter belegen den letzten Platz bezüglich Vertrauenswürdigkeit. In Bezug auf Vertrauen stehen die Tageszeitungen hingegen bei Jung und Alt sehr hoch im Kurs - bei den unter 35jährigen sogar auf Rang eins vor TV und Radio. Soziale Medien dienen ja bekanntlich nicht nur als Informationsquelle, sondern sind auch eine User-Plattform: Wie die aktuellen Studienergebnisse zeigen, stellen immerhin acht Prozent der Befragten in Sozialen Netzwerken wie Facebook eigene politische Beiträge ein. Wahrscheinlich trägt genau diese Jekami-Funktion zum Glaubwürdigkeitsproblem dieser Netzwerke bei.

Politiker können sich aber trotzdem nicht darauf berufen, dass Social Networks für sie nicht seriös genug seien. Eine klare Mehrheit der Studienteilnehmer erwartet von den Politikern, dass sie sich mit dem Internet und Sozialen Netzwerken auskennen. Über 40 Prozent sind der Meinung, dass Politiker, die die Neuen Medien nicht nutzen, nicht auf der Höhe der Zeit sind!

Thursday, August 22, 2013

Wer am Net hängt, benutzt es meistens intensiv

Vor zehn Jahren war das Internet längst noch nicht so wichtig im täglichen Leben, wie es heute ist. Zumindest lässt sich das einer neuen Net-Metrix-Studie entnehmen. Acht von zehn Internet-User surfen täglich oder fast täglich im Net. Somit ist der Anteil von intensiven Nutzern in den letzten zehn Jahren von einem Drittel auf über zwei Drittel angestiegen. Eine weitere Erkenntnis: Typische Offliner sind immer noch eher weiblich als männlich.

E-Mail ist immer noch die beliebteste Anwendung bei
intensiven Internet-Nutzern.
Zweifellos hat die enorme Zunahme an mobilen Geräten zu dieser Entwicklung beigetragen: 85 Prozent der Schweizer haben das Internet in den letzten 6 Monaten
genutzt, 79 Prozent oder rund 5 Millionen User surfen gar mehrmals pro Woche oder häufiger im Web. Menschen die nie Online sind, sogenannte Offliner, gibt es immer weniger: Deren Anteil hat sich nach einer kontinuierlicher Abnahme bei rund 15 Prozent einpendelt. Ein typischer intensiver Nutzer ist männlich, zwischen 20 und 50 Jahre alt, weist eine höhere Schulbildung auf und arbeitet in einer eher urbanen Umgebung. Für seinen Internetkonsum benutzt er zwischen zwei oder drei Geräte und surft von zu Hause aus, aber auch von unterwegs. Das Internet nutzt dieser “Heavy-User“ vor allem zum Empfangen und Versenden von E-Mails, zur Beschaffung von Informationen via Suchmaschinen und zum Abrufen von aktuellen Nachrichten. Typische Offliner hingegen sind weiblich, über 60 Jahre alt, haben die obligatorische Schulbildung, und sind pensioniert. Allgemein ist der Anteil der Frauen an der Onlinegemeinschaft mit 81.3 Prozent noch immer geringer als derjenige der Männer mit 88.9 Prozent. Der Anteil an Heavy-Usern ist je nach Wirtschaftsgebiet sehr unterschiedlich. Der grösste Anteil an intensiven Usern weisen die Wirtschaftsgebiete Zürich, Basel und Zug auf mit rund drei Viertel der Wohnbevölkerung. Dagegen können weniger als 60 Prozent der Bevölkerung im Tessin, im Berner Oberland und im Oberwallis zur Gruppe der Intensiv-Nutzer gezählt werden.

Monday, August 19, 2013

Ohne Google herrscht Flaute im Internet

Es handelte sich nur um wenige Minuten, aber kurz bevor 1 Uhr morgens am 17. August geschah das Undenkbare: Während die meisten von uns schon im Bett schlummerten, gab es Google im Web plötzlich nicht mehr. Die Dienste des Giganten waren aus technischen Gründen plötzlich nicht mehr erreichbar.

Die Grafik von der GoSqared-Website: Gemessen wurden Seitenaufrufe
 pro Minute. Nach dem Google-Ausfall zeigt die Kurve steil nach unten.
Die kurze Google-Panne, die auch vom Unternehmen selber nicht bestritten wird, hatte scheinbar enorme Auswirkungen auf den weltweiten Internet-Datenverkehr. Gemäss den Web-Analysten bei GoSquared Engineering schrumpften die globalen Seitenaufrufe  im Web um rund 40 Prozent – innerhalb nur fünf Minuten. Als Google seine Server wieder am Netz hatte, kamen die User aber schnell zurück. Die nächsten fünf Minuten entwickelte sich eine Spitze von rund 30 Prozent im Datenverkehr (Anzahl Seitenaufrufe pro Minute).
Was heisst das?
Eigentlich nichts, was wir nicht schon längst wissen. Google ist unser Ein und Alles – wir können nicht ohne die Dienste des Giganten leben. Zitat aus dem Spiegel:

“Welche Auswirkungen die kurze Auszeit für Google selbst hat, ist unklar. Die Tech-Blogger von "Venturebeat" erinnern daran, dass ein solcher Ausfall für Google sehr ungewöhnlich ist. Zuletzt hatte es Probleme mit Gmail und Google Drive gegeben, ein Ausfall der Google-Suchseite jedoch habe sich in den vergangenen Jahren nicht ereignet. […] Wichtiger aber ist die neuerliche Erkenntnis, wie sehr der US-Konzern das Netz dominiert und welchen Einfluss sein Wegfall auf die globale Netznutzung hat. Und auf die Arbeitsmoral von Büroarbeitern. Denn als Google sich seine Auszeit gönnte, war es an der amerikanischen Westküste gerade Freitagnachmittag. Dort war das plötzliche Verschwinden der beliebten Suchmaschine für viele Grund genug zu fragen: "Können wir jetzt nach Hause gehen?"

Friday, August 16, 2013

Wenn simsen tötet!

Werner Herzog, der grosse deutsche Filmemacher, hat im Auftrag mehrerer grosser amerikanischer Telekom-Firmen eine Dokumentation zum Thema SMS und Autofahren gedreht. Das Ergebnis ist ein erschütternder Film. Wer ihn gesehen hat, wird wohl nie mehr autofahren und gleichzeitig am Mobiltelefon herumfummeln.

Werner Herzog ist bekannt für ganz grosses Kino: "Fitzcarraldo", "Nosferatu", Woyzeck“  oder  "Aguirre, der Zorn Gottes" gehören zu seinen Werken, die sich mit Wahnwitz und Wahnsinn befassen. Auch seine neuste Dokumentation befasst sich mit absolutem, wenn auch alltäglichem Wahnsinn: mit Menschen, die glauben, gleichzeitig Autofahren und SMS schreiben oder lesen zu können. Was dabei angerichtet werden kann, ist erschütternd. Mehr als 100‘000 Unfälle werden in den USA jährlich durch so abgelenkte Autofahrer verursacht, heisst es in dem Film. Tendenz steigend. So ist es sehr verdienstvoll, dass sich ein grosser Regisseur wie Herzog dafür hergegeben hat, eine derartige Dokumentation zu filmen. Das Resultat trägt den Titel “ "From One Second To The Next" und überzeugt die Kritiker.
“Herzog mutet dem Zuschauer viel zu, er quält ihn. Er schildert haarklein, wie eine Sekunde der Unachtsamkeit Leben zerstören kann. Man erlebt die Nachhaltigkeit des Schreckens. Ein Unfall geschieht in einem Augenblick. Die Beteiligten leben danach jede Sekunde ihres Lebens mit diesem Moment, er gibt sie nie wieder frei. Fast noch schlimmer als das Leiden der Opfer wirken die schuldbeladene Todesfahrer. Chandler Gerber hat drei Menschen getötet. Aus Achtlosigkeit, wie er selbst sagt, weil er nicht nachdachte, weil ihm das Risiko egal war. Der Mann quält sich vor der Kamera und wartet auf eine Erlösung, die nie kommen wird. Drei Kinder mussten sterben, weil er seiner schwangeren Frau eine SMS von unterwegs schickte. Die SMS konnte nicht warten und lautete: "Ich liebe Dich.“
“Dass "From One Second To The Next" dringend ins Deutsche übersetzt werden sollte, machen aber diese Zahlen deutlich: Bei einer im Juni veröffentlichten Umfrage unter jungen Autofahrern gaben 26 Prozent der Teilnehmer in Deutschland zu, während der Autofahrt SMS zu schreiben. Europaweit ist es sogar noch schlimmer, dort liegt der Wert bei 37 Prozent.“

Wednesday, August 14, 2013

Mobile Kunden suchen responsive mobile Shops

Millionen von Usern greifen mit ihren mobilen Geräten aufs Internet zu – und zwar nicht nur zum Surfen, sondern auch zum Einkaufen. Eine ausführliche Studie zeigt jetzt aber, dass sehr viele der virtuellen Läden sich immer noch nicht auf den Online-Boom eingerichtet haben, obwohl davon schon seit Jahren die Rede ist. “Responsive Design“ heisst eines der Stichworte;  Online-Händler, die hier nicht mitmachen, vergeben ein riesiges Umsatzpotential.

Webshops (im Bild der OpaccEntrepriseShop) müssen leistungsfähig und
anpassungsfähig sein - schliesslich wollen hier immer mehr mobile Kunden
einkaufen. 
Zwar wurde die Studie der UDG (United Digital Group) in Deutschland durchgeführt; die Schlussfolgerungen lassen sich jedoch mit Sicherheit auch auf die Schweiz übertragen. Grundlegende Erkenntnis: Nur die wenigsten Shops schöpfen die Möglichkeiten aus, die für ihren mobilen Auftritt bestehen. Besonders auffällig war die fehlende Nutzung der Möglichkeiten im Bereich des responsiven Designs. Hier geht es um etwas ganz Grundsätzliches, nämlich dass sich die Inhalte dynamisch an die Displaygrößen der unterschiedlichen Endgeräte anpassen, Bilder schneller laden und nur relevante Inhalte angezeigt werden. Hier erreichten die untersuchten Shops nur einen Durchschnittswert von 1,7 der sechs möglichen Punkte. Nur die wenigsten e-Shops verfügten beispielsweise über eine den jeweiligen Bildschirmgrößen angepasste Ansicht. Stattdessen wurde auf allen verschiedenen mobilen Endgeräten (Smartphones und Tablet) dieselbe Version der Seite angezeigt. Einzig Amazon, Limango und H&M nutzten responsives Design, wenn auch in geringem Umfang.
Dabei kann die Reichweite einer Website durch responsives Design enorm erhöht werden, da diese Technik nicht nur der besseren Anzeige dient, sondern den gesamten Kaufprozess verschlankt, indem nur relevante Inhalte angezeigt werden, und die Seiten schnell und störungsfrei laden.
Eine weitere zentrale Erkenntnis der Studie: Die Qualität des mobilen Online-Shops bestimmt maßgeblich die Conversion-Rate. Neben responsivem Design sind auch ein über mehrere Geräte hinweg bestehender Warenkorb und vertrauensbildende Maßnahmen im Checkout-Prozess Kriterien, die den Kaufabschluss beeinflussen.
Ein weiterer Schwachpunkt: Die meisten Online-Shops nutzen vertrauensbildende Maßnahmen wie Zertifizierungen, sichere Zahlungsarten und Informationen zur Rückgabe des Artikels – jedoch nur auf ihrer klassischen Website. Bei den mobilen Versionen fehlen diese Informationen häufig.

Die UDG-Studie liess es nicht bei Schlussfolgerungen bewenden, sondern erstellte gleich eine Rangliste der besten mobilen Webshops. Auf Platz 1 ist hier – wen wundert’s – der Internetgigant Amazon.de, gefolgt von Otto.de.

Surfen mit niedrigerem “Belästigungsfaktor“

Obwohl  es Marketing-Spezialisten gibt, die behaupten, dass Surfen mit einem Werberblocker schon fast unmoralisch oder unethisch sei, möchten wir hier nicht darauf verzichten, darauf hinzuweisen, dass “Adblock Plus“, ein Werbeblocker der schon millionenfach auf den Browsern Firefox und Chrome installiert, nun auch für Microsofts Internet Explorer verfügbar ist.

Surfen ohne Werbung: Adblock Plus macht es möglich.
Wir haben uns ja an dieser Stelle schon ausführlicher mit dem Thema Werbungauseinandergesetzt. Tatsache ist: Werbung ist inzwischen für die meisten User zu einem echten Balästigungsfaktor geworden (das Wort stammt aus dem Englischen. Dort heisst es “annoyance factor“ und wird unter anderem auch für die  Bewertung von Websites eingesetzt – je mehr störende Werbung, Pop-Ups etc. auf einer Seite erscheinen, desto höher ist der Belästigungsfaktor.) Adblock Plus ist ein Add-on und lässt sich in Sekundenschnelle im Browser installieren; anschliessend blockiert es aufdringliche Online-Werbung: Blinkende Animationen, nervende Sounds, auffällige Pop-ups und störende Werbespots vor Internetvideos. Die kostenfreie Browsererweiterung ist bereits für Firefox, Chrome und Opera sowie als Android-App erhältlich und hat weltweit mehr als 60 Millionen aktive Nutzer. Das Add-on ist für den Internet Explorer mit allen Windows-Versionen (außer Windows 8 Modern UI) kompatibel und kann hier gratis geholt werden. Ein Tipp noch: Wenn das Blockieren von Videowerbung oder von Werbung auf Facebook nicht funktionieren will: Den Browser nicht aus der Taskliste sondern aus dem Windows Programm-Menü (Start-Menü) starten – dann klappts.

Monday, August 12, 2013

Anonym bleiben ist gar nicht so einfach

Der Wirbel um die riesigen Abhöraktionen, die verschiedenste Regierungen im Internet und verschiedenen anderen Kommunikationsnetzen betreiben, hat dazu geführt, dass das Thema Anonymität im Internet wieder sehr aktuell geworden ist.  Wer sich damit befasst, merkt, dass es nicht ganz einfach ist, im digitalen Informationsraum unerkannt zu bleiben, obwohl - oder gerade weil -sich darin Milliarden von Menschen tummeln.

Das Tor-Projekt widmet sich ganz der Anonymität im Internet und stellt die
entsprechende Software dafür zur Verfügung.    (Screenshot torproject.org)
Die meisten Bürger – unbescholten oder bescholten – möchten wohl davon ausgehen können, dass sie nicht von einer riesigen staatlichen Maschinerie überwacht werden. Es ist ein unschönes Gefühl, wenn man davon ausgehen muss, dass Telefongespräche mitgeschnitten, E-Mails mitgelesen und persönliche Suchresultate nach verdächtigen Schlüsselwörtern durchgekämmt werden.  Trotz aller Versicherungen von Politikern auf höchster Ebene, ist genau diese Sicherheitsgefühl nicht mehr gegeben. Die digitale Technik ermöglicht den totalen digitalen Überwachungsstaat – von hier an ist es kein grosser Schritt mehr zur Verwirklichung dieses Albtraums. Natürlich gibt es auch Leute, die aus anderen Gründen anonym bleiben möchten – zum Beispiel weil sie sich im Web gerne unflätig benehmen und nicht dazu stehen.
Die Diskussion zum Thema Anonymität im Web ist also im Gange, und die Befürworter sind durchaus nicht nur bei Linken, und Chaoten zu finden, sondern zum Beispiel auch in der Schweizer Armee. Wer anonym bleiben möchte, hat immer das Gefühl, gute Gründe dafür zu haben. Ausserdem hat das Internet die Anonymität salonfähig gemacht. Deswegen und wegen der weltweiten Datensammler, die wegen Edward Snowden in einen momentanen Erklärungsnotstand geraten sind, möchten immer mehr Anwender ihre Internet-Sitzungen anonymisieren. Eine Google-Suche zum Thema generiert unzählige Anleitungen, wie das zu erreichen ist.
Der aktuellste Artikel zum Thema findet sich auf Spiegel-Online, er wurde ursprünglich im Magazin c’t Security veröffentlicht. Das Fazit des ausführlichen Artikels:
“Die IP-Adresse zu verschleiern ist nur ein erster kleiner Schritt in Richtung Anonymität im Internet. Ein herkömmliches VPN reicht dazu vollkommen aus. Denn man verbirgt sich gemeinsam mit allen anderen Kunden desselben Angebots hinter einer einzigen IP-Adresse. Da sich diese Angebote allerdings normalerweise an technisch beschlagene Geschäftskunden wenden, sind die technischen Daten nicht immer für jeden auf Anhieb zu durchschauen.Spezielle Anonymisierungs-VPNs kosten in der Regel mehr. Für diesen Aufpreis bekommt man eine einfachere Einrichtung des VPN und manchmal die Wahl zwischen verschiedenen VPN-Gateways. Doch alle VPNs setzen viel Vertrauen in den jeweiligen Anbieter voraus, denn der kann immer sehen, welcher Kunde wann welchen Server kontaktiert hat.Wer so viel Vertrauen nicht aufbringt, verlässt sich lieber auf eine Proxy-Kaskade. TOR ist komplett kostenlos und das meistgenutzte dieser Systeme. Pakete wie das TOR Browser Bundle enthalten sinnvolle Ergänzungen und vereinfachen die Nutzung.“ 

Thursday, August 8, 2013

Energie zum Marktpreis – weil’s billiger ist

Seit letztem Herbst sind die Preise an den Strombörsen stark gefallen, vielerorts deutlich unter die lokalen Grundversorger-Tarife. Bekanntlich profitieren Grossunternehmen seit längerem vom liberalisierten Strommarkt in der Schweiz, weil sie für den Strom aktuelle Marktpreise zahlen.  Nun wird dieser Markt auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) interessant. Auch der Einstieg ist einfach, dank digitalem Angebot.

Swisspower Energy hat ein Online-Angebot entwickelt, das kleinen und mittleren Unternehmen die Chance bietet, jährlich bis zu 40 Prozent ihrer Energiekosten zu sparen. Besonders interessant ist das Produkt für Produktions- und Industriebetriebe sowie für Handel, Baugewerbe, Dauerverbraucher, Gastronomiebetriebe, Hotels, Bäckereien, aber auch für die Landwirtschaft.
Energy select ist ein Produkt für Unternehmen mit einem Stromverbrauch zwischen 100'000 und 3'000'000 kWh pro Jahr. Kunden, die in diese Kategorie passen,  erfassen auf der Online-Plattform von Swisspower Energy ihren Standort, ihre Branche und ihren aktuellen Jahresverbrauch. Die Plattform berechnet das individuelle Sparpotenzial und gibt den Kunden  die Wahl zwischen zwei Preismodellen. Der Vertrag kann dann Online erstellt werden, um die Kündigung beim bisherigen Stromlieferanten kümmert sich Swisspower Energy. Der Anbieterwechsel per Anfang 2014 muss bis zum 31. Oktober 2013 vollzogen sein. Deshalb ist der Vertragsabschluss mit Swisspower Energy nur bis zum 20. Oktober 2013 möglich.
Swisspower Energy garantiert den tiefen Strompreis für die gesamte Vertragsdauer von zwei oder drei Jahren. Selbst wenn die Strompreise wieder steigen sollten, ist der KMU-Tiefpreis bei Energy select gesichert. Trotzdem bedeutet der Übertritt in den freien Strommarkt für viele KMU Neuland. Bis Ende 2012 haben erst 13 Prozent aller KMU von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, Strom zu Marktpreisen zu beziehen obwohl die meisten Schweizer Unternehmen unter hohem Konkurrenz und Kostendruck stehen.
Ein wichtiges Detail gibt es zu beachten, wenn der Stromlieferant gewechselt wird. Mit dem Online-Produkt Energy wird nur die Energielieferung an die Kunden berechnet. Die Gebühr für die Netznutzung sowie die gesetzlichen Abgaben bleiben bestehen und werden weiterhin vom lokalen Grundversorger erhoben. Aus diesem Grund erhalten Unternehmen, die ihre Energie auf dem freien Strommarkt einkaufen, zwei Stromrechnungen: Eine für die Energie, die andere für Netz und Gebühren.


Monday, August 5, 2013

Dreist oder schlau? Ferien-E-Mails einfach löschen!

Vielbeschäftigte Leute haben heute  eindeutig mehr Probleme, mal eine Pause einzulegen, als zu vordigitalen Zeiten. Das gilt auch für die Sommerferien. Wenn es dann mal soweit ist, dass man vom Geschäft weggekommen ist, stellt sich nicht nur die Frage, ob man am mobilen Telefon zumindest für gewisse Kollegen, Vorgesetzte oder gar Kunden erreichbar bleiben möchte, sondern auch, ob man den persönlichen E-Mail-Briefkasten offen lassen oder abschliessen soll. Die Aussicht auf einige Hundert oder gar einige Tausend  Nachrichten, die nach den Ferien warten, können die Aussicht auf den Arbeitsanfang schon ganz schön trüben.

In den Ferien - am Strand oder auf dem Schiff: Wer will da an E-Mails denken!
Comparis.ch hat es dieses Jahr untersuchen lassen: 56 Prozent aller berufstätigen Schweizer sind in den Ferien für den Chef und die Arbeitskollegen erreichbar. Bei den Tessinern sind es zwei Drittel. 43 Prozent der Befragten, die in den Ferien erreichbar sind, gaben an, dass ihr Arbeitgeber das von ihnen erwarte.
Die meisten berufstätigen Schweizer belassen die Ferienarbeit allerdings  bei einer Notfall-Bereitschaft. Regelmässig mit der Arbeitsstelle telefoniert nur jeder Achtzehnte. (Unter den Tessinern ist es jeder Achte). Immerhin: Beim Lesen geschäftlicher E-Mails während der Erholungszeit sind die Schweizer konsequenter im Abschalten: Für zwei von drei Ferienmacher ist das ein Tabu. Das Problem stellt sicvh dann, wenn man vom Strand zurückkommt: Auf viele Arbeitnehmer wartet dann eine zum Bersten volle Mailbox. Dabei liesse sich das eigentlich ganz einfach vermeiden. Zum Beispiel indem man Mails, die während der Ferien eintreffen, ganz einfach löscht und den Absendern mitteilt, wann man wieder verfügbar ist. Wenn dann auch noch die Adresse eines Kollegen angegeben werden kann, für dringende Fälle, kann ja eigentlich gar nichts mehr passieren.
Genau dieser Modus Operandi scheint sich jetzt langsam breitzumachen. Kein Wunder: Es kann sich auch für den Arbeitgeber nicht lohnen, wenn sich die Mitarbeiter nach den Ferien erst mal tagelang abmelden, weil sie ihre E-Mails aufarbeiten müssen. So beschreibt die BCC auf ihrer Website die Vorteile einer Ferien-E-Mail-Blockade und auch der Spiegel hat sich dem Thema gewidmet:
DerUmgang mit den Bergen ungelesener E-Mails, die einen modernen Büroarbeiter nach einem zwei- oder dreiwöchigen Urlaub erwarten, ist eines der großen ungelösten Probleme der Gegenwart. Wer ernsthaft darangeht, jede auch nur halbwegs interessant aussehende E-Mail zu öffnen und zu lesen, verbringt damit bei 1500 E-Mails und einer Bearbeitungsdauer von, sind wir mal großzügig, durchschnittlich 30 Sekunden pro E-Mail etwa 12,5 Stunden. Das sind mehr als 1,5 Arbeitstage. Der Großteil dieser Zeit wird zwangsläufig in sehr unproduktive Tätigkeiten investiert, nämlich
das Löschen von Spam aller Art,das Lesen und Löschen von E-Mails, die sich längst erledigt haben,das Lesen und Löschen von E-Mails, die einen nur erreicht haben, weil der Absender wieder einmal allzu liberal mit dem cc-Feldumgegangen ist."
Genau aus diesem Grunde hat zum Beispiel Daimler seit mehr als einem Jahr allen Angestellten das Recht gegeben, festzulegen, dass alle E-Mails, die in seiner Urlaubszeit auflaufen, gelöscht werden. Das habe den Zweck, dass die Belegschaft in Ruhephasen noch besser 'abschalten' könne, schreibt der Spiegel, der dann allerdings auch das Beispiel eines Berliner Politikers aufbringt, der mit genau diesem Verhalten einen Teil seiner Wählerschaft (und einige Journalisten) ärgert. Die Bild-Zeitung haut den Politiker in die Pfanne – mit der Überschrift:
"Weil er nach dem Urlaub seine Ruhe haben will: Dreister Stadtrat lässt alle E-Mails ungelesen löschen."

Saturday, August 3, 2013

Ausleihen statt kaufen – besser leben in der Share-Economy?

Sie besitzen etwas, das andere auch brauchen könnten? Dann ist das eine Gelegenheit zum Teilen und zum Geld verdienen. Sei es ein leeres Schlafzimmer, ein Parkplatz, der nicht immer benutzt wird, oder ein Auto, von dem viele gemeinsame Nutzer profitieren – per Internet lassen sich solche Besitztümer sehr effizient  für andere Benutzer zugänglich machen. Damit bewahrheitet sich die Theorie des Harvard Ökonomen Martin Weitzman, der den Begriff der “Share Economy“ geprägt und definiert hat. Seine Theorie besagt, dass sich der Wohlstand für alle Beteiligten erhöht, je mehr sie untereinander teilen.

Finden Sie jemanden, der seine Wohnung mit Ihnen teilt - irgendwo auf der
Welt. Airbnb ist Teil der Share-Economy.                                    (Screenshot)
Die gute Nachricht zuerst: Die Share-Economy ist zu einem Schlagwort geworden. Oft auch kollaboratives Konsumieren genannt, geht es dabei darum, neue Wege und Verhaltensweisen in unser Wirtschaftssystem einzubringen, das ja bekanntlich vor allem auf Besitz und Konsum basiert.
Die weniger gute Nachricht handelt davon, dass die Share-Economy erst eine winzige Nische in unserer Wirtschaft besetzt: Zitat aus einem Artikel der Forschungsabteilung der Deutschen Bank:
“Wir kaufen unbeeindruckt von der „Ökonomie des Teilens“ weiterhin Autos, Elektronik, Kleidung, Kunstgegenstände oder Werkzeug aus dem Baumarkt – allerdings zunehmend gern in Kombination mit Dienstleistungen wie Wartungsverträgen, Garantien oder einem exklusiven Zugang zu digitalen Inhalten […]
In der physischen Produktwelt sind die Auswirkungen der Share Economy [im Gegensatz zur virtuellen Welt] hingegen (noch) überschaubar. Viele alltägliche Gegenstände sind den Großteil ihres Produktlebenszyklus nicht in Verwendung, d.h. es existiert durchaus ein Umverteilungspotenzial für ungenutzte Kapazitäten. Wieso sollte sich jemand, der in einem Ballungsgebiet wohnt, ein Auto kaufen, wenn er es auch zweckgebunden temporär leihen kann? So muss er nur die variablen Kosten der jeweiligen Nutzung tragen und keine direkten Anschaffungs-, laufende Wartungs- und Unterhaltskosten tragen, geschweige denn sich mit der urbanen Parkplatzproblematik herumschlagen.“
Die Share-Economy funktioniert dann, wenn alle Beteiligten davon profitieren. Die Übernachtungsbörse Airbnb zum Beispiel, die seit Jahren bestens funktioniert und immer mehr Nutzer hat:
“Nach dem Credo "Lade Freunde ein, die du noch nicht kennst" wollte Airbnb ein Ausnahmeunternehmen werden, eine Art freundliches profitorientiertes Unternehmen: Menschen aus aller Welt vernetzen und dabei allen Seiten Profite sichern. Das Unternehmen selbst hat nach dem Wirtschaftsmagazin Forbes mittlerweile einen Jahresumsatz von 180 Millionen Dollar, denn pro Wohnungsvermietung kassiert das Portal eine anteilige Marge. Airbnb spricht sich zudem von jeder Verantwortung frei - materielles Risiko, Steuerpflicht und Meldung an den Vermieter unterliegen allein dem Nutzer.“
Ein weiteres Beispiel dieses Trends ist eine App, die es möglich macht, Parkplätze zu teilen(vermieten), die man selber gerade nicht braucht:
“Parku heisst die neue Smartphone-App, die die mühsame Parkplatzsuche in grossen Schweizer Städten vermeiden soll. Das Prinzip ist rasch erklärt: Wer einen Parkplatz besitzt, den er nicht ständig braucht, kann diesen auf der Website von Parku eintragen und untervermieten. Autofahrer, die Zeit sparen und ihre Nerven schonen wollen, reservieren sich einen Parkplatz, bevor sie in der Innenstadt ankommen. Das Ziel und die Zeitdauer, für die sie einen Parkplatz reservieren möchten, geben sie direkt in der App ein. Nun werden auf einer Karte die freien Plätze in der Umgebung der Zieladresse angezeigt. Diese können mit einem weiteren Klick in Echtzeit reserviert werden.“
Ein Problem gibt es allerdings mit derartigen Initiativen: Die Behörden machen Schwierigkeiten; das Establishment hat Mühe mit dem autonomen Bürger, der aus den vorgegebenen Lebensmustern ausbricht.  Airbnb hat dazu geführt, dass zum Beispiel in New York City das Vermieten von Privaträumen verboten wurde, und in Zürich möchte die links-grüne Regierung die Parkier-App verbieten – weil sie nicht ins Verkehrskonzept passt.