Monday, April 29, 2013

Digitale Wegelagerer

Onlineshopping wird, man weiss es, immer populärer. Logisch – schliesslich bringt es viele Vorteile und kann sogar Spass machen.  Aber es gibt ein Problem: Trotz vieler Gegenmassnahmen ist der Betrug im Internet zu einer weitverbreiten Plage geworden, welche die Entwicklung des e-Commerce hemmt. Besonders oft werden dabei Kreditkartendaten missbraucht. Jetzt gibt es jetzt sogar Apps fürs Smartphone, um Kreditkartendaten im Vorbeigehen zu stehlen.

Die Kreditkarte ist ja eigentlich das ideale Mittel um Rechnungen per sofort und auf Distanz zu bezahlen. Vielerorts, zum Beispiel in Nordamerika, ist sie sogar das alleinige Mittel, um Online-Einkäufe zu tätigen. Da käme es einem Internethändler nicht im Traum in den Sinn, Rechnungen zu verschicken oder sein Geld bei der Bank des Kunden einzufordern. Trotzdem hinterlässt das Bezahlen per Kreditkarte für viele Kunden ein unsicheres Gefühl – vor allem dann, wenn sie schon mal Opfer von digitalen Wegelagerern geworden sind. Das ist schnell passiert – und zwar auch dann, wenn man gar nichts falsch gemacht hat. In vielen Fällen lässt sich nie eruieren, wie die Betrüger an die Kreditkartendaten gekommen sind. Der PC wird von einem Schutzprogramm bewacht und die Karte nur in seriösen Läden eingesetzt – und trotzdem ist es irgendeinem Gauner gelungen, an die Daten zu kommen. Möglichkeiten gibt es ja, viele, wie man im Internet – wo denn sonst – nachlesen kann. Zum Beispiel auf hackerland.de:
Sogenannte »Monitoring-Programme« oder »Sniffer« erlauben Systemadministratoren jeglichen Transfer ihrer Benutzer im Internet zu kontrollieren. Diese Observation ist nötig, um bei einem Datenstau die Fehlerquellen schneller lokalisieren zu können. Ein Administrator eines renommierten Internetanbieters ist zwar im seltensten Fall jemand, der sich an persönlichen Daten seiner Kunden vergreift, dennoch ist ein Missbrauch nicht auszuschließen. Hacker haben eine ähnliche Methode entwickelt, um Daten ahnungsloser Benutzer zu erbeuten. Sie installieren kleine Spionage-Applikationen in die Rechner von Internetanbietern, die ebenfalls die Fähigkeit besitzen, Daten abzuzapfen. [...]
Eine viel einfachere Möglichkeit erlaubt es vor allem Gelegenheitshackern, sich Kreditkartennummern anzueignen. Der Hacker richtet eine eigene Homepage ein und bietet auf dieser ein bestimmtes Produkt an. Sobald ein Anwender auf dieses Angebot eingeht und mit der Eingabe seiner Kreditkartennummer eine Bestellung bei dem Hacker aufnimmt, kommt dieser problemlos an die gewünschten Informationen heran.“
Die oben beschriebenen Methoden muten eher altmodisch an, wenn man bedenkt, dass es heute sogar Apps für’s Smartphone gibt, mit denen Kreditkartendaten auf Distanz gestohlen werden können. Da reicht es schon, dass man sich in der Nähe des Diebes aufhält (siehe Video). Schutz verspricht in diesem Fall scheinbar nur ein metallenes Etui, dass die Karte abschirmt.
Die Schäden, die durch Kreditkartenbetrüger angerichtet werden, sind immens. Abgesehen vom Vertrauensverlust belaufen sie sich auf Milliarden von Franken, Dollars und Euro. In den USA belief sich der Schaden schon vor Jahren auf 7 Cents pro 100 Dollar Kartenumsatz.
Ein Grund dafür, dass Kreditkartenbetrug so häufig ist, besteht darin, dass sich dabei oft um ein Verbrechen ohne Opfer handelt. Will heissen: Die Kreditkartenfirmen decken die entstehenden Schäden durch die Gebühren ab, die sie ihren Kunden belasten, und die Kunden müssen für die betrügerische Nutzung der Kreditkarte nicht haften, wenn sie sich nicht sehr nachlässig verhalten haben. Davon profitieren auch die Betrüger: Meistens wird kein oder nicht viel Aufwand betrieben, um ihnen auf die Spur zu kommen – das wäre schlicht zu aufwendig, sowohl für die Kreditkartenfirmen, wie auch für die Polizei. 

Thursday, April 25, 2013

Online-Shops: Ältere Kunden wollen Klarheit

Online-Händler müssen ihre Kunden über eine ganze Reihe an Einzelkriterien hinweg überzeugen, um sich langfristig am Markt positionieren zu können. Zum Beispiel spielt das Alter der Kunden eine wichtige Rolle, was die Gestaltung eine Shops angeht.  Für ältere Kunden sind guter Service und umfassende Produktinformationen wichtiger, als für junge Online-Shopper, wie eine E-Commerce-Studie zeigt.

Der digitale Einkauswagen (hier auf der Best Buy Website) wird voller, wenn
das Shop-Design auch die Altersgruppen im Zielpublikum berücksichtigt.
Rund zwei Drittel der 14-29jährigen besitzen ein Smartphone, während nur  jeder vierte über 50jährige ein solches Handy nutzt. Kein Wunder also, dass die jüngeren Befragten deutlich mehr Wert auf eine optimierte Shop-Darstellung für mobile Endgeräte und Apps legen. Auch im Thema Website-Gestaltung liegen die Jüngeren vorn. Den über 50jährigen Online-Shoppern hingegen sind Produktinformationen, Informationen zu Versandbedingungen und -kosten, ein unkomplizierter Registrierungsprozess und ein ausführlicher Servicebereich deutlich wichtiger als den Konsumenten unter 30 Jahren. Das überrascht ja eigentlich nicht. Schliesslich sind PC und Smartphone den älteren Semestern nicht in die Wiege gelegt worden – die intuitive Nutzung von Online-Inhalten mag ihnen also durchaus schwerer fallen, als den sogenannten Digital-Natives. Allerdings sind jene Aspekte, auf die ältere User Wert legen, für alle Anwender von Nutzen – klare Informationen über Produkte und  Preise, sowie eine einfache Bedienung fördern das Geschäft für alle Altersgruppen.
Empfehlungen und Bewertungen anderer Kunden werden eher von jüngeren Shoppern als wichtig erachtet. Schaut man sich aber die Werte zur Wiederkaufabsicht und Weiterempfehlungsbereitschaft an, zeigt sich, dass vor allem die über 50jährigen die klassische “Mund-zu-Mund-Propaganda“ anwenden. Sie weisen, trotz geringerer Nutzung von sozialen Medien oder Empfehlungsfunktionen, eine deutliche höhere Weiterempfehlungsbereitschaft auf.  
Die Analyse der Altersgruppen ist der Studie “Erfolgsfaktoren im E-Commerce“ entnommen, die vom ECC Köln durchgeführt wurde.

Monday, April 22, 2013

Netzwerken statt e-mailen - die Zukunft der Kommunikation?

Ein modisches neues Schlagwort sorgt in der Kommunikationsszene für Diskussionen: Es heisst Zero-e-Mail und bedeutet genau das – keine e-Mails mehr. Tatsächlich gibt es gute Gründe, den Gebrauch von e-Mails zu beschränken – auf das wirklich Wichtige, zum Beispiel.

E-Mail ist eines der schnellsten und praktischsten
Kommunikationsmittel überhaupt. Trotzdem hat es in
vielen Unternehmen die Produktivität nicht gesteigert,
sondern hemmt sie. Das Problem: Es werden zu viele
überflüssige Mails verschickt.
Führend im Krieg gegen die e-Mail-Flut ist der Französische IT-Konzern Atos. Dessen Boss Thierry Breton hat schon vor zwei Jahren angekündigt, dass er in seinem Unternehmen ohne die elektronische Post auskommen will. Sein Deutscher Statthalter Winfried Holz hat jetzt in einem Interview mit der Computerwocheangekündigt, dass dieses Ziel bis Ende dieses Jahres erreicht sein werde. Zitat:
Wenn wir die Verhandlungen in diesem Quartal abgeschlossen haben, geht es konkret in die Umsetzung. Es gibt bereits eine Pilotvereinbarung, die Tests laufen und die ersten Mitarbeiter beginnen damit zu arbeiten. Der gesamte Rollout für alle Mitarbeiter in Deutschland soll dann ab dem 1. Juli starten. So sieht der Umsetzungszeitplan aus. […]
Das Projekt, das mit der Ankündigung im Februar 2011 eingeläutet wurde, hat im Grunde mehrere Phasen. Die erste Phase bestand aus einer Analyse. Hier haben wir das E-Mail-Verhalten bei Atos intensiv untersucht und gemessen. Daraus konnten wir wichtige Erkenntnisse gewinnen. Parallel dazu haben wir uns auf dem Markt nach Tools umzuschauen. Wir wollen die E-Mail durch ein Enterprise Social Network (ESN) ablösen. Die Zahl der Tools hat uns allerdings überrascht - wir haben insgesamt über 200 Werkzeuge gefunden. In der Endauswahl haben wir uns mit zwei Tools intensiver beschäftigt. Dafür gab es dann auch Pilot-Communities mit jeweils über 500 Mitarbeitern. Schließlich haben wir uns für BlueKiwi entschieden, ein französisches Startup-Unternehmen, das wir letzten Endes auch erworben haben.“
Tatsächlich hat die e-Mail-Flut in vielen Unternehmen gigantische Ausmasse erreicht. Die Welt zitiert das Marktforschungsunternehmen Radicati:
Weltweit werden 145 Milliarden E-Mails verschickt – pro Tag. 2016 sollen es schon 192 Milliarden sein, prognostiziert der Marktforscher Radicati Group. Berechnungen zufolge sind Angestellte von Unternehmen gut 20 Stunden in der Woche allein damit beschäftigt, E-Mails zu schreiben, zu sortieren, zu löschen und zu beantworten. Die Frage ist: Ist diese Zeit gut investiert?“
Eine berechtigte Frage. Die Erfahrung wird zeigen, ob sich die Flut an überflüssigen Informationen auf unternehmenseigenen Social Networks stoppen lässt… oder ob es nicht eher die User sind, die durch falsche Verhaltensweisen zur e-Mail-Flut geführt haben und die auch beim Netzwerken wieder über die Stränge schlagen werden. Der Mensch kommuniziert halt einfach gerne – ob’s nun immer produktiv ist, oder nicht, ist oft zweitrangig - auch im Berufsleben.

Thursday, April 18, 2013

Wie entwickelt sich der Online-Handel?

E-Commerce-Experten erwarten für das Jahr 2013 eine Konsolidierung im Online-Handel – die Händler sehen das anders. Die meisten Shop-Betreiber glauben, dass sich an ihrem Wettbewerbsumfeld kaum etwas ändern wird, und etwa ein Drittel glaubt, dass die Zahl der Online-Shops weiter zunehmen wird.

Für die meisten Händler wichtig, auch wenn's was kostet: Google Shopping hilft, Kunden zu gewinnen.
Was sind die Herausforderungen des Jahres 2013 im Online-Handel? Wie entwickelt sich die Wettbewerbssituation am E-Commerce-Markt und welche Auswirkungen hat die Tatsache, dass Google Shopping nun kostet? Become Europe, ein weltweit führender Preisvergleichsanbieter mit Sitz in Silicon Valley, Kalifornien/USA, ist diesen Fragen nachgegangen und hat die Betreiber von mehr als 1000 (deutschen) Shops dazu befragt.
Entgegen der Meinung vieler Experten (“Das Onlineshopping ist nicht das Geschäft der Zukunft“, titelt zum Beispiel der Tagi), glauben die Händler an die Zukunft des Online-Handels und fürchten sich nicht vor einer Konsolidierung.  Im Gegenteil, 82,2 Prozent der befragten Händler sehen sich in einer sehr guten Position, um dem Wettbewerbsdruck standzuhalten.
Mehr als acht von zehn der befragten Online-Händler nutzen Google Shopping um Kunden zu gewinnen. Nachdem Google Shopping in Deutschland und in der Schweiz kostenpflichtig geworden ist, wurden die Händler gefragt, wie sie auf diese Änderung reagieren werden. Mehr als die Hälfte, genau 65,1 Prozent, werden das Marketing-Budget umverteilen, um Google Shopping weiterhin nutzen zu können. 33,7 Prozent der Befragten wollen ihr Budget erhöhen, nur 10,5 Prozent werden zukünftig nicht mehr an Google Shopping teilnehmen.
Das Ergebnis der Händlerumfrage zeigt ausserdem, wie die Händler dem Wettbewerbsdruck begegnen wollen: 67,8 Prozent der Befragten konzentrieren sich ausschließlich auf die Optimierung des Kerngeschäfts, 32,2 Prozent möchten neue Geschäftsfelder erschließen. Auf die Frage, wie das Kerngeschäft verbessert werden soll, machten die Händler folgende Angaben: 80 Prozent planen eine Erweiterung des Sortiments, 62,2 Prozent möchten den Kundenservice verbessern, 41,1 Prozent möchten zusätzliche Zahlungsmöglichkeiten anbieten, und 32,2 Prozent setzen auf den Einsatz neuer Technologien, wie zum Beispiel Rich Media.
Wir sind, genau wie die Mehrzahl der befragten Shop-Betreiber, auch der Meinung, dass sich der Online-Handel weiterhin positiv entwickeln wird. Wer langfristig erfolgreich sein will, muss allerdings Initiative zeigen und flexibel sein. So wie zum Beispiel verschiedene Warenhäuser in Deutschland, die dem Kunden echtes Mehrkanal-Shopping ermöglichen, wie das Handelsblatt berichtet:
“Kaufhof, C&A, Karstadt und andere große Einzelhändler ermuntern ihre Online-Kunden neuerdings, im Webshop bestellte Waren in einer Filiale abzuholen. Was gegenüber dem Paketversand bis an die Haustür erst einmal nach einem Komfortverlust klingt, hat durchaus Vorteile: Es fallen keine Versandkosten an, bestellte Waren können bei Nichtgefallen gleich vor Ort zurückgeben werden. Und man kann im Laden passendes Zubehör oder ergänzende Produkte kaufen. „Click&Collect“ heißt die neue Versandoption im Fachjargon des E-Commerce. Je nach Branche wird der Service stark nachgefragt: Die Elektronikketten Mediamarkt und Saturn gaben im Mai an, dass fast jeder zweite Online-Kunde die Filialabholung nutzt…“

Monday, April 15, 2013

Zeit, diese PC-Aktien zu verkaufen?

Stirbt der private PC eines langsamen Todes? Es sieht so aus: Der PC-Markt schrumpft nämlich gewaltig – fast 14 Prozent allein im ersten Quartal dieses Jahres. Verwunderlich ist diese Entwicklung ja wirklich nicht: Private Anwender, die den PC nicht zum Arbeiten brauchen, können im Zeitalter der Smartphones und Tablets ganz gut ohne Laptop oder Desktop leben. Ausserdem scheint vielen Anwendern Windows 8 nicht so recht zu gefallen.

Ist die hohe Zeit des PCs vorbei? Was Privathaushalte betrifft, muss man die
Frage wahrscheinlich mit einem Ja beantworten.                          Grafik: Statista
Gemäss den Marktforschern bei IDC, sind die PC- und Notebook-Verkäufe in den ersten drei Monaten 1013 um 13,9 Prozent zurückgegangen, wenn man sie mit dem Vorjahr vergleicht. Das ist neu, in der Geschichte des persönlichen Computers. Seit IDC vor 20 Jahren mit der statistischen Aufarbeitung dieses Marktes begonnen hat, hat es noch nie einen derartigen Rückgang gegeben. Auch Gartner verfolgt die PC-Verkäufe und kommt dabei zu ähnlichen Schlüssen. Die Gartner-Experten errechneten einen Marktrückgang von 11,2 Prozent und weisen darauf hin, dass die PC-Verkäufe  bereits seit vier Quartalen in Folge schrumpfen.  Was sind die Ursachen für diesen stetigen und starken Rückgang? Smartphones, Tablets und Windows 8! Zitat aus heise.de:
“Während die PC-Verkäufe im gewerblichen Umfeld sogar noch leicht zulegen konnten, brach das Consumer-Geschäft umso stärker ein – weil Kunden lieber zu Smartphones und Tablets greifen. Auch die Markteinführung von Windows 8 hat daran nichts geändert.  Für IDC-Analyst Bob O'Donnell hat Windows 8 nicht nur seine erhoffte marktbelebende Wirkung verfehlt, sondern sogar den PC-Verkauf noch weiter gedämpft. "Es scheint klar, dass die Veröffentlichung von Windows 8 nicht nur dahingehend gescheitert ist, den PC-Markt anzukurbeln. Es scheint sogar, dass der Markt abgebremst wurde." Die Verwirrung der Verbraucher, die durch Windows 8 und seine neue Oberfläche ausgelöst worden sei, habe zu den sinkenden PC-Absatzzahlen beigetragen." 
Dass sieht der Hersteller Microsoft natürlich ganz anders. Gegenüber BILD.de bemängelt der Windows-Hersteller die „PC"-Definition von IDC:
“Während wir mit Windows 8 für zahlreiche neue Geräteklassen sorgen, verharren Marktanalysten auf einer veralteten Definition des PCs. Kurz: Der PC ist nicht tot, er ist quicklebendig und sieht nur anders aus.“
 Die grossen PC-Hersteller werden das wahrscheinlich nicht ganz so locker sehen. Von den fünf grössten traf der Rückgang Lenovo am wenigsten, die anderen schrumpften deutlich (siehe Grafik). Acer büsste ganze 30 Prozent ein, beim Marktführer HP sind es immerhin noch 23 Prozent.

Wednesday, April 10, 2013

Starke Währung: Bitcoin schlägt alle

Bitcoin ist eine digitale Währung, die es schon seit einer ganzen Weile gibt, die aber in letzter Zeit immer gefragter wird. Ihr Wert steigt unablässig, unter anderem deshalb, weil die Geldmenge klar definiert ist und nicht durch Druckmaschinen verwässert wird. Doch wie solid ist diese digitale Währung wirklich, und welchen Nutzen kann sie bringen?

Zum Verkauf in Alberta, Kanada - für 1800 Bitcoins - oder 405'000 Dollars; ein
Ferienhaus am Fluss.
Die dpa bezeichnet Bitcoins als “eine Art Untergrund-Währung aus dem Internet“. Auch Profi-Investoren würden langsam neugierig - doch das Hackergeld sei sehr schwankungsanfällig und durch niemanden reguliert, schreibt die Presseagentur.
Untergrundwährung, Hackergeld?
Das tönt nicht sehr vertrauenserweckend. Bitcoins sind tatsächlich nicht für jedermann, dafür gibt es gar nicht genug dieser virtuellen Münzen. In gewissen Kreisen ist die Währung aber sehr gefragt; in Kanada steht zurzeit ein Haus in Alberta zum Verkauf, dessen Eigentümer Bitcoins im Wert von 405‘000 Dollars als Kaufpreis akzeptieren will. Das wären dann zum heutigen Kurs gerade mal knapp 1800 Bitcoins. Der Schweizer Franken schneidet gegenüber der “Hackerwährung“ nicht viel besser ab, als der Kanadische Dollar: 1 Bitcoin kauft heute volle 212 Franken. 
Die Kursentwicklung der “Untergrundwährung“ ist tatsächlich beeindruckend: Gemäss der Website bitcoin-kurs.de stieg der Kurs innerhalb eines Jahres von 3,85 Euro auf 144 (!) Euro.
Zitat aus einem Finanztreff.de-Artikel:
“Der Andrang auf das seit Anfang 2009 kursierende Virtualgeld, das unabhängig von Regierungen und Zentralbanken funktionieren soll, ist enorm: Tausende Nutzer sollen auf die Verifizierung ihrer Konten bei Mt.Gox warten, um die 'Hackerwährung' dort kaufen und verkaufen zu können. Das japanische Unternehmen ist die wichtigste Handelsplattform. Sie wickelt nach eigenen Angaben etwa 80 Prozent des weltweiten Handelsvolumens ab. […] Die Chancen, dass die Rally weitergeht, stehen kurzfristig gut - die Nachfrage ist derzeit so groß, dass die Betreiber von Mt.Gox mit dem Eröffnen neuer Konten kaum nachkommen. Kritiker warnen allerdings vor dem Platzen einer Spekulationsblase.“
Wir können einen weiteren, ausführlichen und gut verständlichen Artikel auf Stern.de empfehlen, der die wichtigsten Fragen zum Thema beantwortet. Zitat:
“Wie entstehen die Münzen? Prinzipiell kann jeder Mensch Bitcoins erschaffen. Alles, was er dazu braucht, ist ein internetfähiger Computer mit einer speziellen Software. Zum Erzeugen von Münzen muss eine komplizierte und daher rechenintensive Aufgabe gelöst werden, der Prozessor läuft dann auf Volllast. Der Rechner, der im ganzen Bitcoin-Netzwerk den Aufgabenblock zuerst löst, erzeugt einen Satz frischer Münzen - der Rest geht leer aus. Leistungsstarke Computer sind daher im Vorteil. Alle zehn Minuten kommt ein weiterer Block in Umlauf, der eine festgelegte Anzahl an Bitcoins enthält. Die Anzahl der digitalen Münzen ist auf 21 Millionen Stück begrenzt, bisher ist knapp die Hälfte davon entdeckt worden - genau 11.002.575 (Stand Dienstag, 9.4.2013). Wann wird die letzte Bitcoin entdeckt?Die Rechenkraft, die zum Lösen der Aufgaben eingesetzt werden muss, steigt mit der Zeit deutlich an, wodurch die Geldmenge immer langsamer wächst. Schätzungen gehen davon, dass die 21-millionste und damit letzte Bitcoin frühestens im Jahre 2033 errechnet wird.“
 Trotz allem ist bezüglich Bitcoin-Währungsgeschäften wohl Vorsicht angebracht – und zwar nicht, weil es sich um Bitcoins handelt sondern ganz einfach, weil die Euphorie im Moment so gross ist. Es heisst ja nicht umsonst: „Was raufgeht, muss auch wieder runterkommen…“.

Tuesday, April 9, 2013

Digitale Privatsphäre, aber nicht für alle

Nach zwei, drei Tagen Riesenrummel ist es wieder etwas ruhiger geworden um die internationale Enthüllungsaktion Offshore-Leaks, die einen riesigen Berg an privaten Bankdaten, die aus anonymer Quelle stammen, auf den globalen News-Markt geworfen hat. Davon betroffen waren vorwiegend sehr vermögende Zeitgenossen, die ihr Geld in steuerfreundlichen Gefilden angelegt hatten. Die Aktion lässt allerdings nicht nur Schadenfreude, sondern  auch Datenschutzbedenken aufkommen.

Über die Welt verteilt: Offshore-Finanzplätze (zum Vergrössern anklicken)
Quelle: Wikipedia
Das Mitleid mit den betroffenen Anlegern hält sich in Grenzen: Die meisten Medien, ihre Konsumenten und natürlich auch die Regierungen, üben sich in unverhehlter Schadenfreude. Schliesslich sind es nur  die Reichen, die hier blossgestellt werden, deren private Daten weltweit breitgeschlagen werden. Allerdings macht es auch in der schadenfreudigen digitalen Neidgesellschaftdurchaus Sinn, etwas genauer nachzulesen und nachzufragen. So fällt zum Beispiel auf, dass in der Offshore-Leaks-Berichterstattung immer wieder bemerkt wird, dass es unklar sei, ob die betroffenen Anleger illegal gehandelt hätten. Das ist aber in den Augen der Enthüller und ihrer Supporter reine Nebensache:  Schliesslich gehe es hier um “nichts anderes als um Offenlegung von Herrschaftsstrukturen. Verheimlichungen, Vertuschungen, Verwirrspiel in verschachtelter Form um alle Ecken der Welt herum; sowas kann nicht der Einfachheit, der Transparenz und dem Fairness-Gebot demokratischer Gepflogenheit dienen“, gibt ein NZZ-Online-Leser zum Besten und fasst damit wohl ziemlich genau die Motive der Enthüllungsjournalisten und ihrer Helfer zusammen. Die Frage ist nur: Bei welchem Anlagebetrag fängt der Zweck an, die Mittel zu heiligen? Schon bei 100‘000 Franken, einer Million oder erst bei 10 Millionen?
Einer der wenigen Journalisten, der die Offshore-Leak-Geschichte kritischer betrachtet, ist der Medienredaktor der NZZ. Rainer Stadler schreibt:
“Wie sicher sind meine persönlichen Daten, die an diversen Orten elektronisch abgespeichert sind? Was, wenn irgendeiner eine Datenbank abschöpft und meine Daten als Beifang irgendwo auf einer Redaktion landen? Selbst wenn die betreffenden Journalisten seriös arbeiten, hätte ich keinerlei Sicherheitsgarantien. Die Privatsphäre ist im digitalen Zeitalter mehr denn je gefährdet.[…] Politiker äussern bereits die Forderung, die Redaktionen müssten die «Papiere» herausrücken. Das werden diese bestimmt nicht tun, weil sonst ihr Geschäftsmodell ruiniert wäre. Die Redseligen bekämen nie mehr geheime Dokumente zugesteckt. Geheimniskrämerei steht aber im Widerspruch zur Transparenzforderung der Medien – eine ätzende Ironie solchen Datenhandels.“
Noch kritischer sieht die deutsche Tageszeitung die Welt die Angelegenheit. Unter dem Titel: "Heute Reiche, morgen Arme - Jeder ist vogelfrei", schreibt das Blatt:
"In der Steueroasen-Affäre geht es nicht um Gerechtigkeit. Hier wird nach Stimmungslage und gegen jede rechtsstaatliche Praxis verdächtigt und veröffentlicht. Niemandes Daten sind mehr sicher. [...] Wenn es moralisch oder sonstwie kommod erscheint, kann jeder heutzutage bis aufs Hemd ausgezogen und "veröffentlicht" werden. Da hilft kein Datenschutz. Der Leaker ist immer in der Vorderhand. Und was heißt das? Heute die "Reichen" und morgen die "Armen". Wer jetzt denkt: "Was habe ich schon zu verlieren?", der wird erst aufwachen, wenn sie unwiederbringlich perdu ist, die Privatsphäre."

Friday, April 5, 2013

Auch Ihr mobiles Gerät braucht Schutz

Smartphones und Tablets sind für viele Nutzer nicht mehr nur unverzichtbare Begleiter im Alltag, sondern gehören oft untrennbar zur Persönlichkeit. Mehr als ein Drittel aller User geben an, dass sie auf keinen Fall mehr auf ihre Mobilgeräte verzichten könnten. Wenn es mal brennen würde, zählt ein Viertel der Nutzer das eigene Smartphone oder Tablet zu einem der beiden persönlichen Gegenstände, die sie als Erstes retten würden. Seltsam nur, dass sich gemäss einer neuen Norton-Studie nur die wenigsten  Anwender über den Schutz ihrer mobilen Geräte und privaten Daten Gedanken machen.

Norton Cybercrime Report: European Mobile Insights, April 2013
Vielen Nutzern von mobilen Geräten ist es offenbar nicht bewusst, welche persönlichen und privaten Daten offen liegen, wenn ihre Geräte verloren gehen, gestohlen werden, oder wenn sie damit über offene WLAN-Hot-Spots surfen, obwohl sie ihre Geräte sehr schätzen.
Eine Norton-Studie zeigt, dass rund 70 Prozent der befragten Anwender private Informationen auf Mobilgeräten speichern. Trotzdem nutzt mehr als ein Drittel kein Passwort um diese sensiblen Daten zu sichern. Im Falle eines Verlustes oder Diebstahls des Geräts haben Diebe oder Finder somit Zugriff auf zahlreiche private Informationen. Dabei geht es nicht nur um Telefonnummern oder Adressen, sondern auch um  persönliche E-Mails, die oft Links enthalten, mit denen vertrauliche Geschäftskorrespondenzen, Dokumente und Passwörter für weitere Onlinedienste eingesehen werden können.
Eigentlich müsste es der Schutz des eigenen Mobilgerätes logisch sein, zeigen doch die Erfahrungen der befragten Nutzer, dass Verluste durchaus nichts Aussergewöhnliches sind. Immerhin drei von zehn Usern geben an, ihr mobiles Gerät bereits einmal verloren zu haben oder Opfer eines Diebstahls geworden zu sein. Die grössten Sorgen der Besitzer sind dabei anfallende Kosten durch teure Telefongespräche, die Belästigung von gespeicherten Kontaktpersonen und der Erwerb digitaler Inhalte in ihrem Namen.
Dennoch kümmert sich der durchschnittliche europäische Konsument nur wenig um die Sicherheit seiner Mobilgeräte: Zwei von fünf Nutzern gaben an, Apps nicht immer aus den offiziellen Marktplätzen herunterzuladen. Mehr als ein Drittel greift zudem nicht auf sichere Bezahlsysteme zurück, wenn über das Smartphone oder Tablet eingekauft wird. Dadurch sind sensible Daten wie etwa Kreditkarteninformationen gefährdet. Dies gilt auch für kostenlosen und ungesicherten WLAN-Hot-Spots. Obwohl sich annähernd die Hälfte der Nutzer über die möglichen Gefahren bewusst ist, wählt sich ein Grossteil der Befragten regelmässig ein, um private E-Mails abzurufen, und jeder Fünfte greift über ungesicherte öffentliche Netzwerke sogar auf seine Bankdaten zu!
Die meisten PC-User Anwender wissen inzwischen, wie wichtig es ist, ihren PC vor Angriffen von Aussen zu schützen. Doch auch mobile Endgeräte, die mit dem Internet verbunden sind, sind ein beliebtes Ziel für Kriminelle. Es lohnt sich deshalb, einige grundlegende Vorsichtsmassnahmen treffen, um vertrauliche Daten vor dem Zugriff Unbefugter zu schützen.
Zum Beispiel die Sicherung des Gerätes durch ein komplexes Passwort oder einen Pin. Beim Download von Apps lohnt ein Blick in die Berechtigungen: Fordert die Anwendung umfangreiche Zugriffsrechte ein, die nicht nachvollziehbar sind, sollte man von einem Download absehen. Auch geeignete Sicherheitssoftware, wie zum Beispiel Norton Mobile Security, schützt nach einmaliger Installation gegen Gefahren aus dem Netz und ermöglicht auch eine Fernsperrung und die Lokalisierung des Gerätes bei Verlust oder Diebstahl.

Tuesday, April 2, 2013

Soziale Medien fördern die interne Kommunikation

Der Einsatz von Social-Media fördert in vielen Unternehmen eine offene Kommunikationskultur. Das Teilen von Informationen wird selbstverständlich, Herrschaftswissen wird aufgelöst. Die Folge: Teams erzielen bessere Arbeitsergebnisse, Mitarbeiter beteiligen sich stärker an Entscheidungsprozessen und die Innovationskraft der Unternehmen steigt. Auf diese Weise tragen Social-Media entscheidend zum Geschäftserfolg bei.

Soziale Software findet immer mehr Anwendungsbereiche in Unternehmen.
Die Skizze zeigt ein 
Modell zur Positionierung von Anwendungsfällen sozialer
Software. (Quelle: Commons.wikimedia.org)
Dass Social-Media inzwischen einen wichtigen Beitrag zum Geschäftserfolg leisten können, ist nicht nur eine Behauptung, sondern das Ergebnis einer Bitkom-Studie, für die 161 Unternehmen befragt wurden. Diese Befragung zeigte auch, dass die Einführung und Nutzung von Social-Business-Lösungen für viele Unternehmen eine organisatorische Herausforderung darstellt. Denn Social-Business betrifft nicht nur Marketing und PR, sondern nahezu alle Abteilungen. Unternehmen müssen ihre internen Abläufe und ihr Management anpassen, wenn sie die Potenziale von Social-Media voll ausschöpfen wollen.
 Nach den Ergebnissen der Bitkom-Umfrage setzen 90 Prozent der Social-Media-Nutzer in der ITK-Branche die Technologie für das Marketing ein und 85 Prozent für Public Relations. 58 Prozent nutzen Social-Media im Personalwesen, 36 Prozent im Vertrieb und 25 Prozent im Kundenservice. Bereits 17 Prozent setzen soziale Medien in der Produktentwicklung ein. So können unter dem Stichwort “Crowd –Sourcing“ Kunden, Partner und andere Interessierte in die Neuentwicklung und Verbesserung von Produkten oder Diensten eingebunden werden. Unternehmen nutzen für diese Zwecke einerseits externe Plattformen, zum Beispiel soziale Netzwerke wie Facebook oder spezialisierte Websites wie Innosabi. Andererseits kommen interne IT-Lösungen zum Einsatz, die als Social-Software bezeichnet werden. Das ist zum Beispiel notwendig, wenn der Kundenservice auf eine Anfrage bei Facebook reagieren soll.
Laut der Studie hat der Einsatz von Social-Media positive Auswirkungen auf die interne Kommunikation. 73 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass sich der Austausch von Wissen innerhalb der Organisation verbessert hat. 72 Prozent fördern mit Social-Media generell die Kommunikation unter den Mitarbeitern. 54 Prozent haben neue Formen der Zusammenarbeit eingeführt und 50 Prozent verzeichnen eine bessere Kommunikation innerhalb von Projektteams. Das Teilen von Informationen und Wissen wird zu einem strategischen Wettbewerbsfaktor, und mit der Verbreitung sozialer Medien ändern sich auch die Anforderungen an die Geschäftsführung. Eine offene Kommunikationskultur verlangt nach Beteiligung, Integration und Feedback durch die Führungskräfte.
Für die interne Kommunikation kommen verschiedene Social-Software Lösungen zum Einsatz: Drei Viertel der Unternehmen nutzen Wikis für den Austausch von Wissen und Information. 69 Prozent verfügen über ein Intranet. Die Hälfte der befragten IT-Unternehmen betreibt einen internen Blog und ebenfalls 50 Prozent verfügt über einen Instant-Messenger für kurze Konversationen (Chat). Bereits 36 Prozent der ITK-Unternehmen nutzen ein internes soziales Netzwerk und immerhin 30 Prozent der Unternehmen nutzen eine Social-Software-Suite. Dabei handelt es sich um eine Software-Lösung, die unterschiedliche Social-Media-Kanäle auf einer Oberfläche zusammenführt. Organisationen erleichtert das, ihre internen und externen Online-Beziehungen zu pflegen.