Thursday, October 6, 2022

Die EU macht USB-C obligatorisch

Das EU-Parlament hat für eine neue EU-Richtlinie gestimmt, laut der elektronische Mobilgeräte in den EU-Ländern künftig mit einem USB-C-Anschluss ausgeliefert werden müssen. Das neue Gesetz ist Teil der umfassenderen Bemühungen der EU, Elektroschrott zu reduzieren.

USB-C wird in Europa zum Standard für alle.
Bild Wikimedia Commons

Die Regelung gilt nicht nur für Smartphones, sondern auch für eine ganze Reihe anderer Geräte. Unabhängig vom Hersteller müssen neuen Mobiltelefone, Tablets, Digitalkameras, Kopfhörer, tragbare Videospielkonsolen und Lautsprecher, E-Reader, Tastaturen, Mäuse, tragbare Navigationssysteme und Laptops, die über ein Kabel wiederaufladbar sind und mit einer Leistung von bis zu 100 Watt arbeiten, mit einem USB-Typ-C-Anschluss ausgestattet sein.

Das Hauptziel des Gesetzes ist die Verringerung des Elektroschrotts, da viele User Ladegeräte und Kabel wegwerfen, wenn sie ein neues Telefon kaufen. Doch wird dieses Ziel auch erreicht werden? Zitat aus Spiegel Online:

«Über die EU-Pläne ärgert sich unter anderem der Branchenverband Bitkom. Laut seinem Geschäftsführer Bernhard Rohleder hilft die USB-C-Pflicht kaum dabei, Elektroschrott zu vermeiden, da es mit USB-C, Micro-USB und Lightning bei den Ladebuchsen ohnehin bereits nur noch drei Standards gebe. »EU-Parlament und EU-Staaten hinken der technischen Entwicklung damit Jahre hinterher«, sagte Rohleder im Juni. Seiner Ansicht nach bremsen die Pläne sogar Innovationen, da sich neue Ladetechnologien wie der kabellose Qi-Standard durchgesetzt hätten, während sich das Parlament noch mit Kabeln beschäftigt.»

Keine Freude an der neuen Regelung dürfte auch Apple haben, das mit Kabelanschlüssen lange einen Extrazug fuhr. Doch das hat sich, zumindest teilweise, geändert:

«Obwohl das Gesetz Apple effektiv dazu zwingen wird, die iPhone-Anschlüsse bis zum iPhone 16 von Lightning auf USB-C umzustellen, scheint es wahrscheinlich, dass das Unternehmen den Wechsel ohnehin schon vollzogen hätte. Apple begann mit der Einführung von USB-C für Macs im Jahr 2015 mit dem 12-Zoll-MacBook. Mit dem MacBook Pro aus dem Jahr 2016 wurde der Wechsel vollzogen, bevor das Unternehmen im letzten Jahr einen kleinen Rückzieher machte und MagSafe-, HDMI- und SD-Kartensteckplätze wieder einführte. Das iPad wechselte 2018 mit den 11-Zoll- und 12,9-Zoll-iPad-Pro-Modellen von Lightning auf USB-C. Damit blieb das iPhone als einziges Apple-Kernprodukt mit einem Lightning-Anschluss übrig. Da das iPhone nach der Umstellung von Mac und iPad auf USB-C jahrelang den älteren Anschluss beibehielt, vermuteten einige, dass es dies bis zum ersten portlosen Modell beibehalten würde. Ming-Chi Kuo berichtete jedoch Anfang des Jahres, dass Apple mit dem iPhone 15 auf USB-C umsteigen würde. Eine Verbesserung der USB4-Spezifikation, die erst letzten Monat angekündigt wurde, bietet einen weiteren Anreiz für den Wechsel und ermöglicht Datenübertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 80 GB/s.» (9to5mac.com)

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