Sunday, February 28, 2021

Einkaufen im richtigen Laden - und auf Social Media

Für viele Konsumenten gibt es gute Gründe auch während der Pandemie in einem richtigen Laden einzukaufen. Der Einkauf im nicht-virtuellen Umfeld ermöglicht unter anderem die haptische Produktewahrnehmung und macht es möglich, dass der Kunde das gewünschte Produkt direkt mitnehmen kann und nicht darauf warten muss, dass der Kurier die Ware zuhause abliefert. Immerhin fast die Hälfte aller Konsumenten haben deshalb auch während der Corona-Pandemie ihre Einkäufe stationär getätigt, während rund 30 Prozent der Shopper online auf Social Networks einkaufen.

Die Pandemie verändert die Einkaufsgewohnheiten - aber im Laden eingekauft wird immer noch.
                                                                                                                               Bild Pixabay
Das ist das Ergebnis einer weltweiten Studie des Online-Bewertungsportals Bazaarvoice, für die auch Deutsche Konsumenten befragt wurden. Die Untersuchung ergab, dass im vergangenen Jahr fast ein Drittel der Befragten Produkte über Social-Media-Plattformen gekauft haben. Die Hauptgründe dafür sind der einfache Kaufvorgang, der mit nur wenigen Klicks getätigt werden kann, ansprechende Produktinszenierungen und gut funktionierendes Ad-Targeting. Facebook, Instagram und YouTube  sind nach wie vor die wichtigsten sozialen Medien, um Marken und Einzelhändlern zu folgen und sich über Produkte zu informieren.

Die Untersuchung zeige, dass sich die Einkaufsgewohnheiten während der Pandemie nachhaltig verändert haben, sagt Tobias Stelzer von Bazaarvoice:

“Marken und Einzelhändler müssen daher einen Omnichannel-Ansatz verfolgen, der es Kunden ermöglicht so einzukaufen, wie, wann und wo sie es wollen. Dabei spielt es keine Rolle, über welchen Kanal Verbraucher einkaufen. Zentral ist, dass Kunden auch zuhause das erleben können, was sie aus dem Laden vor Ort kennen und ihnen das Gefühl von Vertrauen vermittelt, die richtige Kaufentscheidung zu treffen.“

Konsumenten, die online einkaufen, vertrauen übrigens auch weiterhin am ehesten auf schriftliche Produktrezensionen oder klassische Bewertungen, etwa Sterne. Geschätzt werden auch Videos und Photos anderer Kunden.

Thursday, February 25, 2021

Mit Bitcoin die Steuern bezahlen

Zwar hat der Bitcoin-Kurs nach dem kürzlichen Höhenflug wieder etwas nachgegeben, er liegt heute Donnerstag bei gut 44‘000 Franken. Trotzdem scheint sich die Kryptowährung momentan in einer Phase zu befinden, die man als Solidifikation bezeichnen könnte. Das zeigt sich unter anderem dadurch, dass man im Schweizer Kanton Zug jetzt sogar seine Steuern mit Bitcoin begleichen kann.

Bitcoin entwickelt sich zum vollwertigen Zahlungsmittel.                                              Bild Pixabay
“In Zug kann man ab 2021 mit der «Währung der Kriminellen» Steuern zahlen“ titelt die NZZ.  Dass die Titelschreiber seltsam berührt sind, überrascht nicht. Bitcoin hat sich in den letzten Jahren vor allem als Spekulationsobjekt und als Erpresserwährung im Falle von Ransomware-Attacken etabliert. Das scheint die Finanzbehörden im Kanton Zug nicht zu stören:  Der Kanton Zug könne so die Dynamik im Crypto Valley nutzen sowie die Vorreiterrolle des Kantons im Krypto-Bereich festigen und in die Welt hinaustragen, sagt der Finanzdirektor Heinz Tännler. Der Kanton Zug beheimatet eine überdurchschnittlich grosse Anzahl Unternehmen aus der Krypto-Branche. «Als Heimat des Crypto Valleys ist es uns wichtig, den Einsatz von Kryptowährungen im Alltag weiter zu fördern und zu vereinfachen», sagt Finanzdirektor Heinz Tännler und fügt an: «Durch die Möglichkeit, Steuerschulden mit Bitcoin oder Ether bezahlen zu können, machen wir einen grossen Schritt in diese Richtung.» Die Steuerbegleichung mittels Kryptowährung wird sowohl Gesellschaften als auch Privatpersonen bis zu einem Forderungsbetrag von 100'000 Franken zur Verfügung stehen. Teilzahlungen werden nicht akzeptiert.
Möglich gemacht wird die Steuerbegleichung mit Kryptowährungen durch die Crypto-Payments-Lösung des im Kanton Zug ansässigen Unternehmens Bitcoin Suisse. Wollen Steuerzahlende ihre Rechnung in Kryptowährung bezahlen, können sie dies der Steuerverwaltung mitteilen. Sie erhalten danach den dafür notwendigen QR-Code zugestellt. Finanzdirektor Heinz Tännler stellt klar: «Wir gehen mit der neuen Zahlungsmethode kein Risiko ein, da wir den Betrag auch bei einer Bezahlung in Bitcoin oder Ether immer in Schweizer Franken erhalten.» Somit haben auch grössere Schwankungen im Krypto-Wechselkurs keinen Einfluss auf die geleistete Zahlung in Schweizer Franken.
Die Handelszeitung sieht in diesen Kursschwankungen einen guten Grund, das Angebot der Steuerbehörden anzunehmen,
da es eine einfache Möglichkeit biete, Bitcoin und Ether zu den aktuellen Höchstkursen zu Geld zu machen:

“Wer die Geschichte von Bitcoin und Ethereum kennt, weiss: Nach dem Hoch folgte oft ein Tief – die Kursen der Kyptowährungen gleichen Achterbahnfahrten. Wer sein Geld in Zug versteuert und einen Kurstaucher befürchtet, sollte rasch zur Steuerrechnung greifen…“

Tuesday, February 23, 2021

Cash ist nicht mehr King: Corona fördert das Zahlen mit Plastik und Handy

Die nicht enden wollende Corona-Krise hat kontaktlosen und mobilen Zahlungsmitteln in der Schweiz viel Schub gegeben. Zum ersten Mal ist Bargeld nicht mehr des Schweizers liebstes Zahlungsmittel. Debit- und Kreditkarten werden als unverzichtbar eingestuft. Twint kann die grösste Zuwachsrate verzeichnen.

Es hat zwar etwas länger gedauert - und eine Seuche brauchte es auch noch - aber jetzt sind
auch Schweizer Konsumenten dabei, sich Bargeld abzugewöhnen.                          Bild Pixabay
Das ergibt eine Umfrage des Online-Vergleichsdienstes moneyland.ch. Dort gehe man davon aus, dass Bargeld nun kontinuierlich an Bedeutung verliere, heisst es in einer Pressemitteilung zur Studie. Auch nach der Corona-Krise gehe die Tendenz in Richtung kontaktlose Zahlungen – vor allem werde immer mehr via Handy bezahlt. 
Gefragt wurde unter anderem, auf welche Zahlungsmittel die Befragten verzichten könnten. Das Resultat: Bargeld wird zum ersten Mal nicht mehr als wichtigstes Zahlungsmittel eingeschätzt. An der Spitze stehen Debitkarten mit 73 Prozent, gefolgt von Kreditkarten mit 71 Prozent. Cash steht erst an dritter Stelle: Auf Bargeld möchten heute 67 Prozent nicht verzichten – vor einem Jahr waren es noch 78 Prozent gewesen. Auf die Maestro-Debitkarte möchten 53 Prozent nicht verzichten, danach folgt bereits Twint mit hohen 43 Prozent. Vor der Corona-Krise im Januar 2020 waren es erst 26 Prozent, die nicht auf Twint verzichten wollten. Apple Pay liegt – deutlich abgeschlagen – an zweiter Stelle. 12 Prozent nutzen Apple Pay. Es folgen Google Pay (9 Prozent) und Samsung Pay (7 Prozent). Für Zahlungen im Laden ist Bargeld in der Schweiz immer noch populär. 98 Prozent nutzen Bargeld im Laden: 17 Prozent selten, 47 Prozent gelegentlich und 34 Prozent oft. Debitkarten werden von 91 Prozent genutzt. Kreditkarten werden von 84 Prozent der Bevölkerung im Laden genutzt: 18 Prozent nutzen sie selten, 32 Prozent gelegentlich und 34 Prozent oft. Smartwatches werden nur in wenigen Fällen benutzt.
Im Vergleich zum Jahr vor Corona haben kontaktlose Zahlungen nochmals zugelegt. Mittlerweile geben 62 Prozent aller Befragten an, mit Kreditkarten im Laden kontaktlos zu zahlen. Zum Vergleich: Insgesamt geben 84 Prozent der Befragten an, im Laden mit einer Kreditkarte zu zahlen. Fast drei Viertel der Kreditkarten-Nutzer zahlen also schon kontaktlos via Kreditkarte. Etwa zwei Drittel der Maestro-Karten-Inhaber nutzen diese bereits kontaktlos.
Bei Online-Einkläufen ist weiterhin die Kreditkarte am beliebtesten, die von 88 Prozent der Befragten genutzt wird. Danach folgt die Zahlung auf Rechnung mit insgesamt 84 Prozent. Vorauszahlungen per Banküberweisung folgen mit insgesamt 51 Prozent, Paypal mit 46 Prozent, Twint mit 43 Prozent und die PostFinance Card mit 27 Prozent. Bitcoin mit 5 Prozent und andere Kryptowährungen mit 4 Prozent werden auch im Internet eher selten als Zahlungsmittel eingesetzt.

 Die Entwicklung zum bargeldlosen Zahlen ist wohl unaufhaltsam. Allerdings gibt es Regionen und Länder, die bereits viel weiter sind. Kanadier zahlen am meisten mit Plastik, Schweden scheint schon bald ganz ohne Cash auskommen zu wollen – wovon die Schweiz noch weit entfernt ist.


Friday, February 19, 2021

Facebook will nicht für News bezahlen

Facebook ist weltweit so mächtig geworden, dass es sich längst nicht nur Millionen Freunde, sondern auch sehr viele Feinde gemacht hat. Dazu gehören seit dieser Woche auch viele Australier, denen es gar nicht gefällt, dass Facebook für seine User plötzlich keine australischen News mehr zulässt. Vor allem die Medien, welche seit Jahren darüber reklamiert haben, dass Facebook mit ihren Inhalten Geld verdiene, sind jetzt düpiert und wieder nicht zufrieden.

News auf Facebook: Symbiotische Beziehung oder Abriss?
                                                                                                                        Screengrab Facebook

Australien will in Kürze ein Gesetz verabschieden, das Facebook und Google dazu zwingt, Verlage zu bezahlen, wenn deren Inhalte auf ihren Websites auftauchen. Das Gesetz ist eine Reaktion auf jahrelange Beschwerden der Medien über den Niedergang des Journalismus im Internetzeitalter und die Rollen die Google und Facebook dabei gespielt haben. Die beiden Unternehmen haben auf das vorgeschlagene Gesetz unterschiedlich reagiert: Google macht (nach wochenlangen Drohungen) jetzt doch Verträge mit einzelnen australischen Verlagen. Facebook hingegen blockiert sämtliche News (genau wie das Unternehmen übrigens schon im letzten Sommer angekündigt hatte). Das heisst: Facebook macht es ab sofort unmöglich, Links zu australischen Nachrichtenquellen zu teilen; australischen Publikationen können keine eigene Inhalte mehr auf Facebook publizieren und australischen Nutzern ist es untersagt, Newslinks zu teilen. In einer wütenden Stellungnahme sagte der australische Premierminister Scott Morrison, Facebooks Schritt mache die Verabschiedung des Gesetzes nur noch wahrscheinlicher. Morrison geht davon aus, dass auch andere Länder ähnliche Massnahmen ergreifen werden.

Wie der Streit für ausgehen wird, ist momentan unklar. Facebook lässt nämlich mitteilen, die Verlage und ihre Inhalte seien gar nicht wichtig für das Facebook-Geschäftsmodell; News-Links machten durchschnittlich weniger als vier Prozent der Inhalte im Facebook-News Feed aus. Zuckerbergs Imperium fühlt sich aber trotzdem im Recht und argumentiert damit, dass die Verlage von Facebook profitieren, weil sie dadurch Millionen von Leser auf ihre eigenen Websites locken können. Gratiswerbung auf Facebook, sozusagen. 

Wenn die Streitenden stur bleiben, ist es möglich, dass auch User in anderen Ländern bald keine kommerziellen News mehr in ihrem Feed finden. Vielleicht werden sie diese gar nicht vermissen – umso mehr, als die News-Sites im Internet mit einigen zusätzlichen Klicks auch ohne Facebook besucht und gelesen werden können. 


Monday, February 15, 2021

Satelliten, Satelliten, Satelliten - die Zukunft des Internets?

Elon Musk hat grosse Ideen, das weiss heute jedes Kind. Einer seiner Träume hat damit zu tun, dass superschnelles Internet weltweit nicht nur in grossen Städten, sondern auch in entlegenen Regionen verfügbar ist. Die Daten werden dafür von Satelliten auf die Erde gebeamt. Der Traum ist inzwischen Wirklichkeit geworden – zumindest in einer Beta-Version.

Starlink-Internet von Elon Musk’s SpaceX hat bereits mehr als 10‘000 Beta-Nutzer und bietet den Dienst nun in mehreren Ländern und Städten zur Vorbestellung an. Doch wie funktioniert das Internet aus dem Weltall?
SpaceX ist dabei, ein Satelliten-Internet-Netzwerk im Weltraum aufzubauen. 2019 wurden die ersten Satelliten in eine Erdumlaufbahn geschossen; heute sind es bereits mehr als 1000. Am Ende des Projekts (im Jahr 2027) sollen es 42‘000 (!) Satelliten sein, um das Internet vor allem in ländlichen Gebieten zugänglich zu machen. (Selbstverständlich gibt es gute Gründe, die dagegen sprechen, dass das Weltall mit zehntausenden von Satelliten zugemüllt wird – umso mehr als auch andere Unternehmer, zum Beispiel in China, ähnliche Pläne haben. Bis jetzt haben aber solche Bedenken die Entwicklung dieser Art von Internetservice nicht aufhalten können).Ein Abonnement für die Starlink-Beta-Version kostet derzeit $99 pro Monat. Weitere 499 Dollar kostet das Starlink-Kit, das ein Montagestativ, einen WiFi-Router und ein Terminal zur Verbindung mit den Satelliten enthält. Der Service ist also nicht billig. Betatester kommen dafür in den Genuss hoher Geschwindigkeiten: SpaceX rechnet für Beta-Tester mit Geschwindigkeiten zwischen 50 und 150 Mbit/s. Verschiedenen Nutzer berichten von signifikant höheren Geschwindigkeiten (über 200 Mbit/s). Ein grösserer Nachteil: Während der Testphase müssen die User mit regelmässigen Ausfällen rechnen.

Starlink ist auch für Cloud-Provider interessant. So hat zum Beispiel Microsoft das sogenannte Azure MDC, ein modulares transportables Datacenter, entwickelt, das dank der Integration mit Starlink weltweit verbunden werden kann. Microsoft sieht konkrete Anwendungsmöglichkeiten für das modulare Rechenzentrum: die Suche nach Bodenschätzen, humanitäre Hilfseinsätze, aber auch den Einsatz als mobiles Kommandozentrum: MDCs seien sowohl für zivile Organisationen als auch für militärische Zwecke geeignet, sagt das Unternehmen.


Tuesday, February 9, 2021

Bitcoin: Mit Tesla in den Mainstream?

Elon Musk ist ein Bitcoin-Fan. Das sagt er nicht nur, sondern er handelt auch. Mit einer Investition von 1,5 Milliarden US-Dollar und der Ankündigung, man werde wahrscheinlich in Zukunft bei Tesla mit Bitcoin bezahlen können, hat Musk der Kryptowährung gewaltig Auftrieb gegeben.


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Heute Mittag (9. Februar) war ein Bitcoin fast 42‘000 Franken wert – vor einem Jahr waren es noch nicht einmal 10‘000 Franken gewesen. Es scheint also, dass Bitcoin trotz riesigen Kursschwankungen langsam aber sicher als Mainstream-Währung angesehen wird. Allerdings definitiv nicht von allen Experten – Elon Musk hin oder her.

 Auf Bloomberg.com schreibt Liam Denning:

“Neu, staatenlos, volatil, dem Cyberdiebstahl und potentieller staatlicher Regulierung unterworfen, ist Bitcoin nur dann eine Währung, wenn man das wirklich so sehen will und auch noch bereit ist, viele Schwierigkeiten auf sich nehmen, um die Währung tatsächlich zu benutzen. Teslas Kommentar, Bitcoin in naher Zukunft als Zahlungsmittel zu akzeptieren, ist irrelevant; um das zu tun, muss man die Währung nicht im Voraus horten…“

 In der Handelszeitung bringt Mario El-Khoury ganz andere Gründe vor, die gegen Bitcoin sprechen. Sie sind vor allem ökologischer Natur:

“Bitcoin basiert auf dem Energiekonsum. Das Netzwerk wird durch Miner aufrechterhalten. Die bekommen als Belohnung Bitcoins, wenn sie Rätsel gelöst haben. Wer die meiste Energie aufwendet und somit die grösste Umweltverschmutzung verursacht, hat die besten Chancen auf die Belohnung. Bitcoin verbraucht doppelt so viel Strom wie die Schweiz.“

Elon Musk ist ein Visionär, der Millionen von Fans hat. Bitcoin-Investoren und Spekulanten haben von seinem Investment profitiert. Die Frage ist, ob Musks Star-Power genug gross ist, um den nächsten Absturz der Kryptowährung zu verhindern.

Thursday, February 4, 2021

Testen Sie Ihr Wissen zum Thema Cyber-Sicherheit

Wissen Sie worauf es ankommt, wenn Sie sicher im digitalen Raum unterwegs sein wollen? Jetzt können sie testen, ob Ihr Cybersecurity-Wissen  genügt, um die alltäglichen Cyber-Risiken sicher zu bewältigen. 



Wie gut kennen Sie sich aus mit der Cyber-Sicherheit? Finden Sie es heraus, machen Sie den Test.
                                                                                                                    Screengrab Suisse Digital

Die beiden Tests – für Anfänger und für Fortgeschrittene – werden vom Wirtschaftsverband Suissedigital angeboten und können hier absolviert werden.

Der Security-Check ist in Deutsch und Französisch verfügbar. So ist garantiert, dass alle Interessierten ihr Wissen zum Thema Cyber Security überprüfen und aktualisieren können. Dazu dienen auch ein ausführliches Glossar und zwei Merkblätter, die kostenlos heruntergeladen werden können.

Wer den Test absolviert, erhält bei jeder Frage ein detailliertes Feedback zur gewählten Antwort und am Schluss eine Gesamtauswertung. So vermittelt der Test relevantes Wissen, mit dem man sich gegen Cyberkriminalität schützen kann und bietet gleichzeitig eine Orientierungshilfe. Der Test eignet sich deshalb gerade auch für den Einsatz in Unternehmen und Schulen. Roger Fuchs, der an einer Berufsfachschul-Bereichsleiter, glaubt, dass gerade junge Menschen den Cyberrisiken besonders ausgesetzt sind. Er sagt:

"Obwohl - oder gerade weil - unsere Lernenden zur Generation der Digital Natives gehören, sind sie den Gefahren des Cyberraums besonders ausgesetzt. Der Security-Check unterstützt uns bei der Behandlung dieser Thematik im Unterricht".

 Suissedigital ist der Wirtschaftsverband der Schweizer Kommunikationsnetze. Ihm sind rund 180 Unternehmen angeschlossen, die über 3 Millionen Wohn- und Geschäftseinheiten mit digitalen Kommunikationsangeboten versorgen.

Tuesday, February 2, 2021

Cyber-Attacken: KMU-Mitarbeiter fühlen sich zu sicher

Die Einstellung der eigenen Mitarbeiter gegenüber Cyberattacken macht kleine und mittlere Unternehmen in der Schweiz verwundbar. Sie sind sich zwar der allgemeinen Risiken von Cyberkriminalität und des grossen Schadenpotenzials bewusst. Allerdings schätzen sie ihr eigenes Unternehmen und sich selbst nicht als wichtig genug ein, um ein lohnendes Ziel darzustellen. Das ist ein Fehler, der teuer werden kann.

KMU und Cyberattacken: Wer sich sicher fühlt, ist gefährdet.                       Bild Pixabay

Die Annahme ist verbreitet: Cyberattacken passieren vor allem in grossen und namhaften Firmen und im Ausland. Kleine und unbekannte KMU in der Schweiz müssen sich nicht so sehr davor fürchten. Diese Haltung führt dazu, dass die eigenen Mitarbeiter nicht genügend wachsam sind, was die Cyber-Sicherheit betrifft. Zu diesen Resultaten kommt eine Studie der ZHAW School of Management and Law in Zusammenarbeit mit Allianz Suisse. Die Forschenden haben dafür vertiefte Interviews mit Mitarbeitern in ausgewählten KMU geführt, um ihre Haltungen und Entscheidungen zu verstehen, die hinsichtlich der Cyberrisiken getroffen werden.

Gemäss der Studie assoziieren KMU-Mitarbeitende Cyberattacken primär mit geopolitischen Konfrontationen, Terrorismus oder dem organisierten Verbrechen. Die Schweiz hingegen sehen sie als Sphäre, die im Vergleich deutlich sicherer sei. Das sei jedoch ein Trugschluss. Auch hierzulande seien rund ein Drittel der KMU schon Angriffen ausgesetzt gewesen, sagt Studienleiter Carlo Pugnetti von der ZHAW.

Bei einer konkreten Attacke auf das eigene Unternehmen fühlen sich die befragten KMU-Mitarbeiter relativ hilflos. Sie gehen in einem solchen Fall davon aus, dass Spezialistinnen und Spezialisten helfen würden. Diese Annahme kann eine gewisse Passivität fördern und Mitarbeitende dazu verleiten, die eigene Rolle bei der Minimierung von Cyber-Risiken zu unterschätzen.

Um die Risiken und Auswirkung einer Cyberattacke zu reduzieren, geben die Autoren der Untersuchung eine Reihe von Empfehlungen: Diese umfassen unter anderem Informationsmassnahmen innerhalb der KMU, die Mitarbeitende für die objektive Bedrohung sensibilisieren und ihnen aufzeigen, wie sie zu deren Abwehr beitragen können. Bei der Entwicklung entsprechender Lösungsstrategien sollten die Firmen ihre Mitarbeitenden aktiv einbeziehen und deren engagierte Arbeitshaltung nutzen.