Wie Polizei und Gerichtsbehörden diese Woche bekanntgaben, wurde im Rahmen einer international konzertierten Aktion mit Strafverfolgungsbehörden aus den Niederlanden, der Ukraine, Litauen, Frankreich sowie England, Kanada und den USA die Infrastruktur der Schadsoftware Emotet zerschlagen.
Einige der Cyber-Kriminellen wurden letzte Woche ausser Gefecht gesetzt. Wir dürfen davon ausgehen, dass es davon noch viele mehr gibt. Bild PfW |
Im
Rahmen des Emotet-Ermittlungsverfahrens wurden zunächst in Deutschland
verschiedene Server identifiziert, mit denen die Schadsoftware verteilt und die
Opfersysteme mittels verschlüsselter Kommunikation kontrolliert und gesteuert
werden. Umfangreiche Analysen der ermittelten Daten führten zu der
Identifizierung weiterer Server in mehreren europäischen Staaten. Da sich die Bestandteile
der Emotet-Infrastruktur in mehreren
Ländern befinden, wurde der Takedown in enger Kooperation mit den betroffenen
internationalen Strafverfolgungsbehörden durchgeführt. Dabei wurden in Deutschland
bisher 17 Server beschlagnahmt. Weitere Server wurden in den Niederlanden, in
Litauen und in der Ukraine beschlagnahmt.
Durch dieses von Europol und Eurojust koordinierte Vorgehen sei es gelungen, den Zugriff der Täter auf die Emotet-Infrastruktur zu unterbinden. Auch umfangreiche Beweismittel seien gesichert worden, teilen die Behörden mit. Zudem habe man in der Ukraine bei einem der mutmasslichen Betreiber die Kontrolle über die Emotet-Infrastruktur übernommen. Diese Übernahme machte es möglich, die Schadsoftware auf betroffenen deutschen Systemen für die Täter unbrauchbar zu machen.
Emotet stand ganz zuoberst auf der Liste der gefährlichen Schadsoftware. Emotet
gibt es nicht mehr – die Liste
hingegen schon. Trickbot, Ryuk, Maze und Clop sind die vier Namen, die
jetzt an der Spitze stehen. Den Ermittlern wird die Arbeit nicht ausgehen.