Wir stecken mittendrin im Zeitalter der
digitalen Kommunikation; unsere digitale Evolution hat aber, zumindest auf der emotionalen Ebene, noch nicht
stattgefunden. So kann man die Ergebnisse einer (weiteren) Studie zum
menschlichen Umgang mit den Social Networks werten. Diese zeigt, dass Facebook
und Co. die Nutzer viel zu oft in negative Gefühlslagen treibt: Depression,
Neid und Stress sind die Folge.
Die einen sagen, Facebook mache unglücklich, die andern haben herausgefunden, dass es "engstirnig" macht. Und trotzdem hat die Social Media Platform gegen zwei Milliarden User. |
Für viele Internetnutzer sind Soziale
Netzwerke ideal, um Kontakte zu pflegen und mit Freunden ihre Aktivitäten zu
teilen. Doch die Realität sieht oft anders aus, wie eine aktuelle Studie, die
von Kaspersky Lab in 18 Ländern durchgeführt wurde, zeigt. Auf der Jagd nach Gefällt
mir-Klicks und sozialer Anerkennung geraten viele Nutzer unter Druck. Die
Folge: bleiben Like-Erfolge aus, führt das zu Frustration. So behauptet zum Beispiel ein
Viertel der Befragten in Deutschland, dass Social-Media-Nutzung bei ihnen schon
zu Niedergeschlagenheit geführt habe und Neid auf Freunde ausgelöst habe, die
mehr Likes bekommen.
Negative Gefühle werden auch durch
unerwünschte Meldungen im News-Feed ausgelöst: Weil viele User mit Social Media
vor allem Kontakte pflegen und Spass und Unterhaltung suchen, werden sie von Werbeeinblendungen
oder Nachrichten aus Wirtschaft und Weltpolitik genervt.
Schlechte Gefühle, Like-Neid und Angst vor
sozialer Isolation sind bei vielen Nutzern an der Tagesordnung. So belastet es mehr
als die Hälfte der Befragten, wenn Freundschaften gekündigt werden. Kritische
Kommentare zu eigenen Posts bringen die Hälfte in eine schlechte Stimmung.
Führen Freunde ein scheinbar besseres Leben als man selbst, kann sich knapp die
Hälfte nicht daran freuen. Und mangelnde Likes eigener Posts machen fast die
Hälfte der User unglücklich - was einmal mehr beweist, dass auch Facebook-User vor
allem geliebt werden wollen.
Besonders ironisch scheint die Tatsache,
dass fast drei Viertel der Anwender sich manchmal sogar selber beneiden, wenn
sie durch eigene Posts aus der Vergangenheit stöbern; dann beschleicht sie das
Gefühl, das Leben sei früher besser gewesen, als heute...
Der Cyberneid hat gemäss Kaspersky nicht nur Folgen
für das persönliche Wohlbefinden, sondern auch für die Datensicherheit: Einige Anwender werden nämlich beim Suchen digitaler Annerkennung leichtsinnig und posten immer
mehr persönliche, auch sensible Informationen. Dieser Leichtsinn spielt
Cyberkriminellen, beispielsweise für Phishing-Attacken, in die Hände.
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