Thursday, February 2, 2017

Neid, Depression und Stress – und alles wegen Facebook

Wir stecken mittendrin im Zeitalter der digitalen Kommunikation; unsere digitale Evolution hat aber, zumindest auf der emotionalen Ebene, noch nicht stattgefunden. So kann man die Ergebnisse einer (weiteren) Studie zum menschlichen Umgang mit den Social Networks werten. Diese zeigt, dass Facebook und Co. die Nutzer viel zu oft in negative Gefühlslagen treibt: Depression, Neid und Stress sind die Folge.

Die einen sagen, Facebook mache unglücklich, die andern haben herausgefunden,
dass es "engstirnig" macht. Und trotzdem hat die Social Media Platform gegen
zwei Milliarden User.         
Für viele Internetnutzer sind Soziale Netzwerke ideal, um Kontakte zu pflegen und mit Freunden ihre Aktivitäten zu teilen. Doch die Realität sieht oft anders aus, wie eine aktuelle Studie, die von Kaspersky Lab in 18 Ländern durchgeführt wurde, zeigt. Auf der Jagd nach Gefällt mir-Klicks und sozialer Anerkennung geraten viele Nutzer unter Druck. Die Folge: bleiben Like-Erfolge aus, führt das zu Frustration. So behauptet zum Beispiel ein Viertel der Befragten in Deutschland, dass Social-Media-Nutzung bei ihnen schon zu Niedergeschlagenheit geführt habe und Neid auf Freunde ausgelöst habe, die mehr Likes bekommen.
Negative Gefühle werden auch durch unerwünschte Meldungen im News-Feed ausgelöst: Weil viele User mit Social Media vor allem Kontakte pflegen und Spass und Unterhaltung suchen, werden sie von Werbeeinblendungen oder Nachrichten aus Wirtschaft und Weltpolitik genervt.
Schlechte Gefühle, Like-Neid und Angst vor sozialer Isolation sind bei vielen Nutzern an der Tagesordnung. So belastet es mehr als die Hälfte der Befragten, wenn Freundschaften gekündigt werden. Kritische Kommentare zu eigenen Posts bringen die Hälfte in eine schlechte Stimmung. Führen Freunde ein scheinbar besseres Leben als man selbst, kann sich knapp die Hälfte nicht daran freuen. Und mangelnde Likes eigener Posts machen fast die Hälfte der User unglücklich - was einmal mehr beweist, dass auch Facebook-User vor allem geliebt werden wollen.
Besonders ironisch scheint die Tatsache, dass fast drei Viertel der Anwender sich manchmal sogar selber beneiden, wenn sie durch eigene Posts aus der Vergangenheit stöbern; dann beschleicht sie das Gefühl, das Leben sei früher besser gewesen, als heute...

Der Cyberneid hat gemäss Kaspersky nicht nur Folgen für das persönliche Wohlbefinden, sondern auch für die Datensicherheit: Einige Anwender werden nämlich beim Suchen digitaler Annerkennung leichtsinnig und posten immer mehr persönliche, auch sensible Informationen. Dieser Leichtsinn spielt Cyberkriminellen, beispielsweise für Phishing-Attacken, in die Hände.

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