Saturday, April 24, 2010

Radarfallen im Weltall

Darauf habe die meisten Autofahrer gerade noch gewartet. Erdbasierte Radarüberwachung ist die Technolgie von gestern, moderne Radarfallen sind Satelliten und befinden sich im All. Dass das zu weit geht, finden nicht nur Datenschützer.

“Big Brother is watching you“ ist dank GPS und digitaler Technologie längst zur Tatsache geworden. Standorte können dank GPS-Chips in mobilen Geräten leicht ermittelt werden, und wer mit Plastikkarten zahlt oder sich an sozialen Netzwerken beteiligt, gibt oft viel mehr Informationen preis, als ihm oder ihr lieb sein kann. Auch an die Satellitenbilder aus dem All und die Strassenansicht von Google haben wir uns schon gewöhnt. Doch nun wird die Radarfalle im Weltall getestet – und all die vielen Regierungen und Behörden, die ja bekanntlich gar nicht genug Steuer- und Bussgelder bekommen können, werden die neue Methode der Überwachung sicher gerne willkommen heissen.
Wie die der Londoner “Telegraph“ berichtet, wird das neue System mit dem Namen “SpeedSpike“ in England bereits getestet und funktioniert hervorragend.
“Konkret wird zuerst die Autonummer mit einer Kamera erfasst. Die Software identifiziert das Fahrzeug und schickt dann die Daten an den Satelliten weiter. Dieser ist nun in der Lage, das Auto weiterzuverfolgen. Nicht mehr nötig ist eine zweite Messstelle. Die Satellitendaten können so interpretiert werden, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit über längere Strecken ermittelt wird.“
Abgesehen davon, dass sich einem tatsächlich ein mulmiges Gefühl einschleicht, wenn man sich immer und überall vom Himmel her beobachtet fühlen muss, bietet das System natürlich reichlich Möglichkeiten zum Missbrauch. Schliesslich können damit bestimmte Fahrzeuge über ganze Strecken verfolgt werden. Trotzdem ist anzunehmen, dass auch dieser technologische Fortschritt früher später bei uns eintreffen wird – Datenschützer hin oder her. Die Argumente dafür sind in England schon geäussert worden. Es handle sich ganz einfach “um die natürliche Evolution einer bereits existierenden Technologie“, meinte ein Sprecher des britischen Automobilverbandes. Ganz unrecht hat er damit ja nicht.

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