Thursday, October 28, 2021

Inflation oder Zukunftsmusik? Tesla ist 1'000'000'000'000 Dollar wert

Auch das ist Inflation: Noch vor wenigen Jahren gab es auf der Welt kein einziges Unternehmen, dass eine Billion Dollar wert war. Tausend Milliarden sind ja auch ziemlich viel Geld. Das änderte sich 2018, als Apple mit seinem Börsenwert diese Schwelle überschritt. Seither ging die Preissteigerung an der Börse weiter, und es ist kein Zufall, dass die nächsten Billion-Dollar-Unternehmen alle im Digitalen Geschäft sind: Microsoft, Google, Amazon und Facebook. Nun hat es auch Tesla geschafft. 


Zum Vergrössern bitte anklicken.  Screengrab Google
Tesla, zumindestens teilweise auch im digitalen Bereich einzuordnen, ist seit dieser Woche mehr als eine Billion Dollar wert. Für Elon Musks Unternehmen ist dies ein wichtiger Meilenstein – auch wenn zahlreiche Skeptiker diesen Wert als sicheres Zeichen einer riesigen Marktblase an den weltweiten Märkten sehen. Und das mit guten Gründen:

“Im Gegensatz zu den anderen Mitgliedern des Clubs, die in ihren Bereichen zweifellos führend sind, ist Tesla immer noch ein relativer Zwerg, wenn es darum geht, Autos zu verkaufen. Tesla verkaufte im vergangenen Jahr gerade mal 500‘000 Autos, während Volkswagen und Toyota mehr als zehn Millionen verkauft haben. Ausserdem ist das Unternehmen erst vor kurzem profitabel geworden, und es ist vor allem die Geschwindigkeit, mit der seine Bewertung gestiegen ist, die für Aufsehen sorgt. Tesla wurde erst letztes Jahr noch mit 100 Milliarden Dollar bewertet, 2010 waren es noch 1,7 Milliarden Dollar. Durch seinen Höhenflug ist Elon Musk mit einem Nettovermögen, das dem gesamten Wert des Energiekonzerns ExxonMobil entspricht, mit Leichtigkeit zum reichsten Menschen der Welt geworden.“ (The Telegraph)

 Das Tesla die Billion-Dollar Marke gerade jetzt  überschritten hat, ist darauf zurückzuführen, dass der Autovermieter Hertz 100‘000 Tesla-Autos für zirka vier Milliarden Dollar bestellt hat. Das scheint viele Investoren und Spekulanten beeindruckt zu haben. Die New York Times scheint nicht ganz so begeistert zu sein und schreibt:

  • “Tesla hat ein Junk-Bond-Rating. Die langfristigen Schulden von Tesla in Höhe von fast 10 Mrd. USD wurden kürzlich auf BB+ angehoben, eine Stufe unter Investment Grade.
  • Die Aufsichtsbehörden hatten den Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens des Wertpapierbetrugs beschuldigt. Musk und das Unternehmen haben eine Klage der Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Commission) gegen eine Zahlung von 40 Millionen Dollar beigelegt, ohne eine Schuld zuzugeben.
  • Die Umsätze und Erträge des Unternehmens sind weitaus geringer als die von anderen Unternehmen. Tesla wird im nächsten Jahr voraussichtlich sechs Milliarden Dollar verdienen, ein Fünftel so viel wie Amazon und ein Zwanzigstel von Apple.“

Sunday, October 24, 2021

Nicht mehr ganz neuer PC? Wie Sie Windows 11 trotzdem installieren können

Die Chance, dass Ihr PC nicht gut genug ist für das neue Windows 11 von Microsoft ist gross: Die Anforderungen an das neue Betriebssystem sind umfassend,  und selbst neuere Computer mit mehrkernigen Prozessoren qualifizieren in vielen Fällen nicht. 

Windows 11 stellt hohen Anforderungen an Ihren PC.   Screengrab microsoft.com
Wie der Stern berichtet, schliesst die unerwartet strenge Liste der unterstützten Prozessoren unzählige Rechner vom Upgrade auf das neue System aus:

“Dabei geht es nicht nur um Uralt-Ware: Viele nach wie vor erhältliche Modelle mit älteren CPUs sind vom Upgrade ausgeschlossen, erst im Sommer entdeckte Heise ein aktuelles Sonderangebot bei Mediamarkt, das die Anforderungen nicht schafft...“

Das Problem kennt auch Microsoft. Deshalb hat das Unternehmen jetzt eine Anleitung publiziert, die genau zeigt, wie man Windows 11 auch auf einen PC laden kann, der den Ansprüchen von Microsoft nicht genügt. Allerdings warnt Microsoft auf der gleichen Internet-Seite davor, dies zu tun – und zwar ziemlich eindringlich:

“Vor der Installation von Windows 11 auf einem Gerät, das die Windows 11-Mindestsystemanforderungen nicht erfüllt, wird abgeraten. Wenn Sie Windows 11 dennoch auf ungeeigneter Hardware installieren, müssen Sie das Risiko von Kompatibilitätsproblemen in Kauf nehmen. Ihr Gerät könnte aufgrund solcher oder anderer Probleme nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren. Geräte, die diese Systemanforderungen nicht erfüllen, erhalten möglicherweise keine Updates mehr, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Sicherheitsupdates. [...] Wenn Sie mit der Installation von Windows 11 fortfahren, wird Ihr PC nicht mehr unterstützt und ist nicht mehr zum Empfang von Updates berechtigt. Schäden an Ihrem PC aufgrund unzureichender Kompatibilität fallen nicht unter die Herstellergarantie.“

Wer mit Windows 10 zufrieden ist, sollte also nicht auf Windows 11 upgraden. Windows 10 ist schliesslich immer noch ein ausgezeichnetes Betriebssystem und wird noch vier Jahre lang unterstützt – gemäss Angaben von Microsoft bis am 14. Oktober 2025.

Thursday, October 21, 2021

Ransomware: Mit Gesetzen gegen die Zahlung von Erpressergeld

Amerikanische Politiker schlagen vor, dass Unternehmen, die nach Ransomware-Attacken Erpressergeld bezahlen, damit sie ihre Daten wieder nutzen können, die Behörden genau über derartige Zahlungen informieren müssen. Ein derartiges Gesetzt müsste von beiden Häusern des amerikanischen Kongresses angenommen werden.

Ransomware-Attacken: Wie wirksam können Gesetze sein?        Bild Pixabay
Der vorgeschlagene "Ransom Disclosure Act" schlägt vor, dass Unternehmen, die Opfer von Ransomware-Angriffen werden und dann tatsächlich Lösegeld zahlen, detaillierte Informationen über die Zahlung liefern. Zum Beispiel: die Höhe des geforderten und gezahlten Lösegelds, die Art der Währung, in der das Lösegeld gezahlt wurde - üblicherweise in Bitcoin - und alle ihnen bekannten Informationen über die Angreifer, die das Lösegeld fordern. Die Informationen müssten vor Ablauf von 48 Stunden nach der Zahlung an das Department of Homeland Security (DHS) geliefert werden.

"Ransomware-Angriffe nehmen explosionsartig zu, doch uns fehlen wichtige Daten, um gegen Cyberkriminelle vorzugehen", sagte Senatorin Elisabeth Warren, eine der Initiantinnen. "Unser Gesetzesentwurf ermöglicht es herauszufinden, wie viel Geld Cyber-Kriminelle von amerikanischen Unternehmen erpressen, um kriminelle Unternehmen zu finanzieren - und das wiederum würde uns dabei unterstützen, sie zu verfolgen." Ransomware-Angriffe werden von Jahr zu Jahr häufiger und bedrohen die Sicherheit, die Wirtschaft sowie kritische Infrastrukturen. Da die Opfer nicht verpflichtet sind, Angriffe oder Zahlungen an die Behörden zu melden, fehlen die entscheidenden Daten, um gegen diese Angriffe vorzugehen.

Der Anstoss für den neuen Gesetzesvorschlag in den USA kam von den Strafverfolgungsbehörden. Diese gehen davon aus, dass nur etwa ein Viertel aller Ransomware-Angriffe gemeldet werden.

Tatsächlich gibt es (nicht nur in den USA sondern auch in Europa) Vorschläge, die Zahlung von Lösegeld im Falle von Ransomware-Attacken illegal zu machen, um den Kriminellen die Motivation für ihre Angriffe zu nehmen. Ein solches Vorgehen ist allerdings sehr umstritten. Experten gehen davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit für die Offenlegung von Angriffen dann noch viel kleiner würde, als sie jetzt schon ist.

Sunday, October 17, 2021

Das Smartphone wird zum Satelliten-Telefon

Möglicherweise gibt es auf der Welt schon bald keine Orte mehr, wo das Smartphone nicht funktioniert. Eine amerikanische Firma hat begonnen, Satelliten in einer Erdumlaufbahn zu platzieren, die mit einem völlig normalen  Handy genutzt werden können – der Satellit funktioniert wie eine gewöhnliche Natel-Antenne.

Mit Lynk-Technologie können Smartphone-User ihr Handy über Satellit verbinden, 
wenn es keinen Erd-basierten Empfang gibt.                                Screengrab Lynk
Das in Virginia ansässige Unternehmen Lynk schickte seinen "Shannon"-Satelliten vor gut drei  Monaten in eine Umlaufbahn. Nach ersten Tests konnten nach Angaben des Unternehmens Hunderte von Mobiltelefonen in den Vereinigten Staaten, in Grossbritannien und auf den Bahamas eine Verbindung mit dem Satelliten herstellen, während er über ihnen schwebte, als wäre er ein virtueller Mobilfunkturm im Weltraum. Um die Verbindung herzustellen braucht es keine spezielle Antenne, schon gar keine Satellitenschüssel und auch keine Software. Ein einziger Satellit liefert allerdings nur Handyverbindungen für einige Minuten pro Tag und über einige Breitengrade hinweg. Mit 10 Satelliten in einer Höhe von etwa 500 km, soll schon im nächsten Jahr ein grosser Teil des Globus‘ alle paar Stunden erfasst werden. Im Jahr 2023, mit etwa 100 Satelliten, soll die Abdeckung bereits alle 5 bis 20 Minuten gewährleistet sein. Für den Aufbau eines kontinuierlichen Echtzeitnetzes werden schliesslich  1500 Satelliten erforderlich sein. Lynk sieht den Service als lebensrettende Technologie. Auf seiner Website heisst es:

“Nur etwa 25 Prozent der Landmasse der Welt sind mit Mobilfunkmasten versorgt. Der Rest der Landmasse sowie alle Ozeane der Welt sind nicht versorgt. Wenn man die Ozeane mit einbezieht, sind nur etwa 10 Prozent der Erdoberfläche mit Mobilfunk versorgt.  Der Grund für die begrenzte Abdeckung: Der Bau und Betrieb von Mobilfunkmasten ist sehr teuer. Deshalb haben die 5,2 Milliarden Menschen mit Mobiltelefonen keinen Empfang, wenn sie sich ausserhalb der Reichweite eines Mobilfunkmastes befinden.  Daten aus der Bevölkerung deuten darauf hin, dass im Durchschnitt etwa 750 Millionen Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt kein Mobilfunksignal empfangen können.“

Das Unternehmen wird zunächst nur SMS-Service anbieten und sich auf das lebensrettende Potenzial für Nutzer konzentrieren, die zum Beispiel bei einer Expedition oder auf See Hilfe brauchen. Aber irgendwann soll es dann genug Satelliten für Breitband-Internet geben – und Sie werden Ihr Handy nutzen können, wo immer Sie sich befinden.

Thursday, October 14, 2021

Sterne sind gut, Emotionen sind besser

Es ist hinlänglich bekannt: Bewertungen von Dienstleistungen und Produkten im Internet sind mit sehr viel Vorsicht zu geniessen. Es gibt zu viel falsche Reviews, die versuchen Kunden anzulocken. Das hat aktuell auch wieder eine Untersuchung des Schweizer Fernsehens (SRF) ergeben. Dabei zählen Kundengefühle viel mehr als Sterne.

Fünf Sterne in allen Bewertungen: Doch was sind sie wirklich wert?
                                                                                        Screengrab Google

Wir haben an dieser Stelle schon oft über die Probleme mit Online-Bewertungen berichtet. Das Problem besteht schon jahrelang, und es scheinen sich keine einfache Lösungen dafür abzuzeichnen. SRF berichtet unter dem Titel: “Krieg der Sterne – Tausende Fake-Rezensionen bei Google entdeckt“ über eine umfassende Recherche zum Thema, die Tausenden von professionell gesteuerten Fake-Profilen gefunden hat, die bei hunderten von Firmen mutmasslich gekaufte Bewertungen hinterliessen:

Mehrere der von SRF enttarnten Netzwerke werden mit hoher Wahrscheinlichkeit von professionellen Anbietern von Fake-Bewertungen betrieben. Sie haben ihren Sitz in der Schweiz, in Deutschland, Polen oder auf den Seychellen und verlangen für persönliche, deutschsprachige 5-Sterne-Rezensionen von hochwertigen Profilen meist zwischen fünf und fünfzehn Franken. In der Schweiz verstösst sowohl der Kauf als auch der Verkauf solcher falscher Bewertungen gegen das Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG). [...] SRF konnte mit einem vergleichsweise kleinen Datensatz und einfachen analytischen Methoden Tausende von Fake-Profilen enttarnen. Google besitzt alle Daten und viel ausgeklügeltere Algorithmen – warum unternimmt das Unternehmen nicht mehr gegen Fake-Bewertungen?“

Für Konsumenten gilt also: Vertrauen ist gut, Misstrauen ist besser, wenn es um Online Bewertungen geht. Doch was können Unternehmen tun, um sich gegen Betrüger abzusichern? Eine Möglichkeit besteht darin, sich im Marketing gar nicht so sehr auf Bewertungen zu verlassen, sondern die Emotionen der potenziellen Kunden zu wecken. Eine amerikanische Studie zeigt, dass nicht die Zahl der Sterne Käufer anzieht, sondern die emotionale Bewertung anderer Kunden. Je gefühlvoller die Kundenreaktion, desto grösser der Produkterfolg. Das weiss auch der Marketing-Newsletter TrendScanner und empfiehlt seinen Lesern:

“Nutzen Sie emotionale Kundenstimmen in der Werbung. Nicht das objektive Lob ist gefragt, sondern Begeisterung.

Setzten Sie in der Werbung auf Emotionen. Zu viele Unternehmen schrecken davor noch zurück.

Sorgen Sie ständig für Neues und Überraschendes. Die Beziehung zum Kunden darf nicht zur Routine werden.“

Thursday, October 7, 2021

Totalausfall: Sechs Stunden ohne Facebook, WhatsApp und Instagram

Wir werden wohl nie wissen, wieviel der Totalausfall von Facebook, Instagram und WhatsApp den Facebook-Konzern gekostet hat, aber wir wissen, wieviel Geld Facebook-Boss Mark Zuckerberg (auf dem Papier) persönlich in dieser kurzen Zeit verloren hat: Sechs Milliarden Dollar. Der Aktienwert von Facebook sank gar um rund 50 Milliarden – und hat sich noch nicht wieder erholt. Was wir nicht wissen, ist die echte Anzahl der betroffenen User. Diese ist nämlich für Aussenstehende nur sehr schwierig zu ermitteln, weil es inzwischen Abermillionen von toten (ungenutzten) Accounts gibt, und die Social-Media-Konzerne ausserhalb von Notfällen die Zahlen lieber auf- statt abrunden.

Facebook hat eine schlechte Woche hinter sich.            Wikimedia Commons

Aber immerhin so viel ist klar: Facebook hat eine schlechte Woche hinter sich, und die Medien nutzen die Gelegenheit, dem Konzern Prügel zu verpassen – wohl auch weil sie wissen, dass dieser in der Öffentlichkeit nicht mit viel Mitleid rechnen kann: 

“Für das US-Unternehmen [war die technische Panne] der nächste Tiefschlag in einer Reihe von Skandalen. Erst vor wenigen Wochen enthüllte das "Wall Street Journal" eine Reihe interner Dokumente unter dem Titel "The Facebook Files". Hieraus wird deutlich: Facebook weiß schon seit Jahren, dass insbesondere die App Instagram zu psychischen Problemen seiner User beiträgt. Viele Nutzerinnen und Nutzer gaben Instagram die Schuld für Angststörungen und  Depressionen. Sechs bis 13 Prozent der Befragten mit Essstörungen oder Depressionen führten diese (auch) auf die App zurück. Die Enthüllungen zeigten: Facebook versuchte diese Ergebnisse unter Verschluss zu halten und spielte sie intern herunter...“ (stern.de)

Bleiben wir bei Facebooks technischen Problemen: Der Totalausfall war auf ein Update zurückzuführen, das nicht rückgängig gemacht werden konnte. Facebook beschreibt es so:

“Unsere Ingenieurteams haben festgestellt, dass Konfigurationsänderungen an den Backbone-Routern, die den Netzwerkverkehr zwischen unseren Rechenzentren koordinieren, Probleme verursacht haben, die diese Kommunikation unterbrochen haben. Diese Unterbrechung des Netzwerkverkehrs hatte einen kaskadenartigen Effekt auf die Art und Weise, wie unsere Rechenzentren kommunizieren, und brachte unsere Dienste zum Stillstand...“

Ein amerikanische Internetspezialist twitterte eine kürzere Beschreibung: 

“Facebook hat im Grunde seine Schlüssel im Auto eingeschlossen...“

Tatsächlich wurde bekannt, dass auch bei Facebook auch interne Dienste nicht mehr funktionierten – so wurden viele Mitarbeiter ganz einfach aus wichtigen Bereichen – wie Serverräumen – ausgeschlossen.
Und anscheinend hat auch die Corona-Pandemie noch eine Rolle in diesem modernen Theaterstück gespielt: Weil viele technische Mitarbeiter nicht mehr im Büro arbeiten, sondern zuhause, wurde die Lösung des Problems schweriger und in die Länge gezogen.



Saturday, October 2, 2021

Corona fördert Social Media für Unternehmen und Marken

Die physische Interaktion mit Marken und Produkten kam während des Shutdowns zwangsläufig fast gänzlich zum Erliegen - und somit haben Konsumenten andere Kontakt- und Informationswege gesucht – allen voran das Web und Social Networks. Dabei wurden insbesondere Instagram und TikTok angesteuert, Facebook verliert an Popularität. 

Zum Vergrössern bitte anklicken
Lockdowns, Social Distancing, Ausgangssperren: Konsumenten mussten in den vergangenen Monaten viel Zeit mit sich selbst verbringen und haben sich daher länger auf den sozialen Netzwerken aufgehalten. Die großen Gewinner über alle Altersgruppen hinweg: TikTok mit einem Nutzungsanstieg von 49 Prozent, gefolgt von Instagram (+ 27 %) und YouTube (+25 %). Ein Blick auf die 16- bis 29-Jährigen offenbart nicht nur noch höhere Zuwächse, sondern auch den grossen Verlierer: Facebook. Dies sind die Resultate einer aktuellen Studie des ECC Köln zum Thema Social Commerce. Demgemäss profitieren vor allem die kommerziellen Anbieter vom Aufmerksamkeitsgewinn. Heute folgen 48 Prozent der Social-Media-Nutzer Händlern und Herstellern – unter den 16- bis 29-Jährigen sind es sogar 74 Prozent.
Für Händler und Hersteller ist es also empfehlenswert, Produkte-Informationen und Tipps zur Nutzung auf ihren Profilen bereitstellen, um potentielle Kunden anzusprechen. Nutzungsgrund Nummer Eins in den Social Media Kanälen ist nämlich die Suche nach Informationen. (Konsumenten folgen einem Unternehmen oder einer Marke auf Social Media aber auch als Ausdruck von Sympathie und Unterstützung.)

Wer als Händler oder Hersteller im Bereich Social Commerce langfristig erfolgreich sein möchte, muss also mit seinem Unternehmen auch auf den gängigen Plattformen präsent sein. Dabei reicht es nicht aus, Social-Media-Kanäle nebenbei zu betreiben – Followers wünschen sich Professionalität und Aktualität. In der neuen Studie des ECC Köln erfahren Unternehmen, auf welchen Netzwerken Konsumenten am häufigsten Händler und Hersteller folgen und welche Inhalte dort von ihnen erwartet werden. Demgemäss hat die Coronakrise deutlich gezeigt, wie relevant soziale Medien als Informations- und Kommunikationskanal im Handel geworden sind. Kunden hätten in dieser Zeit verstärkt über Social Media nach Öffnungszeiten, Angeboten und Dienstleistungen gesucht oder allgemein relevante Informationen eingeholt. Das gelte im Übrigen auch für lokale Anbieter und ihre Kundschaft im regionalen Einzugsgebiet, sagt die Leiterin des ECC Köln zu den Ergebnissen der Studie, die hier kostenlos heruntergeladen werden kann.