Thursday, October 7, 2021

Totalausfall: Sechs Stunden ohne Facebook, WhatsApp und Instagram

Wir werden wohl nie wissen, wieviel der Totalausfall von Facebook, Instagram und WhatsApp den Facebook-Konzern gekostet hat, aber wir wissen, wieviel Geld Facebook-Boss Mark Zuckerberg (auf dem Papier) persönlich in dieser kurzen Zeit verloren hat: Sechs Milliarden Dollar. Der Aktienwert von Facebook sank gar um rund 50 Milliarden – und hat sich noch nicht wieder erholt. Was wir nicht wissen, ist die echte Anzahl der betroffenen User. Diese ist nämlich für Aussenstehende nur sehr schwierig zu ermitteln, weil es inzwischen Abermillionen von toten (ungenutzten) Accounts gibt, und die Social-Media-Konzerne ausserhalb von Notfällen die Zahlen lieber auf- statt abrunden.

Facebook hat eine schlechte Woche hinter sich.            Wikimedia Commons

Aber immerhin so viel ist klar: Facebook hat eine schlechte Woche hinter sich, und die Medien nutzen die Gelegenheit, dem Konzern Prügel zu verpassen – wohl auch weil sie wissen, dass dieser in der Öffentlichkeit nicht mit viel Mitleid rechnen kann: 

“Für das US-Unternehmen [war die technische Panne] der nächste Tiefschlag in einer Reihe von Skandalen. Erst vor wenigen Wochen enthüllte das "Wall Street Journal" eine Reihe interner Dokumente unter dem Titel "The Facebook Files". Hieraus wird deutlich: Facebook weiß schon seit Jahren, dass insbesondere die App Instagram zu psychischen Problemen seiner User beiträgt. Viele Nutzerinnen und Nutzer gaben Instagram die Schuld für Angststörungen und  Depressionen. Sechs bis 13 Prozent der Befragten mit Essstörungen oder Depressionen führten diese (auch) auf die App zurück. Die Enthüllungen zeigten: Facebook versuchte diese Ergebnisse unter Verschluss zu halten und spielte sie intern herunter...“ (stern.de)

Bleiben wir bei Facebooks technischen Problemen: Der Totalausfall war auf ein Update zurückzuführen, das nicht rückgängig gemacht werden konnte. Facebook beschreibt es so:

“Unsere Ingenieurteams haben festgestellt, dass Konfigurationsänderungen an den Backbone-Routern, die den Netzwerkverkehr zwischen unseren Rechenzentren koordinieren, Probleme verursacht haben, die diese Kommunikation unterbrochen haben. Diese Unterbrechung des Netzwerkverkehrs hatte einen kaskadenartigen Effekt auf die Art und Weise, wie unsere Rechenzentren kommunizieren, und brachte unsere Dienste zum Stillstand...“

Ein amerikanische Internetspezialist twitterte eine kürzere Beschreibung: 

“Facebook hat im Grunde seine Schlüssel im Auto eingeschlossen...“

Tatsächlich wurde bekannt, dass auch bei Facebook auch interne Dienste nicht mehr funktionierten – so wurden viele Mitarbeiter ganz einfach aus wichtigen Bereichen – wie Serverräumen – ausgeschlossen.
Und anscheinend hat auch die Corona-Pandemie noch eine Rolle in diesem modernen Theaterstück gespielt: Weil viele technische Mitarbeiter nicht mehr im Büro arbeiten, sondern zuhause, wurde die Lösung des Problems schweriger und in die Länge gezogen.



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