Sunday, January 7, 2018

Gehören Sie auch zu den „digitalen Dinosauriern“?

Die ganze Welt redet von der Digitalisierung - und nur wenige machen mit - zumindest was Schweizer KMU betrifft. So könnte man das Ergebnis einer neuen Schweizer Studie  zusammenfassen, welche den Digitalisierungsstand bei kleinen und mittleren Unternehmen unter die Lupe genommen hat. Das Resultat ist ernüchternd: 87  Prozent der Befragten sind laut den Autoren der Untersuchung als digitale Dinosaurier einzustufen. Die Gründe für das Hinterherhinken sind naheliegend: Fehlende finanzielle Mittel, technische Ausstattung und Fachwissen sind vor allem für die ganz kleinen Unternehmen die grössten Herausforderungen.

87 Prozent kleiner und mittlerer Schweizer Unternehmen sind digitale Dino-
saurier, obwohl das Thema Digitalisierung seit Jahren zuoberst auf der
Businessagenda steht.                                                        Grafik DigitalCH17
Die Studie “Digital Switzerland“ untersuchte Ziele und Herausforderungen der digitalen Transformation für Schweizer Unternehmen. Das Resultat zeige, dass viel Potenzial ungenutzt bleibe, aber gleichzeitig ein Ressourcenproblem bestehe, um die digitale Transformation voranzutreiben, erklärt Manuel Nappo, Leiter des Digital Business Institutes der HWZ, das die Studie verantwortet. Geld und Personal sind die grössten Probleme, was die Digitalisierung von schweizerischen KMUs betrifft. Bei Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitenden zählen neben fehlendem Fachwissen, die fehlende Veränderungskultur und unklare Verantwortlichkeiten zu den grössten Herausforderungen.
Immerhin weiss man in den befragten Unternehmen, welche Ziele man mit der digitalen Transformation erreichen will: Kundenbindung, Kostenreduktion und erhöhte Reichweite für die Neukundenakquise werden aufgelistet. Für die künftige Entwicklung der Unternehmen wird digital Security von den Befragten am wichtigsten eingestuft, gefolgt von Social Media und digitalem Marketing. Nach Kenntnissen gefragt, geben die Umfrageteilnehmer an, dass sie sich vor allem mit Social Media, Wearables und E-Commerce auskennen.
Die Studie zeigt, dass die digitalen Möglichkeiten im Unternehmensalltag noch kaum ausgeschöpft werden: so ist es bei 77 Prozent jener Unternehmen, die terminlich definierte Leistungen anbieten - wie Coiffeure-Betriebe oder Physiotherapeuten - immer noch nicht möglich, online einen Termin zu buchen. 60 Prozent verfügen noch nicht einmal über eine Softwarelösung, um Termine zu verwalten. Gerade die kleinsten Unternehmen tun sich schwer mit dem Online-Marketing: Nur etwa ein Drittel der Befragten kontaktiert Kundinnen und Kunden online mit personalisierten Angeboten und nur elf Prozent setzen ein digitales Treuesystem ein. Im Bereich Social Media und Bewertungen sind ebenfalls Defizite vorhanden. 74 Prozent der Umfrageteilnehmer verfügen über keinen Mechanismus oder Ablauf, der sie über Online-Bewertungen informiert und lediglich 34 Prozent reagieren aktiv auf Bewertungen und Erfahrungsberichte im Internet. 78 Prozent verzichten daher auch darauf, Kundinnen und Kunden aktiv dazu aufzufordern, ihr Unternehmen, ihre Produkte oder Dienstleistung online zu bewerten.

Die Studie “Digital Switzerland“ wurde von der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich und localsearch (Swisscom Directories AG) durchgeführt.

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