Das
Apple iPhone ist kein digitales Gerät, sondern ein Kult. Wie wäre es sonst
möglich, dass Konsumenten weltweit
völlig überteuerte Preise für das Gerät bezahlen, obwohl andere Marken ähnliche
Geräte für viel weniger Geld anbieten? Die teuren iPhones haben Apple zur wertvollsten Firma der Welt gemacht; das Unternehmen sitzt auf einem riesigen Haufen Cash. Kommen Sie sich als iPhone-Besitzer da nicht
ein wenig veräppelt vor?
Das iPhone 7: 200 Euro kostet die Herstellung, verkauft wird es für fast den vierfachen Preis. Die Apple-Fans stören die hohen Preise aber offersichtlich nicht. Bild Apple |
Dass die
Apple-Margen exorbitant sind, haben auch
die neusten Apple-Quartalzahlen, die jetzt veröffentlicht worden sind, wieder
deutlich gemacht.
Das
Unternehmen ist jetzt 780 Milliarden Dollar wert. In den letzten drei Monaten
hat Apple 41 Millionen iPhones verkauft. Der Profit, den Apple im gleichen
Zeitraum erwirtschaftet hat, lässt sich auch sehen: Es sind fast 9 Milliarden
Dollar. Und, wie die Faz ausgerechnet hat, macht Apple allein mit dem iPhone
mehr Umsatz pro Jahr als BMW mit allen verkauften Wagen. Apple sitzt heute auf
einem Geldhaufen von 261.5 Milliarden US-Dollar. Das ist genug, um Walmart, die
grösste Warenhauskette der Welt, zu kaufen und bar zu bezahlen. Man kann davon ausgehen, dass dieser Cash-Haufen noch weiter anwachsen wird - unter anderem weil die iPhone-Preise scheinbar immer noch nicht ausgereizt sind:
“Laut den Berichten verschiedener Medien soll der Einstiegspreis für das iPhone 8 zwischen schwindelerregenden 1‘100 und 1‘200 Dollar liegen. Einige Quellen geben ausserdem an, dass zwei Versionen erhältlich sein werden: mit 128 oder 256 GByte Speicher, wobei die zweite Version noch einmal deutlich teurer werden könnte.“
Dass
Apple seine Geräte zu teuer verkauft, wäre weniger anstössig, wenn der Konzern
nicht den grössten Teil seiner Geräte in Asien zu absoluten Tiefstlöhnen
herstellen liesse (die Steuerpolitik des Konzerns lassen wir hier beiseite). Die Arbeitskosten für ein iPhone 7 liegen bei gut 4 Euro (!) pro Gerät, die
gesamten Herstellungskosten kommen auf 200 Dollar. Wenn Sie morgen bei Apple die
billigste Variante eines iPhone7 kaufen, bezahlen Sie in Deutschland 760
Euro, in der Schweiz 760 Franken inklusive Mehrwertsteuer – für ein Gerät das
Apple für maximal 200 Euro herstellt.
Aber,
wie eine deutsche Fachzeitschrift betont:
“Ein Gewinn von 560 Euro lässt sich natürlich daraus nicht ableiten: Zum einen sind in den Materialkosten nicht die Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung beinhaltet, die über die Verkäufe des iPhone 7 mitgetragen werden. Außerdem nicht berücksichtigt sind Kosten für Marketing, Logistik und Personal…“
Und natürlich zahlen die Apple-Fans gerne für das
riesige und luxuriöse neue Hauptquartier, das Apple im schönen Kalifornien
aufstellen lässt.
Im
heutigen komplizierten, von Statussymbolen geprägten Leben, spielt das iPhone eine
ähnliche Rolle wie ein BMW oder ein Porsche. Allerdings kauft sich das iPhone wesentlich einfacher – auch wenn es nicht ganz der Einkommensklasse entspricht.
In
diesem Sinne wetten wir darauf, dass es Sie nicht wirklich stört, dass Ihr iPhone zu teuer war - und das nächste wahrscheinlich noch viel teurer sein wird.
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