Es gibt wohl kaum jemand, der behaupten kann, dass sein
Laptop/Tablet/Desktop-PC immer problemlos läuft. Zwar brauchen wir unsere Gadgets unbedingt und fast pausenlos, wir haben uns aber auch damit abgefunden, dass sie immer mal wieder nicht so funktionieren, wie wir es erwarten. Die Geräte haben einen
immensen Leistungsumfang und müssen mit fehlerfreier Software geladen werden,
damit sie einwandfrei funktionieren. Das ist alles andere als einfach, vor
allem im ständigen Wettlauf um die neusten Modelle – das erfährt jetzt auch Microsoft
wieder einmal. Consumer Reports, die wichtigste amerikanische
Verbraucheragentur, hat nämlich die Empfehlungen für vier Surface-Geräte des
Unternehmens zurückgezogen – gemäss Nutzerbefragungen sind sie schlicht nicht
zuverlässig genug. Andere Marken, inklusive Apple, sind zwar besser, bekommen aber
auch kein sehr gutes Zeugnis, was die Zuverlässigkeit ihrer Laptops betrifft.
Consumer Reports, die grösste amerikanische Verbraucherschutzagentur, ist mit der Zuverlässigkeit der Microsoft Surface-Geräte nicht zufrieden. Wikimedia Commons |
Die
Statistik der amerikanischen Tester und Konsumentenschützer fällt harsch aus. Bei einem vollen Viertel(!) aller Microsoft-Produkte sollen nach
nicht einmal zwei Jahren Ausfälle und Fehler auftreten. Da ginge plötzlich gar
nichts mehr nach dem Start des Laptops, oder das Gerät schalte sich plötzlich
und unerwartet aus oder die Berührungsbildschirme reagierten plötzlich nicht
mehr. Das tönt hässlich, muss aber noch viel hässlicher sein, wenn es mit dem
eigenen, nicht gerade billigen neuen Laptop passiert. Die
Zuverlässigkeitsstudie beruht auf den Umfrageergebnissen von rund 90‘000
Laptops und Tablets, die von Consumer-Reports-Abonnenten zwischen 2014 und
Anfang 2017 neu gekauft wurden:
“Dabei kommen Microsofts Produkte auf eine geschätzte Ausfallrate von 25 Prozent. Sie bilden somit das Schlusslicht in der Statistik. Dem Spitzenreiter Apple bescheinigen die Verbraucherschützer immerhin noch eine Ausfallrate von 10 Prozent innerhalb von zwei Jahren. Dazwischen liegen beispielsweise Samsung mit 16 Prozent, Acer mit 18 Prozent, HP und Asus mit 20 Prozent und Dell mit 22 Prozent.“
Microsoft
lässt diese schlechten Noten natürlich nicht einfach auf sich sitzen. Man stehe
hinter den Surface-Produkten und sei mit den Ergebnissen der Umfrage nicht
einverstanden, gibt das Unternehmen in Englisch bekannt. Auf dem deutschen
Microsoft-Blog geht man gar nicht auf die Consumer-Report-Umfrage ein, sondern zitiert lieber aus zahlreichen publizierten Tests der Produkte, die sehr
zufriedenstellend ausfielen (aber leider nicht viel über deren Zuverlässigkeit
aussagen). Was die Zuverlässigkeit betrifft, findet man eher massgebliche Infos
auf der Microsoft-Support-Site, wie ZDnet berichtet:
“Anzumerken ist, dass Microsoft tatsächlich regelmäßig Firmware-Updates für seine Surface-Geräte veröffentlicht, die auch Probleme mit der Hardware beheben sollen. Den Versionshinweisen zufolge sollen diese Updates immer wieder die Stabilität beim Start, die Akkulaufzeit und auch die Stabilität des Systems verbessern. Microsofts Support-Website nennt zudem als „beliebte Themen“ unter anderem „Surface lässt sich nicht einschalten oder wird nicht aus dem Standbymodus reaktiviert“ und „Surface lässt sich nicht starten, der Akku lässt sich nicht aufladen oder Windows startet nicht“.
Microsoft
ist mit den Zuverlässigkeitsproblemen nicht allein. Trotzdem ist es
enttäuschend, dass ein PC-Produkt der Oberklasse von einem der grössten Unternehmen
überhaupt, das auch noch den Betriebssystem-Standard gesetzt hat, in einer
Verbraucherumfrage so schlecht abschneidet.
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