Monday, September 6, 2021

Corona-Konsequenzen: Zu wenig Halbleiterchips, höhere Preise, stillgelegte Autofabriken

Corona führt zu Lieferengpässen in Ländern, die Halbleiterchips herstellen, und das wirkt sich auf der ganzen Welt aus – und zwar nicht nur in der IT-Branche. Auch die Autobranche ist stark betroffen.


Die MSC Clea, ein 300 Meter langes Containerschiff, das 2016 gebaut wurde. 
Container und Containerplätze auf Schiffen sind momentan rar und teuer.   
                                                                                                Bild Pixabay
General Motors hat anfangs dieser Woche fast alle seine Montagewerke in Nordamerika stilllegelegt. Ursache: Die Corona-Pandemie beeinträchtigt die Produktion von Halbleiterchips in Übersee, vor allem in Südostasien. Es sind also nicht nur Computer und andere IT-Geräte, die sich wegen der Pandemie verknappt und deshalb verteuert haben; die Autoindustrie und andere Branchen sind ebenfalls stark betroffen. Einige Automobilhersteller mussten ihre Produktion vorübergehend stilllegen oder Fahrzeuge herstellen, die momentan nicht fertiggestellt werden konnten. Die Bestände an Neuwagen sind deshalb weiterhin relativ knapp und die Preise hoch.

In der Autobranche herrscht bereits seit Anfang des Jahres ein weltweiter Mangel an Chips, die beim Automobilbau verwendet werden. Ähnliche Chips werden in unzähligen Geräten eingebaut - wenn sie vorhanden sind. Da während der Pandemie mehr Arbeitnehmer zuhause ihre Aufgaben erledigten, stieg die Nachfrage nach persönlicher Elektronikstark an. Geräte wie zum Beispiel Laptops sind deshalb ebenfalls knapper und teurer geworden. Der von Corona verursachte Engpass in der Lieferkette, der eigentlich nur vorübergehend sein sollte, wird wohl noch längere Zeit andauern, was auf die weltweiten Massnahmen gegen die Delta-Variante zurückzuführen ist. 
Hersteller, die unter Engpässen bei wichtigen Komponenten und höheren Rohstoff- und Energiekosten leiden, sind gemäss einem Bericht der Wirtschaftsagentur Bloomberg gezwungen, für Schiffsplätze zu bieten, was die Frachtraten auf ein Rekordniveau treibt und einige Exporteure dazu veranlasst, die Preise zu erhöhen oder Lieferungen ganz zu streichen.
"Wir bekommen nicht genug Komponenten, wir bekommen keine Container, die Kosten sind enorm gestiegen", sagte Christopher Tse, Geschäftsführer der in Hongkong ansässigen Musical Electronics Ltd, die Konsumgüter von Bluetooth-Lautsprechern bis hin zu Rubic Cubes herstellt, gegenüber Bloomberg.


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