Eine Partnerschaft, um Zensur zu umgehen: die BBC und Tor. Bild PD |
Der
Tor-Browser ist eine auf die Privatsphäre ausgerichtete Software, die für den
Zugriff auf das dunkle Web notwendig ist. Der Browser verbirgt, wer ihn benutzt
und auf welche Daten zugegriffen wird, was nicht nur Kriminellen sondern eben
auch Menschen helfen kann, die staatlicher Überwachung und Zensur unterworfen
sind. Länder wie China, Iran und Vietnam gehören zu den Nationen, die den
Zugang zur Website oder zu den Programmen der BBC News blockieren.
Tor ist
eine Abkürzung und steht für ‘The Onion Router‘. Die Zwiebel ist der
Namensgeber, weil sie ebenfalls vielschichtig ist - genauso wie die Verschlüsselung
im Tor Network. Das System wurde von der US Navy entworfen und wird weiterhin
von der US-Regierung mitfinanziert. Tor versucht, Standort und Identität einer
Person zu verbergen, indem Daten über das Internet auf einem sehr weitläufigen
Weg mit mehreren ‘Knoten‘ gesendet werden - was in diesem Zusammenhang
bedeutet, dass PCs und Computerservers von Freiwilligen als Verbindungspunkte
genutzt werden. Die Verschlüsselung, die entlang dieser Route angewendet wird,
macht es letztlich beinahe unmöglich, eine Person mit einer bestimmten
Aktivität im Internet in Zusammenhang zu bringen. Auf der Website, die
letztendlich die Anfrage erhält, sieht es nämlich so aus, als ob der
Datenverkehr vom letzten Computer in der Kette - dem so genannten
"Exit-Knoten" - und nicht von der Person kommt, die im Net surft.
Zu den
Nutzern von Tor gehören (neben Kriminellen), Militär, Strafverfolgungsbehörden
und Journalisten sowie Mitglieder der Öffentlichkeit, die ihre
Browseraktivitäten geheim halten möchten.
Was die
BBC betrifft, funktioniert der Besuch der Site im Darkweb wie folgt: Anstatt
bbc.co.uk/news oder bbc.com/news zu besuchen, können Benutzer des Tor-Browsers
die neue Webadresse bbcnewsv2vjtpsuy.onion besuchen. Das Anklicken dieser
Webadresse funktioniert in einem normalen Webbrowser nicht.
Die Darknet-Ausgabe
der BBC News Website wird die internationale Ausgabe sein, wie sie außerhalb
Großbritanniens angesehen werden kann. Diese Ausgabe liefert Fremdsprachendienste
wie BBC Arabic, BBC Persion und BBC Russian.
In einer
offiziellen Erklärung äusserte sich die BBC wie folgt:
"Die Nachrichteninhalte des BBC World Service sind nun über das Tor-Netzwerk auch für Zuschauer verfügbar, die in Ländern leben, in denen BBC News blockiert oder eingeschränkt wird. Dieser Service steht im Einklang mit der Mission des BBC World Service, vertrauenswürdige Nachrichten auf der ganzen Welt zu liefern.“
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