Wednesday, October 23, 2019

Windows war gestern - Microsoft plant den 'Welt-Computer'

Intelligent Edge, heisst das Computer-Konzept, von dem Microsoft Chef Satya Nadella glaubt, das ihm die Zukunft gehört. Bestandteile davon sind sie Cloud, künstliche Intelligenz und Edge Computing - speziell die Microsoft Cloud Azure. Windows hat in diesen Zukunftsplänen nicht mehr viel Platz.

Microsoft am Rheinauhafen in Köln: Das Unternehmen ist
heute an der Börse mehr als eine Billion Dollar wert.    Bild pd
Nadellas Vision schlägt sich in Microsofts Büchern nieder, und zwar äusserst positiv. Microsoft kombiniert Server-Produkte, Cloud-Dienstleistungen und Enterprise Services im Rahmen seines Intelligent-Cloud-Business-Unternehmens. Das Segment trägt bereits 30 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Im Geschäftsjahr 2019 stieg der Umsatz mit der Intelligent Cloud um 21 Prozent auf 38,9 Milliarden US-Dollar und trägt heute am meisten zum Umsatz und zur Rentabilität von Microsoft bei. Microsoft Azure allein verzeichnete ein Umsatzwachstum von 72 Prozent. Doch der Microsoft Boss will mehr. Er sieht Azure als zukünftigen Welt-Computer:
“Denn die Zukunft gehört nicht den Geräten in unserer Tasche sondern ihrem Zusammenspiel mit der intelligenten Cloud, so Nadella. Lange Zeit mussten unsere Rechner ihre Berechnungen entweder selbst erledigen, oder sie waren auf die Leistung der Cloud angewiesen. Die Intelligent Edge bricht diesen Gegensatz auf - und öffnet so unzählige neue Möglichkeiten. Aus Cloud und Gerät wird ein Zusammenspiel. Die smarten Geräte - Edge genannt - arbeiten im Alltag vor sich hin und sammeln dabei Daten. Die werden dann an die Cloud geschickt und dort von künstlicher Intelligenz weiterverarbeitet. Die dabei entstandenen Verbesserungen der KI werden dann wieder auf die Edge übertragen, die dadurch noch smarter vor Ort agieren kann. So verbessert sich das System ständig selbst.“ (stern.de)
Was es braucht, damit dieses Intelligent-Edge-Konzept funktioniert, weiss Nadella auch. An einer Regierungskonferenz in Washington nannte er Zahlen. Der Schlüssel dazu sei, dass bis in zehn Jahren 50 Milliarden Geräte global vernetzt seien, ob man sie nun Edge-Geräte oder das Internet der Dinge nenne. Diese Geräte würden Unmengen von Daten erzeugen. Nadella nennt diese Datenflut und deren Verarbeitung den Treibstoff für künstliche Intelligenz.
Man darf davon ausgehen, dass auch Amazon, Google und andere Mitbewerber sich Gedanken über Nadellas Vision machen und dabei hart an ihren eigenen Konzepten arbeiten. Microsoft hat sich aber  mit Azure eine sehr solide Geschäftsbasis zurechtgelegt, die auch an der Börse erkannt wird. Seit Nadella im Jahr 2014 ins Chefbüro einzog, stieg die Microsoft Aktie um 280 Prozent, allein dieses Jahr waren es 40 Prozent.

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