Tuesday, November 27, 2018

Der Onlinehandel wächst, Läden dürfen optimistisch sein, und Amazon überragt alle

Der Onlinehandel wächst weiter - das ist eigentlich keine Überraschung. Neue Zahlen zeigen, dass die Wachstumsraten sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland bei vollen zehn Prozent liegen. Dabei trägt Amazon weiterhin entscheidend zum Wachstum bei und ist massgeblich an einer Mehrheit aller Onlinekaufentscheidungen beteiligt. Die wichtigen Verkaufstage nach Thanksgiving in den USA generierten auch gute Nachrichten für den stationären Handel.

Der Onlinehandel boomt weiter.                                         Bild Pixabay
Beim Onlinewachstum in Deutschland ist kein Ende in Sicht. Im Jahr 2017 wurden in Deutschland 57,6 Milliarden Euro online umgesetzt. Dies entspricht einem Wachstum von rund 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und auch im laufenden Jahr geht’s weiter: Experten prognostizieren einen Onlineumsatz von rund 63 Milliarden Euro für das Jahr 2018. Weitere Ergebnisse der neuen IFH-Studie "Branchenreport Onlinehandel 2018“ zeigen: Während im Zeitraum zwischen 2012 und 2017 die Konsumausgaben der privaten Haushalte in Deutschland um rund 12 Prozent und der Einzelhandelsumsatz um 15 Prozent wuchsen, konnte der Onlinehandel im selben Zeitraum um 74 Prozent zulegen. Bis 2018 wird dieser Zuwachs rund 92 Prozent betragen. In der Schweiz sieht es ganz ähnlich aus: Die Verlagerung des stationären zum Online-Handel geht weiter, der grenzüberschreitende Online-Handel gewinnt massiv an Bedeutung. 2017 kaufen Schweizer Konsumenten für 8,6 Milliarden Franken Waren und Güter online, eine Steigerung von zehn Prozent gegenüber 2016. Die Online-Käufe im Ausland haben sich dabei seit 2011 verdreifacht.
Der Trend zum Online-Shopping geht also ungebremst weiter, das zeigen auch die Zahlen zur grossen Shopping-Orgie die üblicherweise nach Thanksgiving in den USA - und immer mehr auch in Europa - über die Bühne geht. Laut Adobe Analytics, das die Online-Ausgaben verfolgt, lagen die Verkäufe am Schwarzen Freitag rund 24 Prozent über dem Vorjahresniveau und erreichten einen Rekordwert von 6,2 Milliarden US-Dollar. Interessant dabei ist, dass auch die stationären Shops vom Boom profitiert haben.
Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass, obwohl das Online-Shopping für viele eine Präferenz bleibt, die Käufer doch noch in den Laden strömen. Die Rückgänge des Kundenverkehrs in “echten“ Läden beginne, sich abzuflachen, berichtet die Marktforschungsfirma ShopperTrak, und das Marktforschungsunternehmen NPD Group glaubt, dass sich der stationäre Handel wieder relevanter gemacht habe.
Auf der Online-Seite zeigt sich, dass der Online-Riese Amazon in den vergangenen Jahren seine Vormachtstellung nicht nur über sein eigenes Handelsgeschäft weiter ausgebaut hat, sondern aktuell vor allem vom florierenden Marktplatzgeschäft. So macht allein Amazon's Marketplace gemäss IFH rund 25 Prozent des gesamten deutschen Onlinehandels aus, während das Eigenhandelsgeschäft rund 21 Prozent ausmacht. Lediglich ein Viertel der Onlineumsätze sind noch völlig unabhängig von Amazon. Genutzt als Produktesuchmaschine und zum Informations- und Preisvergleich, beeinflusst Amazon heute rund 29 Prozent der Onlineumsätze.

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