Vorschau auf den Apple Oktober-Event im Spiegel: Wer braucht da noch Werbung... Screengrab Spon |
Wenn Apple neue Geräte ankündigt, benehmen
sich die Fachjournalisten wie kleine Kinder um Weihnachten. Wochen, manchmal
schon Monate vor der Präsentation erscheinen die ersten Artikel mit wilden Spekulationen
über neue Features der neuen Computer und Smartphones. Seiten werden
gefüllt mit „Informationen“ die aus vertraulichen Apple-Qellen kommen und schon
lange vor der Veröffentlichung die extremen Vorteile der neuen Gadgets preisen.
Wenn dann der grosse Tag endlich kommt - und das tut er alle paar Monate - kann
sich die Fachpresse kaum mehr halten vor Aufregung. Entsprechend fallen auch
die Artikel über die neusten Apple-Produkte aus: Meistens lesen sie sich eher
wie ein Flyer oder Werbeprospekt des Herstellers. Oft mit noch mehr Pathos (aus dem erwähnten FAZ-Artikel:
“Dass es auch einen neuen Mac Mini gibt, haben die meisten Freunde des Hauses nicht mehr zu hoffen gewagt…“
Was ist hier eigentlich los?
Der Hauptgrund für die überbordende
Berichterstattung liegt wohl darin, dass die meisten Medien im Zeitalter des
24-Stunden-News-Zyklus‘ ganz einfach nur glücklich darüber sind, dass ihnen
Apple die Möglichkeit bietet, vor dem Event, während des Events und nach dem Event ihre blanken (meistens
digitalen) Seiten zu füllen. Inhalte, die tatsächlich etwas beinhalten, sind
nicht immer einfach zu beschaffen, was auch Fachjournalisten nur zu gut
wissen. Ausserdem liegt die kindlich bewundernde Berichterstattung daran, dass
fast alle Fachjournalisten die Apple-Produkte grossartig finden. Allerdings
vergessen sie dabei oft, dass Apple zwar einen netten Marktanteil hat aber
ltrotzdem nur einen Bruchteil des Marktes beherrscht. Das macht Apple zu einem elitären Produkt - und darüber berichtet man umso lieber.
Im Smartphone-Bereich zum Beispiel, beherrschen Android-Geräte mehr als 85 Prozent des Marktes. Im PC-Markt
erreicht Mac OS nicht einmal mehr 5 Prozent. Das mag unter anderem daran
liegen, dass die Apple-Produkte sehr viel teurer sind, als jene der Konkurrenz.
Deshalb ist es umso beeindruckender, wie
Apple sich die Medienwelt zu Nutzen macht. Eine Google-News-Suche am 1. November
zum Apple-Event am Vortag ergab 466‘000 Treffer (in Englisch).
Da lässt sich schon ein ganz schöner Batzen
an Werbegeld sparen.
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