Die erste 5G -Antenne von Sunrise (in Oerlikon) Bild pd |
Geschäfts- und Privatkunden ausserhalb der Ballungszentren zu Gute kommen. Hier gibt es meist keine Glasfaseranschlüsse, und beim Ausbau bestehender Mobilfunkanlagen mit 5G gibt es einen grösseren Spielraum. In städtischen Gebieten, können aufgrund des strengen Schweizer Strahlenschutzes über 90 Prozent der Anlagen nicht ausgebaut werden.
Privatkunden werden mit 5G UHD TV empfangen und mit bis zu einem Gbit/s surfen können. Für Geschäftskunden stehen 5G basierte mobile Breitbandlösungen im Vordergrund, die sie als «Managed Services» statt aus der Steckdose neu über Mobilfunk massgeschneidert beziehen könnten.
Bei der NZZ sieht man in diesem neuen Angebot eine ernsthafte Konkurrenz und eine Gefahr für das Festnetz-Internet:
“Es wäre nicht das erste Mal, dass sich die Telekomfirmen ihr eigenes Grab schaufeln. Der von ihnen forcierte Mobilfunkstandard 3G ermöglichte einst eine vernünftige mobile Internetverbindung, was dem Smartphone den Weg ebnete. Das an sich war für die Telekomfirmen gut und recht und bedeutete sogar Mehrumsätze. Da findige Programmierer aber anschliessend Apps für die neuen Geräte entwickelten, mit denen Nachrichten kostenlos über das Internet verschickt werden konnten, brach Swisscom und Co. bald das Milliardengeschäft mit den SMS weg. […] Sobald die 5G-Netze in der Schweiz stehen, dürfte sich der Druck auf das Geschäft mit dem Festnetzinternet erhöhen. Das zeigt nicht nur die am Mittwoch präsentierte Strategie von Sunrise. Bereits heute haben nämlich einige nicht nur das Festnetztelefon abbestellt, sondern auch gleich das Festnetzinternet. Das ist durchaus verständlich, denn die Qualität der mobilen Internetverbindungen ist mittlerweile hoch.“Sunrise Chef Olaf Swantee warnt allerdings davor, dass der Staat der neuen Technologie zu viele Hürden in den Weg stelle, schreibt blick.ch:
“Doch bis es so weit ist, gilt es in der Schweiz noch zwei grosse Hürden zu nehmen: einerseits eine Lockerung der strengen Strahlenschutzvorschriften, andererseits die Versteigerung der 5G-Frequenzen. Diese werden vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom) in einer Auktion vergeben. Nach welchen Regeln will das Bakom in Kürze bekannt geben. Diese Frequenzen dürfen nicht zu teuer sein, sagt Sunrise-Chef Olaf Swantee: «5G für alle ist besser als Millionen Franken für den Bund.» Je mehr Geld Telekomfirmen wie Sunrise, Salt oder Swisscom für die Frequenzen ausgeben müssen, desto weniger bleibt ihnen für Investitionen in den schnellen Aufbau des neuen Netzes.Es wird interessant zu sehen, was den Schweizer Usern wichtiger sein wird: Schnelles und günstiges Surfen per Mobilfunk - oder ein strenger Strahlenschutz.