Wednesday, June 6, 2018

Vorschriften und Cybersecurity verschärfen die Personalknappheit


In kaum einer Industrie ändern sich die Grundlagen so rasant wie in der Informationstechnologie. DSGVO und Blockchain sind nur zwei Stichworte, die sich auf direkte Zukunft von IT-Spezialisten und ihre Abteilungen auswirken wird. Die Europäische Datenschutzgrundverordnung wird nach Einschätzung der IT-Verantwortlichen vielerorts zusätzliche Ausgaben nötig machen.

Der gesetztlich vorgeschriebene Schutz persönlicher Daten wird dieses Jahre
viele Firmen zu Investitionen veranlassen.                                    Bild Pixabay
Wie wird sich die Arbeit der IT-Fachleute in den nächsten Jahren verändern? Dazu hat die internationale Personalberatung Computer Futures 200 führende IT-Kräfte in Europa befragt. Die Studie zeigt, dass sich aktuell vor allem der lange Arm der Behörden auf die Arbeit des IT-Personals auswirken wird. Besonders wichtig für die tägliche Arbeit der IT-Spezialisten sind die Regulierungen und gesetzliche Bestimmungen der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO). War im letzten Jahr die Wandlung bestehender Geschäftsprozesse noch Investitionsgrund Nummer eins, steht 2018 die Erfüllung von Compliance-Anforderungen im Fokus. 16 Prozent der befragten CIOs sind der Meinung, dass dafür mehr Geld ausgegeben werden muss. Zum Vergleich: In der Vorjahresbefragung waren erst zwei Prozent der Befragten dieser Ansicht.
Vor allem in der Finanz- und Bankenbranche nimmt aber nicht nur die Regulierungsmenge zu, sondern auch die Nachfrage nach IT-Experten. Zwar denken nur noch gut 63 Prozent der Befragten, dass Unternehmen im kommenden Jahr mit IT-Fachkräftemangel zu kämpfen haben – 2018 lag dieser Wert noch bei 83 Prozent – jedoch liegt der Anteil der Antworten gerade im Finanz- und Bankensektor mit 90 Prozent deutlich über dem Durchschnitt. Vor allem Technologien wie Blockchain oder die Digitalisierung der Finanzdienstleistungen trage zur steigenden Nachfrage nach IT-Spezialisten bei, sagt Andreas Fuess von Computer Futures. Gerade in den Gebieten Cloud und Cybersecurity hätten Unternehmen große Schwierigkeiten, freie Stellen zu besetzen. Das ist nicht verwunderlich, denn die Bedeutung von IT-Sicherheit wächst stark und Unternehmen stellen bereits seit einigen Jahren ihre IT-Abteilungen entsprechend auf. War die Einschätzung zur eigenen Cybersicherheit im vergangenen Jahr noch überwiegend positiv, gaben 2018 schon 41 Prozent der Verantwortlichen an, dass ihre IT-Sicherheitsstrategie nur teilweise ausreichend sei. Überraschend dabei: Während im Öffentlichen Sektor und der Finanzbranche noch ein Großteil das Gefühl hat, das Thema Security sei innerhalb der IT-Strategie stark vertreten, bestätigen dies nur 29 Prozent der Befragten der IT-Branche.

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