Monday, October 30, 2017

Online-Shopping: Die letzte Meile macht Schwierigkeiten

Wer im Internet einkauft, kennt das Problem: Wenn die Ware zugestellt wird, ist oft niemand zuhause – dann wird es oft umständlich, an die Internet-Einkäufe zu kommen. Im schlimmsten Fall, nimmt sie der Kurier sogar wieder mit. Der grösste Onlinehändler der Welt ist sich der Problematik ebenfalls bewusst – und sucht nach Lösungen für die letzte Meile im Online-Shopping.

Online Shopping ist einfach und bequem - aber die letzte Meile auf dem Weg von
der Lagerhalle ins traute Heim kann kompliziert werden.                            Bild pd
Tatsächlich ist die Zustellung der Waren ein grosser Schwachpunkt im Online-Shopping-Prozess, und die Grossen der Branche bemühen sich schon seit Jahren, eine Lösung für das Problem zu finden. Denn Schwierigkeiten bei der Paketzustellung schaden dem Geschäft. Eine aktuelle Studie des Marktforschers PwC bestätigt dies: Rund ein Drittel der Befragten Shopper ist mit der Paketzustellung unzufrieden. 20 Prozent bemängelten eine unpünktliche Lieferung; 18 Prozent geben an, schon beschädigte Sendungen erhalten zu haben. Konsumenten legen Wert auf pünktliche Lieferungen; sie wünschen sich diese während bestimmten Zeitfenstern und mit ständigem Tracking. Allerdings wünschen sich 91 Prozent der von PwC Befragten all diese Dienstleistungen zum Nulltarif. Das ist ein Problem für die Logistikdienstleister.
Der Onlione-Handelsriese Amazon versucht inzwischen, eigene Lösungen für die Paketzustellung anzubieten. So hat das Unternehmen in den USA mit den Managern grosser Wohnblöcke Abkommen abgeschlossen, um dort Schliessfächer für die Bewohner einzurichten, die somit im eigenen Haus unbeschränkten Zugang hätten. Ähnliche Lösungsansätze gibt es auch in Europa, wie der Stern berichtet:
“Die Idee ist nicht ganz neu: Auch in Deutschland können sich Hausbesitzer von der Post schon solche Kästen vor die Tür montieren lassen, in denen dann Pakete gelagert werden können. Doch die enormen Kosten schrecken Eigenheimbesitzer ab. Und für Mehrfamilienhäuser gibt es bislang noch keinen einheitlichen Standard. Den will Amazon nun aber offenbar setzen, denn die Kästen können von allen Lieferdiensten genutzt werden. Und sind somit nicht ausschließlich für Amazon-Lieferungen gedacht.“
Amazon will aber nicht nur im Treppenhaus bleiben, sondern auch in die Wohnungen der Kunden liefern – ob diese nun zuhause sind oder nicht. Und so soll es ablaufen:
“Der Bote von Amazon klopft zunächst an die Tür, und wenn niemand zuhause ist, entsperrt er das Schloss mit einem Scanner, stellt das Paket in der Wohnung ab und sperrt die Wohnung wieder zu. Der Amazon-Kunde erhält eine Benachrichtigung auf seinem Smartphone, wenn der Bote ankommt, und er kann über die Kamera ein Live-Video von der Auslieferung in seine Wohnung verfolgen…“
Natürlich gibt es auch Sicherheitsbedenken, wie die faz weiss:
 “Auch wenn die Kamera die Auslieferung aufzeichnet, mag nicht jedem wohl bei dem Gedanken sein, dass sich Fremde Zugang zum eigenen Zuhause verschaffen können. Und was geschieht, wenn es eine technische Panne gibt? Könnte es dann passieren, dass auf einmal die Tür sperrangelweit offensteht? Amazon versucht, solche Sorgen mit einer „Happiness Guarantee“ zu zerstreuen. Sollte eine Auslieferung nicht zur Zufriedenheit erfolgt sein oder die bestellte Ware oder das Zuhause „als direktes Ergebnis der Auslieferung“ Schaden erlitten haben, werde Amazon versuchen, „das Problem zu beheben.“ 

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