Amazon, Alphabet
(Google), Apple, Facebook – es scheint als ob das Geschäft im Internet zwischen ein paar
wenigen riesigen Unternehmen aufgeteilt wird, währenddem für die Kleinen gerade
noch die Krumen übrig bleiben. Schuld daran haben natürlich wir, die
Verbraucher, weil wir uns auch im digitalen Umfeld am liebsten dort tummeln, wo
das Angebot am grössten und der Preis am tiefsten ist, und wo alles am besten
funktioniert. Doch die Quasi-Monopole der
Internet-Giganten führen zu Rufen nach kartellrechtlichen Massnahmen.
Zum
Beispiel Amazon: Man braucht nicht zur Analystenklasse zu gehören, um vorherzusagen,
dass Amazon seine Dominanz weltweit weiter ausbauen wird. Experten rechnen
damit, dass der Marktanteil des gigantischen Internet-Händlers schon in den
nächsten fünf Jahren auf 50 Prozent klettern wird. Im Moment ist es noch nicht
so weit, aber die Rangliste sieht für die Konkurrenz ziemlich bedrückend aus:
Amazon räumt in den USA 35 Prozent der Detailhandelsumsätze ab, Konkurrent e-Bay
schafft knapp 8 Prozent, Walmart liegt bei 5 Prozent. Und das Wachstum zeigt
keine Verlangsamung:
“Insgesamt meldete Amazon für das erste Quartal ein Umsatzwachstum um 23 Prozent auf 35,7 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit 35,3 Milliarden Dollar gerechnet. Der Nettogewinn kletterte um 41 Prozent auf 724 Millionen Dollar, das Ergebnis je Aktie von 1,48 Dollar lag weit über den von Analysten im Schnitt erwarteten 1,12 Dollar.“
Amazons Dominanz
zeigt sich auch im Sektor der Shopping Apps, wie eine
aktuelle Deutsche Untersuchung des Marktforscher Kantar Emnid zeigt:
“Mit 20 Prozent ist Amazon mit Abstand die am häufigsten genutzte Shopping-App. Auf Platz zwei folgt Ebay (beziehungsweise Ebay-Kleinanzeigen) mit elf Prozent. Apps verschiedener Bekleidungsunternehmen kommen zusammen auf acht, Payback auf sechs Prozent.“
Die
Amazon App ist übrigens die einzige Shopping App, die es im letzten Jahr auf die
Rangliste der weltweit zehn meistgenutzten Apps geschafft hat.
Da die
Internet-Giganten Alphabet, Amazon, Apple, Facebook und Microsoft immer
gigantischer werden, wird in den USA der Ruf nach Antitrust-Massnahmen laut. Sowohl
Google als auch Facebook und Amazon seien bereits Monopolunternehmen im
klassischen Sinne, argumentierte zum Beispiel Jonathan
Taplin in der New York Times und wies auf die wirtschaftlichen Schäden hin,
die durch Monopolisten verursacht werden. Die Diskussion ist
also im Gang, wird aber kurz- und mittelfristig sicherlich keine Folgen
haben, weil die gegenwärtige amerikanische Regierung derartige regulatorische Massnahmen
nicht unterstützt.
Allerdings
würden sich auch Investoren über derartige Massnahmen nicht freuen. Mit den
Aktien der Internet-Giganten liess sich nämlich im letzten Jahr viel Geld
verdienen. Aus
der NZZ:
“Der Börsenindex Nasdaq hat mit dem Erklimmen der 6000-Punkte-Marke in rasantem Tempo einen Rekord aufgestellt. Es hat ihn nur ein Jahr gekostet, um vom 5000 auf 6000 Punkte zu kommen. Zuvor hatte es gute 13 Jahre gedauert, bis er 2013 wieder den Höchststand erreichte, auf den ihn der New-Economy-Boom im Jahr 1999 getrieben hatte. Das in seiner Geschwindigkeit einmalige jüngste Rally hat der Nasdaq zum grossen Teil fünf Unternehmen zu verdanken: Apple, Microsoft, Facebook, Amazon und Alphabet haben rund 40% zum Anstieg des Nasdaq um 12% seit Jahresbeginn beigetragen.“
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