Tuesday, May 30, 2017

Zurück ins Büro – digitales Zeitalter hin oder her!

Für viele Angestellte kam es als eine Überraschung: IBM, eine Firma, die seit Jahren das Arbeiten im Home-Office gefördert hat, ruft die Angestellten zurück ins Firmenbüro. IBM ist nicht das einzige Unternehmen, das seine Mitarbeiter wieder im eigenen Haus will. Auch andere grosse Firmen gehen davon aus, dass im Firmenbüro schneller, effizienter und innovativer gearbeitet wird, als im gemütlichen Zuhause. In Europa allerdings, ist der Zurück-ins-Büro-Trend noch nicht angekommen.

Dank digitaler Tools war es noch nie so einfach, im Home-
Office zu arbeiten. Trotzdem gibt es einen Zurück-ins-Büro-
Trend - nicht nur bei IBM.
Es gab eine Zeit, da war IBM ein Vorreiter der Home-Office-Kultur und gab an, dass mehr als 40 Prozent der Mitarbeitenden im eigenen Büro arbeiteten. Diese Zeiten sind definitiv vorbei. Wie das Wall Street Journal letzte Woche berichtete, stellte IBM Tausende von “Heimarbeitern“ vor die Wahl zwischen einem Firmenarbeitsplatz oder der Kündigung. Das Unternehmen gibt nicht an, wie viele seiner 380‘000 Angestellten von den neuen Regeln betroffen sind, hat aber durchaus Gründe, die Effizienz seiner Mitarbeiter verbessern zu wollen – zum Beispiel die fallenden Umsätze der letzten fünf Jahre. Die FAZ stellt fest, dass es schon seit längerer Zeit einen Trend gegen das Home Office gebe – trotz E-Mail, Chat-Apps und Videokonferenzen, die das flexible Arbeiten von überall her komfortabler machen. Auch Unternehmen wie Reddit und Best Buy hätten in Amerika in der jüngeren Vergangenheit Mitarbeiter wieder zurück an die Unternehmensschreibtische geholt:
“Die Manager wollen ihre Leute wieder häufiger im Büro haben. Studien untermauerten das Bauchgefühl vieler Manager, dass gute Ideen häufig durch zufällige, ungeplante Gespräche entstehen, die physische Präsenz erfordern. Furore machte die Entscheidung von Yahoo, die Heimarbeit einzuschränken und die Leute wieder in den Niederlassungen des Internetunternehmens zu versammeln. Facebook zahlt einem Medienbericht zufolge einen Bonus, wenn sie sich in der Nähe der Zentrale im kalifornischen Menlo Park ansiedeln. Alle Silicon Valley-typischen  Sondervergünstigungen, wie Fitnessstudios in der Unternehmenszentrale und frisches Obst in jedem Büro dient als Anreiz für die Arbeitnehmer, nicht zu Hause zu bleiben. Apple hat seine 5 Milliarden Dollar teure, gerade eröffnete kreisförmige Zentrale samt Wellness- und Yoga-Bereich nicht so groß angelegt, damit die Mitarbeiter von zuhause aus arbeiten - so darf man ebenfalls vermuten.“
Amerika ist aber nicht Europa – auch nicht was die Arbeit im Home-Office betrifft, wie die Welt berichtet:
“Einzelfälle ergeben noch keinen Trend. Und dieser zeigt genau in die entgegengesetzte Richtung: In Deutschland werden in den kommenden Jahren nicht weniger, sondern immer mehr Arbeitnehmer einen Teil ihrer Arbeit von zu Hause aus erledigen. Möglich wird das unter anderem deshalb, weil sich immer mehr Beschäftigte Heimarbeit wünschen. Und die sitzen in Zeiten des Fachkräftemangels in vielen Branchen am längeren Hebel. Einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge, wäre es schon heute für 40 Prozent der Beschäftigten möglich, zu einem Teil von daheim zu arbeiten. Und die große Mehrheit der Betroffenen würde sich solch eine Flexibilität von ihrem Arbeitgeber auch wünschen.“

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