E-Commerce
ist längst nicht mehr nur das Anbieten von Waren in Form von digitalen
Katalogen. Das momentane Schlagwort, mit dem Online-Shops zum Erfolg kommen
sollen, heisst Content und bezieht sich auf die Verschmelzung von Content-Marketing
und E-Commerce zum Content-Commerce. Mit anderen Worten: Kunden sollen mit
interessanten Inhalten (Content) geangelt und mit Online-Shops (Commerce) an
Land gezogen werden.
Content-Commerce: Wervolle Informationen für Kunden, die ein Velo kaufen möchten - ohne dass auf der gleichen Seite Fahrräder angepriesen werden. Screengrab sportxx.ch |
Kunden
werden beim Online-Shopping immer anspruchsvoller. Langweilige Produktelisten,
nicht genügend Bilder, falsche Darstellungen oder ein insgesamt veraltetes
Seitendesign ohne persönliche Handschrift seien Verkaufskiller, sagen Experten.
Den Kaufausschlag gebe letztendlich die emotionale Botschaft, die dem Käufer
ästhetisch und informativ vermittle, weshalb ein spezifisches Produkt gerade zu
ihm passt. Dabei leiste anspruchsvoller Content im Netz noch mehr. Eine
durchdachte Content-Strategie setzt dort an, wo noch gar kein Kaufbedürfnis
besteht und holt Webnutzer an unterschiedlichsten Orten im Netz ab.
“Guter Content ist der Schlüssel, der einen Mehrwert an Informationen liefert und damit auf passende Produkte oder Dienstleistungen verweist. Das steigert Conversionrates und etabliert Online-Shops, Websites und Anbieter als Anlaufpunkt Nummer eins für eine Produktkategorie",erklärt Matthias Kant vom deutschen Contentmanagement-Anbieter Pirobase Imperia. Kant stellt fest, dass Kunden ihren Einfluss durch Social Media, Blogs und Bewertungen ganz genau kennen und sich nicht scheuen, ihre Meinung zu äussern. Im E-Commerce stünden deshalb nicht nur die Produkte oder Dienstleistungen auf dem Prüfstand, sondern auch die Webpräsenz eines Anbieters.
Die
Agentur Xpose360 erklärt auf ihrer Website wie Content-Commerce funktioniert
und wie Content-Marketing definiert werden kann:
“Content Marketing ist keine Werbung im herkömmlichen Sinn, sondern sorgt für Nutzen durch inhaltlichen Mehrwert. Primäres Ziel des Content Marketings ist es, relevante Zielgruppen mit teilungswürdigen Inhalten zu informieren oder zu unterhalten. […] Denn Content, der die User und ihre Bedürfnisse in den Vordergrund rückt, nervt nicht. Statt die Marke sowie Produkte und Leistungen betont positiv darzustellen, dienen Problemlösungen, Anleitungen, Tipps oder Entertainment als Anregung, Hilfestellung oder Unterhaltung. Sie holen die User emotional ab. Das hat den Effekt, dass diese euch nicht als Werbende wahrnehmen, sondern als Experten auf eurem Gebiet. Stichwort: Imagebildung! So wird Vertrauen aufgebaut und die User ziehen aus den Inhalten einen direkten Nutzen. Diesen belohnen sie gerne, indem sie ihre Kontaktdaten hinterlassen oder direkt Kunde werden.“
Content-Marketing
weisst Überschneidungen mit dem sogenannten Native Advertising auf:
“Bei Native Advertising handelt es sich um bezahlte Werbemassnahmen, die hilfreiche und interessante Inhalte zielgerichtet an eine Zielgruppe ausliefern. Native Advertising zeichnet sich dadurch aus, dass der Content in einem vertrauen Umfeld platziert wird und so wie journalistische Inhalte wirkt, denen der Kunde bereits vertraut…“
Das ist
die Definition der Marketing-Experten. Offensichtlich
besteht heutzutage ein starker Trend, Marketing und News zu vermischen, was an sich nicht
negativ sein muss, wenn derartige Inhalte den Usern tatsächlich Nutzen bringen und entsprechend deklariert sind.
In diesem Sinne ist auch Content-Commerce eine positive Entwicklung.
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