Thursday, May 18, 2017

Das Internet zieht alle an - auch die ganz Kleinen

Fortschritt lässt sich nicht aufhalten – man weiss es. Das gilt auch für das Leben unserer Kinder, das heute so ganz anders aussieht, als unsere eigene Kindheit. Verursacht wurde dieser enorme gesellschaftliche Wandel durch die Digitalisierung der Gesellschaft. Es scheint als ob es da kein Halten mehr gibt: Das Internet entwickelt sich immer mehr zum Leitmedium unserer Kleinen. Eine neue deutsche Studie zeigt, dass schon die Hälfte der Sechs- bis Siebenjährigen das Internet nutzt!

Zum Vergrössern bitte anklicken.
Während 2014 noch 39 Prozent der Sechs- bis Siebenjährigen angaben, das Internet zu nutzen, ist es heute bereits rund die Hälfte. Auch die verbrachte Zeit im Internet stieg sprunghaft an, von elf Minuten 2014 auf heute 39 Minuten pro Tag. Ähnlich sieht die Entwicklung bei den Acht- bis Neunjährigen aus. Hier steigerten sich die Werte der Internetnutzer auf 81Prozent(!). Die Zeit im Internet hat sich dabei binnen drei Jahren fast verdreifacht von damals 16 auf heute 43 Minuten. Deutlich öfter als noch vor drei Jahren nutzen Kinder und Jugendliche Smartphones und Tablets, oft sogar die eigenen. Während vor drei Jahren erst 20 Prozent der Sechs- bis Siebenjährigen ein Smartphone beziehungsweise Handy nutzten, sind es jetzt 38 Prozent. Die Zahlen sind beeindruckend, und wenn Sie mehr Details über die Bitkom-Studie erfahren möchten, können Sie das hier tun.
Ins Internet zu gehen, sei den Kindern von heute völlig fremd, sie seien immer drin – egal wo und wann, sagte Bitkom-Vizepräsident Achim Berg bei der Vorstellung der Studie. “Die Generation Y ist in die entstehende digitale Welt reingewachsen. Die Generation Z ist nun die erste Altersgruppe, die vom Kindesalter an mit digitalen Technologien aufwächst.“
Aber es gibt durchaus Kritiker. Einer davon ist der Hirnforscher Manfred Spitzer, der selbst oft viel Kritik an seiner Haltung einstecken muss. Er nimmt trotzdem kein Blatt vor den Mund. In einem Interview sagte er kürzlich, dass Grundschüler definitiv kein Smartphone benutzen sollten und ab 14 Jahren nur unter Aufsicht. Schliesslich schicke man ja eine 13jährige auch nicht auf die Reeperbahn:
“Ich denke, wir werden soweit kommen wie in Südkorea, da hat man vor einem Jahr Gesetze erlassen, deren Ziel es ist, die nächste Generation zu schützen. Und das in Südkorea, von wo die meisten Smartphones herkommen. Die haben die beste digitale Infrastruktur, aber auch 31 Prozent Smartphone-Süchtige unter 19 Jahren. Wenn Sie dort unter 19 sind und ein Smartphone kaufen, passiert Folgendes: Es wird eine Software installiert, die dafür sorgt, dass Sie auf die schlimmsten Porno- und Gewaltseiten nicht kommen, die misst, wie oft Sie Ihr Smartphone benutzen. Wenn das eine eingestellte Zeit überschreitet, dann erhalten Ihre Eltern eine Mitteilung. Und wenn Sie nach Mitternacht spielen wollen, dann kommen Sie da nicht ran, weil die Server für die Smartphones von unter 19-Jährigen gesperrt sind. In Südkorea hat man begriffen, dass Smartphones Kindern schaden, und es wird Zeit, dass wir das hier auch begreifen.“

No comments:

Post a Comment