Fortschritt lässt sich nicht aufhalten –
man weiss es. Das gilt auch für das Leben unserer Kinder, das heute so ganz
anders aussieht, als unsere eigene Kindheit. Verursacht wurde dieser enorme
gesellschaftliche Wandel durch die Digitalisierung der Gesellschaft. Es scheint
als ob es da kein Halten mehr gibt: Das Internet entwickelt sich immer mehr zum
Leitmedium unserer Kleinen. Eine neue deutsche Studie zeigt, dass schon die Hälfte
der Sechs- bis Siebenjährigen das Internet nutzt!
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Während 2014 noch 39 Prozent der Sechs- bis
Siebenjährigen angaben, das Internet zu nutzen, ist es heute bereits rund die
Hälfte. Auch die verbrachte Zeit im Internet stieg sprunghaft an, von elf Minuten
2014 auf heute 39 Minuten pro Tag. Ähnlich sieht die Entwicklung bei den Acht-
bis Neunjährigen aus. Hier steigerten sich die Werte der Internetnutzer auf 81Prozent(!).
Die Zeit im Internet hat sich dabei binnen drei Jahren fast verdreifacht von
damals 16 auf heute 43 Minuten. Deutlich öfter als noch vor drei Jahren nutzen
Kinder und Jugendliche Smartphones und Tablets, oft sogar die eigenen. Während
vor drei Jahren erst 20 Prozent der Sechs- bis Siebenjährigen ein Smartphone
beziehungsweise Handy nutzten, sind es jetzt 38 Prozent. Die Zahlen sind
beeindruckend, und wenn Sie mehr Details über die Bitkom-Studie erfahren
möchten, können Sie das hier
tun.
Ins Internet zu gehen, sei den Kindern von
heute völlig fremd, sie seien immer drin – egal wo und wann, sagte Bitkom-Vizepräsident Achim Berg bei der
Vorstellung der Studie. “Die Generation Y ist in die entstehende digitale Welt
reingewachsen. Die Generation Z ist nun die erste Altersgruppe, die vom
Kindesalter an mit digitalen Technologien aufwächst.“
Aber es gibt durchaus Kritiker. Einer davon
ist der Hirnforscher Manfred Spitzer, der selbst oft viel Kritik an seiner Haltung
einstecken muss. Er nimmt trotzdem kein Blatt vor den Mund. In einem Interview
sagte er kürzlich, dass Grundschüler definitiv kein Smartphone benutzen sollten
und ab 14 Jahren nur unter Aufsicht. Schliesslich schicke man ja eine 13jährige
auch nicht auf die Reeperbahn:
“Ich denke, wir werden soweit kommen wie in Südkorea, da hat man vor einem Jahr Gesetze erlassen, deren Ziel es ist, die nächste Generation zu schützen. Und das in Südkorea, von wo die meisten Smartphones herkommen. Die haben die beste digitale Infrastruktur, aber auch 31 Prozent Smartphone-Süchtige unter 19 Jahren. Wenn Sie dort unter 19 sind und ein Smartphone kaufen, passiert Folgendes: Es wird eine Software installiert, die dafür sorgt, dass Sie auf die schlimmsten Porno- und Gewaltseiten nicht kommen, die misst, wie oft Sie Ihr Smartphone benutzen. Wenn das eine eingestellte Zeit überschreitet, dann erhalten Ihre Eltern eine Mitteilung. Und wenn Sie nach Mitternacht spielen wollen, dann kommen Sie da nicht ran, weil die Server für die Smartphones von unter 19-Jährigen gesperrt sind. In Südkorea hat man begriffen, dass Smartphones Kindern schaden, und es wird Zeit, dass wir das hier auch begreifen.“
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