Friday, April 14, 2017

Wie unsicher ist Ihr altes Betriebssystem?

Diese Woche war wieder Patchday bei Microsoft, und es wurden zahlreiche Sicherheits-Updates verteilt. Nutzer sollten diese Updates nicht auf die lange Bank schieben. Denn diese schließen auch kritische Sicherheitslücken, beispielsweise in Microsoft Office. Für die Nutzer von Windows Vista war es das letzte Update von Microsoft: Der Support wird eingestellt.

Vista ist am Ende: Microsoft stellt den Support ein - was nicht heisst, dass
das Betriebssystem nicht mehr funktioniert. Wie sicher es allerdings weiter-
betrieben werden kann, ist schwer zu beurteilen und kommt auch auf das
Verhalten der individuellen User an.
Microsoft-Updates sollen dazu beitragen, dass wir besser schlafen können. Ein aktuelles Beispiel sind die Meldungen über Infektionen mit dem Banking-Trojaner Dridex. Dieser hatte sich durch eine der nun geschlossenen Lücken in Microsoft Office verbreitet. Um sich die Schad-Software einzufangen, reichte es, eine infizierte Word-Datei zu öffnen. Die Dateien wurden von Hintermännern millionenfach über das gewaltige Necurs-Botnetz per E-Mail verbreitet. Ganz so gefährlich müsste Dridex allerdings gar nicht sein – vor allem für jene User, die sich mit einem Virenschutzprogramm ausgerüstet haben. Norton/Symantec hat schon im Oktober 2015 bekanntgegeben, dass der Dridex-Schädling erkannt und verfolgt werde – Norton-Security-User seien davor geschützt.
Doch der Patchday in dieser Woche ist nicht nur aufgrund der Bedrohung durch Dridex erwähnenswert. Er läutet auch das Ende von Microsofts Betriebssystem Vista ein. Am 11. April 2017 endete der Support und es wurden zum letzten Mal Sicherheits-Updates ausgeliefert. Für Nutzer heißt das: Wenn in Zukunft Sicherheitslücken entdeckt und bekannt werden, gibt es von Microsoft keine Patches mehr, um sie zu schließen. Damit wird das Betriebssystem immer unsicherer, je länger das letzte Update zurückliegt. Das sagen die Experten. Und sie empfehlen, sich dringend ein neues Betriebssystem anzuschaffen, da die Gefährdung sonst ins Unermessliche wachse. Unter Umständen kann das auch heissen, dass ein neuer Computer angeschafft werden muss. Dann nämlich, wenn der vorhandene Rechner die technischen Systemanforderungen für Windows 7 oder 10 nicht erfüllt.
Unterdessen wird in Diskussionsgruppen auf dem Internet diskutiert, ob es wirklich so gefährlich ist, ein nicht-unterstütztes Betriebssystem wie XP oder Vista weiterhin zu verwenden.
Natürlich sind sich die Diskussionsteilnehmer nicht einig. 
So wird zum Beispiel argumentiert, dass Vista von weniger als einem Prozent aller Windows-User eingesetzt werde und deshalb kaum als Zielscheibe für Hackerangriffe eigne. Das sei auch mit Windows XP nicht passiert, das immerhin noch von rund 5 Prozent der User gebraucht wird. Auch Tipps gibt es: Wer unbedingt ein altes Betriebssystem weiter betreiben möchte, muss zumindest ein gutes Antiviren-System und eine starke Firewall installieren – und sollte am besten Internet Explorer gar nicht mehr benutzen.
Noch besser ist es allerdings, auf ein neues System umzusteigen – nicht nur, weil Vista unsicherer ist, sondern eben auch weil es als Betriebssystem längst nicht mehr den Ansprüchen entspricht. 

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