Wednesday, April 26, 2017

Damit Geldausgeben einfacher – und vielleicht auch sicherer wird

Die nächste Generation Plastikgeld kommt:  Mastercard hat diese Woche die neuste Generation der biometrischen Kreditkarte vorgestellt. Dabei wird die inzwischen gebräuchliche Chip-Technologie mit einem Fingerabdruck des Kartenbesitzers kombiniert, um den sicheren Authentifizierungsprozess beim Geldausgeben zu ermöglichen – ohne dass man dabei das Gedächtnis und eine PIN-Code bemühen muss.

Die neue Mastercard funktioniert nur ohne Handschuhe - dafür müssen wir uns
keinen PIN-Code mehr merken.                                                                Bild MC
Die weiterentwickelte Technologie wurde während der letzten Monate in  Südafrika getestet – mit Erfolg, wie Mastercard mitteilt. Die neue Karte setzt auf die Technologie des Fingerabdruck-Scans und verwendet dafür neue biometrische Leser. Dadurch entsteht eine dünnere, flexiblere Karte, welche die gesamte notwendige Authentifizierungstechnologie enthält und Zusatzgeräte an der Ladenkasse absolut unnötig macht.
Eine Zahlung mit biometrischen Daten zu verifizieren – in diesem Fall mit dem Fingerabdruck – macht es möglich, dass einzig und allein der Karteninhaber mit seiner Karte bezahlen kann. Eine Karte in den falschen Händen kann nicht mehr verwendet werden, um unautorisierte Käufe vorzunehmen. Der grosse Vorteil der Mastercard-Technologie, der mit Bestimmtheit zu deren schnellen Verbreitung führen wird: Die Karte kann an jedem Kartenterminal verwendet werden; Händler benötigen keine zusätzliche Hardware oder Softwareupgrades. Die Technologie wird hoffentlich dazu beitragen, Kreditkartenbetrug vorzubeugen.
Wer in Zukunft mit der neuen Karte einkaufen will, registriert sich bei seinem Finanzdienstleister für die biometrische Kartennutzung. Anschliessend wird der Fingerabdruck in eine verschlüsselte digitale Form umgewandelt und auf der Karte gespeichert. Danach ist die Karte weltweit bei allen Kartenterminals einsatzbereit.
Während des Einkaufs und Bezahlens in einem Geschäft funktioniert die biometrische Karte wie jede andere Chipkarte. Der Karteninhaber führt seine Karte in das Kartengerät ein, legt den Finger auf den integrierten biometrischen Sensor, so dass der Fingerabdruck mit dem gespeicherten biometrischen Abdruck in der Karte abgeglichen werden kann. Stimmen die Abdrücke überein, wird die Transaktion von der Bank des Karteninhabers bestätigt. Während des gesamten Ablaufs gibt der Karteninhaber seine Karte nicht aus der Hand. Geplant ist ausserdem eine Version der Karte, die auch kontaktlos einsetzbar ist.
Selbstverständlich sind auch Fingerabdrücke nicht hundertprozentig sicher, wie gewiefte Techniker schon mehrmals demonstriert haben, wie der Standard berichtet:
“Der Hacker Jan Krissler alias Starbug hat im Jahr 2014 auf dem Chaos Communication Congress demonstriert, wie man mit einer handelsüblichen Spiegelreflexkamera Fingerabdrücke kopieren kann. Krissler reichte ein Foto der deutschen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen aus drei Meter Entfernung, um ihren Daumenabdruck mit einem Bildbearbeitungsprogramm zu reproduzieren. Und Forscher der Michigan State University haben eine einfache Methode entwickelt, mit der man Bilder von Fingerabdrücken mit einem simplen Drucker ausdrucken kann, die eine hinreichend hohe Auflösung haben, um damit Fingerabdruck-Lesegeräte auszutricksen.“


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