Retouren
belasten den Onlinehandel - in einigen Branchen gewaltig. Ein nicht
unerheblicher Teil der zurückgesandten Artikel kommt gar nicht mehr in den
Verkauf, weil die Produkte verschmutzt oder beschädigt sind. Hohe
Retourenquoten von über 40 Prozent gibt es vor allem im Modeversand. Kann der
Handel gegen diesen Trend etwas unternehmen?
Dass die
Retouren im Onlinehandel wieder einmal in den Schlagzeilen sind, hängt mit
einer Studie zusammen, die vom deutschen EHI Retail Institute veröffentlicht
wurde. Diese Untersuchung zeigt, dass die Retouren in gewissen Branchen im
Online-Handel überhand zu nehmen scheinen. Mehr als 40 Prozent der Händler
weisen eine Rückgabequote auf, die über 10 Prozent liegt und knapp 20 Prozent
der Händler vermelden gar über 40 Prozent an Retouren. Es kommt noch schlimmer: Sechs Prozent der
befragten Onlinehändler müssen eine Retourenquote von über 50 Prozent bewältigen.
Fast alle dieser Shops verkaufen Mode und Accessoires.
Im
Durchschnitt können rund 70 Prozent der retournierten Waren wieder verwendet
werden. Fast zehn Prozent der Händler geben aber an, dass sie keine oder nur
vereinzelte Retouren wieder verkaufen können, weil sie qualitativ
beeinträchtigt sind. Das führt dann dazu, dass fast ein Drittel der Händler den
Kunden die Ware erlässt - Rücksendung und Aussortierung sind schlicht zu
kostspielig.
Die Händler lassen sich aber nicht einfach alles gefallen, wie businessinsider.de berichtet:
Die Händler lassen sich aber nicht einfach alles gefallen, wie businessinsider.de berichtet:
“So verlangen mittlerweile etwa 84 Prozent der Unternehmen eine Begründung vom Kunden, weshalb er das erworbene Produkt zurücksenden möchte. Zusätzlich werden die lokalen Geschäfte und der Online-Handel stärker miteinander verknüpft: Bei ungefähr 60 Prozent der Unternehmen ist eine Retoure auch in einer der Filialen möglich. Weiterhin sind Unternehmen zunehmend bemüht, Produktbeschreibungen und -abbildungen zu perfektionieren, um einen möglichen Umtausch aufgrund von falschen Erwartungen einzudämmen. Scheint all dies nicht zu wirken, greifen die Unternehmen zu härteren Methoden: So gehen etwa zwei Drittel der Unternehmer gegen sogenannte “Auswahlbesteller“ vor, die sich auffällig häufig eine ganze Auswahl an Artikeln bestellen und nur wenige davon behalten: Die entsprechenden Kundenkonten werden dann einfach geschlossen, wodurch keine weitere Käufe und Retouren möglich sind.“
Solch
drastische Massnahmen sind durchaus verständlich: Online-Händler wissen, dass
häufige Retournierer Renditekiller sind. Die aufwendige Prüfung, Sichtung und
Qualitätskontrolle der zurückgegebenen Artikel kostet viel Geld. Kleidung
beispielsweise muss auf Gebrauchsspuren untersucht werden, Elektrogeräte auf
Funktionalität. Ausserdem entstehen Porto- und Versandkosten, welche die
meisten Händler für ihre Kunden übernehmen. Möglicherweise führt der
Retouren-Boom aber auch dazu, dass Online-Waren in Zukunft
schneller geliefert werden, wie die Welt berichtet:
“Unter den Onlinehändlern wird heiss diskutiert, ob der immer schnellere Versand die Zahl der Retourenpakete erhöht oder verringert. Etliche Unternehmen vertreten die Auffassung, dass Kunden weniger Waren zurückschicken, wenn sie die Sendung möglichst schon am Tag der Bestellung nach Hause bekommen.“
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